Gästebuch Holunder

„Neuer Heinz Erhardt oder gewöhnlicher Zechpreller?“ titelte das Baden Badener Badeblatt in seiner jüngsten Ausgabe.

Was war geschehen?

Professor Dr. Bobby Holunder, Rektor der Universität Bockwurst, hatte vor wenigen Tagen im Casino der Kurstadt an der Oos einen Herzinfarkt erlitten und musste vom Spiel- direkt auf den OP- Tisch gebracht werden.

Bereits nach drei Tagen entwich Prof. Holunder aus dem Krankenhaus.

Zu den weiteren Ereignissen geben wir nachfolgend – mit freundlicher Genehmigung des Badeblattes Baden Baden – den oben erwähnten Lokalbericht wieder:

„Baden Baden April 2014

Neuer Heinz Erhardt oder gewöhnlicher Zechpreller?

Zu einem kuriosen Auftritt kam es am gestrigen Abend in der innerstädtischen Weinstube Alte Eule.

Ein, wie sich später herausstellte, postoperativer Mann namens Bobby H. bat nach dem Konsum etlicher Viertele Trollinger um Kirschwasser und „Lachs im Underberg“.

Ihm wurde stattdessen die Rechnung mit der Bitte um sofortigen Ausgleich präsentiert.

H., der keine Barmittel bei sich führte, bot einen kurzen Vortrag als Wirtslohn an.

Frau Seblad, Inhaberin der Alten Eule verständigte umgehend die Polizei, während H. seinen Vortrag begann mit dem Lied

„Obwohl ich Rüde bin, bin ich nicht rüde.

Obwohl ich dicke bin, bin ich nicht müde,

Obwohl ich Männchen bin, bin ich kein Weibchen,

Zahl du doch mal, zum Zeitvertreibchen,

Zahl du doch mal, du blöde Gans,

Und lang mir nicht mehr an den Schwanz!

Ja, lang mir nicht mehr an den Schwanz!

Glück auf und sauf! Heiho!!

Auf die Frage, wo seine Gattin sei und ob sie ihn gegebenenfalls auslösen und abholen könne, antwortete H:

„Ich glaub’, meine Hamsterin bohnert, gendert oder ist eingeschlafen.“

Anschließend kam es zu einer Aussprache zwischen Frau Seblad und H. die in einer herzlichen Umarmung und vorläufigen Verlobung scherzhaft endete.

H., plötzlich sehr nüchtern geworden, äußerte sich danach abschließend noch zum Tod einer Fotojournalistin in Afghanistan und zu den sie betreffenden Traueranzeigen. „‚Wenn ich es nicht fotografiere, wird es nicht bekannt’, soll die Dame laut verschiedener Trauerzirkulare gesagt haben. Wenn schon!

Das Leben Robert Capas hat doch gezeigt, was in diesem Beruf, der keiner ist, passiert... Fotojournalist sein ist heute so dämlich wie Posamentierer oder Hemingway sein. Alberner Aberglaube an die Realität der Bilder. Kriegsfotografin? Kassandrat mit Canon? Schmock Schalek!“

Nach dem Eintreffen der Polizeibeamten erfolgte die Identitäsfeststellung und eine Gefährderansprache an H. durch Polizeiobermeister Heilhaut.

Anschließend wurde H. wohlbehalten in seine Klinik zurückgebracht, wo wir ihm von hier aus eine rasche Genesung wünschen.“ Copyright Badeblatt Baden 2014