Urtica radix

Urticae radix

Verfasser

B. Frank I. Bohn B. Uehleke

Übersicht

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Gliederung

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G Urtica

A Urtica dioica L.

D Urtica dioica hom. HAB 1

D Urtica dioica hom. HPUS 93

D Urtica dioica hom. PF X

D Urticae folium

D Urticae fructus

D Urticae herba

D Urticae radix

A Urtica urens L.

D Urtica herba

D Urtica urens ad usum externum hom. HAB 34

D Urtica urens hom. HAB 34

D Urtica urens hom. HPUS 93

D Urtica urens hom. PF X

D Urticae folium

D Urticae fructus

D Urticae radix

Synonyme

Radix Urticae, Rhizoma Urticae.

Sonstige Bezeichnungen

dt.:Brennesselwurzel, Haarnesselwurzel, Hanfnesselwurzel, Nesselwurzel; Nettle root; Racine d'ortie; Raiz de ortiga.

Offizinell

Brennesselwurzel DAB 2005.

Definition der Droge

Die ganzen, geschnittenen oder gepulverten, getrockneten Rhizome und Wurzeln DAB 2005. Die unterirdischen Teile der Pflanze [62].

Charakteristik

Stammpflanzen: Urtica dioica L.

Herkunft: wie Urticae herba.

Ganzdroge: Geruch. Geruchlos. Geschmack. Ohne besonderen Geschmack. Makroskopische Beschreibung. Die Droge besteht aus verschieden alten Rhizomabschnitten sowie zum geringeren Teil aus an den Knoten entspringenden Wurzeln. Der Wurzelstock ist ausdauernd, kriechend, ästig, zylindrisch rund mit einem Durchmesser von 3 bis 12 mm, ringsum stark befasert, außen gelblich, innen weiß. Die 1 bis 2 mm dicken, bis 10 cm langen Wurzeln entspringen an nur unwesentlich dickeren Knoten, die 3 bis 5 mm dicken Wurzeln sind unregelmäßig zusammengezogen und oft abgeflacht, innen sind sie von weißer, außen von graubrauner Farbe und mit deutlichen Längsfurchen versehen. Bei Urticaurens besteht die Droge nur aus den Wurzeln [37].

Schnittdroge: Im Querschnitt ist die Wurzel hohl, die Schnittfläche weiß und im Bruch zähfaserig; an den Internodien finden sich keine Nebenwurzeln, die Knoten sind nur unwesentlich verdickt [34], [38].

Mikroskopisches Bild: Der Querschnitt eines Rhizominternodiums zeigt einen schmalen, in den inneren Schichten der prim. Rinde entstandenen Kork aus dünnwandigen, bräunlichen, flachen, leeren Zellen; darunter einige Zellschichten, deren Zellen teilweise wie ein Plattenkollenchym eine geringe Wandverdickung haben und in deren Gewebe einige einzeln oder in kleinen Gruppen liegende, farblose, bis zum Verschwinden des Lumens verdickte, verholzte Fasern eingestreut sind. An der Innengrenze dieses Gewebes verlaufen einige axiale Kristallkammerreihen mit Calciumoxalatdrusen. Die durch breite Markstrahlen voneinander getrennten zahlreichen Gefäßbündel sind stark verdickt, das dünne, sek. Phloem besteht auss. aus dünnwandigen Elementen. Das sek. Xylem enthält zahlreiche bis 80 μm weite, dünnwandige Gefäße mit zahlreichen kleinen Hoftüpfeln, dünnwandiges Parenchym um die Gefäße und ausgedehnte Gruppen langer, dickwandiger Fasern; alle seine Elemente sind verholzt. Die Markstrahlen zeigen eine jahresringähnliche konzentrische Schichtung: abwechselnde Lagen dünnwandiger, nicht verholzter und dickwandiger, verholzter, einfach getüpfelter, in axialer Richtung zu Stabzellen gestreckter Zellen. Stärke fehlt. Die Wurzeln haben keine prim. Rinde und sind mit Kork bedeckt. Die sek. Rinde ist sehr schmal und führt zahlreiche verstreute, farblose, völlig verdickte nicht verholzte Fasern. Im Zentrum des Holzkörpers sind nur 2 kurze Reihen von Primärgefäßen erkennbar. Die Sekundärgefäße liegen auf 2 senkrecht zu den Reihen stehenden Radien, die Hauptmasse des Holzkörpers wird somit von den 2 großen Markstrahlen gebildet, deren jeder einen Sektor von ca. 180 Grad einnimmt. Wie beim Rhizom bildet das Kambium der Wurzel zunächst dünnwandige, dann dickwandige Stabzellen. Stärke fehlt ebenfalls [71].

Urtica-dioica-Wurzel: Ganzdroge

Urtica-dioica-Wurzel: Mikroskopisches Bild aus Lit. [71] : 1 Querschnitt des Rhizoms; 2 Querschnitt der Wurzel; 3 Querschnitt der Rhizomrinde; 4 Querschnitt des Rhizom-Holzkörpers; 5 radialer Längsschnitt durch Markstrahl; 6 Gefäß im Längsschnitt. k Kork, c Kambium, fr Fasern der Rinde, o Oxalatdrusen, l Phloem, g Gefäße, pHolzparenchym, f Fasern des Holzes, mp dünnwandige, mst dickwandige Zellen der Markstrahlen, pgPrimärgefäße, sg Sekundärgefäße der Wurzel.

Pulverdroge: Das hellbräunliche Pulver ist gut gekennzeichnet durch seinen Reichtum an verholzten, spärlich getüpfelten Stabzellen, durch Bruchstücke dünnwandiger Hoftüpfelgefäße mit einfacher Perforation der horizontal gestellten Querwände, durch zahlreiche Stücke von einfacher Perforation der horizontal gestellten Querwände, durch zahlreiche Stücke von verholzten Faserbündeln und spärliche Trümmer von nicht verholzten einzelnen Fasern, die ein Lumen kaum erkennen lassen, durch Oxalatdrusen und das Fehlen von Stärke [71].

Verfälschungen/Verwechslungen: Die Droge soll laut Lit. [12] zuweilen mit Wurzeln von Urtica kioviensis ROG.verfälscht sein.

