Tag 20 - Donnerstag 29.08. "Herr der Fliegen unter Kühen"

gegen 8 uhr weckt mich die wohnungsklingel, es ist david und er reisst mich aus dem halbschlaf.

geht um das gestern gesprochene, ob er mich auf die anderes seite unseres berges führt, um dann von dort zurückzuhatschen.

da ich aber mehr schlecht als recht geschlafen habe, werde ich das heute nicht machen. trotzdem plaudern wir fast 30 minuten zwischen tür und angel.

ich frühstück dann und überleg wo ich sonst wandern könnte.

finde dann einen rundweg bei zedlitzdorf mit der kruckerspitze als oberstes spitzal.

spät bin ich halt dran, aber wird sich schon irgendwie ausgehen. pack ein bissal essen ein und alle anderen dinge für das täglichen wanderleben und düs rüber nach zedlitzdorf. beim lugggwirt parke ich. frag noch jemanden dort, ob das eh kein privatgrund, alles kein problem paaaasst.

zuerst gehts mal los bei voller sonne über eine asphaltstrasse rauf. gottseidank wird diese dann bald zur schotterstrasse, auch nicht grad das gelbe von ei, aber besser als der harte asphalt. fast alles in der sonne und ich schwitz wie ein schweindal :)

die strecke ist ungefähr doppelt so lang wie zu uns rauf auf den hof und geht machmal mehr manchmal weniger bergauf. mühsam und eher od zu hatschen.

ich habe mir ja vorgegnommen heute keine schwammerl zu brocken, obwohl alleine nur mit denen die ich entlang des weges sehe, könnte ich schon ein halbes sackerl füllen; ich bleib aber standhaft. erstens hab ich noch welche im quartier und zweitens komm ich sonst erst um mitternacht wieder zurück, wenn ich da anfang alle diese zu brocken und putzen.

endlich wird aus der schotterstrasse eine forststrasse. die hütten stehen bis fast ganz oben hin.

die fliegen sind megalästig und ich zieh andauernd einen schwarm hinter mir her, da auch kaum richtig wind geht.

stink ich wirklich so? warum belästigen diese viecher nicht die viiiiielen kühe, die auf den weiden ringsherum und auch mitten drin (muss durch etliche gatter durch) sich bewegen.

heut bin ich wieder froh, dass ich ohne hund unterwegs bin, denn es sind wirklich viele kühe und auch viele mutterkühe mit kleineren kälbern und zum teil selbst mir gegenüber etwas "aggressiv" (ist ein wenig übertrieben, aber wirk manchal so wenn sie dann gleich auf einen zukommen) sind.

jetzt endlich wird aus dem forstweg ein bewachsener forstweg und es wird grüner :)

anscheinend wird dieser weg nicht all zu oft benutzt, denn einerseits passen die markierung nur teilweise, bzw. sind uurweit auseinander, sodass dann beim hatschen durch den wald es immer wieder ein kleines lottospiel ist, wo jetzt der weg weitergehen könnte.

auch sind 2 gatter so fest mit einer kette verschlossen, dass ich sie einfach nicht aufbring und eben drüberklettern muss.

der weg rauf zum spitzal zaht sich und immer wenn ich denke jetzt bin ich oben kommt noch ein bergal/hügal mehr auf das ich rauf muss :(

und ich muss es nochmals erwähnen, die fliegen sind mega lästig!!!

als ich dann endlich oben bin beim kreuz ist es schon recht schwarz hinter mir. aber ich lass mich dadurch nicht abschrecken und such mir ein platzerl für meine kleine jause. nicht leicht eines zu finden, bei dem ein wenig der wind geht, damit die fliegen mir nicht das essen verderben.

als ich dann grad so mitten drin bin fängt es an zu donnern. ojjeee nicht gut. ich bin auf einer freien fläche, keine bäume um mich herum. so pack ich alles rasch zam und geh weiter runter, damit zumindest die bäume größer sind als ich :)

das wetter verzieht sich wieder ohne dass es geregnet hat. super!

weiter geht es dann über schöne saftige wiesen, aber leider kommen dann auch bald wieder die forstwege. entlang dieser geht es weiter abwärts bis zum Mösl (heisst wirklich so die wegkreuzung).

