Ogledalo

Kad smo oslobodili Beograd odvedoše nas u crkvu Ružicu Da se pričestimo. Ali pop ne da pričesnu užicu Dok se ne ispovedimo. Mene upita

Jesi li ubio

Jesam

Rekoh

A on

Vojniče

Što si to učinio?

Stuštio se na mene ubilac

Iznakažen

Zapaljene glave

Ispamećen

Isplažen

Krvnikovim očima me gledao.

Mora da sam tako

I ja sam izgledao.

Pucao sam

Kao u ogledalo.

Do sad sam mislio

Da sam ga ubio.

Ali čim sam ovamo ukročio

Uvideh da otad on živi u meni

I da je ovde u crkvi Ružici

Iz mojih usta i progovorio.

Da se nikad ne sazna

Ko je koga ubio

Ogledalo

DER SPIEGEL

Als wir Belgrad befreit hatten,

Führten sie uns in die Ružica-Kirche

Zum Abendmahl.

Und der Pope reichte uns die Hostie nicht,

Solange wir nicht gebeichtet hatten.

Mich fragte er

Hast du getötet?

Ja, sagte ich.

Und er:

Warum hast du das getan, Soldat?

Ein Totschläger stürzte sich auf mich,

Verzerrt

Mit hochrotem Kopf, nicht bei Sinnen,

Mit hängender Zunge.

Er blickte mich an mit blutrünstigen Augen.

So muß auch ich

Ausgesehen haben.

Da hab ich geschossen

Wie in einen Spiegel.

Bis jetzt glaubte ich

Ich hätte ihn getötet.

Doch kaum trat ich hier ein,

Da sah ich, er lebt in mir.

Und er hat hier in der Ružica-Kirche

Aus meinem Mund gesprochen.

Auf daß niemand erfährt,

Wer wen getötet hat.

(Aus dem Serbischen von Manfred Jähnichen; Source: lyrikline)