Die wahre Religion Gottes

Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen

Welche Religion ist die wahre Religion Gottes

Jeder wird unter Umständen geboren, welche nicht seine eigene Auswahl darstellen. Von Anbeginn der Existenz auf dieser Welt wird jeder sozusagen dazu gezwungen, die Religion seiner Familie oder die Ideologie seines Staates anzunehmen. Im Laufe der Zeit erreicht man seine Jugendjahre. Gewöhnlich ist man in dieser Zeit vollkommen einer Gehirnwäsche unterzogen, weil man davon überzeugt ist, dass der Glaube einer bestimmten Gesellschaft korrekt ist, den zugleich jeder haben sollte. Wenn jedoch einige Menschen sich entwickeln und zu anderen Glaubens­systemen übertreten, beginnt man die Validität des eigenen Glaubens zu hinterfragen. Die wahrheits­suchenden Leute gelangen des öfteren zu einem Punkt der Verwirrung, wenn sie sehen, dass jede Religion, Sekte, Ideologie und Philosophie für sich in Anspruch nimmt, der einzig richtige Weg für die Menschen zu sein. In der Tat beinhalten alle einige gültige und vernünftige Ansätze. Sie alle ermutigen die Leute, Gutes zu tun. Welcher Weg ist nun der Richtige? Sie können nicht alle gleichzeitig Recht haben, da jeder verschiedene Weg von den anderen behauptet, falsch zu sein. Wie wählt daher ein Wahrheitssuchender den richtigen Weg aus?

Gott gab uns allen Verstand und Intellekt, so dass es uns möglich ist, diese zwingende Entscheidung zu treffen. Es ist die wichtigste Entscheidung im Leben eines Menschen. Von ihr hängt seine ganze Zukunft ab. Folglich muss jeder von uns, ohne bestimmte Präferenzen zu haben, die präsentierten Beweise untersuchen und jene auswählen, welche als richtig erscheinen, solange keine weiteren Beweise auftauchen.

Ähnlich wie jede andere Religion oder Philosophie, erhebt der Islam ebenfalls den Anspruch, der einzig wahre Weg zu Gott zu sein. In dieser Hinsicht unterscheidet er sich nicht von anderen Systemen. Diese Broschüre zielt darauf ab, einige Beweise darzulegen, um die Gültigkeit so einer Forderung aufzuzeigen. Jedoch sollte man sich immer vor Augen halten, dass jemand nur dann seinen wahren Weg bestimmen kann, wenn er seine Emotionen und Vorurteile beiseite legt, welche einen des öfteren gegenüber der Realität erblinden lassen. Dann, aber nur dann, werden wir in der Lage sein, unseren gottgegebenen Intellekt einzusetzen und rationale und korrekte Entscheidungen durchzuführen.

Es sind mehrere Argumente vorhanden, welche den Anspruch des Islams, die wahre Religion Gottes zu sein, unterstützen. Die Folgenden sind nur drei der Offenkundigsten. Das erste Argument basiert auf dem göttlichen Ursprung der Religionsbezeichnung und das Verständnis seiner Bedeutung. Das Zweite handelt über die einzigartigen und unkomplizierten Lehren bezüglich der Beziehung zwischen Gott, Mensch und Schöpfung. Das dritte Argument wird von der Tatsache abgeleitet, dass der Islam von allen Menschen zu allen Zeiten vielseitig erreichbar ist. Diese Argumente sind drei grundlegende Komponenten, welche die Logik und die Vernunft als Bedingungen voraussetzten, damit man eine Religion als die wahre Religion Gottes erwägen kann. Die folgenden Seiten werden diese Konzepte in einigen Details erörtern.

Die Religionsbezeichnun

Die erste Sache, die man über den Islam wissen und eindeutig verstehen sollte, ist die Bedeutung des Wortes „Islam“ selbst. Das arabische Wort „Islam“ bedeutet Unterwerfung oder Ergebung des eigenen Willens zum einzig wahren Gott, im Arabischen bekannt als „Allah“. Jemand der seinen eigenen Willen Gott unterwirft, wird im Arabischen als „Muslim“ bezeichnet. Die Religion des Islam wurde weder nach einer Person benannt, noch wurde sie durch spätere Generationen von Menschen so bestimmt, wie im Fall des Christentums, welches nach Jesus Christus benannt wurde, Buddhismus nach Gotama Buddha, Konfuzianismus nach Konfuzius und Marxismus nach Karl Marx. Auch wurde diese Religion nicht nach einem Stamm benannt, wie im Fall des Judentums nach dem Stamm Judäa und Hinduismus nach den Hindus.