dort beginnt mein heutiges dilemma :(

ich folge der markierung für den hemmaweg und dann ist die markierung auf einmal weg, nix nada. na gut das waren nur 300m. ich geh die zurück und nehm den anderen weg in fast die gleiche richtung, denn auch auf diesem ist dieses zeichen zu finden.

geh diesen entlang, gps stimmt auch mit den wegdaten auf meiner karte überein, aber auch dieser endet im nirvana. ein steig sollte links runter gehen zum unteren breiteren weg, aber da ist nichts, wo eben ein steig sein sollte. keine markierung auch kein pfad zu erkennen. anscheinend ist die karte schon wieder tootal veraltet. das ist jetzt schon das x-te mal dass die wege auf der karte im realen gar nicht existieren.

so was mach ich jetzt. alles zurück ist mir zu weit und laut karte sollte ein alter forsteweg weitergehen, was er auch in natura tut. dieser sollte laut karte dann auch zum unteren weg führen, halt mit umweg, aber das stört mich nicht.

der weg wird mit der zeit immer verwachsener, zuerst höheres gras, dann große "plätschen" und dann auch noch disteln. ein zeichen, dass hier kaum wer geht. aber es gibt einen trampelpfad, bzw. ist erkenn bar dass hier vor kurzem erst wer gegangen ist.

entlang diese weges gibt es schwammerlplätze, die gibts normaler weise gar nicht. sooo viele auf einem haufen hab ich noch niee gesehen. und das sind nur die ca 10 plätze die ich direkt vom weg aus sehe. da könnte man sicher 20-30 kilo, wenn nicht mehr "ernten".

aber dafür ist keine zeit, leider.

aber das schicksal ist leider nicht sehr gnädig mit mir und der weg endet bei einem größeren bach. laut karte sollte er auf der anderen seite weiter gehen und dann nach 150 m in den größeren weg münden, aber da ist nichts :(

na super was mach ich jetzt. die zeit rinnt und aaaalles zurück hatschen, nein, das will ich nimma (außerdem wäre das alles dann wieder bergauf).

ich entscheide mich den bach entlang nach unten durchzuschlagen. keine leichte aufgabe, denn da wimmelt es nur so von disteln und brennesseln, die ich auch mehrfach zu spüren kriege auf meinen beinen. jetzt könnte ich eine lange hose vertragen :)

irgendwie schaff ich es runter bis zum zaun. jetzt trennt mich nur mehr ein stacheldraht und eine 3-4m hoher abhang von der ersehnten strasse.

ich finde ein stelle, bei der ich ohne probleme über den zaum komme, nur der hohe abhang macht mir ein wenig sorgen, da ich mit so einer situation schon mal schmerzhafte erfahrung machen musste :(

aber lession's learned schaff ich es dann schritt für schritt auch über diese 4 steilen meter runter.

puhhh, geschafft.

jetzt liegen dann "nur" mehr ca, 1,5 stunden fussmarsch zurück nach zedlitzdorf vor mir.

das ganze alles auf eine uuurbreiten forststrasse. nicht grad das grüne vom wandern, äähm das gelbe vom ei :)

aber geht nicht anders.

bis ca 500m vor der ortschaft hab ich den gaaaanzen tag nicht eine menschenseele gesehen während der wanderung. jetzt kurz vor dem "ziel" fährt mir ein mtb-er über dein weg, sozusagen.

heut war ich wirklich nur unter kühen und von fliegen umringt :) :) :)

so ca 10 minuten nach dem erreichen des autos, hat es dann zu regnen begonnen. glück gehabt!!

in bkk schüttet es wie aus kübeln und das wasser steht teilweise 10-15 cm auf der strasse. die scheibenwischer schaffe es kaum das wasser zu bändigen.

beim einbiegen nach bkk auf den weg rauf zum lercherhof hört es dann auf zu regnen und oben ist alles trocken.

spät is wieder worden und ich dusch mich rasch, mach mir mein essen (gleiches wie gestern, aber lecker).

surf ein wenig rum und mach die fotos zumindest fertig.

bin müde und geh dann recht bald ins bett!