Minderqualitäten: Schwermetallbelastetes Material vgl. Urticae herba [12]. Die Droge besteht zumeist aus dem gesamten Wurzelstock, zus. mit unterschiedlichen Mengen an Sproßanteilen, daraus resultiert ein recht unterschiedlicher Extraktgehalt [12].

Inhaltsstoffe: Die Konzentrationsangaben sind geschätzt und beziehen sich auf die getrocknete Droge, wenn nicht anders angegeben. Steroide. Für Urtica-dioica-Wurzel gilt: β-Sitosterol 0,043 (0,029 bis 0,064) % [100], β-Sitosterol-3-O-glucosid 0,041 (0,032 bis 0,055) % [100], das molare Verhältnis der beiden liegt recht konstant bei 2:1 bis 1:1 Mittelwert 1,46:1; [100] (6′-Palmitoyl)-sitosterol-3-O-β-D-glucosid 0,003 % [5], 7α-Hydroxysitosterol 0,001 %, 7β-Hydroxysitosterol 0,001 %, 24R-Ethyl-5α-cholestan-3β,6α-diol 0,0015 %, 7β-Hydroxysitosterol-3-O-β-D-glucosid 0,0005 % und entspr. 7α-Hydroxysitosterol-3-O-β-D-glucosid 0,0005 % [5]. Urtica-urens-Wurzel enthält mehr β-Sitosterol (0,1 %) und weniger β-Sitosterol-3-O-glucosid (0,035 %), woraus auch ein anderes Verhältnis der beiden resultiert: 4:1 [100]. Triterpene. Oleanolsäure 0,002 % [5]. Phenylpropane. Homovanillylalkohol (0,002 %) und sein 4′-O-β-D-Glucosid (0,003 %) [5]. Lignane (dimere Phenylpropane). 1,4-Butandiol-Typ: Secoisolariciresinol-9-O-β-D-glucosid (0,004 %); 8. O.4′-Arylether-Typ: 7′-(E)-7-O-β-D-Glucopyranosyl-4,4′,7,9,9′-pentahydroxy-3,3′-dimethoxy-8.O.4′-lignan (0,002 %), 7′-(E)-4,4′,7,9,9′-Pentahydroxy-3,3′-dimethoxy-8.O.4′-lignan (0,001 %); Monoepoxylignane: Neo-olivil (0,003 %), Neo-olivil-4-O-β-D-glucosid (0,004 %), 9-Acetyl-neo-olivil (0,001 %), 9-Acetyl-neo-olivil-4-O-β-D-glucosid und entspr. 9′-Acetyl-glucosid (0,006 %), 9,9′-Bisacetyl-neo-olivil (0,007 %) und dessen Glucosid (0,01 %)[5]. In einem Wurzelextrakt von Urticadioica wurden 8 Lignane sowie 18 phenolische Verb. gefunden [39]. In Wurzeln von Urticaurens kommen die Lignane in niedrigeren Konz. vor [5]. Cumarine. Scopoletin 3 bis 30 mg/kg (Urticadioica, männl. annähernd doppelt soviel wie weibl. Pflanzen; am meisten in der Blühperiode), ca. 3 mg/kg (Urticaurens) [100]. Stickstoff- und Stärkespeicherung. Der Total-Stickstoffgehalt ist in allen Pflanzenteilen im Winter am höchsten, fällt im Frühjahr rapide ab und nimmt vom Sommer bis Herbst langsam wieder zu. Er beträgt bis zu 6 % der Trockenmasse. Prinzipiell derselbe Verlauf findet beim Nitrat-Stickstoff, den freien Aminosäuren und dem Proteingehalt der Rhizome und Wurzeln statt. Die Konz. liegen im Bereich von ca. 2 bis 3 mg/g Trockengewicht des Stickstoffs in Form von Nitrat, 5 bis 8 mg/g als freie Aminosäuren, 8 bis 15 mg/g als Protein-Stickstoff [77]. Anticyclisch dazu wird ab April Stärke in Rhizomen und Wurzeln eingelagert (bis ca. 220 mg/g) und Mitte September innerhalb von 2 Wochen fast vollständig abgebaut [12]. Asche. Bis zu 5 %; sie besteht zu ca. 10 % aus Calciumoxid [12]. Kieselsäure. Gesamt-Kieselsäure 0,3 bis 0,6 % vom Trockengewicht [78]. Monosaccharide, Oligosaccharide. Fructose, Galactinol, Galactose, Glucose, myo-Inositol, Maltose, Raffinose, Saccharose, Stachyose [37]. Dabei können einzelne Monosaccharide durch enzymatischen Abbau während des Trocknens entstehen [37]. Aminosäuren. Alanin, β-Alanin, Arginin, Asparagin, Asparaginsäure, Glutamin, Glutaminsäure, Glycin, Histidin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, 1-Methylhistidin, Phenylalanin, Serin, Threonin, Tyrosin, Valin. Daneben auch: Glucosamin und γ-Aminobuttersäure [37] (0,05 %) [100]. In Urticadioica überrascht der hohe Anteil der γ-Aminobuttersäure am Gesamtgehalt der freien Aminosäuren (10 %) [100]. Lectine. Urtica-dioica-Agglutinin (UDA), 0,05 bis 0,3 % [79] bzw. 0,031 % [100] im frischen Material, 0,062 % in getrockneter Droge[100] Molekulargewicht ca. 8500 Dalton, Mischung von 6 Isolektinen: Monomeres Protein, bestehend aus 77 [79]bzw. 89 [100] Aminosäuren ohne Kohlenhydratanteil, besitzt große Hitzestabilität (10 min 75 °C fast volle Akt. und nach 15 min 100 °C noch 50 % der Akt. vorhanden) ungewöhnliche Säurestabilität (0,1 M Salzsäure, 1 M HAc, 5 % Trichloressigsäure) [79], agglutiniert Erythr. unspezifisch, unabhängig von der Blutgruppe und induziert die Produktion von γ-Interferon in menschlichen Lymphocyten; sehr geringe Hämagglutinationsaktivität (2 mg UDA/mL gegenüber unbehandelten menschl. Erythr.); [79] bindet an Chitin, was zur Hemmung phytopathogener Pilze führt[40], [41]. Polysaccharide. 5 Polysaccharide, bei denen es sich anhand der Zuckerzusammensetzung – Arabinose, Galactose, Glucose, Glucuronsäure, Mannose, Rhamnose und Xylose – um saure Heteroglykane oder Protopektine handelt: [42], [43], [103] RP1: Ein Pektin, Mr 15.500 Da, Hauptkette aus (1→4)-gebundenen Glucoseeinheiten, wobei auf ca. jede 12. Glucoseeinheit eine (1,4,6)-Verzweigung kommt. RP2: Ein Pektin, Mr 50.000 Da, Hauptkette aus (1→4)-gebundenen Glucoseeinheiten, wobei auf ca. jede 21. Glucoseeinheit eine (1,4,6)-Verzweigung kommt. Zusätzlich sind 0,4 % Glucuronsäure und 0,6 % Galacturonsäure enthalten. RP3: Ein Rhamnogalacturonan, Mr210.000 Da, enthält zusätzlich einen (1→4)- und einen (1,4,6)-verknüpften Glucanteil. Im Rhamnogalacturonanteil kommt auf 3 bis 4 Galacturonsäureeinheiten eine Rhamnose, wobei auf ca. jede 2. Rhamnose eine (1→4)-Verzweigung kommt. RP4: Ein Rhamnogalacturonan, Mr 18.900 Da. Im Rhamnogalacturonanteil kommt auf 3 bis 4 Galacturonsäureeinheiten eine Rhamnose, wobei auf ca. jede 3. Rhamnose eine (1→4)-Verzweigung kommt. Die Galacturonsäurekette ist zum großen Teil mit Methylgruppen verestert. RP5: Kann nach seiner Struktur einem Typ II Arabinogalactan zugeordnet werden mit einer Mr von 71000 Da. Die (1→3)-Galactankette mit 70 bis 80 % (1→6)-Verzweigung und endständigen Arabinofuranosen am C-3 der Galactose. Weitere Charakterisierung s. Lit.[103] Cytokinine. Im durch den Wurzeldruck austetenden Xylemsaft frischer, 5 Monate alter Sprosse wurden gefunden: Zeatin, Zeatin-Nucleotid, Isopentenyladenen, Isopentenyladenosin und Isopentenyladenin-Nucleotid in Konz. von 0,2 bis 3 pmol/mL Exsudat. Dihydrozeatin war in kleinerer Menge nachweisbar [44]. Ceramide. 2 Gruppen dieser Stoffklasse wurden in Urticadioica identifiziert [101]. Fettsäuren. 9-Hydroxy-10,12-octadecadiensäure ist ein Artefakt, das vermutlich erst nach Extraktion durch Autoxidation entsteht [102]. Fettalkohole. 14-Octacosanol (ein sekundärer Fettalkohol) [124]. Sonstige Inhaltsstoffe. Adenosin (0,002 %) [5].