Islam (Unterwerfung unter den Willen Gottes) ist die Religion, welche Adam gegeben wurde, der erste Mensch und der erste Prophet Gottes. Und der Islam war auch zugleich die Religion aller Propheten, die von Allah an die Menschheit gesendet wurde. Zusätzlich wurde diese Bezeichnung von Gott selbst erwählt und klar in der letzten Schrift, die Er den Menschen offenbart hat, erwähnt. In der letzten Offenbarung, dem Qur’an, sagt Allah folgendes:

„Heute habe Ich euch eure Religion vervollkommnet und Meine Gnade an euch vollendet und Ich bin mit dem Islam als Religion für euch zufrieden“ [Sura Al-Ma'ida:3]

Weiter sagt Allah: „Und wer eine andere Religion als den Islam begehrt: nimmer soll sie von ihm angenommen werden, und im Jenseits wird er unter den Verlierern sein.“[Al-i-'Imran:85]

Daher behauptet der Islam nicht, eine neue Religion zu sein, welche vom Propheten Muhammad im siebten Jahrhundert nach Arabien gebracht wurde. Vielmehr erhebt der Islam den Anspruch, eine Wiedererscheinung der wahren Religion des Allmächtigen Gottes in seiner endgültigen Form zu sein, so wie sie Adam und den darauffolgenden Propheten offenbart wurde.

Hierzu sollten wir noch kurz zu zwei Religionen einige Anmerkungen machen, welche von sich behaupten, den wahren Weg darzustellen. Nirgendwo in der Bibel wird man Gott zu den Leuten des Propheten Moses oder ihren Nachkommen offenbarend vorfinden, dass ihre Religion Judentum benannt werden soll. Auch wird man nicht vorfinden, dass Gott offenbart, die Religion der Christen als Christentum zu bezeichnen. In anderen Worten ausgedrückt haben die Bezeichnungen „Judentum“ und „Christentum“ keinen göttlichen Ursprung oder Zustimmung. Es war nicht lange her, als der Religion Jesu die Bezeichnung „Christentum“ gegeben wurde.

Was war nun in Wirklichkeit die Religion Jesu, fern von dieser Bezeichnung?[1] Seine Religion spiegelte sich in seinen Lehren wieder, welche er seinen Anhängern als Rechtleitungsprinzipien in ihrer Beziehung zu Gott zu akzeptieren befahl. Im Islam ist Jesus ein Prophet, welcher von Allah gesandt wurde. Sein Name ist im Arabischen „Isa“. Ähnlich wie die Propheten vor ihm, rief er die Leute dazu auf, ihren Willen dem Willen Gottes zu unterwerfen. Genau diese Unterordnung gibt das arabische Wort „Islam“ in unserer Sprache wieder. Beispielsweise steht im Neuen Testament geschrieben, dass Jesus seinen Anhänger anordnete, auf folgende Weise zu Gott zu beten:

Lk 11,2 Da sprach er zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprechet: Vater, geheiligt werde dein Name! Es komme dein Reich! (Lukas 11:2)

Mt 6,9 So sollt ihr nun also beten: Unser Vater, der du bist in dem Himmel! Geheiligt werde dein Name. (Mattheus 6:9)

Mt 6,10 Es komme dein Reich. Dein Wille geschehe wie im Himmel, also auch auf Erden. (Mattheus 6:10)

Dieses Konzept wurde von Jesus in vielen seiner Aussagen, welche in den Evangelien aufgezeichnet sind, betont. Er lehrte beispiels­weise, dass nur diejenigen in das Paradies eintreten werden, welche sich unterworfen haben.

Mt 7,21 Nicht jeder, der zu mir sagt: «Herr, Herr», wird in das Himmelreich eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut. (Mattheus 7:21)

Jesus selbst deutete darauf hin, dass er ebenso seinen Willen dem Willen Gottes unterworfen habe.

