Mozart - Die betrogene Welt KV 474

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)

Die betrogene Welt KV 474

El mundo engañado

Texto: Christian Felix Weisse (1726-1804)

Traducción: Saúl Botero-Restrepo

 

Der reiche Tor, mit Gold geschmücket,

zieht Selimenens Auge an;

der wackere Mann wird fortgeschiket,

den Stutzer wählt sie sich zum Mann.

Es wird ein prächtig Fest vollzogen,

bald hinkt die Reue hinterdrein,

die Welt will ja betrogen sein,

drum werde sie betrogen.

 

Beate, die vor wenig Tagen

der Buhlerinnen Krone war,

fängt an, sich violett zu tragen

und kleidet Kanzel und Altar.

Dem äusserlichen Schein gewogen,

hält mancher sie für engelrein.

Die Welt will ja betrogen sein,

drum werde sie betrogen.

 

Wenn ich mein Karolinchen küsse,

schwör' ich zärtlich ew'ge Treu';

sie stellt sich, als ob sie nicht wisse,

daß außer mir ein Jüngling sei.

Einst, als mich Chloë weggezogen

nahm meine Stelle Damis ein.

Soll alle Welt betrogen sein,

so werd' auch ich betrogen.

El rico tonto, de oro adornado,

atrae la mirada de Selima,

al gentil pretendiente despide

y al pisaverde elige por marido.

La magnífica fiesta terminada,

no tarda el arrepentimiento.

Quiere el mundo ser engañado,

pues que engañado sea.

 

Beata, que unos días antes

reina de las cortesanas era,

de morado ahora se viste

y prepara púlpito y altar.

La apariencia exterior toman

muchos por angélica pureza.

Quiere el mundo ser engañado,

pues que engañado sea.

 

Cuando a mi linda Carolina beso,

tiernamente le juro eterna fidelidad,

y finge ella que no sabe

de ningún otro fuera de mí.

Un día Cloe me desdeñó

y ocupó Damis mi lugar.

Al mundo hay que engañar,

y también yo engañado fui

 

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