(Leserbrief anlässlich Frau Florentine Fritzens Artikel in der FAS 02.02.2014)
„Kein Wunder, dass die Journalisten so schreiben, wenn die Menschen so denken.“
nach J.M.R. Lenz, Über Götz von Berlichingen
Der Tartüff ist jetzt auch im muslimisch-transzendentalen Kurzwarenhandel theologischer Produkte umtriebig. Er heißt hier Mouhanad Khorchide und wirkt als Bekenntnisprofessor fürs islamische Bekenntnis an der Münsteraner Universität.
Eine Mischung aus spät-pietistischen Eintöpfen Heinz Zahrnts, Eugen Drewermanns und Hans Küngs auf Islamisch darbietend, erfreut sich Khorchide wachsender Beliebtheit auch innerhalb der deutschen Lebenshilfe- und Ratgeberszene mit dem Akzent auf Gottsuche.
Wurde Billy Graham einst noch als „Maschinengewehr Gottes“ verspottet, so wäre Khorchide- von ähnlichem Sendungsbewusstsein wie der amerikanische Sektierer beseelt- eher als seine enervierende Quasseltasche zu schmähen.
Das tut freilich Florentine Fritzen in ihrem Portrait des westfälischen Tartüffs Khorchide in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 2. Februar 2014 nicht.
Sie ist Journalistin und portraitiert daher einen Frömmler islamischer Provenienz ebenso gut wie sie Marx und Engels, wären die vom Zeitgeist oder in ihrem beruflichen Kontext gefragt, portraitieren würde.
Dass Philosophie- vor ihr freilich noch das Geistersehertum frömmelnder Wirrköpfe! - und Studium der wirklichen Welt zueinander sich verhalten wie Onanie und Geschlechtsliebe, würde sie dann aus der „Deutschen Ideologie“ von Marx und Engels vielleicht zitiert
und augenzwinkernd, nach Art journalistischer Blitzmädel, als Antidot ein älteres Standardwerk Stefan Zeidenitz’s und Ben Barkows („Xenophobe’s Guide to the Germans“ London, 1993) empfohlen haben, und hätte wenigstens ihren Weg machen können.
Nach diesem Artikel aber kann sie allenfalls noch Pressesprecherin werden.
Oder Professorin für ideologische Abrogation.
Ralf Frodermann 2. Februar 2014
www.inarah.de