Joh 5,30 Ich kann nichts von mir selbst tun. Wie ich höre, so richte ich, und mein Gericht ist gerecht; denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. (Johannes 5:30)

Es sind viele Überlieferungen in den Evangelien vorhanden, welche zeigen, dass Jesus seinen Anhängern klarmacht, nicht ein Gott zu sein. Wenn er z.B. von der letzten Stunde sprach, sagte er:

Mk 13,32 Von jenem Tage aber und der Stunde weiß niemand, auch nicht die Engel im Himmel, auch nicht der Sohn, sondern nur der Vater. (Markus 13:32)

Daher lehrte Jesus, wie die Propheten vor ihm und der letzte nach ihm, die Religion des „Islam“: Unterwerfung des eigenen Willens unter den Willen des einzig wahren Gottes.

Gott und Schöpfung

Da eine völlige Unterwerfung des eigenen Willens unter Gottes Willen die Essenz des Gottesdienstes darstellt, ist die fundamentale Botschaft der göttlichen Religion (Islam), die alleinige Anbetung Gottes. Es erfordert auch die Vermeidung der Anbetung, welche an irgend­welche Personen, Orte oder andere Dinge außer an Gott gerichtet werden. Denn alles andere außer Gott, dem Schöpfer aller Dinge, ist Gottes Schöpfung; man kann sagen, dass der Islam im Wesentlichen den Menschen dazu aufruft, die Anbetung der Schöpfung zu unterlassen und ihn dazu einlädt, nur den Schöpfer anzubeten. Er ist der Einzige, der die Anbetung des Menschen verdient, da es nur in Seiner Macht steht, die Gebete zu beantworten.

Wenn ein Mensch zu einem Baum betet und seine Gebete werden erhört, so ist es nicht der Baum, der seine Gebete beantwortet, sondern Gott, welcher es erlaubt, die gebetenen Umstände stattfinden zu lassen. Einer könnte sagen, „Das ist offensichtlich“, jedoch ist dies vielleicht für einen Baumverehrer nicht so offensichtlich. Genauso verhält es sich mit Gebeten zu Jesus, Buddha, Krishna, dem Heiligen Christopher, dem Heiligen Jude oder sogar zu Muhammad, welche nicht von ihnen erhört werden können, sondern nur von Gott. Jesus ordnete seinen Anhängern nicht an, ihn anzubeten, sondern Gott anzubeten, so wie es uns der Qur’an mitteilt:

„Und wenn Allah sprechen wird: "O Jesus, Sohn der Maria, hast du zu den Menschen gesagt: »Nehmt mich und meine Mutter als zwei Götter neben Allah?« wird er antworten: "Gepriesen seist Du. Nie könnte ich das sagen, wozu ich kein Recht hatte. Hätte ich es gesagt, würdest Du es sicherlich wissen. Du weißt, was in meiner Seele ist, aber ich weiß nicht, was Du in Dir hegst. Du allein bist der Allwissende des Verborgenen.“ [Sura Al-Ma'ida:116]

Auch hat er nicht sich selber angebetet, wenn er seinen Gottesdienst verrichtete, sondern vielmehr Gott. Es wird von Jesus in den Evangelien berichtet, gesagt zu haben:

Lk 4,8 Denn es steht geschrieben: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen.» (Lukas 4:8)

Dieses grundlegende Prinzip ist im Eröffnungskapitel des Qur’an, bekannt als Sura al-Fatiha Vers 5, enthalten:

„Dir (allein) dienen wir, und Dich (allein) bitten wir um Hilfe.“

An anderer Stelle sagt Gott im letzten Buch der Offenbarung, dem Qur’an, folgendes:

„Und euer Herr sprach: "Bittet Mich; so erhöre Ich euch." [Sura Gafir:60]

Es ist wichtig zu betonen, dass die fundamentale Botschaft des Islams jene ist, dass Gott und Seine Schöpfung deutlich voneinander verschiedene Wesen darstellen. Weder ist Gott Seine eigene Schöpfung oder ein Teil Seiner eigenen Schöpfung, noch ist Seine Schöpfung Er selbst oder ein Teil von Ihm.

