Adversarien / Zitate des Semesters II

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"Wil mit andern lustig sein /

Muß ich gleich alleine sterben.

Martin Opitz

Merkt euch das, ihr Studierenden!"

Prof. Erwin Aberfett, Oberseminar "Praktische Konsensethik" 25. April 2018

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"Als sie erwachte, hing ihr die Dämmerung ins Gesicht. Ihre Brüste stießen hell und hart ins Dunkle. Die schimmernden Brustwarzen berührten die steigenden Sterne, ihre Geschwister. Ermattet und erlöst sah sie den braunen Rücken eines Jünglings, der in das Abendrot schritt. In weiter Ferne unkörperlich sich entfaltete und in einer blauen Wolke entschwand.

Das, meine Damen und Herren, war nicht aus Lassiter oder einem anderen Arztroman, das entnehme ich dem Roman Mohammed. Roman eines Propheten von Klabund aus dem Jahr 1917.

Ein Neuedition liegt seit 2002 bei #bockpress# vor. Mein Vorwort erscheint in Kürze als Separatum in der Reihe Kritische Realien Band XII (Mohammed von Goethe bis Klabund)."

Prof. Bobby Holunder, Vorlesung "Geschichte der Geschichtsschreibung" VII

23. April 2018

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"In meinem Buch Anmerkungen zu Haffner hatte ich auf den zuweilen befremdlichen Blick, den oft unpassenden Ton Sebastian Haffners, seine moralische Indifferenz, die nicht mit dem Gestus etwa Raul Hilbergs zu verwechseln ist, der sine ira et studio für die neuere Geschichtsschreibung neu vermessen hat, hingewiesen.

Schon einem der ersten Rezensenten der Anmerkungen zu Hitler, Golo Mann im SPIEGEL 1978, war das übel aufgestossen.

"Ohne Hitler kein Israel" schreibt Haffner (Anmerkungen zu Hitler.

32. Auflage 2017 S. 168).

Joachim C. Fests Hitler-Biographie war 1973 erschienen.

Ohne Fest kein Haffner."

Prof. Robert Holunder, Vorlesung "Geschichte der Geschichtsschreibung" VII

20. April 2018

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Erich von Kahler:

Der Beruf der Wissenschaft, Berlin: Bondi, 1920

Nachdruck #bockpress# 2018

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"Wenn ich mein ethisches Soll übererfülle, spreche ich von Supererogation, vgl. in Philosophy Compass Vol 13 Issue 3 March 2018 den Beitrag von Alfred Archer.

Ständiges Übererfüllen einer Norm bedarf keiner Begründung."

Prof. Erwin Aberfett, Vorlesung "Normenbegründung 23. März 2018

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Christoph Meiners:

  • Allgemeine und kritische Geschichte der Religionen. 2 Bände. Hannover 1806–1807.

Nachdruck #bockpress# 2018

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"Endlich sind Giordano Brunos Heroische Leidenschaften auf Deutsch erschienen!

(Hamburg, 2018)

Ich gebe Ihnen aus Brunos Anschreiben an Philip Sidney, dem das großartige

Werk gewidmet ist, den Teil wieder, der für uns einschlägig ist:

Es zeugt, großmütigster Herr, in der Tat von einem niederen, groben

und schmutzigen Geist, sein Streben unausgesetzt auf die Schönheit

eines weiblichen Körpers zu richten und ihr einen forschenden Ge

danken zu widmen. Welches Schauspiel, guter Gott, könnte sich einem

Auge von reiner Gesinnung gemeiner und unedler darbieten als ein

grüblerischer, leidender, gequälter, trauriger, melancholischer Mann;

der bald kalt, bald heiß wird, bald glüht, bald zittert, erbleicht, errö-

tet, der abwechselnd Verwirrung und Entschiedenheit zur Schau trägt;

ein Mann, der seine beste Zeit und die erlesensten Früchte seines Le-

bens dazu benutzt, seine Gehirnflüssigkeit auszuschwitzen, um jene

steten Peinigungen, schweren Qualen, grüblerischen Reden, ermüden

den Gedanken und überaus bitteren Mühen, die sämtlich unter der

Tyrannenherrschaft einer unwürdigen, schwachsinnigen, dummen

und schmierigen Geilheit stehen, auf den Begriff zu bringen, aufzu-

schreiben und in öffentliche Denkmäler einzumeißeln?

Welche Tragikomödie, welche Szene, sage ich, die mehr Mitleid und

Gelächter verdiente, könnte uns auf diesem Welttheater, könnte auf

dieser Bühne unseres Bewußtseins aufgeführt werden, als das Schau-

spiel jener so zahlreichen Individuen, die nachdenklich, tiefsinnig, be

ständig, standhaft und treu werden, zu Liebhabern, Verehrern, Bewun-

derern und Sklaven gegenüber einem Gegenstand ohne Verlaß, ohne

jede Beständigkeit, allen Geistes bar, frei von jedem Verdienst, der nie-

mals Anerkennung oder Dankbarkeit zollt, an dem man nicht mehr

Gefühl, Vernunft und Güte feststellen kann, als sich in einer Statue

oder einem Wandbild finden läßt? In dem aber mehr Hochmut, Unver-

schämtheit, Vermessenheit, Stolz, Zorn, Verachtung, Falschheit, Wol-

lust, Habgier, Undankbarkeit und andere Todsünden stecken, als an

Giften und Mordwaffen der Büchse der Pandora je hätten entweichen

können, die im Hirn eines solchen Untiers jedoch allzu leicht Platz finden?"

Prof. Redmont Kaingeld, Abendvortrag "Tacenda: #Me too in der Renaissance"

Universität Bockwurst 11. März 2018

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"Präventivwirkung des Nichtwissens, nehmen Sie an? So! - Wissen Sie, was ich annehme?

Ich nehme Ihre verdammte Doktorarbeit an!"

Der Historiker Prof. Redmont Kaingeld, Rigorosum 2. März 2018 (laut Protokoll)

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"Die Sprache im Gedicht. Heideggers Ringen um Georg Trakls Frühling der Seele (in: Heidegger, Unterwegs zur Sprache. Gesamtausgabe Band 12, 2. Auflage 2018) Reinheit! Reinheit! Wo sind die furchtbaren Pfade des Todes - Puh!

Die vier Hauptsitze der Gelehrsamkeit dagegen bekannt, in Erin, nach Joyce, da werden Vorlesungen radioübertragen über die vier Modi der Historie: Vergangenheit, Gegenwart, Abwesenheit und Zukunft. Sperrt den Heidegger in Finns Hotel, unterwegs zu Joyce, der hat schon genug mitgemacht!"

Bobby Holunder, Philologische Expertise. Ein Interviewbuch.

#bockpress# 2018

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"betr: Ihre heutiger leserbrief in der FAZ

sehr geehrter herr prof. kiesel,

brochs brief von 1946 hin oder her:

sicher war es keine "heldentat" im jahr 1939 pofel - grünbein war es jetzt endlich auch aufgegangen - wie "auf den marmorklippen" zu publizieren.

und sicher ist es nichts weiter als galimathias, anno 2018 ernst jünger nicht nur zum paten einer sog. "inneren emigration" mit marmorhintergrund erneut zu nobilitieren,

sondern gleich zum ästhetischen grossereignis deutschen widerstands mit rimbaud- und baudelaire-rüschen, mit mühsam- und niekisch-persilscheinen zu exkulpieren und umzulügen.

er ist und bleibt eine gipsfigur, sein unsägliches werk wird bald vergessen sein."

E-mail des Pedells Ralf Frodermann an den Heidelberger Germanisten Professor Kiesel 23. Februar 2018 (Prof. Bobby Holunder, Rektor der Universität Bockwurst, erwägt dem Vernehmen nach dienstrechtliche Schritte gegen Frodermann)

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"Das Sichbeschäftigtseingeben ist von jeher Ausweis negativer Dauerpräsenz und zugleich Attribut aller akademischen Hanswürste:

Bis Anfang März befinde ich mich in der heißen Phase der Fertigstellung meines neuen Buchmanuskripts. Ich bitte daher um Verständnis, dass ich e-mails in dieser Zeit nur in eingeschränktem Maße beantworten kann. Bitte wenden Sie sich ggf. an mein Sekretariat (Heinz Sande, di nachm. und mi-fr vormittags h.sande@uni-bockwurst.edu).

