"MANN BEISST HUND"

Nach der Fukushima-Oper "Stilles Meer" von Toshio Hosokawa kommt Doris Dörrie - Babelsbergs Antwort auf Kathryn Bigelow - mit demselben Sujet ums Haus der Filmkunst. "Grüße aus Fukushima" wird vermutlich den dösenden Filmfreund endgültig in Tiefschlaf versetzen. Im japanischen "Reich der Zeichen" (Barthes) hat Frau Dörrie noch weniger zu suchen als auf dem Regiestuhl. Und gefunden hat sie freilich rein gar nichts.

Ralf Frodermann März 2016

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Lachen ohne Beweisgrund / Filmkomödie „Männerhort“ 2014 / Humor der Humorlosen 4.0

Als sich 1985 der Film „Männer“ von Doris Dörrie in die bundesdeutschen Kinos ergoss, war das Sujet („Männer sind im Rudel noch ulkiger als solo, oder vice versa / Sex, phallisch in the City “ o.ä.)mit „Ein seltsames Paar“ und „Männerwirtschaft“ seit Jahren schon längst abgefrühstückt gewesen.

Die neue Doris Dörrie heißt Franziska Meyer- Price und wie ihre Name eine Silbe mehr als der ihrer Vorgängerin hat, so hat auch der Titel ihres Films eine mehr: „Män-ner-hort.“

Ob sich Frau Meyer- Price für eine Regisseurin hält oder für eine Erfindung Loriots oder für eine tüchtige Geschäftsfrau, die, gern auf Nummer sicher gehend, erfolgreiches Boulevardtheater verfilmt, ist nicht so wichtig.

Dass eine Komödie in Deutschland nicht zum Lachen, sondern zum Kotzen ist, hat nicht erst Frau Meyer- Proce beweisen müssen, haben andere wie Frau Dörrie vor ihr bewiesen, ist also auch nicht wichtig.

Darüber, dass sie es in Deutschland einfach nicht können, dass sie von Oscar Wilde, Ernst Lubitsch oder Marty Feldman nichts lernen konnten, sich aber trotzdem für befugt halten, einen kahlen Berg aus Kalauern, Grimassen und Ressentiments mit dem Namen KOMÖDIE zu versehen, liegt seit langem diskret der Schleier deutschen Schweigens, den deutsche Schauspieler für ihr Gewand halten, unter dem sie Schauspieler zu sein vermeinen. Unwichtig!

Wichtig ist:

Eine Silbe mehr ist eine Silbe mehr!

Ralf Frodermann 2. Oktober 2014