Kurruine Bad Wildbad / Die Weihnachtsandacht 2014 / Das Sendschreiben
„Die verrottete Stadt, sie verseucht jeden.“ Also spricht der Psalmist in Sin City 2.
Und so spricht auch der ehrenwerte Anselmus Rabiosus, unser Bruder von der Missionsstation Mars, in seinem Sendschreiben an die Wildbader von ihrer Stadt und verkündet derselben:
„Leckt mich am Arsch, ihr rechtschaffenen Wildbader, euer Untergang ist nahe, eure Kassen sind leer und ihr werdet dem Satanas zum Fraß hingeworfen.
Bundesgenossen der Torheit und arschköpfige Sünder wart ihr von je, doch werdet euch wurstsalatigen Schnapphähnen und geizigen Ehebrechern jetzo ein Fürchten gelehrt, von dem ihr noch niemals lernen musstet.
Bequem habt ihr es euch gemacht in morscher Sünde! Ob darin dem Gedeih oder Verderb ausgesetzt, euch war es eins, ihr Gecken, ihr Pinsel, Schöntuer und Saumägen!
Ich hocke und bete in meiner Kartause und frage mich, ob denn nur einer von euch ist, der die Adelssitze zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb noch kennt.
Und frage mich fürderhin, wie lange noch unter euch nicht sein kann, was nicht sein darf.
Sauft und hurt nur, lasst euch nur darin nicht einschüchtern von den paar Enz- Savanarolas und Betschwestern, die euer Sodom im Schwarzwald verließen ohnedies.
Höret die Worte des Predigers Klabund:
‚O Kind, was hast du da gemacht?
Stille Nacht, heilige Nacht.
Leis hat sie ihr ins Ohr gesungen:
Mama, es ist ein Reis entsprungen!
Pappa haut ihr die Fresse breit.
O du selige Weihnachtszeit!’
Und der Apostel Konrad Bayer spricht:
‚die vögel jagen den winter
sie hungern
sie warten
und frieren’
(1956)
Auf eurem Flusse Enz mögt ihr euch einschiffen wie weiland der Holzflößer, doch baut eure Arche nur fest, denn der Zorn des Fiskus- eures Gottes! - und des Profits- eures Propheten! - wird ein großer Zorn sein, der euer Andenken vertilgt und eure Mühen nicht lohnt.
So macht euch bereit denn, zu Staub zu werden in den Müllhalden eures Jammers, ihr Anbeter der Niedertracht, ihr Höflinge der Gauner und ihr Zuträger alles Bösen, welchen Geschlechts ihr auch seid.“
So endet das Sendschreiben unseres Bruders Anselmus. –
Wir singen jetzt den Choral „Geld, ich mag dich nicht mehr leiden“, die Strophen 1-5. AMEN.
Ralf Frodermann XII 2014