Das lesen wir nicht in dem köstlichen Universitätsroman Lucky Jim von Amis senior, sondern in der automatischen Mail-Antwort eines Kollegen, dem ich an dieser Stelle für wertvolle Hinweise Dank sage."

Prof. Dr. Erwin Aberfett: "Midlife Crisis in academicis". Eine Einführung. (Nachwort)

#bockpress# 2018 (im Erscheinen)

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"Über eine substantielle Äußerung von Ihnen würde ich mich noch mehr wundern als über einen me-too-Sticker im Puff!"

Prof. Erwin Auchjauche gegenüber einer Studentin in seinem Hauptseminar zu Vergils Ekloge 8.

Gegen Prof. Auchjauche ist jetzt ein Disziplinarverfahren anhängig und er ist bis Semesterende beurlaubt.

Universität Bockwurst Pressemitteilung 22. Januar 2018

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Dominik Perler (Ed.), The Faculties: A History, Oxford - New York: Oxford University Press, 2015

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"Exemplarisch kann als Pseudoforschung in Deutschland eine sog. Migrationsforschung gelten. Ihren akademischen Ort hat sie u.a. an der Universität in Osnabrück, das seit dem westfälischen Frieden kaum bessere Tage gesehen hat.

Das dort beheimatete Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) jedenfalls gibt die IMIS-Beiträge, heraus, wohl als eine Art Tätigkeitsnachweisbroschüre o.ä. gedacht.

Heft 51 (2017) des Forschungsorgans widmet sich in einem Themenheft der Szenographie der Migration. Die Forscher skizzieren ein imaginäres Museum der Migration; als oft noch unbeamtete akademische Nomaden und Versorgungssuchende sind solche Leute dauernd auf Achse und Jobsuche, will sagen wegen Jobsuche auf Achse.

Ashgül Aysel erläutert zum Beispiel in ihrem Beitrag Objekte der Migration. Überlegungen zu einer Sammlungsorganisation (S. 173ff.), dass man Schuhe und Armbanduhren irgendwelcher armen Teufel, die es vor zig Jahren aus Anatolien nach Westdeutschland verschlug, diesen abschwatzen und in ihrem Museum ausstellen könnte.

Wozu ein solcher Fetischismus taugen sollte, bleibt rätselhaft. Readymades /objet trouves a la Duchamp werden kaum gemeint sein.

Auf Seite 181 ihres Aufsatzes erzählt sie übrigens ganz leutselig, dass eine 1956 in der Türkei geborene Frau mit 16 Jahren ihren ca. 30 jährigen Mann heiratete, mit dem sie seit 1975 in Westdeutschland lebt.

Das Minderjährige heiraten oder verheiratet werden, scheint Frau Aysel nicht weiter der Rede wert.

Ihr ist stattdessen wichtig, dass alltäglicher Krimskrams zu museumsreifen Artefakten nobilitiert wird:

Während des Umzugs warfen sie ( sc. die in Rede stehend türkische Familie, Hückopp) viele Gegenstände weg, die eine essenzielle Bedeutung im musealen Verständnis hätten haben können. (ibid. S. 182)

Wir hören: das Migrationsgeblök ist im Begriff, die Hochschulen zu kolonisieren."

Prof. Hückopp, Pseudoforschung. Neue Perspektiven. Vorlesung 18. 12. 2017

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"Der bedeutungsvolle Gips rieselt gemeinhin aus den Untertiteln. Nehmen Sie etwa das Pindar-Buch von Theunissen (2000), 'Menschenlos und Wende der Zeit' im Untertitel.

Oder Dieter Henrichs Sein oder Nichts (2016), 'Erkundungen um Samuel Beckett und Hölderlin' im Untertitel.

Da raunt und ringt es, da dräut und dringt es, da will sich Dampf entladen, in fahlen Nebelschwaden. Erbaulich und erhaben, so haben's diese Herren gern."

Prof. Erwin Aberfett, Warum es überhaupt Seiendes gibt. Vorlesung 14. 12. 2017

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"Autobiografisches Schreiben bei Thomas Mann- vergl. Thomas-Mann-Jahrbuch Band 30 2017 - heisst Preisgabe.

Die Betrogene - Ihr erinnert Euch, der Meister erzählt in seiner letzten Erzählung von einer Dame aus dem Rheinland und in der Menopause, die ihre Krebserkrankung mit einer Monatsblutung tragik-komisch verwechselt - müsste Der Betrogene heissen, Thomas Mann mit Namen, der sich zeitlebens wohl ums Beste betrogen wusste, worauf Hany Mayer in seinen Ausführungen (im 1980 mit einigen Beigaben wieder erschienenen Thomas- Mann- Buch) zu dieser Erzählung mit aller gebotenen Dezenz hinweist.

Thomas Mann gibt in seiner späten Erzählung, seinem letzten Seufzer das preis, was schon in Tod in Venedig im Doppelsinn des Wortes preisgegeben ward: Unordnung und spätes Leid des Inversen, des Hinterladers.

Mayer traf ich übrigens zuletzt 1980 oder 1981 in der ostwestfälischen Kurruine Bad Salzuflen, als er anlässlich des Wiedererscheinens seines Mann-Buches in der dortigen Volkshochschule einen Vortrag hielt. Der Kölner musste wohl Familie in dem Nest gehabt haben. "

Prof. Bobby Holunder, Proseminar Thomas Mann, 6. Dezember 2017

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"Dass und auf welche Weise der Kollege Rauscher in Leipzig gegenwärtig gerädert wird, ist eine hübsche, d.h. sehr hässliche Illustration der äusserst konzisen Darlegungen Clemens Nachtmanns in dessen Zweiteiler "Die feine Gesellschaft und ihre Freunde. Eine Übung in dialektischer Anthropologie", Teil 1 und 2 in der Zeitschrift BAHAMAS 76 und 77 / 2017 nachzulesen.

Moralische Prätendenten haben Hochkonjunktur. Es ist, als wollte man den Ästhetikern wieder den alten Johannes Volkelt andienen, erhebt die permissive Anti-Aufklärung ihr Haupt, um sich in den Schoß der Wahrheit zu erbrechen."

Prof. Dr. jur. Gangolf A. Flotow, Einführung ins Zollrecht (Vorlesung 5.12.2017)

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"Morgen, morgen, nur nicht heute

Zu seinem Aktmodell sprach Albrecht Dürer:

Leck mich am Arsch, bist du'n Syrer?

Der Syrer, leichenblass vor Sorgen:

Verehrter Meister, ich sag's Euch morgen."

aus: Bobby Holunder, Der neue Menantes. Ein Studentenroman. (#bockpress# XI 2017)

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"Was nun nennt die Philosophie die zweitbeste Fahrt? Ein Blick in die Geschichte der Neutralität mag hilfreich sein.

Bleiben denn wohl ihre Jünger - jene der Neutralität - auch im Licht der folgenden Worte, die ich euch aus Siegfried Giedions Die Herrschaft der Mechanisierung. Ein Beitrag zur anonymen Geschichte (1948) zitiere, wohl noch bei Sinnen:

Diese Neutralität des Tötens kann tief unserer Zeit verankert sein. Sie hat sich im großen Maßstab erst im Zweiten Weltkrieg gezeigt, als ganze Bevölkerungsschichten, wehrlos gemacht wie das Schlachtvieh, das kopfabwärts am Fließband hängt, mit durchtrainierter Neutralität ausgetilgt wurden. (ibid. Teil IV: Mechanisierung und organische Substanz).

.................

Oft ist die zweitbeste Fahrt die bessere Möglichkeit, an ein Ziel zu gelangen.

Dass der Kapitalismus etwa in seiner heutigen, späten Gestalt, eben die Gaunerei ist, die er zu bekämpfen vorgibt, indem er sie zu Geschichtsmüll erklärt, ist Gemeingut.

Doch was wäre die bessere, also zweitbeste Gaunerei?"

