liegend, auf den riesenschultern / Kleine Grasnarbe

cato, varro. columella,

auf dem traktor keiner schneller

„Mutter, sie schreiben Gedichte,“ Celan,

Wolfsbohne

„Die vier Zeilen

Nun muss ich gar

Um dein aug und haar

Alle tage

In sehnen leben,

die ich zu dem Unwiderstehlichsten

zähle, was jemals der deutschen

Lyrik beschieden war,

sind wie ein Zitat, aber nicht aus

einem anderen Dichter,

sondern aus dem von der Sprache

unwiderbringlich Versäumten:

sie müßten dem Minnesang

gelungen sein, wenn dieser,

wenn eine Tradition der deutschen

Sprache, fast möchte man sagen, wenn

die deutsche Sprache selber gelungen wäre.“

Adorno, Rede über Lyrik und Gesellschaft.

immerzu

„ekel am erzählen“

villö huszai 2002

wer bin ich denn, mir irgendwas

erzählen zu lassen (kraus? aber wo?)

„Die Unendlichkeit fließt manchmal in Tropfen.“

(Musil, Tonka)

„Die Tropfen im Himmel stocken,

Die Raben hüpfen und hocken -

Lieb' und Hunger umlungern die Welt“

(Max Dauthendey)

„Bleiben Sie sachlich!“ / Fanal

der Affirmierten und Notwehr der

Unvernunft – Erscheinungsweise

einer qualitas occulta. d.i. Ressentiment.

theorie mieser lyrik:

am beispiel des enjambementgebrauchs

sina kleins /SPRITZ 213 märz 2015*.

unverhohlen höhlt der stein

steten tropfen wieder ein

„Wenn auch das menschliche Leben zu schnell fließt, als daß man jede seiner Stimmen recht hören und die Antwort auf sie finden könnte.“

(Musil, Tonka)

*Fußnote folgt

Ralf Frodermann Juni 2015