Karzinom und Hustensaft / Buchanzeige

Während der vier Jahre, die ihm bis zu seinem Tode (632) noch gegönnt waren, breitete Muhammed seine Macht über ganz Arabien aus. Obwohl in vorgeschrittenen Jahren, heiratete er eine Anzahl Frauen, und sein Leben war im großen und ganzen für moderne Begriffe recht wenig vorbildlich. In seinem Wesen scheinen sich ein gut Teil Eitelkeit, Habgier, List und Selbstbetrug mit ganz ehrlicher religiöser Leidenschaft vereint zu haben. Er diktierte ein Buch der Vorschriften und Darlegungen, den Koran, und erklärte, das darin Enthaltene sei ihm von Gott eingegeben worden. Als Werk der Literatur oder Philosophie betrachtet, ist der Koran zweifellos dieser angeblich göttlichen Autorschaft nicht würdig.

H. G. Wells: Die Geschichte unserer Welt. XLIII. Kapitel. (dt.) Zsolnay Verlag 1926 S. 228

Die politische Selbstzensur, die üben muß, wer nicht zugrunde gehen oder wenigstens völlig ausgeschaltet sein will, hat eine immanente, wahrscheinlich unwiderstehliche Tendenz, in den unbewußten Zensurmechanismus und damit in die Verdummung überzugehen.

T. W. Adorno

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Michael Ley: Der Selbstmord des Abendlandes. Die Islamisierung Europas.

Osnabrück, 2015

Micheal Leys Kampfschrift ist erwartungsgemäß keine integrationspolitische Kuschelrockserenade:

"Statt von Integration der Muslime zu sprechen, sollte eher von einer Kolonisierung Europas ausgegegangen werden." (Ley 2015 S.194)

Seine Intervention mit dem verschalten Titel "Der Selbstmord des Abendlandes" ist ein B-Movie der Gesellschaftskritik, reißerisch und beissend, eine Art Volksausgabe von Samuel P. Huntingtons Clash of Civilizations mit einem Vorwort des öden enfant terrible Bazon Brock.

Im Schatten der Empört-euch-Gemeinde empört sich Ley, begibt sich aufs Glatteis kritischer wie apokrypher Koran-Kritik, unterschlägt die einschägigen Untersuchungen Thomas Mauls und inszeniert auf diese Weise ein gelungenes Exerzitium immanenter Kritik.

sie fiel ins bodenlose,

erkämpfte dann famose

bodengewinne sich;

und stetig stieg sie spät,

die profitrate der mediokrität.

Ralf Frodermann VI 2015