Prof. Bobby Holunder, Metaphysik und Dianoiologie / Vorlesung

17. November 2017

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"In diesem Semester werden wir uns mit dem sogenannten Antiakademismus zu befassen haben, dem gegenwärtig populären Aggregatzustand jener Geister, die an Universitäten und anderen Bildungsfriedhöfen für souveräne Normenignoranz, lustig-anarchische Interventionen und affirmative Großraumkritik zuständig sind.

Zwei Lustspiele aus dem Jahr 1877 sind zu präparieren: Die Komödie auf der Hochschule / Historisches Lustspiel in vier Aufzügen von Friedrich Helbig und Auf deutscher Hochschule / Schwank in drei Aufzügen von Carl Caro. (s. Handout)

Das Themenheft Antiakademismus der Zeitschrift Mittelweg 36 (Heft 4-5 2017) und die jüngste Ausgabe der Zeitschrift für Ideengeschichte (Heft XI / 3 mit einem Aufsatz zum Thema von Philip Felsch) könnt Ihr Euch bei meiner Sekretärin abholen und behalten.

Kapitel 5 Die Universität: Modell des Geistes aus Theodore Ziolkowskis Das Amt der Poeten. Die deutsche Romantik und ihre Institutionen (dt. Stuttgart, 1992) findet Ihr im Lesesaal, hoffe ich.

Besser einen Feind, der einen nicht umbringen will als einen Freund, der das will, sage ich immer. Und auf dass wir am Ende der Vorlesung mindestens so klug sind wie jener Eselfisch aus Bobby Holunders Gedicht:

Der Eselfisch

Zeitlebens wusste der Fisch,

dass das Wasser anderswo

auch wässrig und die Luft

vielerorts luftig,

die Kühle kalt und der Wind

windig, die Welle wogend,

das Meer salzig und die Dummheit

gefährlich war.

In diesem Sinn wünsche ich uns allen ein fruchtbares Wintersemester!"

Prof. Erwin Aberfett, Vorlesungsankündigung Antiakademismus

per e-mail 10. Oktober 2017

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"Im Wintersemester 2017/18 werde ich über Ontologie lesen, eine genuin jesuitische Disziplin, Kasuistik stillstehenden Seintumults.

Caspar Ninks Ontologie: Versuch einer Grundlegung von 1952 setze ich nicht voraus, sondern warne vor deren Lektüre.

Kurt Flaschs neues Buch über Hans Blumenberg (Philosoph in Deutschland. Die Jahre 1945 bis 1966. Frankfurt a. M., 2017) sei Euch anempfohlen. Kritk und Metakritik notorischer Ursprungsphilosophien in Adornos Husserlbuch.-

Dass mein Sibirisches Eisenbahntagebuch in den Sommerferien nicht geliefert werden konnte, war einer hartnäckigen Erkältung geschuldet, die ich nunmehr zu überwinden im Begriff bin. An dieser Stelle darf ich mich für alle Genesungswünsche bedanken!"

Prof. Bobby Holunder, Vorlesungsankündigung // 19. September 2017

@dr.jeremiasmueller // @verteilerholunder

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"Diese deutschen Dichter und Schriftsteller heute sind vom Typ Schwiegermutterliebling: Daniel Kehlmann und Jan Wagner, Milchbubis und ewige Gymnasiasten, blasierte Pennäler mit Kragenstäbchen im Arsch.

Ihre weiblichen Konkurrentinnen vice versa.

Oberflächliche Schwätzer, die die nur wegen ihrer beträchtlichen Zahl, nicht in gleichem Maße jedoch aufgrund der Zugkraft ihrer Argumente ihre Meinung durchbringen, wie Dietrich von Freiberg in de accidentibus ausführt."

Pia Di Cara, Bobby-Holunder-Lehrstuhl für Poetik SS 2017 27. Juni 2017

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"Johann Salomo Semlers Ob der Geist des Widerchrists unser Zeitalter auszeichne? in freimütigem Briefen zur Erleichterung der Privatreligion der Christen von 1784 lege ich all jenen angelegentlich ans Herz, die auch in den Ferien weiter zu studieren wünschen. -

Allen aber wünsche ich ohnedies schöne und erholsame Semesterferien.

Meine Sommereise wird meine Gattin und mich in diesem Jahr nach Vladivostok führen, jahwohl, in der Transsibirischen Eisenbahn. Mein Reisetagebuch trägt darum den Titel Sibirisches Eisenbahntagebuch."

Prof. Bobby Holunder, Vorlesung "Aufklärung IX" 26. Juni 2017

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"Kein Gott lebt ewig; er lebt nur, solange er wirkt. So Wilamowitz in seinem Buch Der Glaube der Hellenen. - Gleiches gilt für uns akademische Götter."

Prof. Leopold Cornutus, Einführung in die griechische Götterlehre

(Vorlesung 12. Juni 2017)

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"Über akademischen Kapitalismus hat der Kollege Münch Buchenswertes in seinem bekannten Buch von 2011 ausgeführt.

Darüber ist hier weiter nichts zu sagen.

Denn das Gesagte wurde in einem Seminar gesagt. Ein Seminar ist, was das Wort andeutet, ein Ort und eine Gelegenheit, hier und dort einen Samen, ein Samenkorn des Nachdenkesn auszustreuen, das irgendwann einmal auf seine Weise aufgehen mag und fruchten.

Seminar und Samen? Macht sich Heidegger hier eines lucus a non lucendo schuldig?

Wir wollen das in der nächsten Woche zu klären suchen."

Prof. Bobby Holunder, Identität und Differenz (Vorlesung 8. Juni 2017)

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"Das Gedicht Beim Wiederlesen einer alten Rechnung ist die sarkastische Abrechnung eines Verwundeten mit den Kretins der Literaturkritik:

wir werden vor lauter milch und honig

nicht mehr wissen wo uns der kopf steht,

die blinden werden sehend und

die bekloppten weise sein; die dissertationen

tragen titel wie Die Geburt der

Sportreportage aus dem Geist der

Kriegsberichterstattung

und der innatismus ist abgeschafft wie

die pocken

Aus dem Achten Gesang von Frodermanns Leonhard Thurneyssers Sonnenglanz #bockpress# 2001.

Anders als Thomas von Aquin, der sich fragte Kann der Mensch von einem Engel unterrichtet werden? (Quaestiones disputatae Quaestio XI Dritter Artikel / 'de magistro'), müssen wir uns danach die Frage vorlegen: Kann der Zuschauer von einem Arschloch unterhalten werden?"

Prof. Dr. Erich Aberfett, Vorlesung "Einführung in die Medienwirtschaft"

2. Juni 2017

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"In Italien verbrannten sie den Giordano Bruno, in Moskau den Qurinus Kuhlmann. Wohin sowohl Auflärung wie religiöses Sendungsbewusstsein führten, war damit unmißverständlich klar gemacht: in den Tod.

Der Zankgeist strömt in ider Haus:

Das schwerdt gebährt; der Frid ist aus.

Dein Hauptfeind ist di Hausgenossen:

Der ärgste Feind dein Freundesstamm.

Vor Treu kommt Reu von Untreu hergeschossen:

Der Schlachtbank bleibt ein Christuslamm.

Kein donner kan so stark abknallen,

Als höchstvertrauter Falschheitstükk:

Dann weicht Kompas und Wind zurükk;

Nichts schmertzlicher mag uns zufallen.

Quirinus Kuhlmann, Der Kühlspalter Band 1 Drittes Buch 5. Kühlspsalm."

Prof. Nikolaus Federmann, Vorlesung "Pan-Religion" 23. Mai 2017

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"Heute ontologisiert der Heidelberger Kollege Halfwassen in der FAZ (Was ist Nationalkultur?) seine demokratisch-beamtete Gegenwart zum glücklich erreichten Endziel europäischer Kulturgeschichte.

Wie sich der deutsche Philosophieprofessor den europäischen Sektor der Weltgeschichte zurechtlegt, hat weiß Gott bessere Tage gesehen!

Professor Halfwassen schreibt:

Nach dem Scheitern der athenischen Demokratie im vierten Jahrhundert hat Europa 22 Jahrhunderte gebraucht, um mit dem modernen Verfassungsstaat eine stabile politische Gestalt der Freiheit auszubilden. Und nachdem diese Gestalt im späten achtzehnten Jahrhundert gefunden war, hat es bis zur Revolution von 1990 gedauert, bis sie überall in Europa realisiert wurde.

