Morgen oder Abend

Morgen oder Abend / Blackbox

Katrin Seebacher (1966-1997) in memoriam

Der Kapitalismus hat seine Nacht- und Schattenseiten. Robert Holunder

Bald schon werden die ersten verkrachten

Existenzen aus FC Kohorte Babyboomer

(Anschrift: Altenpflegeheim Zum Grundsicherungstotenbett)

Mit spargelfarbenen Fleisch und vom

Wohlleben (trotz lebenslanger Armut!)

verzerrten Zügen einfliegen, d.h.

Mit dem Arsch endgültig auf Grundeis gehen -

„und der Schmeichler gefället wenn nicht durch seine

Ueberzeugung doch durch seine Erniedrigung etc.“

(Jean Paul, Die unsichtbare Loge oder Die grüne

Nachtleiche ohne den 9ten Nusknaker.) –

Und brüten etwa über die schlechthin allgemeinste

Bestimmung des Schönen:

„Schönheit ist der Exodus dessen, was im Reich

der Zwecke sich objektivierte, aus diesem.“ (Adorno,

Ästhetische Theorie / Paralipomena)

Mit Bobbio und Cicero die Missstände

In der GreisenKlitsche „Zum Muttermund“

Ertragen, auf den Mörder hoffend, auf den/die

Enkel/In mit der 9 Millimeter Valiumkanone.

„Ein Tropfen Tabasco aufs Tampon und ab in

Arsch damit!“

Mama wirkt entrückt. Lassen wir sie.

Seine Haut ist erbsengrün, das macht ihm nichts.

„Hallo Leute, ich bin euer Kapitän.

Wir fliegen euch jetzt alle zusammen

Über das Kuckucksnest.

Ach, kommt schon! Lobotomie for ever.“

Tower:

„Wie hoch wird der Berg aus Scheiße sein,

den jeder dieser Ärsche zeitlebens ausgeschieden hat, 5000 Meter?“

Ralf Frodermann Januar 2015