Fucus

Fucus (Tang)

Verfasser

Andreas Hensel

Übersicht

A > Ascophyllum > Ascophyllum nodosum LEJOLIS > Fucus (Tang)

Gliederung

G Ascophyllum

A Ascophyllum nodosum LEJOLIS

D Fucus (Tang)

Synonyme

Fucus marina; Fucus vesiculosus

Offizinell

Fucus (Tang) – DAB 10.

Definition der Droge

Der getrocknete Thallus von Fucus vesiculosus L. oder von Ascophyllum nodosum LE JOLIS oder von beiden ArtenDAB 10.

Stammpflanzen: Ascophyllum nodosum LEJOLIS

Herkunft: Sammlung aus Wildvorkommen an Küstenstellen mit ausgeprägten Unterschieden in Ebbe und Flut. Hauptlieferländer sind Frankreich, Irland und die Staaten der Ostküste der USA.

Gewinnung: Bei Ebbe frisch geerntete Algen werden von anhängenden Muscheln befreit, mit Süßwasser gewaschen und möglichst schnell bei ca. 60 °C getrocknet, wobei Dunkelfärbung des Pflanzenmaterials eintritt.

Ganzdroge: Aussehen. Tang aus A. nodosum besteht aus schmalen, unregelmäßig verzweigten Bändern ohne Mittelrippe mit einzeln stehenden, großen ovalen Luftblasen, die breiter als die Thallusbänder sind; die Konzeptakeln stehen am Ende kleiner abfallender Kurztriebe, die in der Droge meistens fehlen [6].

Schnittdroge: Aussehen. Tang aus A. nodosum ist im großen und ganzen gleich gebaut wie Tang aus Fucus vesiculosus; im Unterschied hierzu enthält der Thallus von A. nodosum meist viel weniger Zellfäden; vor allem fehlt ihm die aus zahlreichen Zellfäden bestehende Mittelrippe; die Rinde von A. nodosum ist dicker als die vonF. vesiculosus und besteht aus mindestens doppelt so vielen Zellschichten wie bei letzterem [6]. → Gattung Fucus.

Lagerung, Stabilität, Verwendung, u. a.

Lagerung: Vor Licht geschützt DAB 10.

Gesetzliche Bestimmungen: Aufbereitungsmonographie der Kommission E am BGA „Fucus (Tang)“ [5].

Unerwünschte Wirkungen

Zubereitungen mit einer Tagesdosis bis zu 150 μg Iod: Keine bekannt. Oberhalb einer Dosierung von 150 μg Iod/Tag besteht die Gefahr einer Induktion und Verschlimmerung einer Hyperthyreose. In seltenen Fällen kann es zu Überempfindlichkeitsreaktionen unter dem Bild einer schweren Allgemeinreaktion kommen [5].

Volkstümliche Anwendungen &

andere Anwendungsgebiete

Zubereitungen aus Tang werden bei Schilddrüsenerkrankungen, Fettsucht, Übergewicht, Arterienverkalkung und Verdauungsstörungen sowie zur „Blutreinigung“ angewendet. Die Wirksamkeit bei den beanspruchten Anwendungsgebieten ist nicht belegt [5].

1. Gibb GC (1957) J Ecology 45:49–83

2. Stahl E, Menßen HG, Staesche K, Bachmann H (1976) Dtsch Apoth Ztg 3:51–54

3. Larsen B, Haug A, Painter T (1970) Acta Chem Scand 24:3.339–3.352 [PubMed]

4. Stahl E, Menßen G, Staesche K, Bachmann H (1975) Dtsch Apoth Ztg 49:1.893–1.896

5. BAz Nr. 101 vom 01.06.1990

6. DAB 9, S. 3.257–3. 260

Copyright

Lizenzausgabe mit freundlicher Genehmigung des Springer Medizin Verlags GmbH, Berlin, Heidelberg, New York

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Datenstand

15.08.2010