Der demokratische Verfassungsstatt ist diejenige politische Form, zu der die Freiheitsgeschichte Europas gefunden hat. (ibid.)

1936 schreibt Norbert Elias in der Einleitung seiner Habilitationsschrift Über den Prozeß der Zivilisation:

Ein Gemisch von Sein und Sollen, von Sachanalysen und normativen Postulaten, das sich primär auf eine Gesellschaft ganz bestimmten Typs bezieht, auf einen als als einigermaßen egalitär gedachten Nationalstaat, präsentiert sich auf diese Weise als Kernstück einer wissenschaftlichen Theorie, die den Anspruch erhebt, als Modell für die wissenschaftliche Erforschung von Gesellschaften aller Zeiten und Räume dienen zu können. Man braucht sich nur die Frage vorzulegen, ob und wie weit sich solche primär von gegenwärtigen Gesellschaften, von mehr oder weniger demokratischen Nationalstaatsgesellscahftenabgezogenen soziologischen Theorien, die ein hohe Maß von Integration von Menschen in einem "gesellschaftlichen System" zugleich als selbstverständlich und als wünschenswert voraussetzen, und die eine verhältnismäßig fortgeschrittene Stufe der gesllschaftlichen Demokratisierung implizieren, auf Gesellscahften anderer Entwicklungsstufen beziehen lassen, die weniger zentralisiert und demokratisiert sind, um die Schwäche einer allgemeinen Gesellschaftstheorie aus der Kirchtumperpektive des gegenwärtigen Zustands der eigenen Gesellschaft zu erkennen.

Prof. Erwin Aberfett, Vorlesung "Was war Geschichtsphilosophie?" 17.5.2017

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"In meiner letzten Vorlesung vor einer Woche hatte ich auf meinen Fund innerhalb der aristotelischen Textsammlung, die uns unter Parva Naturalia bekannt sein dürfte, hingewiesen.

Ich hatte Ihnen gesagt, dass es neben den sieben bekannten Stücken über Schlaf, Träume, Alter usw. einen achten Text über die Sauferei - de perpotatione - gebe. Leider gibt es ihn nicht!

Es handelt sich um eine mittelalterliche Fälschung, ihr Urheber mag den Betrug im Fegefeuer abgebüßt haben."

Prof. Silke van der Blei (Vorlesung "Einführung in Aristoteles" 11. Mai 2017)

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"Heute ist der fünfte Mai,

wer gestern starb, ist nicht dabei."

Prof. Dr. Fritz Niegeld, Seminar "Creative Writing Nonsense" 5. Mai 2017

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"Wie alt ich bin? - Ich bin so alt wie das Literaturwissenschaftliche Jahrbuch, Neue Folge!"

Prof. Bobby Holunder, Rektoratssitzung 26. April 2017

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"Prof. Bobby Holunder wird zum Auftakt des Sommersemesters 2017

Der

Gelehrte Narr,

Oder

Gantz natuͤrliche Abbildung

Solcher Gelehrten,

Die da vermeynen alle Gelehrſamkeit und Wiſſenſchafften

verſchlucket zu haben, auch in dem Wahn ſtehen, daß ihres glei-

chen nicht auf Erden zu finden, wannenhero ſie alle andere Menſchen gegen ſich

verachten, einen unertraͤglichen Stoltz und Hochmuth von ſich ſpuͤren laſſen; in

der That aber doch ſelber ſo, wie ſie in ihrer Haut ſtecken, Jgnoranten, Pe-

danten, ja Ertz-Fantaſten und tumme Gympel ſind, die von der wahren

Gelehrſamkeit, womit die Weisheit verknuͤpffet ſeyn muß,

weit entfernet.

von David Fassmann in einer öffentlichen Lesung vortragen."

Pressestelle Universität Bockwurst 7. April 2017

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"Ob aber Horkheimer schon deshalb zu verurteilen ist, weil er Mark Twains Bonmot Das einzige, was ich gegen die Neger einzuwenden habe, ist, dass sie auch Menschen sind (Horkheimer, Gesammelte Schriften Bd. 14 S. 304. Frankfurt, 1988) zitiert, wollen wir auf einem anderen Blatt stehen lassen."

Prof. Dr. Hildegard Kress-Kraft, Probevorlesung // Nachfolge Aberfett-Lehrstuhl

15. März 2017

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"@lektoratreclam

sehr geehrte damen und herren,

"Wenn ich Ihnen eine kleine Episode erzählen darf: Thomas Mann war bei mir, und ich las ihm aus einem Theaterstück vor, das leider

zuwenig aufgefürt wurde, von einem ganz großen Mann, nämlich von Voltaire. Das ist viel zu wenig bekannt, es wurde sogar von Goethe

übersetzt: Mahommed. Und daraus las ich ihm einige Stücke vor, was Mohammed sagte und wie er sprach. Und da sagte er: 'Das ist ja Hitler!'

Und ich sagte: 'Deswegen lese ich's Ihnen eben vor.' Der Voltaire hat den Mahommed schon so dargestellt, und Goethe hat es übersetzt,

aber noch manches gemildert; bei Voltaire ist es noch viel schärfer und noch ähnlicher in gewisser Weise dem Sinne nach."

Max Horkheimer, Gesammelte Schriften Band 7 S. 472f.

im lichte dieser äusserung und gewissermaßen aus - allseits bekanntem - gegebenem anlass rege ich eine edition beider stücke im rahmen Ihrer zweisprachigen ausgaben an.

für die übersetzung des französischen originals wäre nach meiner ansich am besten bei der potsdamer romanistin frau prof. klettke anzufragen:

Cornelia Klettke und Cordula Wöbbeking,

Der maskierte Voltaire –

Verdeckte Schreibarten und

Textstrategien des Aufklärers.

Berlin: Frank & Timme, 2015.

Encounters with Islam in German Literature and Culture

James Hodkinson

Jeffrey Morrison

Series: Studies in German Literature Linguistics and Culture

Volume: 53

Copyright Date: 2009

mit der edition der goethe- fassung (abgedruckt und kommentiert etwa in der berliner goethe-ausgabe des aufbau verlage, band 22) sollte der göttinger germanist heinrich detering betraut werden, der sich auch als lyriker einen namen gemacht hat und als ausgewiesener kenner goethes gilt.

(nota bene: Jorge Luis Borges: Ein Doppelgänger Mohammeds // in: Universalgeschichte der Niedertracht / Werke in 20 Bänden. Band 3 S. 94 dt. 1991 Fischer Verlag)

freundliche grüße,

ralf frodermann"

E-mail des Pedelles der Universität Bockwurst an den Verlag Reclam 12. 2. 2017

"Die Universität kann es tragen, daß die in ihrer Mitte stattfindende Kritik, ja Verneinung ihrer selbst, auch einmal närrische Formen annimmt. (Karl Jaspers, zitiert nach Dietrich Harths Abschiedsvorlesung Der Gang in den Keller oder Fünfundzwanzig Jahre Germanistik in Heidelberg, abgedruckt in ZENO Heft 22 2000 S.78.)

Motto des Buches ILIASTER / Akademische Festreden, von Robert Holunder.

#bockpress# 2017

"Die allgemeine Sehnsucht nach Orientierung, Führung und Einordnung ist hinunter bis in akademische Sickergruben gelangt, die man für trockengelegt hielt.

Unser Pedell, der notorische Ralf Frodermann, hat in einem launigen Schreiben vom heutigen Morgen einem der Protagonisten dieser Diskussion - dem Berliner Germanisten Prof. Martus, der es sich heute in der FAZ angelegen lassen sein darf, den seiner Wissenschaft schon wieder und odioser Weise ausgestellten Totenschein zu annullieren - um eine untote Wissenschaft, die Germanistik nämlich, den folgenden Bescheid erteilt, ich zitiere aus seiner mail:

sehr geehrter herr prof. martus,

von "schlagt die germanistik tot, färbt die blaue blume rot" führt ein gerader weg zum wohlfeilen kritkastergewäsch martin doerrys im aktuellen SPIEGEL.

so richtig wie banal bleibt der befund, wonach die germanistik im spätkapitalismus so überflüssig ist wie eine straussenfeder an einem schweinsrüssel.

germanistik wie alle übrigen humaniora sind heute mit dem nachweis ihrer legitimation befasst und, sofern nicht legititmiert durch verfahren (hochschule usw.), nicht existent, ausgestorben bzw. für die ideologieproduktion entbehrlich. die sie beruflich betreiben, dürften sich dessen bewusst sein und ihren monatslohn u.a. diesbezüglich als schweigegeld verstehen.

freundliche grüße,

ralf frodermann

PS:

zu detering:

Professorenlyrik

zu koschorke:

Koschorke

In diesem kritischen Sinn darf ich Ihnen allen schöne Ferien wünschen."