Dies erscheint einem vielleicht offensichtlich, jedoch ist die Anbetung der Schöpfung durch den Menschen, anstatt den Schöpfer, in großen Maßen verbreitet, was zugleich auf Mangel an Wissen über dieses Konzept zurückzuführen ist. Es ist der Glaube, dass die Essenz Gottes überall in Seiner Schöpfung vorzufinden ist oder Sein göttliches Dasein in einigen Teilen Seiner Schöpfung präsent ist oder war. Genau dies sorgte für eine Rechtfertigung, die Schöpfung anzubeten und zugleich diese Anbetung als Anbetung Gottes zu bezeichnen. Jedoch ist die Botschaft des Islams, so wie sie von den Propheten Gottes übermittelt wurde, nur Gott alleine zu verehren und die Anbetung Seiner Schöpfung zu vermeiden, sei es auf direktem Wege oder auch auf indirekter Weise. Im Qur’an sagt Gott in deutlichen Worten:

„Und in jedem Volk erweckten Wir einen Gesandten (,der da predigte): "Dient Allah und meidet die falschen Götter“ [Sura An-Nahl:36]

Wenn ein Götzenanbeter gefragt wird, warum er oder sie sich vor einem von Menschen gemachten Götzen beugt, so ist die unveränderliche Antwort jene, dass sie in Wirklichkeit nicht die Steinfigur an sich anbeten, sondern Gott, welcher in diesem Stein anwesend ist. Sie behaupten, dass die Figur aus Stein nur ein Brennpunkt für Gottes Essenz darstellt und nicht Gott selbst ist! Jemand, der das Konzept der Anwesenheit Gottes in Seiner Schöpfung angenommen hat, wird verpflichtet sein, dieses Argument des Götzendienstes zu akzeptieren. Während jemand, welcher die fundamentale Botschaft des Islams und seine Implikationen versteht, niemals dem Götzendienst zustimmen würde, egal wie sehr man es auch rationalisieren würde.

Jene, die für sich über alle Zeiten hinweg den Anspruch der Göttlichkeit erhoben, haben oft ihre Forderung auf den falschen Glauben, der Präsenz Gottes im Menschen, zurückgeführt. Sie mussten nur darauf bestehen, dass Gott mehr in ihnen selber präsent ist, als im Rest der Menschen, trotz ihrer falschen Vorstellung, dass Gott in uns allen ist. Daher riefen sie die Menschen dazu auf, sich ihnen zu unterwerfen und sie als personifizierten Gott anzubeten. Ähnlich verhält es sich mit jenen, die nach dem Tod anderer auf deren Gottheit beharrten. Sie haben fruchtbaren Boden unter den Leuten gefunden, welche den falschen Glauben der Präsenz Gottes im Menschen angenommen haben.

Es sollte jetzt ziemlich klar sein, dass jemand, der die grundlegende Botschaft des Islam und seine Implikationen verstanden hat, der Anbetung anderer Menschen unter keinen Umständen zustimmen kann. Gottes Religion ist in seinem Kern ein klarer Aufruf zur Anbetung des Schöpfers und zur Ablehnung der Anbetung der Schöpfung, egal in welcher Form auch immer. Dies ist die Bedeutung des folgenden Zeugnisses im Islam:

„La ilaha illallah“ (Es gibt keinen Gott außer Allah)

Die aufrichtige Verkündung dieser Aussage und die Akzeptanz des Prophetentums, sorgt automatisch dafür, dass man zur Gemeinschaft des Islam dazugehört. Und der aufrichtige Glaube an diesen Satz, garantiert einem das Paradies. Daher wird vom letzten Propheten des Islam (Friede sei mit ihm) überliefert, dass er gesagt haben soll:

„Wenn jemand von meiner Gemeinschaft stirbt, und er ‚Es gibt keinen Gott außer Allah’ sagt und mit diesem Glauben davongeht, so wird er ins Paradies eintreten.“[2]

Der Glaube an dieses Zeugnis erfordert, dass man seinen Willen in der Weise Gott unterordnet, wie es von den Propheten Gottes gelehrt wurde. Auch verlangt es von den Gläubigen, die Anbetung von falschen Göttern zu unterlassen.

Die Botschaft von falschen Religionen

Es gibt sehr viele Sekten, Kulte, Religionen, Philosophien und Bewegungen auf der Welt, welche alle von sich behaupten, den richtigen Weg zu Gott oder den einzig wahren Pfad zu Gott darzustellen. Wie kann jemand bestimmen, welcher Weg nun richtig ist, oder ob alle in Wirklichkeit richtig sind? Eine Methode, mit deren Hilfe man die Antwort finden kann, ist, dass man die oberflächlichen Unterschiede in den Lehren der verschiedenen Religionen für die absolute Wahrheit außer Acht lässt und das zentrale Objekt des Gottesdienstes identifiziert, zu welchem sie alle einladen, sei es auf direkter oder indirekter Art und Weise. Falsche Religionen haben alle im Hinblick auf Gott ein grundlegendes Konzept gemeinsam: Entweder behaupten sie, dass alle Menschen Götter sind, oder dass bestimmte Menschen Götter waren, oder dass die Natur Gott sei, oder dass Gott eine Einbildung der menschlichen Vorstellungskraft sei.

