Lackaffenlyrik 31
Gurkenjaponismus
zu Jan Wagner Gedicht Die Samurai FAZ 7. Juli 2020
was er in seiner einfalt uns sagen will,
ist sein geheimnis: wie aus der lüftung,
aus dem dunklen darm entweichende
schlieren aus faser und furz,
deren spuren auf zeitungspapieren
gefunden werden,
oder die filmheinis in den kinos,
kurosawas gedenkend, im bereich der sinne.
gangs of tokyo, yakuza, mach den engelbert
kaempfer, den alten japanischen kirchenvater,
und hinter den schlitz der persona
der augenschlitz, durch welchen in solche kassette
licht einblühen darf, die das sehen mitbesorgt,
das farbensehen, aus dem lachen in farben
sich - die dichter müssen,
auch die dämlichen, westlich sein -
löst, als wäre es atem und atmen
beim afterwork, sake saufend, drachenfrüchte
würfelnd, ("lass die litschi liegen!")
und die geishas besingend, befächernd,
das dummdeutsch, das erbenszählerische,
das kleine auf wirkung bedachte
bleibt nicht länger als das wurstblatt,
worauf es gedruckt: die lösung des kettendackels.
Ralf Frodermann 7. Juli 2020