Secoisolariciresinol-9-O-β-D-glucosid

7′(E)-7-O-β-D-Glucopyranoxyl-4,4′,9,9′-tetrahydroxy-3,3′-dimethoxy-8.O.4′-lignan

7′(E)-4,4′,7,9,9′-Pentahydroxy-3,3′-dimethoxy-8.O.4′-lignan

Scopoletin

Identitaet: Geruch. Geruchlos Geschmack. Ohne besonderen Geschmack. Für Prüfungen der Droge bzw. daraus hergestellter Extr. werden als mögliche Leitsubstanzen Scopoletin [46], [76], β-Sitosterol [46], [76] und β-Sitosterolglucosid [8], [46], [76] (DC) und myo-Inositol (papierchromatographisch) [37], angegeben. In Lit. [46] wird auch eine GC-Prüfung auf β-Sitosterol beschrieben. DC auf Scopoletin und/oder β-Sitosterol bzw. β-Sitosterolglucosid: Der Nachweis kann nach DAB 97 erfolgen, nach Lit. [46] oder Lit. [76] : Die Untersuchungslösung nach DAB 97 wird für Brennesselwurzel in der selben Weise hergestellt wie für die Droge Brennesselblätter (s. Urticae herba). FM, Detektion und Auswertung entsprechen ebenfalls der Monographie Brennesselblätter. Nach Lit. [46] werden zum Nachweis von Scopoletin 5 g Droge mit 50 mL MeOH 30 min lang unter Rückflußkühlung zum Sieden erhitzt, filtriert und der Rückstand auf 3 mL eingeengt. 10 bis 20 μL dieser Lsg. werden bandförmig auf eine Kieselgel 60 DC-Platte aufgetragen. Vergleichslösung: 0,1 % Scopoletin in MeOH. FM s. Tab. S. 1620. Zum Nachweis von β-Sitosterol nach Lit. [46] erfolgt die Extraktion von 10 g Droge mit 100 mL siedendem Pet. unter Rückflußkühlung. Das Filtrat wird auf 2 mL eingeengt und für die DC oder GC verwendet. Auftragemengen für die DC auf Kieselgelschichten: 10 bis 20 μL bandförmig. Nach Lit. [76] erfolgt die Extraktion von 5 g Droge durch 50 mL MeOH, 30 min Stehenlassen mit gelegentlichem Umschütteln und anschl. fünfminütige Turbo-Extraktion (Ultra-Turrax, Polytron). Nach Abfiltrieren und Wiederholung der Extraktion mit weiteren 50 mL MeOH werden die Filtrate vereinigt, zur Trockene gebracht und der Rückstand in 1 mL Chloroform-MeOH (9+1) aufgenommen. 10 bis 20 μL werden bandförmig, 10 mm breit auf eine Kieselgel-DC-Platte aufgetragen. FM, Detektion, Auswertung und Tab. s. unter Urticae herba (S. 1620). Eine Mikro-DC auf β-Sitosterol und Scopoletin ist in Lit. [107] beschrieben. Die GC-Prüfung auf β-Sitosterol [46] erfolgt mit derselben Untersuchungslösung wie die DC (vgl. dort). Vergleichslösung: 0,1 % β-Sitosterol in Pet. Einspritzmenge bei Split 1:20 ca. 1,5 μL. Trennsäulen und Temperatur: Quarz-Kapillarsäulen z. B.: 25 m Permaphase PVMS® (SE 54: 1 % Vinyl-, 5 % Phenyl-, 94 % Methyl-Polysiloxan) isotherm bei 290 °C oder 15 m Durabond 1701® (7 % Cyanopropyl-, 7 % Phenyl-, 86 % Dimethyl-Polysiloxan) isotherm bei 265 °C. Trägergase: Stickstoff oder Helium; Injektortemperatur: 300 °C. Detektortemperatur: 340 °C.

