Schubert, Franz - Winterreise (Viaje de invierno) CICLO DE CANCIONES - D 911
Franz Schubert
(1797-1828)
Winterreise
Viaje de invierno
(D 911)
Ciclo de canciones para voz y piano
sobre poemas de Wilhelm Müller (1794-1827)
Traducción del texto alemán: Saúl Botero-Restrepo
1- Gute Nacht
Buenas Noches
Fremd bin ich eingezogen,
fremd zieh’ ich wieder aus.
Der Mai war mich gewogen
mit manchem Blumenstrauß.
Das Mädchen sprach von Liebe,
die Mutter gar von Eh’ –
nun ist die Welt so trübe,
der Weg gehüllt in Schnee.
Ich kann zu meiner Reisen
nicht wählen mit der Zeit:
Muß selbst den Weg mir weisen
in dieser Dunkelheit.
Es zieht ein Mondenschatten
als mein Gefährte mit,
und auf den weißen Matten
such’ ich des Wildes Tritt.
Was soll ich länger weilen,
daß man mich trieb’ hinaus?
Laß irre Hunde heulen
vor ihres Herren Haus!
Die Liebe liebt das Wandern,
Gott hat sie so gemacht –
von Einem zu dem Andern –
fein Liebchen, gute Nacht!
Will dich im Traum nicht stören,
wär’ schad’ um deine Ruh’,
sollst meinen Tritt nicht hören –
sacht, sacht die Türe zu!
Schreib’ im Vorübergangen
an’s Tor dir: gute Nacht,
damit du mögest sehen,
an dich hab’ ich gedacht.
Como un extraño he venido
y como un extraño me voy.
Mayo meció para mí
sus ramilletes de flores.
La niña habló de amores,
la madre de matrimonio…
mas ahora el mundo es sombrío
y el camino está oculto por la nieve.
No puedo para mi viaje
elegir el tiempo.
El camino habrá de guiarme
en esta oscuridad.
Mi sombra, por la luna proyectada,
es mi única compañía,
y sobre la blanca alfombra
busco las huellas del venado.
¿Para qué quedarme aún
hasta que se me expulse?
¡Que aúllen los perros
ante la casa del amo!
El amor ama el vagar,
Dios lo ha dispuesto así,
ir de un lugar a otro…
¡bella amada, buenas noches!
No interrumpiré tu sueño
ni turbaré tu reposo;
no oirás mis pasos,
suavemente cerraré la puerta,
y al salir escribiré
buenas noches, en el portal,
para que así sepas
que he pensado en ti.
2- Die Wetterfahne
La veleta
Der wind spielt mit der Wetterfahne
auf meines schönen Liebchens Haus.
Da dacht’ ich schon in meinem Wahne,
sie pfiff’ den armen Flüchtling aus.
Er hätt’ es eher bemerken sollen,
des Hauses aufgestecktes Schild,
so hätt’ er nimmer suchen wollen
im Haus ein treues Frauenbild.
Der Wind spielt drinnen mit den Herzen
wie auf dem Dach, nur nicht so laut,
Was fragen sie nach meinen Schmerzen?
Ihr Kind ist eine reiche Braut.
El viento juega con la veleta
sobre la casa de mi bella amada.
Y en mi ilusión pensé
que silbaba al pobre fugitivo.
Debería haber advertido antes
el escudo al frente de la casa,
y así jamás habría buscado
en ella un fiel rostro de mujer.
Dentro de mí el viento juega con el corazón,
como en el tejado, aunque no tan rudo,
¿Qué pensarán de mi dolor?
Su hija es una novia rica.
3- Gefrorne Tränen
Lágrimas heladas
Gefror’ne Tropfen fallen
von meinen Wangen ab:
Ob es mir denn entgangen,
daß ich geweinet hab’?
Ei, Tränen, meine Tränen,
und seid ihr gar so lau,
daß ihr erstarrt zu Eise
wie kühler Morgentau?
Und dringt doch aus der Quelle
der Brust so glühend heiß,
als wolltet ihr zerschmelzen
des ganzen Winters Eis!
