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Und doch hat sich mancher verwundert, wie denn die Welt, die aus gegensätzlichen Urstoffen besteht,......, nicht längst schon zerstört worden und zugrunde gegangen sei.
Aristoteles, Über die Welt (396a/b)
Narrentief
2013 hielt Albrecht Koschorke in Frankfurt die notorischen Adorno-Vorlesungen. Unter dem märchenonkelhaft-altbackenen Titel "Hegel und wir" sind sie 2015 im Druck erschienen.
Im Vorwort singt Koschorke darin die ewig junge Leier des geläuterten Adorno-Adepten, der im Alter seine intellektuellen Jugendsünden in der jovialen Tonlage des Saturierten reulos bilanziert, will sagen alte, verbreitete Ressentiments als neue, individuelle (Selbst-)Einsicht präsentiert.
Denken ist Sünde, und so wurde aus Denken bei Koschorke, der keine Sünder bleiben wollte, Fakturieren.
Es ist, als ob die Menschen zur Strafe dafür, dass sie die Hoffnungen ihrer Jugend verraten und sich in der Welt einleben, mit frühzeitigem Verfall geschlagen würden.
(Horkheimer / Adorno: Dialektik der Aufklärung // "Gezeichnet")
Koschorke und ihr / Literaturhinweis (controversiae et suasoriae)
Martin Arndt: Hegel - Radikaler im Öffentlichen Dienst?
in:
Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte (Vol. 68 Issue 1 2016)
Ralf Frodermann Juli 2016