Gehaltsbestimmung: Gehaltsbestimmungen sind möglich über die unter Identität beschriebenen Leitsubstanzen, wobei der Gehalt an myo-Inositol nach Lit. [37] photometrisch zu bestimmen ist. Die Gehaltsbestimmung von Scopoletin kann analog der Beschreibung unter Brennesselkraut erfolgen. Lectine. Das Lectingemisch, auch als UDA = Urtica-dioica-Agglutinin bezeichnet, kann durch Enzyme Linked Immuno Sorbent Assay (ELISA) und durch HPLC quantifiziert werden [79]. Dabei stimmen die durch ELISA gefundenen Werte erst nach Aufreinigung der lectinhaltigen Lyophilisate durch HPLC mit den durch HPLC gefundenen Werten überein, was auf Matrixeffekte zurückgeführt wird [79]. Die Probenvorbereitung für beide Methoden erfolgt durch wäßrige Extraktion in der Kälte und Gefriertrocknung. Nach Wiederauflösen in Wasser wird die Proteinfraktion durch Ammoniumsulfatlösung ausgefällt und bei 20.000 g abzentrifugiert. Nach zweitägiger Dialyse des so erhaltenen Pellet bei 2000 Dalton Porenweite wird das Dialysat erneut gefriergetrocknet. Für die HPLC wird 1 mg/25 μL dieses Lyophilisates über eine LiChrospher 100 Diol Trennsäule (5 μm) gegeben. Die Trennung erfolgt isokratisch mit 50 mM Phosphorsäure in Wasser bei pH 7,0 und 1 % SDS. Detektion: UV 280 nm. Kalibrierung mit reinem Lectin. 4 weitere Methoden zur Gehaltsbestimmung aus Drogen sind vergleichend beschrieben in Lit. [100]: 1. Die Bestimmung des an Chitin adsorbierbaren Proteinanteils, 2. ein Hämagglutinationstest, 3. der Hämadsorption-Lectin-Test (HALT), und eine weitere HPLC-Methode. Die höchsten Werte werden aus frisch lyophilisierter Droge erhalten, wenn sauer extrahiert wird mit 0,1 N Salzsäure [100]. Untersucht mit einem ELISA lieferte die Droge Gehalte von 0,09 bis 0,21 % UDA, wobei mit Wasser als Extraktionsmittel die höchsten und mit steigendem Alkoholgehalt mit Extraktionsmittel niedrigere Gehalte gefunden wurden. Mit HPLC (SDS-Phosphatpuffer, Diolphase, isokratisch) lagen die Gehalte bei 0,11 bis 0,21 % [103]. In einer Zubereitung vom Typ der Zubereitung 1 wurden ca. 0,67 % UDA gefunden [103]. Polysaccharide. In einer Zubereitung vom Typ der Zubereitung 1 wurden ca. 1,7 % Polysaccharide gefunden [103].

Zubereitungen: Alkoholisch-wäßrige Extrakte; Brennesselwurzelextrakt. Extractum radicis urticae (ERU, im Folgenden als Zubereitung W1 bezeichnet): Hergestellt mit Methanol 20 % [37] (Droge:Extraktverhältnis: 7 bis 14:1). Trockenextrakt aus Brennesselwurzel hergestellt mit 20% Ethanol (V/V) Droge:Extraktverhältnis nativ: 5,4--6,6:1, im Folgenden als Zubereitung W2 bezeichnet. Trockenextrakt aus Brennesselwurzel hergestellt mit 60% Ethanol (V/V) Droge:Extraktverhältnis nativ: 7--9:1, im Folgenden als Zubereitung W3 bezeichnet. Trockenextrakt aus Brennesselwurzel hergestellt mit EtOH 60 % (m/m) Droge:Extraktverhältnis nativ: 8,3 bis 12,5:1, im Folgenden als Zubereitung W4 bezeichnet. Trockenextrakt aus Brennesselwurzel hergestellt mit 70% Ethanol (V/V) Droge:Extraktverhältnis nativ: 12--16:1, im Folgenden als Zubereitung W5 bezeichnet. Trockenextrakt aus Brennesselwurzel hergestellt mit 80% Ethanol (V/V) Droge:Extraktverhältnis nativ: 15,75--19,25:1, im Folgenden als Zubereitung W6 bezeichnet. Flüssigextrakt aus Urticae dioicae radix, mit Wasser hergestellt, Droge:Extraktverhältnis = 1:1, im Folgenden als Zubereitung 3 bezeichnet. Flüssigextrakt aus Urticae dioicae radix analog der Herstellungsvorschrift der PF X mit EtOH 45 % [45].

Gesetzliche Bestimmungen: Aufbereitungsmonographie der Kommission E am BfArM „Urticae radix“ [62]; ESCOP-Monographie 2003.