Daher kann man sagen, die wesentliche Botschaft aller falschen Religionen besteht darin, dass man Gott in Form Seiner eigenen Schöpfung anbeten kann. Eine falsche Religion lädt den Menschen zur Anbetung der Schöpfung ein, indem man die Schöpfung als Ganzes oder nur einige Teile als Gott bezeichnet. Beispielsweise lud der Prophet Jesus seine Anhänger dazu ein, Gott anzubeten, aber diejenigen heute, welche behaupten, sie wären deren Nachfolger, rufen die Leute dazu auf, Jesus anzubeten, mit der Behauptung, dass er Gott war.

Buddha war ein Reformer, welcher einige humanistische Prinzipien in die Religion Indiens einführte. Weder erhob er den Anspruch, Gott zu sein, noch schlug er seinen Anhängern vor, dass sie ihn als ein Objekt der Verehrung annehmen sollen. Dennoch finden wir heutzutage außerhalb Indiens die meisten Buddhisten ihn als Gott annehmend vor, oder sich vor Götzen niederwerfend, welche sie nach ihrer Auffassung als Abbild hergestellt haben.

Indem wir das Prinzip der Identifikation des Anbetungsobjektes anwenden, können wir auf einfache Weise die falschen Religionen und den erfundenen Charakter ihres Ursprungs deutlich erkennen. So wie Gott im Qur’an schon sagte:

„Statt Ihn verehrt ihr nichts anderes als Namen, die ihr selbst genannt habt, ihr und eure Väter; Allah hat dazu keine Ermächtigung herabgesandt. Die Entscheidung liegt einzig bei Allah. Er hat geboten, Ihn allein zu verehren. Das ist der richtige Glaube, jedoch die meisten Menschen wissen es nicht.“ [Sura Yusuf:40]

Man kann nun die Ansicht vertreten, dass alle Religionen gute Dinge lehren und was es schon ausmacht, welche wir nun befolgen. Die Antwort ist, dass alle falschen Religionen das größte Übel predigen, nämlich die Anbetung der Schöpfung. Die Anbetung der Schöpfung ist das größte Vergehen, weil es dem wahren Sinn der Schöpfung widerspricht. Der Mensch wurde erschaffen, um Gott allein zu verehren, so wie Allah es ausdrücklich im Qur’an sagt:

„Und Ich habe die Dschinn und die Menschen nur (darum) erschaffen, damit sie Mir dienen (sollen).“ [Sura ad-Dariyat:56]

Infolgedessen ist die Anbetung der Schöpfung, welche den Kern des Götzendienstes darstellt, die einzige nicht zu vergebende Sünde. Jemand, der in diesem Zustand des Polytheismus stirbt, hat sein Schicksal im nächsten Leben besiegelt. Dies ist keine Meinung, sondern eine von Gott im Qur’an offenbarte Tatsache:

„Allah vergibt gewiß nicht, daß man Ihm (etwas) beigesellt. ; doch Er vergibt das, was geringer ist als dies, wem Er will.“ [Sura An-Nisa':48 und 116]

Allgemeingültigkeit der Religion Gottes

Da die Konsequenzen einer falschen Religion so gravierend sind, muss die wahre Religion Gottes in der Vergangenheit allgemein verständlich und allgemein erreichbar gewesen sein, und sie muss zugleich weiterhin für immer über die gesamte Welt hinaus verständlich und erreichbar sein. In anderen Worten, die wahre Religion Gottes kann nicht auf irgendwelche Leute, Orte oder auf irgendeinen Zeitabschnitt beschränkt werden. Auch ist es nicht logisch, dass so eine Religion Bedingungen auferlegt, die nichts mit der Beziehung des Menschen zu Gott zu tun haben, wie z.B. die Taufe oder der Glaube an einen Mann als Erlöser bzw. Vermittler.

