Rubrum
Bei unseren Sachen, die unter dem Gesamttitel "Lackaffenlyrik" kursieren und den Grünbeins, Wagners, Petersdörffern e tutti quanti das Handwerk legen wollen, handelt es sich weniger um Parodien polemischen oder satirischen Charakters like Aristophanes, sondern um die Transformation sprachlicher Mach- in sprachliche Kunstwerke.
Ralf Frodermann
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Lackaffenlyrik (zu Jan Wagners „schaf, hahn ente / 19. September 1783“- Lyrikauswurf in der FAZ vom 25. März 2015)
sinn, ge, dicht (trianguliert) Gewiß! Im Fluge treff ich, was fliegt.
(Parsifal, 1. Aufzug)
25 März 2015
hamburg, seine parkhäuser, schon alles halb pleite,
als die montgolfiere über jans duchampagner-.
regentonne, so sagen es die firmamente,
nicht die hindenburg macht; tröstend die trosse
zu versailles; den luftschifferfreund vielmehr
zum tierpoem reizend, im findungsreichen
den übermut anstacheln, im köpfchen,
eine art von schafskopf? ein hirn aus
eintopf entlang der tapirnen sinuskurve.
wann kommt das ende endlich an?
„zuguterletzt“ sagt uns der mann
im dichterzwirn des falschen fuffzigers;
vom flugkorb oder von den tieren
überwältigt, wohl auch von sich
und seinen mühen, den elevatorischen,
die ihn den weg wohl bahnen zu
schlaf und hain und rente,
inmmiten sein volks, dem pöbel.
spliss, die ente kross, der hahn halbiert
das schaf am spiess, der jan blamiert.
Ralf Frodermann III 2015