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Neues Propädeutikum an der Universität Bockwurst

„Heutzutage fehlt es nicht an Studenten, die fürchten, durch Theorie allzu viel über die Gesellschaft zu lernen; wie sollten sie dann noch die Berufe ausüben, zu denen ihr Studium sie qualifiziert.“

Theodor W. Adorno, Balzac- Lektüre (Noten zur Literatur II)

„Seine Frau lässt sein Grab später verkommen. Sie wird immer dicker, hat mehrere Liebhaber, darunter einen Maler, Jean Gigou, der so hässlich war, dass man ihm den Spitznamen Graue Laus gab. Sie stirbt erst 1882, zweiunddreißig Jahre nach ihrem Mann.“

Georges Simenon, Balzac – ein Portrait

Wissen über Gesellschaft gegenüber Spezialwissen verhält sich auch unter Studierenden wie die Nebenkosten zur Kaltmiete: viele können sie sich nicht mehr leisten und duschen winters und sommers kalt, lesen wieder bei Kerzenschein und kaufen lieber neue Unterwäsche, statt die alte zu waschen.

Die pädagogischen Stützen der Gesellschaft, ihre noch immer zahlreichen Karyatiden, sind arg angeknackst und zu beamteter Willfährigkeit degradiert, was die meisten von ihnen so gelassen geistreichelnd wie unter Schmerzens- und Schmiergeldgeldempfängern üblich quittieren.

Mit dem Lernen über Gesellschaft aber ist es ganz aus!

Nicht ganz!

Das Propädeutikum (Privatissimum!) „Genug über unsere Gesellschaft erfahren, um nicht die Lust an ihrer Fortexistenz zu verlieren – 20 Seiten Balzac“ soll dazu beitragen, dem Missstand zügig abzuhelfen.

Honore de Balzacs Erzählung Das Mädchen mit den Goldaugen beginnt mit einer leicht auf unsere Verhältnisse übertragbaren Beschreibung der verschiedenen gesellschaftlichen Höllenkreise.

Diese zeitlose Kunde umfasst ca. 20 Seiten und wird aus Zeitmangel im Seminar auswendig gelernt.

Die Veranstaltung wird zugleich als Tanzkurs online angeboten.

Prof. Bobby Holunder, Entwickler und Leiter der innovativen Module, hat bereits die notwendigen Schritte ins Netz gestellt, siehe Videospur:

Der Tanz der Gesellschaft

# Mai 2014 # Sekretariat B. Holunder SS 2014