Nach Boston
„So wie es in seine Religion eingeweiht ist, um das zehnte bis zwölfte Lebensjahr, wird das muselmännische Kind, das bis dahin zuweilen noch ziemlich geweckt war, plötzlich fanatisch, von jenem Dünkel gesättigt, es besitze Alles, was ihm als die absolute Wahrheit gilt, wie ein Vorrecht über das glücklich, was gerade seine geistige Inferiorität ausmacht.“
Ernest Renan, Der Islam und die Wissenschaft. Vortrag an der Pariser Sorbonne 29. März 1883
Der weit verbreitete, muslimische Hass auf die babylonischen Sündenpfuhle des Westens treibt immer neue und blutigere Blüten terroristischen Sendungsbewusstseins ebenso überzeugter wie marginalisierter Jünger religiösen Prekariats, das eine ständig wachsende, ständig immer weniger stille Reserve der islamischen Umma zu werden sich anschickt.
Viele Muslime sehen sich auch nach Jahren in der Emigration außerstande, sich von ihren religiösen Bindungen zu emanzipieren, citoyen vor Ort zu werden.
Ihr Appell an Toleranz und Respekt markiert heute nur noch das Ende eines Prozesses, der einer konsensfähigen Durchsetzung noch vor einer oder zwei Generationen für undenkbar gehaltenen Denkverbote diente und flankiert post festum nur noch phrasenhaft vorausgegangenes Kriegs- und Bürgerkriegsgeschehen, Terror ist zur conditio sine qua non geworden, zur conditio humana nicht weniger islamisch Sozialisierter.
Der in Deutschland an Popularität ständig im Abnehmen begriffene Integrationsbluff steht vor einem Moratorium; in den einschlägigen Stäben und think tanks, wiewohl nicht unter allen operativen Akteuren in Politik und Verwaltung, gibt der jüngste Exzess in Boston aufs Neue zu denken. Deutlich wird, dass das zivilisatorische Projekt der freimütigen Aushandlung friedlicher Lebensbedingungen unter doktrinären Gottsuchern kontra- induziert ist.
Während aller religionsphilosophische Diskurs der Gegenwart bedeutungslos geworden ist und zwischen Dawkins, Drewermann und einem Papst i.R. im Schatten der Öffentlichkeit oszilliert, reklamiert ein bornierter Partikularismus islamischer couleur vieler die Aufmerksamkeit aller für sich. Ein Vorgang, der juristisch als Nötigung anzusprechen wäre.
Die Erforschung des Islam liegt, wie die Erforschung der meisten anderen Religionen, hinter uns. Der Islam als Lebensform ist damit längst nicht erledigt, viele seine Adepten bürgen dafür.
Auch jenen unter ihnen, die nicht das Zeug zu einem kulinarischen Narzissmus haben, bietet er die Möglichkeit, ihn vollständig auszubilden. Dies ist das psychodynamische Wesen der „Religion der Unterwerfung“, d.h. des Islam, dessen Universalien Entbehrung und Tod sind.
Sie selbst arbeitet ihrer Abschaffung zugleich zu und entgegen und bietet so der ungläubig dem rohen Spektakel nolens volens beiwohnenden Menschheit den Anblick einer tragischen Kuriosität: einem Exorzismus im Stillstand.
Ralf Frodermann 21. IV. 2013