Prof. Bobby Holunder, aus seiner Rede zum Abschluss des Wintersemesters 8. Februar 2017 (Auditorium Maximum Universität Bockwurst)

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"Aus Theodor Däublers Versepos Das Nordlicht (Zweiter Teil SAHARA, Die Berauschten):

Ein Element und kein Befehl schafft Rechtsmomente."

Prof. Florian Koller, Vorlesung Geschichte des Naturrechts 20. Januar 2016

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"Die Denunziation von Distinktionsbedürfnissen aus Distinktionsbedürfnis charakterisiert den akademischen Trickster. Seine Zeit war in der Bundesrepublik etwa um das Jahr 1980 gekommen."

Dr. Hugo Bettauer (Soziologie) Vorlesung "Ideologiekritik IV" 16. Januar 2017

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"Scotus Eriugenas Schrift de divisione naturae, insonderheit Buch 4 (de homine), ist so gründlich vorzubereien, dass ich nicht dauernd den Nutritor geben muss und ihr nicht oft die Alumni!"

Als gelesen setze ich voraus:

James Turner, Philology: The Forgotten Origins of the Modern Humanities. Princeton; Oxford: Princeton University Press, 2014."

Prof. Erwin Aberfett in einer Weihnachtsmail an die Teilenehmer/Innen seines philosophischen Oberseminars im WS 2016/17

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"Bitte gestatten Sie mir das kleine Innuendo, das ich an dieser Stelle einschalten muss, indem ich Sie an Herbort von Fritzlars mittelalterliches Liet von Troye erinnere, insbesondere an:

Wen er da finge

Wen er da felte

Wen er da zv swelte

Wen er da zv breche

Wen er da nider steche

Weme er den lip neme

Weme er zv helfe queme (Liet von Troye Vers 5570 f.)"

Prof. Dietmar Wasserhahn (Mediaevistisches Institut), Vorlesung "Geschichte der Kritik seit dem frühen Mittelalter" 14. 12. 2016

"Wieder stand ihm bevor, zu leben und sich zu ernärhren, darum ging er ins Betriebsgewerkschaftskomitee - seine unnütze Arbeit verteidigen.

Gegen die neue Ausgabe von Platonows Baugrube bei Suhrkamp, aus der ich Ihnen eben einen Satz vortrug, ist nichts einzuwenden als die Tatsache, dass sie durch ein Nachwort der Frau Lewitscharoff verunreinigt wird.

Freilich macht es einen Unterschied, ob der Seeigel Heiner Müller Platonow beerbt oder eine Seegurke wie Frau Lewitscharoff."

Prof. Damaris Perelmann (Slawistisches Institut) Vorlesung "Dubia: Geschichte der Konterrevolutionen vom Thermidor bis 1989." 7. 12. 2016

"In Dreams Begin Responsibilities / Mit großem Bedauern müssen wir den Hinschied unseres assoziierten Mitglieds Helmut Kessler am 27.11. 2016 vermelden. Kessler war langjähriger Gastdozent für Humoralwissenschaften an der Universität Bockwurst. Seine Sentenzen, Apokryphen sowie seine an einen Rivarol gemahnenden Sottisen waren unter dem Titel my eyes have seen what my hand did - nach einem Vers des amerikanischen Dichters Robert Lowell - im Jahr 2000 bei #bockpress# erschienen.

'Geh jetzt in unsere Wohnung! Sie verdient es.' Kessler zu seiner Gattin.

Holunder: 'Sie müssen nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen, Herr Kessler.'

Kessler: 'Da gehört aber jedes hin.'

Helmut Kessler starb im Alter von 59 Jahren und wurde am 2. Dezember in seiner Heimatstadt, der Kurruine Bad Wildbad, bestattet. RIP."

Universität Bockwurst / Fakultät Humoralwissenschaften Pressemeldung 3.12.2016 (https://sites.google.com/site/universitaetbockwurst/faq/jobboerse)

"Prof. Bobby Holunder, Rektor der Universität Bockwurs, wird anlässlich des alljährlichen Weihnachtsempfangs seiner Hochschule Auszüge aus dem Roman Die durchleutige Syrerin Aramena des Herzogs Anton Ulrich von Braunschweig lesen."

Pressemitteilung Universität Bockwurst 25. November 2017

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"Ein libidinöses zur Wahrheit unterhalten heißt nicht, der Antithetik abhold zu sein. Ich gebe Ihnen eine Probe der barocken Dichterin Sibylla Schwarz:

DIe Lieb ist blind/ und gleichwohl kan sie sehen/

hat ein Gesicht/ und ist doch stahrenblind/

sie nennt sich groß/ und ist ein kleines Kind/

ist wohl zu Fuß/ und kan dannoch nicht gehen.

Sie sehen, dass noch zwischen spanking und Arsch versohlen manchmal ein Blatt passt."

Christian Freiherr von Auchjauche (Johannes-Trithemius - Professor der Universität Bockwurst im WS 2016/17) 1. Sonntagsmatinee 20. 11. 2016

"Ich habe gesagt Gras über die Sache wachsen lassen, nicht Scheiße über die Sache wachsen lassen! - Indulgent bleiben ist alles."

Prof. Bobby Holunder zur Ankündigung der Direktorin der Münzsammlung der Universität Bockwurst, Frau Dr. Urte von Basedow-Schlei, die geplante Etatkürzung ihres Instituts noch vor den Weihnachtsferien zu skandalisieren.

Uni-Radio Bockwurst 13. November 2016

"Der Theologieprofessor Kumpf dient Thomas Mann in seinem Doktor Faustus zur faden Luther-Parodie.

Zur faden Thomas Mann-Parodie in vivo macht sich nolens volens seinerseits nun der Gießener Literaturwissenschaftler Ulrich Karthaus, indem er schon im Vorwort seines fürs Luther-Jahr 2017 angekündigten Buches Poetische Theologie/Überlegungen zu Thomas Mann in die jovial-bräsige Bügelfaltendiktion seiner Lichtgestalt verfällt, die er (und andere) für den Inbegriff des Ironischen in langen Jahren auf dem Katheder sich angewöhnt hat zu halten: Ebenso danke ich meinem Sohn Dr. Armin Karthaus, der mich in die Geheimnisse einführte, die die Handhabung eines Computers birgt, sowie meinem Schwiegersohn Prof. Dr. Patrick Gödicke, der dieses geheimnisvolle Wesen zur Ordnung rief, bei Anfällen störriger Widersetzlichkeit.

Dass die halbe Sippe eines akademischen Deutsch- und Literaturlehrers mit allen Titeln Erwähnung in einem Vorwort desselben fand, und die Gattin, gut luthrisch, als fromm Gemahl nicht vergessen ward, hätte Thomas Mann kaum besser fabulieren können.

Die Überidentifizierung mit einem Objekt der Forschung endet mitunter in der Groteske.-

In der kommenden Woche werde ich Melanchthons de miseriis paedagogorum, Über die Leiden der Lehrer traktieren. Ich bitte Sie, dafür Ihre Latein-Apps bereit zu halten."

Prof. Christian Freiherr von Auchjauche, Vorlesung "Doppelgänger und Kollokationen" 4. November 2016

"Gruselclowns wie Wolf Biermann oder Bob Dylan sind heute Würdenträger des Unsäglichen: es beehrt sich durch sie."

Prof. Heinz Kroköwe (Institut für Rock und Pop Universität Bockwurst)

Vorlesung "Favelas der Kulturindustrie" 28. Oktober 2016

"Wer Sprachregelungen mit der Wirklichkeit zu verwechseln gewohnt ist - also wir alle -, und zum Beispiel die Abschiebung von Flüchtlingen lieber Verabschiebung nennen möchte, hat nicht mehr zu gewärtigen als die Zustimmung der übrigen Erlauchten."