Im zentralen Prinzip des Islam und seiner Definition (die Unterwerfung des eigenen Willen unter Gottes Willen), liegt die Wurzel der Allgemeingültigkeit des Islam. Wann immer ein Mensch begreift, dass Gott ein einziger Gott ist und getrennt ist von Seiner Schöpfung, zugleich sich Gott unterwirft, so wird dieser ein Muslim in Körper und Geist, würdig für das Paradies. Folglich kann jedermann zu jeder Zeit in den entferntesten Gebieten der Welt ein Muslim werden; ein Anhänger der Religion Gottes, dem Islam, und zwar lediglich durch die Ablehnung der Anbetung der Schöpfung und Hinwendung an Gott allein. Jedoch sollte man beachten, dass man ständig zwischen Richtig und Falsch wählen muss, um sich tatsächlich dem Willen Gottes zu unterwerfen. In der Tat ist der Mensch von Gott nicht nur mit der Fähigkeit das Richtige vom Falschen zu unterscheiden ausgestattet, sondern auch mit der Macht zwischen ihnen zu wählen. Diese gottgegebene Freiheit trägt eine wichtige Verantwortung mit sich, nämlich, dass der Mensch für die gemachte Wahl Rechenschaft bei Gott ablegen muss. Daher sollte der Mensch sein Bestes geben, um Gutes zu tun und Schlechtes zu vermeiden. Diese Tatsache wird in der letzten Offenbarung wie folgt wiedergegeben:

„Wahrlich, diejenigen, die glauben (an den Qur’an), und die Juden, die Christen und die Sabäer, wer an Allah und den Jüngsten Tag glaubt und Gutes tut - diese haben ihren Lohn bei ihrem Herrn und sie werden weder Angst haben noch werden sie traurig sein.“ [Sura Al-Baqara:62]

Wenn sie, egal aus welchem Grund auch immer, die letzte Offenbarung nicht akzeptieren, nachdem man es ihnen auf eine klare Art und Weise erklärt hat, laufen sie einer großen Gefahr entgegen. Der letzte Prophet, Muhammad, Friede und Heil auf ihm, sagte: „Wer auch immer von den Christen und Juden von mir hört, aber seinen Glauben nicht in dem bestätigt, womit ich gesandt wurde und in diesem Zustand stirbt, wird unter den Bewohnern der Hölle sein.“[3]

Das Erkennen Gottes

Hier kommt nun wie folgt die Frage auf: Wie kann man von allen Menschen erwarten, an den einen wahren Gott zu glauben, wenn man all die voneinander abweichenden Hintergründe, Gesell­schaften und Kulturen berücksichtigt? Um die Leute zur Anbetung des einen wahren Gottes verantwortlich zu halten, brauchen all diese Leute einen Zugang zum Wissen über Ihn. Die letzte Offenbarung lehrt uns, dass alle Menschen die Fähigkeit zur Erkenntnis des einen wahren Gottes, eingeprägt in ihren Seelen als ein Teil ihrer wahren Natur, haben. In der siebten Sura des Qur’ans (Al-A’raf:172), erzählt Gott uns folgendes: Nachdem Gott Adam erschaffen hatte, veranlasste Er, dass alle Nachkommen Adams zur Existenz gelangten, und dabei nahm Er von ihnen ein Versprechen an, indem Er sagte:

„Bin Ich nicht euer Herr?" sagten sie: "Doch, wir bezeugen es.“

Allah gab danach den Grund an, warum Er von der ganzen Menschheit das Zeugnis annahm, dass Er ihr Schöpfer sei, und dass er der einzig wahre Gott ist, welcher es wert ist, angebet zu werden. Er sagte:

„(Dies ist so,) damit ihr nicht am Tage der Auferstehung sprecht: "Siehe, wir wussten nichts davon.“ [Al-A’raf:172]

Das heißt, wir können nicht an jenem Tage behaupten, dass wir keine Vorstellung davon hatten, Allah als unseren Gott zu kennen. Ebenso werden wir nicht aussagen können, dass niemand uns dazu anhielt, nur Ihn anzubeten. Allah erzählt weiter:

„Oder (damit ihr nicht) sprecht: "Unsere Väter gesellten doch zuvor (Allah) Teilhaber zu, und wir sind (nur) eine Nachkommenschaft nach ihnen .Willst Du uns denn vernichten um dessentwillen, was die Verlogenen taten?“ [Al-A’raf:173]

Daher wird jedes Kind mit einem natürlichen Glauben an Gott und mit einer angeborenen Neigung, Ihn allein anzubeten, geboren. Dieser angeborener Glaube und Neigung wird im Arabischen als „Fitrah“ bezeichnet.

