„Es ist überall nichts in der Welt, ja überhaupt auch außer derselben zu denken möglich, was ohne Einschränkung für gut könnte gehalten werden, als allein ein g u t e r W i l l e.“
Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten
Zur Böswilligkeit
Eine logisch- moralistische Schmonzette
„Die meisten Menschen haben wie die Pflanzen versteckte Eigenschaften, die der Zufall ans Licht bringt“, erklärt La Rochefoucauld.
Zu eine dieser Eigenschaften zählt unzweifelhaft die Böswilligkeit.
Sie ist vorderhand als eine Entwicklungsstufe des Hasses anzusprechen, gehört phänotypisch zur Gattung der Bosheit, deren juvenile Form als „Boshaftigkeit“ allgemein gefürchtet, aber heute nur noch verhalten verabscheut wird, nachdem alle Versuche ihrer Abschaffung als gescheitert gelten müssen.
„Das war kein böser Wille, das war Zufall!“, erklärt der Böswillige und sagt damit aus, es sei kein böser Wille gewesen, den seine Böswilligkeit bewog, sich zu erkennen zu geben, sondern nur ein dummer Zufall.
Ralf Frodermann März 2014