argumentum ad ignorantiam/Botho Strauß 70

Die Narkotisierung des Bewusstseins von Nöten war die Sache des Botho Strauss. Seine Wucht konnte daher schnell wachsen. Die akademische Kritik wuchs von Anfang an mit :

"Wie untröstlich auch immer das Werk von Strauß von der Korruption der Welt und des Menschen spricht, es hält doch, sei es noch so spurenhaft, zitierend und parodistisch, an der Möglichkeit von Sinn, ja von metaphysischem Sinn fest. Ja, in der Geste dieser unbedingten Lebens- und Weltverachtung liegt doch noch, unvermutet, die Faszination der Sicherheit einer alten Sinngebung." (G. Kurz: Neue literarische Gnosis. Zum Werk von Botho Strauß. in: Duitse Kroniek 32 4 1981)

Solchen Unfug einer approbierten Claque musste reiner Wein eingeschenkt werden, was der Berliner Autor Magnus Klaue mit Verve besorgte. (Vergl. Klaue: Die Quellen des Gequollenen. in: KONKRET 6 / 2013)

Mehr muss zum 70. Jubeltag des Meisters niemand wissen. Außer Ernst Jünger.

Ralf Frodermann 2. Dezember 2014