Hofpoeten und Schranzen
Bitte an das Glück
Häufe dem den Mahagonitisch,
Glück, mit Austern an und Kokusnüssen;
Jenem gieb auf seinen Rock von Plüsch
Stickerei, und sammtne Wagenkissen.
Unbeschädigt lande diesem hier
Seine Barke voll Maderapipen;
Jenem druck' auf köstliches Papier
Was er ausgeheckt, mit Didots Typen.
Uns gewähr' in unserm Sorgenfrei
Eine nur, nur eine fromme Bitte:
Neugier drängt und ach! Empfindelei
Aus der Stadt, zu rühmen Flur und Hütte.
Send', o Göttin, naht ein solcher Schwall,
Uns zum Schutze Regen her in Bächen!
Thürm' ein Wetter auf mit Blitz und Knall,
Oder laß ein Wagenrad zerbrechen.
Schmidt von Werneuchen
Lyrische Hauderer vom Schlage etwa Michael Krügers gab es immer schon. Im Bereich des verwalteten Kulturbetriebs entsprechen sie heute IKEA im Möbelbereich.
Dass sie offenbar ernsthaft der Meinung sind, Schriftsteller zu sein, verdankt sich nicht zuletzt der Tatsache, dass ihre Lobredner offenbar ebenso ernsthaft der Meinung anhängen, Kenner zu sein. Eine reziproke Illusionsmaschine sind diese berufsmässig Unermüdlichen, von einem perpetuum mobile jovialer Narren kaum zu unterscheiden.
Von solchem Gelichter gelobt zu werden, wäre allemal Anfang vom Ende.
"Gestern Stasi, heuer NSA, gestern Bohley, heute Zeh"
Fachschaft Feindaufklärung
(10. Dezember 2013)