Heladas gotas
por mis mejillas ruedan.
¿Acaso sin notarlo
habré llorado?
Ay, lágrimas, lágrimas,
que tan tibias sois,
¿os convertiréis en hielo
como el rocío matinal?
Pero brotáis de la fuente
del pecho tan ardientes,
¡como si quisierais fundir
todo el hielo del invierno!
4- Erstarrung
Congelación
Ich such’ im Schnee vergebens
nach ihrer Tritte Spur,
wo sie an meinem Arme
durchstrich die grüne Flur.
Ich will den Boden küssen,
durchdringen Eis und Schnee
mit meinen heißen Tränen,
bis ich die Erde seh’.
Wo find ich eine Blüte,
wo find’ ich grünes Gras?
Die Blumen sind erstorben
der Rasen sieht so blaß.
Soll denn kein Angedenken
ich nehmen mit von hier?
Wenn meine Schmerzen schweigen,
wer sagt mir dann von ihr?
Mein Herz ist wie erfroren,
kalt starrt ihr Bild darin:
Schmilzt je das Herz mir wieder,
fließt auch ihr Bild dahin.
En vano busco en la nieve
las huellas de sus pasos,
cuando ella de mi brazo
cruzaba el verde prado.
Quisiera besar el suelo,
penetrar hielo y nieve
con mis ardientes lágrimas,
hasta ver la tierra.
¿En dónde encontraré una flor,
en dónde hierba verde?
Las flores están muertas
y el prado marchito.
¿No he de llevarme pues
de aquí ningún recuerdo?
¿Si mis dolores callan,
quién me hablará de ella?
Mi corazón está helado
y fría en él su imagen;
si el corazón se fundiese,
su imagen también se esfumaría.
5- Der Lindenbaum
El tilo
Am Brunnen vor dem Tore,
da steht ein Lindenbaum:
Ich träumt’ in seinem Schatten
so manchen süßen Traum.
Ich schnitt in seine Rinde
so manches liebe Wort;
es zog in Freud’ und Leide
zu ihm mich immer fort.
Ich mußt’ auch heute wandern
vorbei in tiefer Nacht,
da hab’ ich noch im Dunkel
die Augen zugemacht.
Und seine Zweige rauschten,
als riefen sie mir zu:
Komm’ her zu mir, Geselle,
hier find’st du deine Ruh!
Die kalten Winde bliesen
mir grad’ in’s Angesicht.
Der Hut flog mir vom Kopfe,
ich wendete mich nicht.
Nun bin ich manche Stunde
entfernt von jenem Ort,
und immer hör’ ich’s rauschen:
Du fändest Ruhe dort!
Junto al pozo ante la puerta
se levanta un hermoso tilo,
bajo cuya sombra tuve
muchos dulces sueños.
He grabado en su corteza
tantas palabras de amor,
y en el dolor y en la alegría
siempre me atraía.
Hoy hube de pasar
en la profunda noche,
y aun en la oscuridad
he cerrado los ojos.
Y sus ramas murmuraban,
cual si me llamaran:
Ven a mí, compañero,
que aquí hallarás reposo.
Helados vientos soplaban
de frente en mi cara,
voló el sombrero de mi cabeza,
pero no volví la vista.
Ahora estoy muchas horas
apartado de aquel sitio,
mas siempre oigo susurrar:
¡Allí hallarías reposo!
6- Wasserflut
Inundación
Manche Trän’ aus meinen Augen
ist gefallen in den Schnee;
seine kalten Flocken saugen
durstig ein das heiße Weh.
Wenn die Gräser sprossen wollen,
weht daher ein lauer Wind,
und das Eis zerspringt in Schollen,
und der weiche Schnee zerrinnt.
Schnee, du weißt vom meinem Sehnen:
Sag’, wohin doch geht dein Lauf?
Folge nach nur meinen Tränen,
nimmt dich bald das Bächlein auf.
Wirst mit ihm die Stadt durchziehen,
munt’re Straßen ein und aus:
Fühlst du meinen Tränen glühen,
da ist meiner Liebsten Haus.
