Der Plagiarius

Am 9. September 1924 wurde die Wiener Freudianerin Hermine Hug- Hellmuth von ihrem Ziehsohn erschossen.

Fünf Jahre vorher hatte sie ein Buch herausgegeben, über das sich der liebenswürdige Stefan Zweig sehr beglückt zeigen sollte:

„Aber es ist immer gut, Menschliches zu verstehen, und zu diesem Verständnis der Kinderseele scheint mir dieses Buch eines der kostbarsten, das je die Wissenschaft Hand in Hand mit dem Zufall dargeboten, und das nicht durch Kunst, sondern einzig dank jener mystischen Schöpfungskraft der Jugend, die immer dichterischer wirkt als die besten Nachdichtungen von Kindheit.“

    • Hermine Hug-Hellmuth [Hrsg.]: Tagebuch eines halbwüchsigen Mädchens. Internationaler Psychoanalytischer Verlag, Leipzig, Wien, 1919. (19212, 19223) (Suhrkamp Frankfurt 1996)

Ob die Autorschaft des „Tagebuchs“ als geklärt gelten kann, wird u.a. der Vertumnus- Kongress an der Universität Bockwurst erweisen.

Anlässlich des 90. Jahrestags des Mordes an Hermine Hug- Hellmuth wird die Sektion „Das lasterhafte Weib“ jener Frage gewidmet sein.

Einladung ergeht gesondert! Universität Bockwurst Juli 2014 WS 2014/15

Martin Doll: Fälschung und Fake. Zur diskurskritischen Dimension des Täuschens.

Frankfurt a. M., 2012

Federico Di Trocchio: Ist die wissenschaftliche Abhandlung ein Betrug?

in:

Ann- Kathrin Reulecke (Hrsg.) Fälschungen. Zu Autorschaft und Beweis in Wissenschaften

und Künsten.

Frankfurt a. M., 2006

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