Tag 22 - Samstag 31.08. "Gewittertour"

leider viel zu spät aufgestanden (gegen 9) und dann mal gefrühstückt.

was soll ich heut machen, was sagt das wetter. unbeständig, na dann nehm ich lieber den mirnock, da bin ich nicht gaaanz so im freien wie am hochrindl.

ich fahre zum parkplatz beim kaslabn in radenthein. hinter dem spar gegenüber geht ein wanderweg rauf zum mirnock und noch zu vielen anderen zielen.

den direkten weg mag ich nicht nehmen, der ist mir zuu fad. daher geht es erstmal richtung bruggerhütte (eine alte private hütte) die ersten 400 hm rauf. ich schwitz heftigst denn es ist richtig schwül heut wieder. gottseidank geht der weg viel im wald und auch die sonne verschwindet die meist zeit hinter wolken.

weiter gehts am weg 186 sozusagen halb rund um den berg herum bis kurz oberhalb des gasthofes bergfried oberhalb von döbriach. bis hierher mach ich grad mal 100 hm. nicht viel, aber dafür auch nicht sooo anstrengend.

ab hier gehts dann los rauf, ziehmlich direttissima auf'n mirnock.

die nächsten 400 hm zahn sich gewaltig und ich hab noch nie sooo geschwitzt beim wandern. einerseits wegen der anstrengung und andererseits wegen der großen schwüle.als ich bei einer kleinen jagdhütte auf ca 1600 m angekommen bin fühl ich mich wie frisch geduscht und dann ab ins gewand ohne abtrocknen und haare föhnen :)

aber es nutzt nix weiter gehts bergan. als ich dann endlich bei ca 1800 m die baumgrenze erreicht habe, wird es um mich herum immer wolkiger und finsterer. sind richtige gewitterwolken über mir. was mach ich jetzt? weitergehen, ja weiterhatschen.

zumindest bis zum abschneider beim bodeneck auf ca 2000 m rüber zum weg der wieder runter zur hochalm führt.

bei dieser stelle angekommen, wo sich der abschneider befinden sollte ist aber absolut nix zu erkennen und ein bissal lichter is worden und so geh ich flotten schrittes weiter. einerseits mich beeilend um oberhalb der baumgrenzen nicht in ein gewitter zu gelangen aber trotzdem aufpassen müssend, dass ich mich nicht verstolpere wenn ich zuu schnell unterwegs bin und nimma soo genau schau wo ich hintrete.

endlich ist der mirnock erreicht. ich keuche und bin total am limit. ein schnelles beweisfoto, dass ich da war, denn in allen himmesrichtungen ist es schwarz und es schüttet anscheinend fast überall. nur am mirnock ist es trocken und ein klein wenig blinzelt sogar die sonne durch. sehr seltsame wetterverhältnisse :)

wieder flotten schrittes mach ich mich auf den weg richtung hochalmhütte. alles noch ohne bäume auf einer art hochebene. die leckeren heidelbeeren lass ich links liegen, denn mir ist wichtig zumindest bis zur baumgrenze wieder zu gelangen bevor ein gewitter auch über mir losbricht.

ich habe glück und trocken die baumgrenze erreicht. jetzt noch runter zur hochalmhütte. auch diese erreiche ich trockenen fußes.

ich setz mich auf eine bank so leicht seitlich bei der hütte, denn da ist eine wenig das dach über mir und der wind bläst auch nicht soo stark.

ich hoffe auf eine ritschert-suppe, denn die schmeckt hier oben hervorragend lecker!

und ich hab nochmals glück und es gibt sie heut endlich wieder! guuut was warmes ins bauchi zu kriegen und leckers brot dazu und einen hollersaft mit wasser.

nach dem essen geh ich mich hinter das haus umziehen (will ja die anderen gäste nicht verschrecken ggg), denn das shirt ist durch und durch nass und ich will mich nicht verkühlen, jetzt nach dem längeren sitzen. hemd und windschild sind perfekt.

ich zahle dann gleich und richte schöne grüße von maria aus, denn der wirt und sie kenne sich ganz gut.