Muchas lágrimas de mis ojos
han caído en la nieve;
sus helados copos beben
sedientos la cálida pena.
Cuando la hierba vaya a brotar
soplará entonces tibio viento,
se derretirá el hielo en témpanos,
y se fundirá la blanda nieve.
Nieve, tú que conoces mi tristeza,
dime, ¿a dónde correrás?
Sigue tras mis lágrimas,
que pronto te llevará el arroyo.
Con él recorrerás la ciudad,
de alegres calles aquí y allá,
y cuando sientas arder mis lágrimas,
allí estará la casa de mi amada.
7- Auf dem Flusse
Junto al río
Der du so lustig rauschest,
du heller, wilder Fluß,
wie still bist du geworden,
gibst keinen Scheidegruß!
Mit harter starrer Rinde
hast du dich überdeckt.
Lieg’st kalt und unbeweglich
im Sande ausgestreckt.
In deine Decke grab’ ich
mit einem spitzen Stein
den Namen meiner Liebsten
und Stund’ und Tag hinein:
Den Tag des ersten Grußes,
den Tag, an dem ich ging,
und Nam’ und Zahlen windet
sich ein zerbroch’ner Ring.
Mein Herz, in diesem Bache
erkennst du nun dein Bild?
Ob’s unter seiner Rinde
wohl auch so reißend schwillt?
Tú, que tan alegre murmurabas,
río claro y montaraz,
cuán quieto estás ahora
y no quieres hablarme.
Con dura y rígida corteza
te has cubierto ya.
Frío e inmóvil yaces
en la arena extendido.
En tu superficie grabo,
con afilada piedra,
el nombre de mi amada,
con la hora y el día:
El del primer saludo
y el día en que partí,
y nombre y fechas
forman un anillo roto.
Corazón, ¿en este arroyo
no reconoces tu imagen?
¿Acaso bajo su corteza
no ruge algo con violencia?
8- Rückblick
Mirada atrás
Es brennt mir unter beiden Sohlen,
trett’ ich auch schon auf Eis und Schnee,
ich möcht’ nicht wieder Atem holen,
bis ich nicht mehr die Türme seh’.
Hab’ mich an jeden Stein gestoßen,
so eilt’ ich zu der Stadt hinaus;
die Krähen warfen Bäll’ und Schoßen
auf meinen Hut von jedem Haus.
Wie anders hast du mich empfangen,
du Stadt der Unbeständigkeit!
An deinen blanken Fenstern sangen
die Lerch’ und Nachtigall im Streit.
Die runden Lindenbäume blühten,
die klaren Rinnen rauschten hell,
und ach, zwei Mädchenaugen glühten! –
Da war’s gescheh’n um dich, Gesell’!
Kömmt mir der Tag in die Gedanken,
möcht’ ich noch einmal rückwärts seh’n,
möcht’ ich zurücke wieder wanken,
vor ihrem Hause stille steh’n.
Arden las plantas de mis pies,
aunque lo que piso es hielo y nieve,
pero quisiera no tomar aliento
hasta que no vea ya las torres.
He tropezado en todas las piedras,
tanto me apresuré a salir de la ciudad;
las cornejas arrojaban nieve a pedazos,
de todos los tejados sobre mi sombrero.
¡Cuán diferente me recibiste,
oh ciudad de la inconstancia!
En tus relucientes ventanas cantaban
la alondra y el ruiseñor en competencia.
Los robustos tilos florecían,
las aguas claras susurraban,
pero ¡ay! brillaron dos ojos de muchacha,
¡y ahí fue todo, compañero!
Me viene al pensamiento aquel día,
y quisiera una vez más mirar atrás,
quisiera entonces regresar
y detenerme silencioso ante su casa.
9- Irrlicht
Fuego fatuo
In die tiefsten Felsengründe
lockte mich ein Irrlicht hin;
wie ich einen Ausgang finde
liegt nicht schwer mir in dem Sinn.
Bin gewohnt das Irregehen,
‘s führt ja jeder Weg zum Ziel:
Unsre Freuden, unsre Wehen,
alles eines Irrlichts Spiel!
