Drei Schnellgerichte
Hegel für Beamte
Ob das Ziel von Erkenntnis außerhalb derselben liegt, wie eine ihrer zuständigen Theorien lehrt, mag unentschieden bleiben. Innerhalb groben Unfugs bleibt hier und da jedoch allemal das Erkenntnisziel akademischen Philosophierens dieser Zeit zu verorten:
„Dialektik ist im Grunde nichts als Anwendung des notwendigen Präsentismus und damit Antifundamentalismus im angemessenen Verständnis der Entwicklung humaner Kompetenz und Praxis.“ (Pirmin Stekeler-Weithofer: Mathematisches und begriffliches Denken in Hegels Wissenschaft der Logik. In, W. Neuser/V. Hösle (Hrsg): Logik, Mathematik und objektiver Idealismus. Festschrift für Dieter Wandschneider zum 65. Geburtstag. Würzburg, 2004)
Well, und Geschwafel ist im Grunde nichts als die Anwendung des einschlägigen Schafsjargons und damit Unsinnspluralismus im angemessenen Unverständnis der Entwicklung objektiven Geistes und subjektiver Imaginationskraft.
Lifestyleangebot „Stadthass“
Und was sind Städte denn noch?
Rudolf Borchardt
Städte gehören aufgelöst. Als urbane Tumore, die sie sind, haben sie heute weder unter kapitallogischen, allgemein ökonomischen noch sozialmedizinischen Aspekten nennenswerte Bedeutung, im Gegenteil. Städte sind Relikte der Vergangenheit. Ihr anachronistisches Weiterbestehen als dysfunktionaler Atavismus ist nicht nötig, ja sozial unverträglich. Sie sollten gänzlich zu touristischen Destinationen, was sie heute schon in der Mehrzahl sind, schonend umfunktioniert werden. Alle ihre Bewohner müssten davon nichts erfahren.
Rettung durch Resignation
Wer immer sich, jenseits seiner unmittelbaren Interessenssphäre, noch Fragen vorlegt wie zum Beispiel „Ist der islamische Existentialismus ein Humanismus?“ oder „Warum bin ausgerechnet ich immun gegen Esoterik, spirituelle Seelenunterwäsche und religiösen Sinnkitsch?“ oder „Kann die Liebe mich auch die Dummheit lieben machen?“, ist für die Resignation prinzipiell wie gemacht, er hat eine Dauerkarte auf sie gelöst.
Solche Resignierte suchen immerfort Probleme, keine Lösungen. Es ist unerheblich, ob Universalienproblem, Kosmogonie oder Subjektkonstitution; wer die geschlossene Bahnschranke und den schließlich durchfahrenden Zug der ewig offenen vorzieht, ist auf dem besten Weg zu resignativer Muße, ihrem gegenwärtigen Aggregatzustand.
Ralf Frodermann IX 2012