Antrittsvorlesung Prof. Dr. Jana Sonde "Der signifikante Käfer: Poe und Kafka als Entomologen" FB Anglistik 7. Oktober 2016

"Meine für das Wintersemester angekündigte Ulpian-Vorlesung muss aus organisatorisch-urologischen Gründen ausfallen.

Ich werde stattdessen über 'Gestern als Vorzeit - Furien des Verschwindens'

lesen."

Prof. Dr. Otto Schräge (Lehrstuhl Rechtswissenschaft I) 1. 10. 2016 via e-mail

"Viele von uns grau gewordenen Diadochen von Nazis wie Heidegger und Heselhaus wissen heute, dass sie auf den Schultern von Zwergen stehen und stehen geblieben sind."

Prof. Bobby Holunder auf dem 25. Deutschen Germanistentag in Bayreuth am 27. September 2016

(Kolloquium "Meta-Erzählungen im Werk Robert Holunders")

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"Qui nunc iacet horrida pulvis,

unius hic quondam servus amoris erat. (Properz II, 13B)

(Der jetzt hier ruht als schaurige Asche, der einst Diener eines einzigen Amor war.)

Motto des Romans "Der Puff der Philosophen" von Robert Holunder

#bockpress# 2016 (erscheint Weihnachten 2016 / Pressemitteilung 24. 9. 2016)

"Das Voynich-Institut für Kryptologie der Universität Bockwurst trauert um seinen Direktor Prof. Dr. Rupert Cipher, der durch eine tragischen Badeunfall ums Leben kam.

Wir werden ihn in dankbarer Erinnerung behalten.

Unser Mitgefühl gilt seinem Mann. (Ausführlicher Nachruf in CRYPTOLOGIA folgt.)

Das Kollegium und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Voynich-Instituts."

Pressemeldung 16. September 2016

"Der Vater ist, der er sein wird oder der Seiende.

Ein Ende der Handlungskrisen von Vätern scheint vorerst nicht in Sicht, sie

werden vielmehr zur neuen Normalität. (Österreichische Zeitschrift für Soziologie Vol. 41 Supplement 1 July 2016 Handlungs- und Interaktionskrisen ; Oechsle/Reimer:Väter zwischen Beruf und Familie)"

Robert Holunder, Warum ich ein Bergwerk bin. Polaroids.

#bockpress# Verlag 2016 (im Druck)

"Freilich ist das Um-die-Wette-Klugscheißen meiner Kollegen und Studenten reine Nervensache."

Prof. Bobby Holunder, Rektor der Universität Bockwurst 8.9.2016

"Das interkulturelle Ticket führt nicht mehr weit, es ist eine Gestalt des Provinzialismus geworden. Während die Kermanis und Zaimoglus noch Sorgen faltend und bis zur Weißglut mahnend das allgemeine Geschwafel nähren, werden ihre Vorläufer schon kanonisiert, vergl. Oxford German Studies Vol. 45 2016 Issue 3 / Sonderheft zum 70. Geburtstag Emine Sevgi Özdamars."

Prof. Christian Freiherr von Auchjauche, Sommerakademie 6.9.2016

"Mit Pfaffenlyrik a la Christian Lehnerts Der Strandgänger und die Qualle verdirbt man sich nur den Magen. res ipsa loquitur."

Prof. Dieter Kabeljau, Lyrische Sommerakademie der Uni Bockwurst

2. September 2016

"Ravels Konzert für die linke Hand könnte ich selbst dann nicht spielen, wenn ich zwei linke Hände hätte."

"Gegen die sechste und letzte Staffel von Downton Abbey lässt sich wenig einwenden. Außer vielleicht, dass Mrs Hughes und Mr. Carson mit ihrem Eheschluss bis nach dem Ende der Serie hätten warten können."

Prof. Bobby Holunder, Sommeruniversität Bockwurst 25. August 2016

"An der Universität Bockwurst sind keine Spring Break - Aktivitäten (Gruppensex mit Abendmahl und letzter Ölung etc.) gestattet.

Zuwiderhandlungen werden mit Relegation geahndet."

Prof. Dieter Möser, (Ägyptologisches Seminar) stellvertr. Rektor in einem Rundschreiben vom 20. 08. 2016

„Über An- und Abwesenheit im zurückliegenden Sommersemester informieren euch ja eure jeweiligen Zeitkonten.

Grundsätzliches zum Pro und Contra von Seminarsitzungen und Anwesenheitspflichten könnt ihr aktuell einem Beitrag von Erika Thomalla im Juli-Heft der Zeitschrift MERKUR entnehmen.

Leider erwähnt Frau Thomalla nicht die Seminarprotokolle der Adorno-Seminare.

Sie sollen in den nächsten Jahren erscheinen. Darüber informiert euch ein Aufsatz Dirk Braunsteins in der Zeitschrift WESTEND (1 / 2016). -

Euch beiden wünsche ich schöne Sommerferien.“

Schlussbemerkung Prof. Erwin Aberfetts in der letzten Sitzung seines Hauptseminars "John Tolands Briefe an Serena" 1. Juli 2016

(von ursprünglich 48 Teilnehmern waren am Semesterende 2 geblieben)

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"Und so entlasse ich euch schon heute in die Ferien, da mich einige auswärtige Vortragsverpflichtungen in Anspruch nehmen - selbst unsereins ist nicht frei vom gelehrten Zunftzwang, wie Georg Forster unsere tägliche Windmacherei etc. zu nennen beliebte -;ich schließe meine Vorlesung über das Benchmarking des Glücks denn mit den Worten Carl Gustav Jochmanns am Ende seiner hoch aktuellen Polemik Die Rückschritte der Poesie:

anders müßten die Triumphgesänge des forschreitenden Glückes lauten als die Seufzer der unbefriedigten Sehnsucht, anders die Jubelllieder des befreiten Prometheus als die Klagen des gefesselten."

Prof. Bobby Holunder, Vorlesung "Benchmarking des Glücks" 24. Juni 2016

"Lässt man im Umkreis dessen, was man sich nicht abgewöhnen kann Philosophie zu nennen, die philosophischen Publikumszeitschriften beiseite, die sich an die Bekloppten unter ihren Verehrern wenden, – in Deutschland Hohe Luft und Philosophie Magazin – fallen dem alten Sachkundigen sofort die von 1971- 1995 erschienenen neue hefte für philosophie ein."

"Macht einer Karriere und ist dazu noch mit seinem lumen naturale auf du und du, veröffentlicht er seinen Seich, wo er nur kann."

"Am Karriereende und jenseits desselben wird kollegiale Grabpflege auf den periodisch erscheinenden Misthaufen für die intellektuelle Öffentlichkeit betrieben. (S. Hermann Lübbes Nachruf auf seinen Kollegen Odo Marquard in der Zeitschrift für Ideengeschichte Heft X Frühjahr 2016)."

Prof. Dr. Christoph August Heumann, Vorlesung "Kulturzeitschriften in Deutschland"

21. Juni 2016

"annähernd so befremdlich wie die notorischen unflätigkeiten herrn löws sind die durch sie veranlassten verlautbarungen seiner claque.

sie entsprechen entwicklungspsychologisch dem vierphasenmodell der trauerarbeit:

1. phase: leugnen, nicht-wahr-haben -wollen: (mediales ignorieren des vorgangs bzw. der versuch, aus elefant mücke zu machen)

2. phase: intensive aufbrechende emotionen: (e. simeoni: "Was erlauben Löw?" FAZ 14. juni 2016) empörung

3. phase: suchen, finden, loslassen: (b. kohler: "Schritt" FAZ 18. juni 2016) arg gesuchter ironisierungversuch des vorgangs, framing

4. phase: akzeptanz und neuanfang: (c. füßler: "Nur keine verkrampfte Selbstkontrolle" FAS 19. juni 2016) offensive verteidigung der sauerei und umlügen derselben zur heldentat

fazit: quod licet jogi non licet bovi

gez. Prof. Robert Holunder, Universität Bockwurst"

Prof. Bobby Holunder, Leserbrief an die F.A.Z. 20. Juni 2016

„Klassik als Katechon, was soll das heißen?