Durch des Bergstroms trock’ne Rinnen
wind’ ich ruhig mich hinab –
Jeder Strom wird’s Meer gewinnen,
jedes Leiden auch sein Grab.
En las profundas cañadas rocosas
me acechaba un fuego fatuo.
Cómo encontrar una salida,
no era difícil para mí.
Habituado estoy a la errancia,
y toda senda lleva a su meta:
Nuestras alegrías y nuestras penas,
¡todo es el juego de un fuego fatuo!
Por el seco cauce del torrente de la montaña
voy bajando lentamente…
Toda corriente llegará el mar
y toda pena a la tumba.
10- Rast
Descanso
Nun merck’ ich erst wie müd’ ich bin,
da ich zu Ruh’ mich lege;
das Wandern hielt mich munter hin
auf unwirtbarem Wege.
Die Füße frugen nicht nach Rast,
es war zu kalt zum Stehen;
der Rücken fühlte keine Last,
der Sturm half fort mich wehen.
In eines Köhlers engem Haus
hab’ Obdach ich gefunden,
doch meine Glieder ruh’n nicht aus:
so brennen ihre Wunden.
Auch du, mein Herz, in Kampf und Sturm
so wild und so verwegen,
fühlst in der Still’ erst deinen Wurm
mit heißen Stich sich regen!
Solo ahora, cuando reposo,
siento cuán cansado estoy,
pues el vagar me llevaba alegre
por inhóspito sendero.
Mis pies no pedían descanso,
hacía mucho frío para detenerse,
mi espalda no sentía la carga
y la tormenta me ayudaba a seguir.
En la estrecha casa de un carbonero
he hallado albergue,
pero mis miembros no descansan,
de tal modo arden sus heridas.
Y tú, corazón mío, en lucha y en tormenta
tan fiero y tan osado,
en el silencio sientes que tu gusano
con ardiente aguijón roe.
11- Frühlingstraum
Sueño de primavera
Ich träumte von bunten Blumen,
so wie sie wohl blühen im Mai;
ich träumte von grünen Wiesen,
von lustigem Vogelgeschrei.
Und als die Hähne krähten,
da ward mein Auge wach;
da ward es kalt und finster,
es schrieen die Raben vom Dach.
Doch an den Fensterscheiben,
wer malte die Blätter da?
Ihr lacht wohl über den Träumer,
der Blumen im Winter sah?
Ich träumte von Lieb’ um Liebe,
von einer schönen Maid,
von Herzen und von Küssen,
von Wonne und Seligkeit.
Und als die Hähne krähten,
da ward mein Herze wach;
nun sitz’ ich hier alleine
und denke dem Traume nach.
Die Augen schließ’ ich wieder,
noch schlägt das Herz so warm.
Wann grünt ihr Blätter am Fenster?
Wann halt’ ich mein Liebchen im Arm?
Soñé con coloridas flores,
cual florecen en mayo;
soñé con verdes praderas
y con alegres cantos de pájaros.
Mas cantaron los gallos
y se abrieron mis ojos;
todo estaba frío y oscuro
y chillaban los cuervos en el tejado.
¿Y en los cristales de la ventana,
quién ha pintado hojas?
¿Acaso reiréis del soñador
que ha visto flores en invierno?
Soñé con el amor correspondido,
con una hermosa muchacha,
con corazones y besos,
con encanto y felicidad.
Mas cantaron los gallos,
se despertó mi corazón
y ahora aquí sentado, solo,
pienso en el sueño.
Cierro los ojos de nuevo,
aún late cálido el corazón.
¿Cuándo reverdeceréis, hojas, en la ventana?
¿Cuándo tendré en mis brazos a mi amada?
12- Einsamkeit
Soledad
Wie eine trübe Wolke
durch heit’re Lüfte geht,
wenn in der Tanne Wipfel
ein mattes Lüftchen weht:
So zieh’ ich meine Straße
dahin mit trägem Fuß,
durch helles, frohes Leben
einsam und ohne Gruß.
Ach, daß die Luft so ruhig!
Ach, daß die Welt so licht!
