Bellis perennis
Bellis perennis hom. HAB 1
Verfasser
Thomas Schöpke, Karl Hiller
Übersicht
B > Bellis > Bellis perennis L. > Bellis perennis hom. HAB 1
Gliederung
G Bellis
D Bellidis flos (Gänseblümchenblüten)
D Bellis perennis hom. HPUS 78
Offizinell
Bellis perennis – HAB 1
Definition der Droge
Frische, ganze blühende Pflanze.
Charakteristik
Stammpflanzen: Bellis perennis L.
Identitaet: Die Mischung von 1 mL Urtinktur und 1 mL Wasser gibt eine deutliche Opaleszenz. Beim Versetzen von 1 mL Urtinktur mit 10 mL Wasser und 0,1 mL verd. NaOH-Lsg. R färbt sich die Mischung gelb und gibt bei kräftigem, 1 min langem Schütteln einen mindestens 5 min beständigen Schaum. Beim Versetzen von 1 mL Blutkörperchensuspension RH mit 5 mL Urtinktur entsteht eine klare, rote Lsg. ohne Bodensatz HAB 1. Dünnschichtchromatographie HAB 1. Sorptionsmittel: Kieselgel H; Untersuchungslösung: Urtinktur; Vergleichslösung: Aescin, Gallussäure; Fließmittel: n-BuOH/Essigsäure/Wasser (4+1+5, obere Phase) Detektion: Besprühen mit Anisaldehyd-Lsg. R, anschließend zehnminütiges Erhitzen auf 105 bis 110 °C; Auswertung: Das Chromatogramm der Vergleichslsg. zeigt im unteren Teil des mittleren Drittels des Rf-Bereichs den blauen Fleck der Gallussäure. Das Chromatogramm der Untersuchungslsg. zeigt etwa auf Höhe des Aescins einen braunen Fleck und knapp darüber einen grünen Fleck. In Höhe des Flecks der Gallussäure erscheint ein rötlichvioletter Fleck.
Reinheit: Urtinktur. Relative Dichte (Ph Eur): 0,930 bis 0,950 Trockenrückstand (DAB): Mindestens 1,5 %.
Lagerung, Stabilität, Verwendung, u. a.
Lagerung: Vor Licht geschützt.
Zubereitungen: Urtinktur und flüssige Verdünnungen nach Vorschrift 2a HAB 1. Eigenschaften: Die Urtinktur ist eine gelbgrüne bis gelblichbraune Flüssigkeit mit etwas scharfem Geschmack und angenehmem Geruch.
Anwendungsgebiete
Entsprechend dem homöopathischen Arzneimittelbild. Dazu gehören: Blutungen, Blutergüsse; Muskelschmerzen, besonders nach Verletzungen und Überanstrengungen; Rheumatismus; Hauterkrankungen, auch mit Eiterungen[13], [14].
Dosierung & Art der Anwendung
Soweit nicht anders verordnet: Ein- bis dreimal täglich fünf bis zehn Tropfen, eine Messerspitze Verreibung, eine Tablette oder fünf bis zehn Streukügelchen einnehmen. Salben ein- bis zweimal täglich auftragen. Injektionslösungen zweimal wöchentlich 1 mL s. c. injizieren [13], [14].
Unerwünschte Wirkungen
Nicht bekannt.Hinweis: Es können vorübergehend Erstverschlimmerungen vorkommen, die jedoch unbedenklich sind [13], [14].
Gegenanzeigen/
Anwendungsbeschränkungen
Wechselwirkungen
1. Madaus R (1938) Lehrbuch der Biologischen Heilmittel, Band 1, 1. Aufl., Georg Thieme, Leipzig
2. Schöpke T (1988), Dissertation, Humboldt-Universität, Berlin
3. Rzazewska B (1989), Diplomarbeit, Humboldt-Universität, Berlin
4. Steinhausen H (1990), Diplomarbeit, Humboldt-Universität, Berlin
5. Schöpke T, Wray V, Rzazewska B, Hiller K (1991) Phytochemistry 28:627–631
6. Hiller K, Schöpke T, Wray V, Schulten HR (1988) Pharmazie 43: 850-852
7. Schöpke T, Wray V, Kunath A, Hiller K (1990) Pharmazie 45:870–871
8. Bohlmann F, Tietze BM (1970) Chem Ber 183: 561-563
9. List PH, Hörhammer L, Roth HJ, Kern W (Hrsg.) (1972) Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis, III. Band, Springer, Berlin Heidelberg New York
10. Hoppe HA (1975) Drogenkunde, 8. Aufl., Bd. 1, de Gruyter, Berlin, S. 159
11. Heg, Bd. VI, Teil 3, S. 29–35
12. Stahl E (Hrsg.) (1967) Dünnschichtchromatographie, Springer, Berlin Heidelberg New York, S. 241
13. BAz Nr. 190a vom 10.10.1985
14. BAz Nr. 129a vom 15. 7. 1988
Copyright
Lizenzausgabe mit freundlicher Genehmigung des Springer Medizin Verlags GmbH, Berlin, Heidelberg, New York
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Datenstand
15.08.2010