Kaputtheit sabotieren
Teil 1: Punks und Irre
In der schalldichten Limousine hört
Der CEO die Bänder ab
Kathy Acker wichst ihn an:
„DIE MÖSE meine Mutter hat mir immer
erzählt, dass Kranksein schmerzhaft ist.“
Auf dem Weg zur Beerdigung Lemmys
„Leute verstehen nicht ein
Begräbnis, Leute sind krude.“
In der schalldichten Limousine
1992: das lokale berlin- tv trichtert den ostärschen
die kniffe ein, die angeblich bei sog.
v o r t s e l l u n g s g e s p r ä c h en
ziehen (anzug, afte-shave, quatschen etc.)
„Cantor erlitt mehrere Nervenzusammenbrüche
und starb 1918 in einer Irrenanstalt.“
Ja, ja, immer alle Hände voll zu tun,
voll zu tun, voll das Tun!
„wo gibt’s noch was zu tun, das Gespenst
der Arbeitslosigkeit treibt sie zusammen
...................................., das Gespenst
der Angestellten,............................“
„Wie kann ich die ich enterbt bin handeln?“
Auf der Nadelspitze voller Engel
verlieben sich Engel in Nägel
„Denn es gibt keinen Grund, nicht
genau das zu tun, was mir befohlen wird,
auch vom Abschaum.“
In ceo limo spielt gegensouverän zum
tanz auf / beat sorgt für klaffende wunde,
wir bauen auf und reißen nieder-
„...in der Ferne eine monotone Stadt.“
Niemand kann sich mehr irren.
Alle Texte von Kathy Acker und Rolf Dieter Brinkmann aus:
K. Acker: Ultralight – last minute ex + pop –literatur. Berlin, 1990 (20 DM) 1947 - 1997
R. D. Brinkmann: Westwärts 1 & 2 Gedichte. Neuausgabe Reinbek, 1999 (18,90 DM) 1940 - 1975
Mai 2014