Als noch die Stürme tobten,
war ich so elend nicht.
Como nube sombría
que va por el aire sereno,
mientras en las copas de los pinos
una suave brisa sopla,
así voy por mi senda,
con pesados pies,
por la vida clara y alegre,
solo, sin a quien siquiera saludar.
¡Ah, y el aire tan calmado!
¡Ah, y el mundo tan luminoso!
Cuando rugían la tormentas,
era menos desdichado.
13- Die Post
El correo
Von der Straße her ein Posthorn klingt.
Was hat es, daß es so hoch aufspringt,
mein Herz?
Die Post bringt keinen Brief für dich,
was drängst du denn so wunderlich,
mein Herz?
Nun ja, die Post kommt aus der Stadt,
wo ich ein liebes Liebchen hatt’,
mein Herz!
Willst wohl einmal hinübersehn
und fragen, wie es dort mag geh’n,
mein Herz?
En la calle suena una trompa de correo.
¿Por qué lates tan fuerte
corazón?
El correo no traerá carta para ti,
¿por qué, pues, te inquietas tanto,
corazón?
Mas el correo viene de la ciudad
en donde yo tenía una bienamada,
¡corazón!
¿Vas a salir entonces a mirar
y a preguntar cómo anda todo allí,
corazón?
14- Der greise Kopf
La cabeza gris
Der Reif hat einen weißen Schein
mir über’s Haar gestreuet;
da glaubt’ ich schon ein Greis zu sein
und hab’ mich sehr gefreuet.
Doch bald ist er hinweggetaut,
hab’ wieder schwarze Haare,
daß mir’s vor meiner Jugend graut –
Wie weit noch bis zur Bahre!
Vom Abendrot zum Morgenlicht
ward mancher Kopf zum Greise.
Wer glaubt’s? Und meiner ward es nicht
auf dieser ganzen Reise!
La escarcha un brillo blanco
ha esparcido en mis cabellos;
creí entonces ser ya un viejo
y me he alegrado mucho.
Pero pronto la escarcha cayó,
y de nuevo tengo negro el cabello,
que me horroriza de mi juventud…
¡cuán lejos aún estoy del féretro!
Del crepúsculo a la aurora
muchas cabezas han encanecido.
¿Quién lo creyera? Y la mía no lo fue,
¡en este largo viaje!
15- Die Krähe
La corneja
Eine Krähe war mit mir
aus der Stadt gezogen,
ist bis heute für und für
um mein Haupt geflogen.
Krähe, wunderliches Tier,
willst mich nicht verlassen?
Meinst wohl bald als Beute hier
meinen Leib zu fassen?
Nun, es wird nicht weit mehr geh’n
an dem Wanderstabe.
Krähe, laß mich endlich seh’n
Treue bis zum Grabe!
Una corneja ha venido
conmigo desde la ciudad,
y sigue sin cesar
volando sobre mi cabeza.
¿Corneja, extraño animal,
no vas a abandonarme?
¿Piensas que pronto aquí
harás presa de mi cuerpo?
Pues que no iré mucho más lejos
sobre mi bastón de caminante,
¡corneja, dame al fin que vea
fidelidad hasta la tumba!
16- Letzte Hoffnung
Última esperanza
Hie und da ist an den Bäumen
manches bunte Blatt zu seh’n,
und ich bleibe vor den Bäumen
oftmals in Gedanken steh’n.
Schaue nach dem einen Blatte,
hänge meine Hoffnung d’ran;
spielt der Wind mit meinem Blatte,
zittr’ ich, was ich zittern kann.
Ach, und fällt das Blatt zu Boden,
fällt mit ihm die Hoffnung ab,
fäll’ ich selber mit zu Boden,
wein’ auf meiner Hoffnung Grab.
Aquí y allá en los árboles
se ven hojas de colores,
y me quedo ante los árboles
a menudo pensativo.
Y miro una hoja
como si pendiera de ella mi esperanza;
juega el viento con mi hoja
y tiemblo a más no poder.
Pero ay, si la hoja cae a tierra,
mi esperanza cae con ella,
yo mismo caigo al suelo
y lloro sobre la tumba de mi esperanza.