so 3 minuten nach dem verlassen der hütte fängt es dann leicht an zu regnen. uschi hätte kein orwaschl gerührt, aber ich zieh mir die regenjacke an. will nicht dass mein frisches hemd gleich wieder nass wird :)

aber der regen ist nur von kurzer und leichter dauer und so zieh ich mir 15 minuten später die regenjacke wieder aus, denn man schwitzt schon ganz schön da drunter.

ich möchte über die enzibodenhütte (auch eine private hütte aber schön anzusehen und nicht soo alt) wieder absteigen. also such ich mir den weg dorthin. endlich dort angelangt mach ich eine kleine pause und futtere ein bissal mitgebrachten käse, wurst und ein wenig brot dazu. leider sind die fliegen und wespen sooo lästig, dass ich dann recht rasch wieder aufbreche.

jetzt geht es durch den wald runter, in dem wir voriges jahr viiiiele eierschwammerl gefunden haben. auch diesmal stehen viele schon am wegesrand. die zeit drängt, ist schon 17:15 und ich mag nicht im finstern heim kommen. außerdem brauch ich die schwammerl zur zeit nicht :)

bei einer stelle des wegen wo dieser sehr verwachsen ist, konzentriere ich mich darauf nicht direkt mit den dornen und brennesseln in kontakt zu kommen. prompt merke ich bei einem schritt dass ich den halt verliere. was sich dann in einem bruchteil einer sekunde abspielt lässt sich so erklären :)

... die stöcke sind zu weit vorne um wieder halt zu kriegen, die nutzen mir jetzt nichts, denn ich fliege richtung rücken. wenn ich den rechten fuß schnell nach hinten stell könnte es klappen, aber dann verknacks ich mich sicher, also diese variante auch nicht. mich mit den händen abzustützen, nein das gibt nur eine prellung, außerdem greif ich dann voll in die dornen und brennesseln. auch diese variante ist zu vergessen.

ahh ich habe ja meinen rückenairbag, genau den werde ich nutzen und lass mich auf meinen großen rucksack fallen. da dieser gut gefüllt ist (wie immer ggg) lande ich ganz weich. juhhuuuuu richtige entscheidung! ...

weiter gehts den 1851-er weg runter richtung radenthein. da ich schon sehr müde bin und meine beine schwer, ist es ein andauerndes genaues schauen, wohin trete ich jetzt am besten. einen zweiten ausrutscher mag ich nimma haben.

endlich gegen 18:30 bin ich dann wieder beim auto und bis auf ein paar tropfen auch in keinster weise nass geworden.

wieder am hof erfahre ich von maria, dass es hier gehagelt hat. na habiderre. das hätte ich oben am mirnock nicht brauchen können

maria war heidelbeerbrocken beim nörigsattel (oberhalb des magnesitwerkes im tal hinten) und sie hatte auch glück, keine regen bei ihr, obwohl es rund herum gewittert hat.

ich geh mich dann recht rasch duschen und gegen 19:30 kurz rüber zu maria, um mit ihr ein wenig über den tag zu plaudern.

servas fast 12 kilo hat sie gebrockt wow, wahnsinn.

viel zum reden kommen wir aber nicht, da dauernd ihr handy leutet und so verzieh ich mich dann wieder rüber.

nudeln kochen und die leckere sauce dazu von zu hause aufwärmen und viiiel frischer petersil darüber.

mhh lecker schmecker.

baaald geh ich dann auch schlafen denn das war bisher meine schwerste tour mit fast 1500 hm.

vielleicht wäre ich nicht ganz so müde, wenn ich nicht immer am limit gegangen wäre, des wetters wegen.

naaaachtiiii.

Bilder des Tages. WanderStrecke des Tages.

Tages-Statistik:

  • Start: 10:38
  • Ende: 18:27
  • 06:04 h netto
  • 20,8 km
  • 1.467 Hm ↑
  • 1.467 Hm ↓
  • max. Höhe: 2.110 m

Gesamt-Statistik:

  • 50:15 h netto
  • 193,3 km
  • 9.960 Hm ↑
  • 10.914 Hm ↓

Wetter: morgens: 18°C sonnig/wolkig mittags: 24°C sonnig/wolkig/schwül nachmittags: schwül/donner/gewittrig abends: 18°C wolkig