Wirkungen: Diuretische Wirkung. Erhöhung des Miktionsvolumens, des max. Harnflusses und Erniedrigung der Restharnmenge bei Prostataadenom Stadium I bis II (benigne Prostatahyperplasie BPH) [62]. Antiexsudative Wirkung. Im Rattenpfotenödem-Modell wurde bei p. o. Appl. von je 40 mg/kg Zubereitung 1 und des daraus gewonnenen Rohpolysaccharidgemisches eine Red. des carrageenaninduzierten Ödems um ca. 17 bzw. 28 % festgestellt [43], [103]. Immunologische Wirkung. Ein wäßriger Trockenextrakt und ein daraus gewonnenes Rohpolysaccharidgemisch zeigten dosisabhängig einen Stimulierungseffekt auf die T-Lymphocyten-Proliferation (In-vitro-Lymphocyten-Transformationstest). Der wäßrige Extr. zeigt hierbei bei einer Konz. entspr. 1 mg getrockneter Droge pro mL Testansatz eine 230 %ige Stimulierung, bei mit Concanavalin A induzierten Zellen betrug die Stimulierung bei einer Konz. entspr. 10 mg Droge pro mL noch 104 %. Die Rohpolysaccharidfraktion bewirkte ohne Concanavalin-A-Aktivierung keine Mitosesteigerung, bei Con-A-induzierten Zellen allerdings ergab sich bei einer Konz. von 100 μg/mL eine Steigerung der [3H]-Thymidin-Einbaurate um 136 % und bei einer Konz. von 10 μg/mL um 93,8 %. Das aus Brennesselwurzeln isolierte Urtica-dioica-Agglutinin (UDA und seine Unterfraktionen UDA 1T und UDA 2T) zeigte im Lymphocyten-Transformationstest bei einer Konz. von 500 ng/mL eine max. Stimulierung [42]. UDA 1T stimuliert die Lymphocytenproliferation um 543 % und UDA 2T um 341 % [103]. UDA stimuliert außerdem konzentrationsabhängig menschliche Lymphocyten zur Freisetzung von Interferon [40]. Das Lectingemisch UDA 1T hemmt zu 53 % die Bindung des Zellwachstumsfaktors EGF an seinen Rezeptor [103]. Hemmung der Aromatase.Nach zwölfwöchiger Beh. mit 2 × 600 mg/Tag Zubereitung 2 in einer klinischen Studie sanken die Serumkonzentrationen von Estradiol und Estron signifikant. Dies wurde zus. mit In-vitro-Ergebnissen als Hinweis auf eine Hemmung der Aromatase gedeutet. In dem Modell zur Best. der Aromataseaktivität in humanen Placentamikrosomen wurden folgende Konz. für die halbmaximale Hemmung gefunden: Zubereitung 2: 338 μg/mL, heptanlösliche Fraktion daraus: 9 μg/mL, ethylacetatlösliche Fraktion: 41 μg/mL, butanollösliche Fraktion: 109 μg/mL, wasserlösliche Fraktion: > 200 μg/mL, γ-Linolensäure: 10 μg/mL, 9-Hydroxy-10,12-octadecadiensäure: 11 μg/mL [102]. Hemmung der Leukocytenelastase. Die humane Leukocytenelastase (HLE) wird durch Zubereitung 2 dosisabhängig gehemmt: IC50 3,6 μg/mL. Bei bovinem Elastin beträgt die IC50 109 μg/mL [102]. Hemmung der Komplementaktivierung. Die Polysaccharidfraktion und noch stärker einige der Reinpolysaccharide [103] sowie die Zubereitung 2 hemmen sowohl den klassischen, als auch den alternativen Weg der Komplementaktivierung mit IC50-Werten < 50 μg/mL [102]. Anti-proliferative Wirkung. Zubereitung W1 hemmte die Proliferation der humanen Prostataepithel Tumor Zell-Linie LNCaP [125]. Bei einer Konzentration von 1 ng/ml wurde eine maximale Hemmung von 30% gemessen an Tag 5 der Kultur. Daraufhin wurde aus dieser Zubereitung eine Polysaccharid angereicherte Fraktion hergestellt und getestet. Diese Fraktion führte zu einer maximalen Hemmung von 50% bei Konzentrationen von 0,01--1,0 pg/ml. Eine signifikante Hemmung gegenüber Kontrollen soll selbst bei einer Konzentration von 10-16mg/ml noch meßbar sein [126]. Fungistatische Wirkung. UDA hemmt das Wachstum einiger phytopathogener und saprophytischer, Chitin enthaltender Pilze in vitro. Die Untersuchungen zeigten, daß bei 7 verschiedenen Pilzarten Wachstumshemmungen von 50 % bei UDA-Konz. zwischen 20 und 125 μg/mL eintreten [61]. Präklinische Untersuchungen zur Beeinflussung der Prostata: Die Ätiologie und Pathogenese der benignen Prostatahyperplasie (BPH) ist noch weitgehend ungeklärt. In einer Reihe von Hypothesen werden den Steroiden und zunehmend den Wachstumsfaktoren eine wesentliche Rolle bei ihrer Entstehung eingeräumt. Von Lit. [93] wurde die Hypothese aufgestellt, daß der pathologische Prozeß auf ein Wiedererwachen des juvenilen Wachstums zurückzuführen ist. Aufbauend auf dieser Hypothese hat Chung ein Maus-Modell entwickelt [94] als Ersatz eines Hundemodells, das ein Testen von Substanzen und Extr. im Ganztiermodell ermöglicht: 16 Tage alten Mäusefeten wird der Sinus urogenitalis entnommen und in den ventralen Prostata-Lappen adulter Balb/c-Mäuse implantiert. Zur Kontrolle wird jeweils der kontralaterale Prostata-Lappen scheinoperiert. Postoperativ erhalten die Mäuse über einen Zeitraum von 4 Wochen Brennesselwurzelextrakt (Auszugsmittel: 20 % MeOH in Wasser) oder Kontroll-Lösungen. Nach 28 Tagen ist der chimäre Lappen bei dem Leerwert (Kontroll-Lösung) um das Drei- bis Vierfache gewachsen. Der Extr. zeigt eine Hemmung des induzierten Wachstums von 51,3 %. Zum Vergleich: Wäßriger Extrakt: 26,5 % Hemmung, Cyclohexanextrakt: 23,5 % Förderung des Wachstums [95]. Es besteht keine Korrelation dieser Wirkung mit den Gehalten an β-Sitosterol bzw. Scopoletin in den Extrakten, sondern nur mit den UDA, Lectin und Saccharid-Gehalten [95]. In-vitro-Versuche mit einem wäßrig-alkoholischen Trockenextrakt (vermutlich Zubereitung 1) ergaben eine signifikante Senkung der SHBG-Kapazität (Sexualhormon-bindendes-Globulin) um ca. 67 %, gemessen als bindungsfähiges SHGB vor und nach Inkubation von menschlichem Serum mittels 3H-DHT-Bindung. Durch Kürbissamen und Cucurbitacin I wird dieses Ergebnis quant. nicht erreicht. Aufgrund dieser Befunde wird ein WKM über die verminderte Bindungskapazität des SHBG im Serum postuliert [47]. Im Vergleich mit dem unbehandelten Androgenrezeptor des Prostatacytosols sank die Bindungskapazität des mit dem o. a. Extr. behandelten nur auf 90 % ab [47]. Die Bindung von DHT an den Androgen-Rezeptor der Ratte wurde von einer DMSO-Lösung des Inhalts eines Kapselpräparates mit wäßrig-alkoholischem Trockenextrakt (Zubereitung 1) nicht inhibiert. Eine In-vitro-Hemmung der menschlichen 5-α-Reduktase läßt sich durch o. a. DMSO-Lösung