Unter dem 2. Juni 1927 notiert Harry Graf Kessler, der zu jener Zeit im thüringischen Bad Liebenstein weilte, aus einem Gespräch mit Gerhard Hauptmann in sein Tagebuch, was hier gemeint ist:

Der Knick in der deutschen Literatur um 1780, die von der bürgerlichen und sozialen Einstellung Lessings, der 'Räuber', des 'Clavigo' fortgeführt und zum ''historischen' Drama Drama Schillers und zur 'klassischen' Epoche Goethes hingeführt habe, sei doch zum großen Teil durch die unumgängliche Rücksicht auf die Gefühle und Gesinnungen des Weimarer Hofes versursacht worden und habe uns um die bürgerliche und politische Dichtung betrogen, auf die wir nach solchen Anfängen Anspruch hatten; dafür seien die historischen Dramen Schillers oder der 'Wilhelm Meister' kein voller Ersatz.

Die 'Kalte Ente', die euch in der Pause als Ersatz für eure Energydrinks gleich anbieten werde, soll euch in die Stimmung versetzen, meinen Erläuterungen später angemessen folgen zu können.“

Prof. Christian Freiherr von Auchjauche, Vorlesung "Klassik III" 20. Juni 2016

"Nach der Lektüre der Geschichte der Autobiographie von Georg Misch möchte man, ein Wort Goethes abwandelnd, ausrufen:

Lebt man denn, wenn andere gelebt haben?!"

Prof. Robert Holunder, Uni-Radio Bockwurst 18. Juni 2016

"Unter den post-kulturkonservativen Drecksblättern zwischen Scheidewege. Jahresschrift für skeptisches Denken und den mittlerweile eingestellten Staatsbriefen nimmt neuerdings TUMULT eine prominente Stelle ein. Diese Vierteljahresschrift für Konsensstörung ist eine Einladung zum reaktionären Konsens zwischen den Stühlen, an Distinktionsbewusste und Herrenreiter.

Man muss kein Baron Sanskrit sein, um sich an solchem Ort so unwohl wie gottverlassen zu fühlen."

Prof. Dr. Christoph August Heumann, Vorlesung "Kulturzeitschriften in Deutschland"

17. Juni 2016

"Vorzüglich aber zeigt sich im Menschen ein eigentümlicher Trieb, das Wahre zu suchen und aufzufinden.

So Cicero in einer anthropologischen Passage zu Eingang seiner Abhandlung über die Pflichten. - Denkfreiheit, libertas philosophandi, ist sich entwickelnder Teil jenes Triebes gewesen."

Bobby Holunder: "Erster Atem, zweiter Trieb, dritter Humanismus / Reden und Vorträge VII" #bockpress# 2016 S. 34 (im Druck)

"Freilich sind wir noch heute von Überflutungen umgeben! Der Illuminat Weishaupt vor über zweihundert Jahren: ...; die Aufmunterung und das Interesse, sich durch Kenntnisse hervorzutun, sind allerorten groß genug. Dies macht, daß ein Überfluß an Gelehrten und Künstlern ist.

Doch was heißt es, überflüssig zu sein? Kopfschlachter werden?"

Prof. Bobby Holunder, Radio Days (Universitätsradio Bockwurst 13. Juni 2016)

"Jeder beginnt doch als Postulant. Thomas Pynchon nicht, der war von Anfang an Abt. Seine frühe Erzählung Die heimliche Integration - ihr findet sie übersetzt im Band Spätzünder - resümiert die Integrationsdebatte avant la lettre."

Robert Holunder: Migration in der Literatur. #bockpress-studio# 2016 (im Druck)

"Fortschritt im Qualitätsbewusstsein, das ist Geschichtsphilosophie des Konsumenten. Wie anders aber wirken die Pforten Nachman Krochmals (1785-1840) auf uns, die Pforten, durch die uns der Autor in seinem Buch Führer der Verwirrten der Zeit zu gehen einlädt.

Leider hat der Martin Heidegger jene Pforten nicht durchmessen, kaum wäre er sonst auf den Mumpitz von der Seinsvergessenheit verfallen. Bei ihm ist unschwer eine Kabbala- und Haskalavergessenheit zu konstatieren

Pforte 16 aus Krochmals Führer der Verwirrten: Was aber nun ausdrücklich hervorgehoben werden muss, ist dass das Sein nicht nur allem wirklichen Sein, sondern auch aller Bestimmtheit und Unterschiedenheit vorausgeht, es enthält selbst das Leere, das Nichtsein wie Finsternis, Blindheit und Unwissenheit, da wir alle, um sie zu denken, mit dem Begriffe Sein verbinden müssen. (Führer der Verwirrten. ed. Lehnardt Meiner 2012 S. 665)"

Prof. Tristan Otto, "Schwierigkeiten mit der Verwirrung" / Geschichtsphilosophisches Oberseminar 31. Mai 2016

"Unter Angewandter Soziolinguistik verstehen wir aber nun keinesfalls das Mitgefühl, welches uns erfassen mag, sehen wir in den müden Augen eines zu uns Sprechenden den Ausdruck der Verzweiflung darüber, dass die Ebbe seines Wortschatzes nicht von der Flut seiner Gedanken unterspült werden kann.

In Ingrid Pillers Linguistic Diversity and Social Justice. An Introduction to Applied Sociolinguistics. (Oxford, 2016) werden wir es in der kommenden Stunde dagegen mit anderen Gezeiten zu tun bekommen."

Dr. Cölestin Mrongovius (Blockseminar "Elemente der Soziolinguistik" 28. Mai 2016)

"Die Einheitliche Feldtheorie objektiver Korruption, die ich Ihnen in diesem Semester zu entwickeln versuchen werde, soll Sie in den Stand einer ideologischen Augenzeugenschaft ex negativo setzen.

Ganz in dem Sinn übrigens, wie der Historiker Reinhard Opitz im Vorwort seiner Dokumentation Europa-Strategien des deutschen Kaptals 1900-1945 (1976, 2. Auflage 1994) im Blick auf einen sog. 'ethischen Imperialismus' während der Weimarer Republik schreibt:

Er (sc. der Leser JvG) wird Augenzeuge der Anwendung des 'ethischen Imperialisms' in großem Stil, er erlebt das furiose Schauspiel der Umwandlung von Expansionszielen in Menschenrechtsforderungen, wohnt der Genese der großen neuen Parolen'Minderheitenschutz', 'Selbstbestimmungsrecht', 'Gleichberechtigung', Gerechtigkeit' aus dem Geist der ihm bekannten Expansionsstrategien bei. (2. Auflage S. 33)

Sie sollen also das schlechte Allgemeine bezeugen lernen."

Prof. Jakob von Gunten, Vorlesung "Rheologie der reinen Lüge" 26. Mai 2016

"Erwachsene Männer über fünfzig zum Beispiel leben noch bei ihren Eltern, verdienen überdurchschnittlich in Fachberufen und frönen Hobbies wie CB-Funk, dem Modelleisenbahnbau, Aquaristik, Hundesport usw.

Wolfgang Pohrt hat die Tendenz zur allgemeinen Verblödung, insbesondere ihren weiblichen Beitrag, vor Jahrzehnten analysiert.

Daran erinnert jüngst ein Beitrag der Zeitschrift BAHAMAS (Nr. 73 Frühjahr 2016):

Was Pohrt lapidar 'Verblödung' nennt, wäre eher unter Infantilisierung zu fassen: Erwachsene Männer, die tage- und nächtelang Computerspiele spielen, Studenten, denen das Studium verschult werden muss, weil sie zum selbständigen Denken und Arbeiten unfähig sind, digitale Kommunikation mittels Emoticons, junge Erwachsene, die immer länger bei den Eltern wohnen bleiben und die Verschiebung der Fortpflanzung jenseits der 40 sind Symptome einer immer späteren geistigen Adoleszenz, die Regression wird zum gesellschaftlichen Symptom. (ibid. S. 43)

Die formal-operationale Intelligenz, Piagets vierte Stufe der kognitiven Entwicklung, mit anderen Worten, beißt sich in den kupierten Schwanz."