Der Prophet Muhammad, Friede und Heil auf ihm, überliefert, dass Allah gesagt hat:„Ich habe meine Diener in der richtigen Religion erschaffen, aber die Teufel sorgten dafür, dass sie irre gehen.“

Der Prophet, Friede und Heil auf ihm, sagte auch: „Jedes Kind wird mit der Fitra geboren, und seine Eltern machen dann aus ihm entweder einen Juden, einen Christen oder einen Parsen.“[4]

Wenn man das Kind alleine lassen würde, so würde es Gott auf eigenem Wege anbeten, aber alle Kinder werden von allen Dingen um sie herum beeinflusst. Ähnlich, wie das Kind sich den physischen Gesetzen unterwirft, welche Allah der Natur auferlegt hat, unterwirft sich seine Seele ebenso auf natürliche Weise der Tatsache, dass Allah sein Herr und Schöpfer ist. Wenn aber die Eltern versuchen das Kind auf einen anderen Weg zu bewegen, so ist das Kind in den frühen Jahren seines Lebens nicht in der Lage, diesem standzuhalten oder dem Willen der Eltern zu widersprechen. In so einem Fall ist die Religion, welche das Kind befolgt, eine nach Brauch und Erziehung. Und Gott hält ihn bis zu einer gewissen Stufe seines Lebens nicht dazu an, Rechenschaft abzulegen oder ihn für diese Religion zu bestrafen.

Die Zeichen Gottes

Überall im Leben der Menschen, von Kindheit bis zum Tod, werden die Zeichen des einen und einzig wahren Gottes in allen Gebieten der Erde und in ihren eigenen Seelen gezeigt, solange, bis es deutlich wird, dass es nur einen einzigen wahren Gott gibt (Allah). Gott sagt im Qur’an:

„Wir werden sie Unsere Zeichen überall auf Erden und an ihnen selbst sehen lassen, damit ihnen deutlich wird, daß es die Wahrheit ist.“ [Sura Fussilat:53]

Das folgende ist ein Beispiel von Gott, wie er einem Mann mit einem Zeichen den Irrtum seines Götzendienstes offenbart. In der südöstlichen Region des Amazonas Dschungel in Brasilien, errichtete ein primitiver Stamm eine neue Hütte für ihren Hauptgötzen Skwatch, welcher den höchsten Gott der ganzen Schöpfung repräsentiert. Am folgenden Tag betrat ein junger Mann die Hütte, um diesem Götzen Ehre zu erweisen. Während er in Niederwerfung war, zu jenem, welchen man ihm als seinen Schöpfer und Erhalter lehrte, kam ein schmutziger, alter von Flöhen befallener Hund in die Hütte herein. Genau zu diesem Zeitpunkt beobachtete der junge Mann, wie dieser Hund sein Hinterbein hochhob und auf den Götzen urinierte. Zornig verjagte der Jüngling den Hund aus dem Tempel. Als aber seine Wut abließ, begriff er, dass dieser Götze nicht der Herr des Universums sein kann. Gott muss woanders sein, dachte er sich. So seltsam, wie es auch erscheinen mag, das Urinieren des Hundes auf diesen Götzen, war ein Zeichen Gottes für diesen jungen Mann. Dieses Zeichen enthielt die göttliche Botschaft, dass das, was er anzubeten pflegte, falsch war. Es befreite ihn von der sklavischen Befolgung der traditionell gelernten Anbetung eines falschen Gottes. Als Ergebnis wurde diesem Mann eine Wahl gegeben: entweder nach dem wahren Gott zu suchen oder weiterhin den Fehlern nachzugehen, wie bisher.

Allah erwähnt die Suche des Propheten Abraham nach Gott als ein Beispiel, wie jene rechtgeleitet sein werden, welche Seinen Zeichen folgen:

„Und so zeigten Wir Ibrahim das Reich der Himmel und der Erde, auf daß er zu den Überzeugten zählen möge.Als ihn nun die Nacht überschattete, da erblickte er einen Stern. Er sagte: "Das ist mein Herr." Doch da er unterging, sagte er: "Ich liebe nicht die Untergehenden."Als er den Mond aufgehen sah, da sagte er: "Das ist mein Herr." Doch da er unterging, sagte er: "Wenn mein Herr mich nicht rechtleitet, werde ich gewiß zum irregehenden Volk gehören".Als er dann die Sonne aufgehen sah, da sagte er: "Das ist mein Herr, das ist noch größer." Da sie aber unterging, sagte er: "O mein Volk, ich habe nichts mit dem zu tun, was ihr (Allah) beigesellt. Seht, ich habe mein Angesicht in Aufrichtigkeit zu Dem gewandt, Der die Himmel und die Erde schuf, und ich gehöre nicht zu den Götzendienern." [Sura Al-An'am:75-79]