nicht erreichen: [91] In einer Vergleichsstudie wurde die Anti-Androgen-Wirkung und der 5-α-reduktasehemmende Effekt von Finasterid mit verschiedenen Extr. aus Handelspräparaten verglichen. Kastrierte Ratten erhielten entweder 10 μg/Tier Testosteron oder 20 μg/Tier Dihydrotestosteron (DHT) s. c. und die Testsubstanz p. o. appliziert. Die Dos. orientierten sich an den ther. Dos. Die Gabe erfolgte über 7 Tage. In dieser Studie hatten 276 und 1380 mg/Tier/Tag des Extr. keinen Einfluß auf das Wachstum der Prostata, weder in der Testosteron noch in der DHT stimulierten Gruppe, während unter 0,1 und 10 mg Finasterid/Tier/Tag das Prostatagewicht in der mit Testosteron stimulierten Gruppe reduziert wurde. Die Bindung von DHT an den Androgen-Rezeptor der Ratte wurde von keiner der getesteten Substanzen inhibiert. In einem weiteren Versuch wurde die 5-α-Reduktase-Aktivität an menschlichem Prostata-Adenomgewebe gemessen. Der IC50-Wert lag für Finasterid bei 1 ng/mL. Bei Zubereitung 1 war er nicht bestimmbar (> 500.000 ng/mL). Bei Sägepalmenextrakt mit n-Hexan als Auszugsmittel lag er bei 5600 und bei solchem mit EtOH als Auszugsmittel bei 7000 ng/mL [91]. Die klinische Relevanz der Ergebnisse ist angesichts unklarer und multifaktorieller Pathophysiologie der benignen Prostatahyperplasie umstritten [48], [103]. Nur der wäßrige, nicht ein 70 % ethanolischer Extr. zeigte eine dosisabhängige Hemmung der Bindung des SHBG zu seinem Rezeptor (0,6 mg/mL beginnende und 10 mg/mL vollständige Hemmung) [104]. Eine Hemmung des Wachstums um bis zu 50 % von Explantatkulturen von humanem Hyperplasiegewebe über 4 Wochen wurde durch nicht näher beschriebene Fraktionen von o. a. wäßrig-alkoholischem Trockenextrakt (Zubereitung 1) beobachtet. Während keine deutlichen Unterschiede im morphologischen Aspekt der Zellverbände beobachtet wurden, und ein spezifischer Einfluß auf Enzyme des Testosteron-Metabolismus nicht nachweisbar war, ließ sich bei 2 von 5 Fraktionen im Gegensatz zur Kontrolle kein EGF-Rezeptor (Epidermal Growth Factor) mehr nachweisen [51]. Es ist zweifelhaft, daß durch Störung der Expression des EGF-Rezeptors oder durch Störung der Interaktion Ligand/Rezeptor die Wachstumshemmung zu erklären ist, da eine Korrelation zwischen Wachstumshemmung und EGF-Rezeptor-Dichte nicht gegeben ist. Bei 10 Hunden mit spontaner BHP ergab die Beh. mit p. o. 3 × 300 mg o. a. Trockenextrakt (Zubereitung 1) über Dauer von 100 Tagen einen Rückgang des sonographisch ermittelten Prostatavolumens um 30 % und eine Abnahme der Testosteron-Konzentration bei 7 Tieren [58]. Klinische Untersuchungen: Zwar wird in offenen Studien übereinstimmend über deutliche Besserungen der klinischen Symptomatik berichtet, angesichts eines hohen Placeboeffekts bei einer Patientengruppe, die eine Operation aufzuschieben sucht, haben nicht kontrollierte Studien nur eine beschränkte Aussagekraft. Von den hier genannten Studien sind einige von Interesse wegen cytomorphologischer Untersuchungen [49], [50], [68], Hormonbestimmungen [59] oder wegen sehr hoher Fallzahlen [52], [55], [60]. In einer offenen Studie wurden an 10 Patienten mit BPH anfangs 30 Tropfen tgl., später zumeist 150 Tropfen tgl. eines Fluidextrakts mit 41 % EtOH aus frischen Urtica-dioica-Wurzeln über 60 Tage verabreicht. Es ergab sich eine Verbesserung der subjektiven Symptome, Verm. der sonographisch ermittelten Restharnmenge bei allen Patienten und bei 5 Patienten eine Verm. der Prostatagröße. Auch bei längerer Therapiedauer bestand gute Verträglichkeit und es wurden keine Nebenwirkungen beobachtet. Nach Absetzen der Therapie traten die Symptome zumeist wieder auf [45]. In einer offenen Studie an 31 Patienten mit benigner Prostatahyperplasie Stadium I bis II wurden nach 4, 8, 16 und 20 Wochen cytomorphologische Veränderungen unter 2 × 600 mg eines wäßrig-alkoholischen Trockenextrakts (Zubereitung 1) untersucht: Nach 20 Wochen wurden Kernveränderungen (Vergrößerung des Kernvolumens, Auflockerung des Chromatin-Musters) bei 80 % der Patienten beobachtet, die auf Aktivitätsminderung bzw. Stoffwechselreduktion schließen lassen [68]. Fluoreszenzmikroskopisch wurden nach einer ungefähr sechsmonatigen Beh. mit nicht genannter Dos. von Zubereitung 1 eine signifikante Abnahme der Anzahl von Sekretgranula (werden als biologische Aktivitätsparameter gewertet) in den morphologisch veränderten Prostata-Zellarealen der Biopsien von 33 Patienten mit BPH gesehen [49]. Bei 10 Patienten, die wegen Prostata-Adenom vor der Operation über unterschiedliche Zeiträume mit 3 × oder 2 × 600 mg Zubereitung 1 behandelt worden waren, zeigt sich im Resektionsmaterial in den Epithelien der gewucherten periurethralen Drüsenzellen eine intensive körnige Fluoreszenz. Kontrollgewebe unbehandelter Patienten mit Prostata-Adenom waren frei von dieser körnigen Fluoreszenz; Vergleichbare Fluoreszenzen, allerdings weniger intensiv, traten nach 10 min Inkubation mit 2 μL einer Suspension von Brennesselwurzelextrakt auf. Es ist unklar, ob das Auftreten von Fluoreszenz durch Metabolisierung des Extr. oder durch Bindung an einen Rezeptor im ödematösen Prostatagewebe zustande kommt[50]. In einer offenen Studie an 8 Patienten mit Kongestion der Prostata im Alter von 24 bis 50 Jahren verschwanden nach Beh. mit 2 × 600 mg Zubereitung 1 über 12 Wochen bei 6 Patienten die klinischen Symptome, dabei blieben die Plasmahormone LH, FSH, DHT, E2, Prolactin im Normbereich, Testosteron-Werte im Plasma und im Samenplasma stiegen leicht an. Weitere Parameter der Samenflüssigkeit verbesserten sich als Kennzeichen einer Normalisierung der Prostatafunktion [59]. In einer multizentrischen offenen Studie mit 4051 Patienten mit Prostata-Adenom aller Stadien mit nykturischer Pollakisurie über 10 Wochen wurde unter Einnahme von 2 × 300 mg Zubereitung 1 eine signifikante Abnahme der prostatischen Nykturie auf etwa 50 % beobachtet, die zeitlich exponentiell verlief [52]. In einer weiteren offenen Studie wurden 5492 Patienten mit benigner