17- Im Dorfe
En la aldea
Es bellen die Hunde, es rasseln die Ketten;
es schlafen die Menschen in ihren Betten,
träumen sich Manches, was sie nicht haben,
tun sich im Guten und Argen erlaben:
Und morgen früh’ ist alles zerlfossen. –
Je nun, sie haben ihr Teil genossen
und hoffen, was sie noch übrig ließen,
doch wieder zu finden auf ihren Kissen.
Bellt mich nur fort, ihr wachen Hunde,
laßt mich nicht ruh’n in der Schlummer-
stunde!
Ich bin zu Ende mit allen Träumen –
Was will ich unter den Schläfern säumen?
Ladran los perros, crujen sus cadenas;
duermen las gentes en su lechos,
sueñan con lo que no poseen
y gozan de lo bueno y lo malo:
Mañana todo se habrá desvanecido,
pero han disfrutado su parte,
y esperan que lo demás
lo hallarán de nuevo en sus almohadas.
Ladrad más y más, perros guardianes,
no me dejéis descansar en las horas de
sueño.
Mis sueños ya han llegado a su fin,
¿para qué demorarme entre los
durmientes?
18- Der stürmische Morgen
La mañana tempestuosa
Wie hat der Sturm zerrissen
des Himmels graues Kleid!
Die Wolkenfetzen flattern
umher in mattem Streit.
Und rote Feuerflammen
zieh’n zwischen ihnen hin:
Das nenn’ ich einen Morgen
so recht nach meinem Sinn!
Mein Herz sieht an dem Himmel
gemalt sein eig’nes Bild –
Es ist nichts als der Winter,
der Winter kalt und wild!
¡Cómo ha desgarrado la tempestad
el manto gris del cielo!
Jirones de nubes flotan
alrededor en sorda lucha.
Y encendidas llamaradas
se mueven entre ellas:
¡Esta es una mañana
en armonía con mi espíritu!
Mi corazón ve en el cielo
pintada su propia imagen;
¡no hay como el invierno,
el feroz y frío invierno!
19- Täuschung
Ilusión
Ein Licht tanzt freudlich vor mir her,
ich folg’ ihm nach die Kreuz und Quer;
ich folg’ ihm gern, und seh’s ihm an,
daß es verlockt den Wandersmann.
Ach! wer wie ich so elend ist,
gibt gern sich hin der bunten List,
die hinter Eis und Nacht und Graus
ihm weist ein helles, warmes Haus
und eine liebe Seele drin –
Nur Täuschung ist für mich Gewinn!
Una luz danza amistosa ante mí,
y la sigo aquí y allá;
con gusto la sigo y la contemplo,
pues embelesa al caminante.
¡Ay! quien como yo es tan mísero,
se entrega a la colorida seducción,
que entre el hielo, la noche y el terror,
quizás le indique una casa luminosa y cálida,
y en ella un alma querida…
¡pero solo ilusión es lo que obtengo!
20- Der Wegweiser
El poste indicador
Was vermeid’ ich denn die Wege,
wo die andern Wand’rer geh’n,
suche mir versteckte Stege
durch verschneite Felsenhöh’n?
Habe ja doch nichts begangen,
daß ich Menschen sollte scheu’n –
Welch’ ein törichtes Verlangen
treibt mich in die Wüstenei’n?
Weiser stehen auf den Straßen,
weisen auf die Städte zu,
und ich wand’re sonder Maßen,
ohne Ruh’ und suche Ruh’.
Einen Weiser seh’ ich stehen
unverrückt vor meinem Blick;
eine Straße muß ich gehen,
die noch Keiner ging zurück.
¿Por qué evito los caminos
por do van los otros caminantes,
y busco ocultos senderos
por nevados peñascos?
Pues nada he cometido
que me avergüence ante los hombres,
¿qué loco afán entonces
me empuja a lo desértico?
Hay postes en los caminos,
que señalan a las ciudades,
mas yo vago sin rumbo
y sin paz, buscando paz.