Wie schon zuvor erwähnt, wurden Propheten zu allen Nationen und Stämmen gesandt, um den natürlichen Glauben des Menschen an Gott und die angeborene Neigung des Menschen, Ihn anzubeten, zu unterstützen. Zugleich aber auch die göttliche Wahrheit in den täglichen Zeichen, offenbart durch Gott, zu bestärken. Obgleich viele Lehren dieser Propheten entstellt wurden, sind Teile fleckenlos zurückgeblieben, welche gottinspirierte Botschaften offenbaren. Diese haben der Menschheit bei der Wahl zwischen Richtig und Falsch gedient. Den Einfluss der gottinspirierten Botschaften über die Jahre hinweg, kann man an den „Zehn Geboten“ der Tora sehen, welche später in die christliche Lehre übernommen wurde. Ähnlich verhält es sich in den meisten Gesellschaften mit der Existenz von Gesetzen gegen Mord, Stehlen und Vergewaltigung über die Antike hinweg, bis zur modernen Welt.

Als Ergebnis der Zeichen Gottes an die Menschheit über das Zeitalter hinweg, kombiniert mit Seinen Offenbarungen über Seine Propheten, haben alle Menschen die Möglichkeit bekommen, den einen und einzig wahren Gott zu erkennen. Infolgedessen wird jede Seele über seinen Glauben an Gott und über die Akzeptanz der wahren Religion Gottes, nämlich Islam[5], Rechenschaft ablegen.

Schlussfolgerung

Die vorangegangene Präsentation hat gezeigt, dass der Name der islamischen Religion das wesentlichste Prinzip des Islam wiedergibt; Unterwerfung unter Gott. Ebenso hat sie uns gezeigt, dass die Bezeichnung „Islam“ gemäß den heiligen Schriften des Islam nicht von einem Menschen ausgewählt wurde, sondern von Gott. Es wurde auch gezeigt, dass der Islam alleine die Einzigartigkeit Gottes und Seiner Eigenschaften lehrt. Zugleich auch als einzige Religion die alleinige Anbetung Gottes auferlegt, frei von jeglichen Vermittlern. Schließlich, verursacht durch die von Gott eingeimpfte Neigung des Menschen Ihn anzubeten und den Zeichen Gottes für jedes Individuum über das Zeitalter hinweg offenbart, kann der Islam von allen Menschen zu allen Zeiten erreicht werden.

Zusammengefasst kann man sagen, dass die Bedeutung der Bezeichnung „Islam“ (Unterwer­fung zu Gott), die grundsätzliche Anerkennung der Einzigartigkeit Gottes und die Zugänglichkeit des Islams für die gesamte Menschheit zu allen Zeiten, überzeugend den Anspruch des Islam unterstützt, von Anbeginn der Zeit, in welcher Sprache diese Religion auch ausgedrückt wurde, die einzige Religion gewesen zu sein und für immer die einzig wahre Religion Gottes auch in Zukunft zu sein.

Abschließend bitten wir Allah, den Erhabenen, uns auf dem richtigen Weg zu halten, zu welchem Er uns geleitet hat und uns von Seinem Segen zu spenden, denn Er ist wahrlich der Barmherzige. Preis sei Allah, dem Herrn der Welten, Frieden und Segen sei auf unseren Propheten Muhammad, seiner Familie, seinen Gefährten und denen, die ihnen folgen.

[1] Beide Namen „Jesus“ und „Christus“ wurden über das Griechische und Lateinische von hebräischen Wörtern abgeleitet. Jesus ist die englische und lateinische Form des griechischen Wortes „Iesous“, welches im Hebräischen „Yeschua“ oder „Yehoschua“ (Joschua) ist. Das griechische Wort „Christos“ ist eine Übersetzung des hebräischen Wortes „Messiah“, welches einen Titel mit der Bedeutung „der Gesalbte“ mit sich bringt.

[2] Berichtet von Al-Bukhari und Muslim

[3] Berichtet von Muslim in seinem Sahih-Werk

[4] Berichtet von Al-Bukhari in seinem Sahih-Werk

[5] völlige Unterwerfung unter den Willen Allahs

Ayman Abu Saleh

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