Prostatahyperplasie in verschiedenen Stadien (überwiegend Stadium I und II) mit 2 × 300 mg Zubereitung 1 (schwere Fälle mit doppelter Dosis während der ersten 4 Wochen) über 3 bis 4 Monate behandelt. Weitere 128 Patienten brachen die Studie ab. Es wurde eine Besserung nach Einschätzung der Urologen bei ca. 80 % der Patienten mit Stadium I oder II und bei 60 % bei Stadium III beobachtet. Bei 1663 bezüglich Restharn untersuchten Patienten ergab sich durchschnittlich eine Besserung um eine Restharn-Bewertungskategorie (4 Kategorien, bis 50 mL, 50 bis 100, 100 bis 200 und über 200 mL). Gastrointestinale Nebenwirkungen wurden bei ca. 2,5 % der Patienten dokumentiert und führten bei ca. 1,5 % der Patienten zum Studien-Abbruch [55]. In einer Multizenter-Langzeitstudie an 4480 Patienten mit Prostata-Adenom (Mindestalter 50 Jahre) entspr. dem Stadium I bis II über eine Mindesttherapiedauer von 140 Tagen wurde nach Verabreichung von zweimal 600 mg Trockenextrakt bzw. zweimal 300 mg (Zubereitung 1) bei 70 % nach 3 Monaten eine Beschwerdebesserung bei 91,2 % beobachtet, und zwar bei 1/3 der Patienten bereits nach einem Monat, bei 78 % nach 3 Monaten, bei 90,6 % nach 6 Monaten. Es kam zu hochsignifikanter Besserung der Nykturie und der Pollakisurie. Die mittleren Harnflußwerte besserten sich signifikant, ebenso der Restharn. Der Therapieeffekt bzgl. Harnfluß und Restharn wurde bei Patienten mit ausgeprägterem Adenom besonders deutlich. Die Verträglichkeit wird bei 97,3 % als gut angegeben, gastrointestinale Nebenwirkungen wurden bei 0,7 % beobachtet [60]. In einer offenen Langzeitstudie (3 Monate bis 2 Jahre) an 105 Patienten mit verschiedenen Stadien der BPH wurde mit 2 × 300 mg Zubereitung 1 eine Reduzierung des Restharns bei 79 Patienten, eine Verschlechterung bei 7 und keine Veränderung bei 19 Patienten beobachtet. Am deutlichsten war die Reduzierung der Restharnmenge bei 9 von 10 Patienten mit ursprünglich 60 bis 150 mL auf 20 bis 50 mL, sowie eine Reduzierung von 10 bis 50 mL auf 10 bis 30 mL bei 52 von 68 Patienten. Subjektive und objektive Besserung trat erst nach einigen Wochen auf [53]. In einer offenen 5-Jahres-Langzeitstudie wurden 30 Patienten mit BPH der Stadien I und II unter Beh. mit zweimal 600 mg Zubereitung 1 tgl., nach 3 Monaten zweimal 300 mg tgl. dokumentiert. 10 Patienten schieden wegen Tod, Progredienz, Compliance-Problemen und Begleiterkrankungen aus. Die objektiven Parameter, Uroflow, Restharn und ebenso die subjektiven Befunde (Dysurie, Pollakisurie, Miktionsstart) besserten sich durchschnittlich um 70 %, die Nykturie um 49 % [57]. In einer randomisierten kontrollierten Studie wurde an 2 × 15 Patienten mit BPH-bedingten dysurischen Beschwerden und Harnfluß unter 12 mL/s nach einer vierwöchigen Placebo-run-Phase 2 × 300 mg Zubereitung 1 versus Docosanol über 4, 8 und 12 Wochen beobachtet. Unter Extr. wurde die nächtliche Miktionsfrequenz gegenüber dem Ausgangswert signifikant (jedoch nicht gegenüber der Docosanol-Gruppe) verringert. Andere subjektive Parameter, Harnfluß und der Restharn bleiben im wesentlichen unverändert [54]. In einer placebo-kontrollierten Doppelblindstudie wurden 2 × 25 Patienten mit BPH im Stadium I und II (mit Restharn bis 150 mL) mit 2 × 300 mg Zubereitung 1 über 9 Wochen behandelt. 9 Patienten (6 Verum, 3 Placebo) schieden vor Ablauf der Studie aus, davon 4 wegen gastrointestinalen Nebenwirkungen (3 Verum, 1 Placebo). In beiden Gruppen verbesserten sich die subjektiven dysurischen Beschwerden ohne Unterschied zwischen den Gruppen. In der Verum-Gruppe wurde das SHBG um 2,4 nmol/L signifikant gesenkt, gegenüber einem altersgemäßen weiteren Anstieg in der Kontrollgruppe. Das Miktionsvolumen nahm in der Verum-Gruppe um 43,7 % zu, signifikant im Vergleich zu einer Red. von 9 % in der Placebo-Gruppe. Der Maximalfluß erfuhr eine Besserung von 8,6 %, was jedoch im Vergleich zur Kontrollgruppe mit einer Verschlechterung um 8 % nicht signifikant ist. Bzgl. des Restharns ergibt die Kovarianzanalyse keinen signifikanten Unterschied zwischen den Zunahmewerten in beiden Gruppen [56]. In einer doppelblinden Studie mit 2 × 300 mg Zubereitung 1 versus Placebo an insgesamt 79 Patienten mit benigner Prostatahyperplasie soll nach 6 bis 8 Wochen Behandlungsdauer die Miktionszeit im mittleren und max. Harnfluß und die Flußanstiegszeit in der Verum-Gruppe signifikant gegenüber den Ausgangswerten verändert worden sein. Randomisierung, Vergleichbarkeit der Gruppen und statistische Analyse sind nicht genau beschrieben [88]. Die Angaben sind nicht bewertbar. In einer GCP-konformen doppelblinden, placebokontrollierten klinischen Studie [96] mit dreimonatiger Dauer wurden Wirksamkeit und Verträglichkeit eines Brennesselwurzel-Extraktes (Auszugsmittel: 20 % MeOH in Wasser) geprüft und folgende Ergebnisse erzielt: Der internationale Prostatasymptomscore wird unter Verum von 18,2 auf 8,7 signifikant gesenkt (Placebo: von 17,7 auf 12,9). Die Restharnmenge sank unter Verum von 47,8 mL auf 28,6 mL, unter Placebo von 40,8 mL auf 30,1 mL. Zubereitung W1 zeigte in einer klinischen Studie [122] eine signifikante Senkung der Serum-Östradiol-Konzentration, was zur Vermutung führte, daß dieser Effekt auf der Hemmung der Aromatase beruht. Bei der Studie wurde 2mal tägl. 600 mg Extrakt über 12 Wochen verabreicht. Diese Vermutung wurde durch in-vitro-Versuche [123] an humanen Placenta-Mikrosomen-Präparationen bestätigt. Dabei wurden auch die hauptsächlichen für diese Wirkung verantwortlichen Substanzen identifiziert: 9-Hydroxy-10,12-octadecadiensäure neben üblichen Fettsäuren. Diese Verbindung entsteht möglicherweise erst bei der Extraktherstellung durch Oxidation von Linolensäure. Später wurden weitere, mittel bis schwach wirksame Bestandteile des Extraktes identifiziert [124]: Secoisolariciresinol (ein Lignan), Oleanol- und Ursolsäure (pentacyclische Triterpene) 13-Hydroxy-9,11-octadecadiensäure (eine hydroxylierte Form der oben erwähnten Fettsäure) und 14-Octacosanol (ein sekundärer Fettalkohol).