Prof. Lobegott Samuel Obbarius jun., Vorlesung "Jean Piaget" 25. Mai 2016

"Das Geheimnuss der Verwesung und Verbrennung aller Dinge von Loen 1729 / Thermodynamik / Heinrich der Teichner / Formel- und Spruchdichtung / warum dies ganze Theater und wozu eigentlich? Und mir scheint diese ganze naturwissenschaftliche Empirie, Induktion, Materialansammlung nichts wie leeres Gedankenfüllsel, faulste Description, Zeittotschlagen an irgendeinem Lehrstuhl oder Studierzimmer ohne Entscheidung geistiger Art, Schlußfolgerung, Anschluß, ohne Erkenntnis. Gottfried Benn = Motto in Walter E. Richartz' Roman Reiters Westliche Wissenschaft 1980 / Exkurs: Kappes-Kritik (L. Kolakowski, Johannes Paul II. usw.) / ... / katholische Physik im Haus des Teufels."

Erwin Aberfett, "Vorlesungsnotizen XL" (#bockpress# 2016 S. 756)

"Ist nun das Gettier-Problem ein Scheinproblem, meine sehr geehrten Damen und Herren, und dürfen wir uns hier inmitten einer erkenntnistheoretischen Nebelbank wähnen, wie einst unsere Vorfahren, die vor lauter Gnaden- und Werturteilsstreit den Molinismus-Molina mit Leibniz und den Professor Adorno mit dem Leibhaftigen zu verwechseln liebten?"

Der Theologe Prof. em. Freimut de Winter in seiner Dankesrede bei der Entgegennahme des Universitätspreises der Universität Bockwurst 2016 21. Mai 2016

"Das neue Bob-Dylan-Album Fallen Angels klingt wie Tom Waits nach 'ner Vasektomie."

Ralf Frodermann, Pedell Universität Bockwurst (Raucherecke 20. Mai 2016)

(Herr Frodermann spricht hier nicht im Namen der Universität, sondern im eigenen. Wer sich sachlich über Dylan informieren möchte, sei auf die einschlägigen Publikationen Heinrich Deterings sowie auf den Artikel von Charles O. Hartman "Dylan's Bridges" in New Literary History Vol. 46 Number 4 Autumn 2015 hingewiesen.

(Anm. der Redaktion.)

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"Die Paul-Rebhuhn-Lectures 2017 an der Universität Bockwurst (Fakultät für Architektur) werden einer Re-Lektüre der klassischen Schriften Vitruvs und Cetius Faventinus' gewidmet sein. Bauen, Wohnen, Essen/Trinken/Rauchen."

Universität Bockwurst, Pressestelle 19. Mai 2016

"Der Kongress 'Luther 2017 / Reformation & Cigarettes' an der Theologischen Fakultät der Universität Bockwurst trägt das folgende Motto:

Luther hat allerdings die Knechtschaft aus Devotion besiegt, weil er die Knechtschaft aus Überzeugung an ihre Stelle gesetzt hat. Er hat den Glauben an die Autorität gebrochen, weil er die Autorität des Glaubens restauriert hat. Er hat die Pfaffen in Laien verwandelt, weil er die Laien in Pfaffen verwandelt hat. Er hat den Menschen von der äußeren Religiosität befreit, weil er die Religiosität zum inneren Menschen gemacht hat. Er hat den Leib von der Kette emanzipiert, weil er das Herz an die Kette gelegt.

Karl Marx, Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie"

Universität Bockwurst Pressestelle 17. Mai 2016

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Johann Georg Schlosser:

  • Ueber Pedanterie und Pedanten, als eine Warnung für die Gelehrten des XVIII. Jahrhunderts. Basel 1787.

  • Reprint:

  • Mit e. Nachbemerkung hrsg. v. Alexander Kosenina. Hannover o. J.

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"Thomas Hughes' Tom Brown at Oxford erschien 1861. Wir werden den Roman in diesem Semester gemeinsam übersetzen."

"Ohne Marx wäre Hegel nicht nötig gewesen."

„Es ist ein Unterschied, ob du einen Tauchsieder oder ein Thermometer im Arsch hast.“

"(Motto der Kurruine Wildbad im Schwarzwald)"

„KRANKHEIT? DIE GIBT ES NICHT! SIE IST EINE ERFINDUNG DER ÄRTZTE! MIT DEN ÄRTZTEN WIRD SIE VERSCHWINDEN!“

Walter E. Richartz, Tod den Ärtzten (1969)

„Dabei hat es Herr Heyne nicht leicht! Ich sage es nicht gerne- aber es muß heraus: Frau Heyne ist unverträglich! Er hat mir sein Leid geklagt- immer unterbricht sie seine Arbeit mit Vorwürfen!

Z.B.: Es wäre besser, du würdest mal was Vernünftiges tun, etwas mit Hand und Fuß! Wie andere Männer auch!“

ibid.

„Ich setze, und zwar vermöge der Erfahrung, zum voraus, dass gemeiniglich der Mensch nichts anderes ist als ein Tier, welches nur sich für vollkommen, alle anderen menschlichen Tiere aber, die um dasselbe herum sind, für fehlerhaft und lächerlich hält; welches diejenigen Pflichten gegen andere niemals ausübt, die es doch von anderen verlangt; welches glaubt, dass alles, was erschaffen ist, nur seinetwegen erschaffen ist, welches sich Mühe gibt, dasjenige zu scheinen, was es nicht ist; welches sehr mühselig lebt, um elend zu sterben; welches töricht ist, weil es das Vermögen hat, vernünftig zu sein, und welches nicht leiden kann, dass man ihm alle diese Wahrheiten vorsagt. Wer so verwegen ist, dieses zu tun, der ist sein Feind. Menschenfeinde sind also Leute, welche die Wahrheit sagen. Ein hässliches Laster, wodurch man die glückselige Einbildung anderer Leute stört und zugleich sein eigenes Glück hindert.“

Gottlob Wilhelm Rabener

"Fernsehen liefert den Unrat barrierefrei Haus. Das Zappen ist nicht anderes als der vergebliche Versuch der Müllentsorgung, dauernder Klospülung vergleichbar."

"Unglück ist unfehlbar."

"Zwischen ihrem Wahn und der Zähigkeit, mit der manche an ihm hängen, passt oft kaum noch das Rezept des Nervenarztes."

"Das öffentliche Dauergerede über z. Bsp. „Integration“, „Erziehung“, „Gewalt“ etc. sucht die plumpe Tatsache vergessen zu machen, dass alle, wie immer, in einer Klassengesellschaft mit den je ihr entsprechenden Wundmalen zu leben haben und überflüssig sind."

"Geben sich Alte stolz 'immer noch neugierig' oder 'weltoffen', befällt mich Beklemmung."

"'Konstruktive Kritik' nennt man das ranzige, schließliche Einverstandensein der sogenannten „Querdenker“, die zwischen allen Stühlen sumpfen. In Deutschland gilt dieser Ort seit dem Krieg als locus amoenus und ist, nicht nur von Karrieristen, überlaufen."

Spam-Mail im Postfach der Pressestelle Universität Bockwurst Pfingsten 2016

"Euch muss ich den kategorischen Infinitiv (!) nicht entwickeln! Für euch genügen die Disticha Catonis völlig."

Der Latinist Prof. Tobias Knauth, Vorlesung "Einführung in die Latinistik" 12. Mai 2016

(Nach diesem Wutausbruch beendete Prof. Knauth die Vorlesung vorzeitig.)

"Die Zeiten, in denen eine sogenannte 'Gelehrsamkeit' noch Achtung erfuhr, sind vorüber. In Briefen an den Herrn Diesterweg über unsere Universitäten und was ihnen Noth tut schreibt Friedrich Eduard Beneke 1836:

Es ist ein Erbfehler von uns Deutschen, daß wir eine zu große Ehrfurcht haben vor der Gelehrsamkeit. (Zweiter Brief)

In unseren Tagen, da Vorzugssucht und Neid wetteifern, ist die Verachtung der Gelehrsamkeit geradezu notwendige Bedingung einer akademischen Karriere im Drittmittel-All."

Prof. Bobby Holunder, "Berufsaussichten" / Abendvortrag in Split 9. Mai 2016