Universität Bockwurst / Fachabteilung morbus scribendi / Qualitätsmanagement
Sacco und Vanzetti- Bau (ehem. Grete-Weiser-Garten)
„Wohin begebe ich mich? Was tue ich? Welche prächtigen Orte durchschreite ich nun eilig? Wohin, fliehende Minerva, rennst du mit mir? Werde ich Armer in Verwirrung gestürzt und durch ein falsches Abbild der Welt zum Narren gehalten? Oder hält mich, der ich doch lebe und die Erde bewohne, hier schlichtweg die verstorbene Schar der Gelehrten umzingelt?“
aus: Konrad Arnold Schmid, Lobgedicht auf die Georg-August-Universität (1736)
(Übersetzung aus dem Lateinischen von Thomas Haye, in: EUPHORION Heft 4 / 2009 S. 393)
„Und wenn der Ernst in seiner Brunst verstummt,
Gab mir mein Schalk zu sagen, was ich treibe.“
aus: Bobby Holunder, Lobgedicht auf die Universität Bockwurst (2014)
Dienstanweisung AZ 233Arre-2014/BZ
Viele Kolleginnen und Kollegen können auch nach ihrer Emeritierung das Mausen nicht lassen. In Wort und Schrift suchen sie weiterhin ihre Lehren und Dogmen zu verbreiten und geben damit oft Anlass zu Missverständnissen.
So erreichte das Rektorat unserer Hochschule etwa unlängst ein Schreiben der neuseeländischen Sektion der amerikanischen Eugene- O’Neill- Society, aus dem wir auszugsweise zitieren:
„..., insbesondere die Einlassungen des offenbar an Ihrer Universität Unterschlupf gefundenen, sog. „Professors em.“ und Vielschreibers Raimund G. Schulfuchs – unter dem lächerlichen Titel „Alberne Anglistik. Zu den eine Bibliothek betreffenden, psychologisierenden Regieanweisungen in Eugene O’Neills Long Day’s Journey into Night“ (I,1) im jüngsten Jahrbuch der Universität Bockwurst erschienen – sind keineswegs geeignet, einer irgend gearteten Erkenntnis auf dem Gebiet der Amerikanistik Vorschub zu leisten...“
Kollege Schulfuchs ließ uns in einer email bereits wissen, dass er rechtliche Schritte gegen die Neuseeländer in Erwägung zieht.
Wörtlich u.a.: „Ich bin nicht inkontinent! Aber auch nicht unempfindlich gegen Schelme aus Übersee. Die sollen erst mal Englisch lernen, bevor sie mir in die Parade zu fahren sich unterstehen.
Mit großer Gelassenheit und Horaz verfahre ich in dieser Sache: Zweites Buch seiner Satiren (1): Leute sind, denen ich in den Satiren zu beißend erschein und mehr, als erlaubt ist, das Werk zu verschärfen; der andere Teil meint, was ich zusammengestellt, sei ohne Sehnen und ähnlich könne den meinen pro Tag man an tausend Verse verspinnen. Was, Trebatius, soll ich tun? Gib Weisung! „Halt’s Maul!“ Gar keine Verse zu machen, meinst du? „Logo!“ Will zum Henker, wenn’s nicht am besten wär’, doch ich kann nicht schlafen.“
Vor dem Hintergrund dieser sich leider zügig verschärfenden Affäre wird zwecks Schadenbegrenzung ein Publikationsverbot für alle (!) Emeriti verfügt. Es tritt ab sofort in Kraft. Bei Zuwiderhandlung Campusverbot!
gez. Der Rektor universitaet.bockwurst.de.vu