"Schule und Islam" / Metadiskursive Notizen nach dem Obin-Bericht

Lehrer? Deren Zeit ist vorbei.

Christoph Türcke: Lehrerdämmerung. Was die neue Lernkultur in den

Schulen anrichtet. (Einleitung)

München, 2016

§1

„Dass die exorbitanten Geburtenraten in islamischen Familien auch in westlichen Staaten Ausdruck einer Gesellschaftsformation sind, die Kindheit trotz zahlloser Kinder nicht zulässt, dass im Islam also mit weitaus größerer Häufigkeit als im säkularen Westen junge Menschenwesen zur Welt kommen, aus denen niemals Kinder werden – diese Tatsache wäre von aufgeklärten Pädagogen in allem Erschreckendem, das sich in ihr ausdrückt, zu reflektieren.“

Magnus Klaue, Die böse Brut. Die „Generation Allah“ und die Grenzen der Erziehung.

In: M.K., Die Antiquiertheit des Sexus. Kindheit – Sprache – Geschichte

Berlin, 2017 S.138/139

Ein großer Teil, dessen, was wir gewohnt sind geflissentlich zu überhören, stammt aus den pädagogischen Käsereien deutscher Quasselindustrie.

Hier, wo die konformistischen Texthäppchen vom Fließband laufen, ist das schlechte Allgemeines ganz bei sich. Frauen in kritischem Alter, aber auch junge frühvergreiste, sendungsbewusste Empowermentjünger und altfränkische Bescheidwisser mit Pensionsberechtigung, die nichts aus der Ruhe bringt, geben sich an den Lagerfeuern des Verständnisvollen ein Stelldichein.

Eines dieser Feuer geht seit einigen Jahren gar nicht mehr aus und bildet eine Art ewiger Flamme wohlfeilen Geschwätzes.

Es handelt sich um das Feuer der deutschen Integrationsdebatte.

Insbesondere das Thema „Schule und Islam“ bietet den deklamatorischen Nährboden für Apologie und Kritik buntscheckigster Provenienz:

Benjamin Franz: Islam und Schule. Braunschweig, 2019

Franz, den die Wolfenbütteler Zeitung am 7. November 2019 mit den einigermaßen befremdenden Worten zitiert „In Anbetracht der muslimischen Migration ist es in den vergangenen Jahrzehnten gut gelaufen“ hat soeben den erwähnten Leitfaden, eine Handreichung für pädagogische Akteure, veröffentlicht.

Schrifttum dieser Art krankt regelmäßig daran, dass es stillschweigend voraussetzt, was abzuschaffen wäre: Heteronomie; gestern irgendein Köhlerglaube, sei er aus Rom oder Wittenberg, heute der Islam.

Nota bene „Die Nacht der Vernunft. Zur Sozialpsychologie des islamisierten Subjekts“

In:

https://thunderinparadiseorg.files.wordpress.com/2018/07/gruppe-morgenthau-interventionen-2003-2014-hg-v-thunder-in-paradise.pdf

S.84ff.

Näher dürften die einschlägigen und keinesfalls zu ignorierenden Erfahrungsberichte von zweimal zweier Lehrerinnen (+1) den herrschenden Mißständen an den Schulen auf die Spur kommen:

Doris Unzeitig (2019), Julia Wöllenstein (2019), Susanne Wiesinger, (2019), Ingrid Freimuth, (2018), Ingrid König, (2018).

§2

Nachdem an die Stelle der Logik der Beethovenschen Quartette jene von Hitlers „Mein Kampf“ – ein Buch, das Churchill den „Koran für die Deutschen“ nannte – getreten war, wie der Kriminalschriftsteller Eric Ambler feststellte, hat jede Wahrheit den Charakter von beliebig installierbarer Konvention angenommen.

Bernfelds „Sisyphos oder die Grenzen der Erziehung“ und Freuds „Die Zukunft einer Illusion“ haben x- und y-Achse religionspädagogischer Praxis zu bilden.

§3

Die Vorstellung, dass ein Altphilologe morgens über Homer oder Solinus liest und am Nachmittag dem Zeus Opfer darbringt, ist fast so bizarr wie die Tatsache, dass seit Jahren an bundesdeutschen Universitäten bekenntnisorientierte Islamkunde gelehrt wird.

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§4

Der Islam ist ein Gegenstand der Arabistik.

Allenfalls der Geschichtsschreibung: Alexander Bevilacqua, „The Republic of Arabic Letters“. Islam and the European Enlightenment. Harvard and London, 2018.

Jürgen Habermas, „Auch eine Geschichte der Philosophie.“ Band 1 Die okzidentale Konstellation von Glauben und Wissen. Suhrkamp 2019

(Über die orientalische Konstellation von Glauben und Wissen wird man sich in Habermas‘ Werk e contrario unterrichten können.)

§5

Voltaires Trauerspiel „Mahomet“ darf nirgendwo aufgeführt werden. Zwar hatte Goethe eine Übersetzung vorgelegt und zuletzt Tobias Roth das bald 300jährige Aufklärungsstück unter dem Titel „Der Fanatismus oder Mohammed“ 2017 neu vorgelegt, doch auf europäischen Bühnen ist es, trotz aller dort traditionell herrschenden zynischen Anarchie und sensibelster Besserwisserei, verschwunden.

§6

Religion als „Geist geistloser Zeiten“ (Marx) oder religiöse Weltanschauung als pathische Ontologisierung bzw. Hypostasierung zu bestimmen, heisst einzuräumen, „daß der Mensch außer seiner Vernunft einen Glauben nicht brauche.“ (Ernst Bloch)

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§7

"In der Schule werden die Heranwachsenden heute, sortiert nach ihrer Klassen- und Milieuzugehörigkeit,

zu einer Gemeinschaft der Fortschrittlichen formiert, deren Angehörige sich gegenüber den

Produktionsbedingungen im nachhaltigen Werteparadies Deutschland loyal zeigen. Dazu gehört

nicht nur as Basispaket Gesundheit und Umwelt: Wegen Auschwitz gegen den Populsimus

zu sein, kulturelle Vielfalt um jeden Preis toll zu finden, den Islam als Bereciheung willkommen zu heißen, das

Gendersternchen aus tiefer Überzeugung zu kritzeln und noch ein paar andere Dinge mehr zählen zur schulischen

Wertevermittlung, bei der ein Indoktrinationseifer an den Tag gelegt wird, der dern den orthodox katholischer

Religionslehrer früherer Tage bei weitem übertreifft."

BAHAMAS Nr. 82 Sommer 2019 S.23

Im Zuge der heraufziehenden Wirtschaftskrise, die gegen 2029 ihren Höhepunkt erreichen wird,

mutet die internationale Fachkräfteakquise absurd an.

Wurde doch mit der Freisetzung überflüssigen Fachpersonals in der Bundesrepublik längst

begonnen.

Der Substitution von Personal im Bankenwesen etc. durch EDV entspricht jener im Dienstleistungssektor

durch moderne Heloten und Metöken.

Ralf Frodermann November 2019