Miktionsbeschwerden bei Prostataadenom Stadium I bis II [62]. „Hinweis: Dieses Medikament bessert nur die Beschwerden bei einer vergrößerten Prostata, ohne die Vergrößerung zu beheben. Bitte suchen Sie daher in regelmäßigen Abständen Ihren Arzt auf“ [62]. Symptomatische Behandlung von Miktionsstörungen (Dysurie, Pollakisurie, Nocturie, unvollständige Blasenentleerung) bei gutartiger Prostatahyperplasie in den Stadien I und II nach Alkens oder Stadien II und II nach Vahlensieck [127].

Tagesdosis: 4 bis 6 g Droge, Zubereitungen entsprechend. Zerkleinerte Droge für Aufgüsse sowie andere galenische Zubereitungen zum Einnehmen [62]. Tagesdosis [127]: 4 bis 6 g Droge als Teezubereitung; 300--600 mg nativer Trockenextrakt Typ Zubereitung W1; 378--756 mg nativer Trockenextrakt Typ Zubereitung W5; 4,5 bis 7,5 ml Fluidextrakt 1:1 hergestellt mit Ethanol 45% (V/V) oder 15 ml Flüssigextrakt 1:5 hergestellt mit Ethanol 40% (V/V); vergleichbare Exrakte in entsprechender Dosierung. Teezubereitung: 1,5 g grob pulv. Droge mit kaltem Wasser ansetzen, zum Sieden erhitzen und etwa 1 min im Sieden halten, anschl. 10 min bedeckt stehen lassen, dann abseihen [34]. Zubereitung 1: Trockenextrakt 7 bis 14:1, Auszugsmittel MeOH 20 % (V/V): 2 × 300 mg pro Tag. Zubereitung 2: Trockenextrakt 8,3 bis 12,5:1, Auszugsmittel: 60 % EtOH (m/m): 2 × 120 mg pro Tag. Zubereitung 3: Wäßriger Flüssigextrakt (1:1): 6 mL/Tag.

Unerwünschte Wirkungen

Gelegentlich leichte Magen-Darm-Beschwerden [62]. Die Häufigkeit in groß angelegten klinischen Studien mit Extrakt-Präparaten beträgt 0,7 bis ca. 2,5 %.

Gegenanzeigen/

Anwendungsbeschränkungen

Nicht bekannt [62], [127].

Wechselwirkungen

Nicht bekannt [62], [127].

Volkstümliche Anwendungen &

andere Anwendungsgebiete

Als Bestandteil von „Blutreinigungs“-Tees, gegen Wassersucht, bei Prostatitis, Rheuma, Gicht ähnlich Brennesselkraut. Die Wirksamkeit bei diesen Indikationen ist nicht belegt.

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Copyright

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Datenstand

24.01.2013