Un poste veo erguirse
inmóvil ante mi vista,
y un camino debo seguir,
del que nadie ha regresado.
21- Das Wirtshaus
La posada
Auf einen Totenacker
hat mich mein Weg gebracht.
Allhier will ich einkehren,
hab’ ich bei mir gedacht.
Ihr grünen Totenkränze
könnt wohl die Zeichen sein,
die müde Wand’rer laden
in’s kühle Wirtshaus ein.
Sind denn in diesem Hause
die Kammern all’ besetzt?
Bin matt zum Niedersinken,
bin tödlich schwer verletzt.
O unbarmherz’ge Schenke,
doch weisest du mich ab?
Nun weiter denn, nur weiter,
mein treuer Wanderstab!
A un cementerio
me ha traído mi camino.
Aquí he de albergarme,
así lo he decidido.
Verdes coronas fúnebres,
bien podéis ser la señal
que a los cansados caminantes
invite a esta fresca posada.
¿Pero están en esta casa
todos los cuartos ocupados?
Cansado estoy a desmayar
y herido ya de muerte.
Oh despiadado albergue,
¿me rechazas entonces?
¡Adelante, pues, adelante,
mi fiel bastón de caminante!
22- Mut!
¡Valor!
Fliegt der Schnee mir ins Gesicht,
schüttl’ ich ihn herunter.
Wenn mein Herz im Busen spricht,
sing’ ich hell und munter.
Höre nicht, was es mir sagt,
habe keine Ohren,
fühle nicht, was es mir klagt,
klagen ist für Toren.
Lustig in die Welt hinein
gegen Wind und Wetter!
Will kein Gott auf Erden sein,
sind wir selber Götter!
Si en mi cara cae la nieve,
pronto me la sacudo.
Si el corazón se queja en el pecho,
cantaré alto y alegre.
No oiré lo que me diga,
no tengo oídos,
no escucharé sus quejas,
quejarse es de necios.
¡Alegre iré por el mundo,
contra viento y temporal!
¡Si no hay Dios en la tierra,
nosotros mismos somos dioses!
23- Die Nebensonnen
Los otros soles
Drei Sonnen sah ich am Himmel steh’n.
Hab’ lang und fest sie angeseh’n,
und sie auch standen da so stier,
als wollten sie nicht weg von mir.
Ach, meine Sonnen seid ihr nicht!
Schaut andern doch in’s Angesicht!
Ja, neulich hatt’ ich auch wohl drei:
Nun sind hinab die besten zwei.
Ging’ nur die dritt’ erst hinterdrein,
im Dunkeln wird mir wohler sein!
Tres soles había para mí en el cielo.
Mucho y fijamente los contemplé,
y estaban ellos tan fijos
cual si no quisieran irse de mí.
¡Pero ay, no sois ya mis soles!
¡Vedlos para otros en su cara!
Sí, que poco ha tuve tres,
y los dos mejores se ocultaron.
Si el tercero también se apagara,
¡mejor me sentiría en la oscuridad!
24- Der Leiermann
El organillero
Drüben hinter’m Dorfe
steht ein Leiermann,
und mit starren Fingern
dreht er, was er kann.
Barfuß auf dem Eise
wankt er hin und her,
und sein kleiner Teller
bleibt ihm immer leer.
Keiner mag ihn hören,
keiner sieht ihn an,
und die Hunde knurren
um den alten Mann.
Und er läßt es gehen
alles, wie es will,
dreht, und seine Leier
steht ihm nimmer still.
Wunderlicher Alter,
soll ich mit dir geh’n?
Willst zu meinen Liedern
deine Leier dreh’n?
Allá tras de la aldea
hay un organillero,
que con rígidos dedos
toca lo que puede.
Descalzo sobre el hielo
va de aquí para allá,
y su pequeño plato
siempre vacío está.
Nadie quiere oírlo,
nadie lo mira,
y los perros gruñen
en torno al viejo.
Y él deja pasar
todo como sea,
toca, y su organillo
nunca está callado.
Viejo singular,
¿puedo ir contigo?
¿Querrás para mis cantos
tu organillo hacer girar?
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