Kerstin Hoffmann-Bohm, Wolfgang Ferstl
R > Rheum > Rheum palmatum L. > Rhei radix (Rhabarberwurzel)
Radix Rhabarbari; Radix Rhei; Radix Rhei chinensis; Radix Rhei sinensis; Rhabarbarum verum; Rhei sinensis radix; Rhizoma Rhei. Anm.: Die frühere Bezeichnung „Rhizoma Rhei“ ist botanisch falsch, da es sich beim Rhabarber nicht um eine Rhizompflanze, sondern um einen Rübengeophyten (s. → R. palmatum bot. Beschreibung) handelt.
dt.:Barbarawurzel, Chinesischer Rhabarber, Chinesische Rhabarberwurzel, Echter (Edler) Rhabarber, Rhabarberwurzel; Chinese Rhubarb, Chinese Rhubarb Root, Rhubarb, Rhubarb Root; Racine de Rhubarbe, Racine de Rhubarbe de la Chine [23], [35], [36], [40]; China:Dahuang, Ta-huang [5], [41]; Indonesien:Kelembak [42]; Tibet:Chun-tza [5].
Rhei radix – PhEur 5; ÖAB 90; Helv VII; Rhubarb – Mar 29
Die getrockneten, ganzen oder geschnittenen unterirdischen Teile PhEur 5, ÖAB 90, Helv VII.
Stammpflanzen: Rheum officinale BAILLON und Rheum palmatum L. oder Hybriden der beiden Arten oder deren Mischung PhEur 5, ÖAB 90, Helv VII. Anm.: In der chinesischen Pharmakopöe sind Rheum palmatum L., R. tanguticum MAXIM. ex BALF. (= R. palmatum ssp. tanguticum (MAXIM.) STAPF.) und R. officinale BAILL. als offizinelle Stammpflanzen zugelassen; [41] die japanische Pharmakopöe läßt dagegen zusätzlich noch R. coreanum NAKAI sowie Hybriden zwischen R. coreanum und den o. a. Rheum-Arten zu, was für die Beurteilung von asiatischen Handelsdrogen (s. → Inhaltsstoffe) von Bedeutung sein dürfte [43].
Herkunft: Hauptlieferländer sind heute China, Indien und Pakistan. Der Anteil aus dem europäischen Anbau ist marktmäßig ohne Bedeutung [35].
Gewinnung: Die Drogengewinnung in China erfolgt heute noch zum größten Teil durch Wildsammlung. Es gibt aber auch geschützte Wildbestände (Halbkulturen), vor allem von den schnellwüchsigeren palmaten Formen. Die kopfgroßen unterirdischen Organe von 4- bis 7jährigen oder z. T. auch älteren Pflanzen werden entweder im Herbst (im Oktober/November, wenn das Laub abgestorben ist) oder im Frühjahr ausgegraben. Nach Entfernen von Verunreinigungen und meist auch der äußeren Gewebeschichten (Abschälen von Periderm und Teilen der Rinde) wird die Droge in Stücke gespalten und getrocknet. Je nach Schnittrichtung sind die Stücke mehr oder weniger zylindrisch („round“) oder plankonvex („flat“). Die Trocknung geschieht auf natürlichem Wege im Schatten oder künstlich auf offenem Feuer oder auf erhitzten Steinen. Drogenstücke, die, wie früher häufig, ein durchgängiges Bohrloch haben, wurden zum Trocknen aufgehängt. Neben den geglätteten Teilen der Rübe werden heute auch Teile der verdickten Nebenwurzeln zur Droge verarbeitet. Auf den Sammelplätzen, vor allem in den Hafenstädten, wird die Droge sortiert und zur Verbesserung des Aussehens ggf. nachgeschält [14], [31], [35], [38].
Handelssorten: Rhabarberwurzel kommt heute unter der Bezeichnung „Rhei sinensis radix“ in den Handel. Die Droge kommt ungeschält (roh, naturell) und geschält (mundiert) auf den Markt. Hochwertige, rhaponticinfreie Ware (s. → Reinheit) wird nach der unterschiedlichen Form der Stücke unter der Bezeichnung großstückig, kleinstückig, flach (flat) und rund (common round) gehandelt. Mit der zusätzlichen Bezeichnung 60 %, 80 %, 90 % und den Zwischenstufen 60/70 % und 70/80 % wird der Anteil der im Bruch rosa erscheinenden Stücke (Zeichen guter Qualität) angegeben. Ware geringerer Qualität wird als „sticks“ geführt. Die Abfälle von großen Stücken, dünne Wurzelware oder braune, schlecht getrocknete Stücke werden als „cuttings“, „fag“, „shuiken“, „small round“ und „third grade“ gehandelt. Neben Rhei sinensis radix sind z. B. Rhei radix indisch, Rhei radix Pakistan oder Rhei radix sonstige (Herkünfte) im Handel, die aber z. T. nicht den Arzneibuchanforderungen entsprechen (s. → Identitätund → Reinheit) und als Verfälschungen anzusehen sind [14], [31], [35]. Die traditionellen Handelsbezeichnungen, wie z. B. Kanton-, Shanghai-, Shensi- oder Szechuan-Rhabarber, geben lediglich über die Herkunft bzw. den Ausfuhrhafen der Droge Auskunft. Sie werden heute meist nur noch als Ergänzungen zu Qualitätsangaben verwendet [14], [31], [36], [40].
Ganzdroge: Die unterirdischen Teile sind meist geteilt; sie sind vom Stengel und weitgehend von der Außenrinde mit den Wurzelfasern befreit (s. hierzu → Gewinnung) [44].
Schnittdroge: Geschmack. Bitter, leicht adstringierend. Geruch. Charakteristisch. Aussehen. Das Aussehen ist unterschiedlich: Scheibenförmige, bis zu 10 cm im Durchmesser messende und 1 bis 5 cm dicke Stücke; zylindrisch, rundlich ovale oder plankonvexe Stücke. Die Oberfläche ist blaßrosa getönt, mit dunkleren sich kreuzenden Linien; der Bruch ist körnig. Der Querschnitt durch das Rhizom (nach Lit. [8] die Rübe, s. → R. palmatum) zeigt eine schmale äußere Zone mit dunkleren radialen Linien, innerhalb dieser Zone gewöhnlich einen Ring von kleinen, sternförmig angeordneten, anomalen Leitbündeln. Die Wurzel besitzt eine mehr radiale Struktur [44].
Rhei radix, Querschnitt durch eine ältere Maser: Stärke und zahlreiche Calciumoxalatdrusen (dr) in den Zellen, mit Farbstoff gefüllte Markstrahlen (ms), Cambium (ca), Tracheen (g). Aus Lit. [45]
Rhei radix, Pulvermerkmale: a große Calciumoxalatdrusen (z. T. 100 μm) und deren Bruchstücke; b Stärkekörner, rundlich-einfach (10 bis 17 μm), z. T. aus mehreren zusammengesetzt, mit Kernhöhle; c Bruchstücke sehr weiter, grobgetüpfelter Netzgefäße, die mit Phloroglucin/Salzsäure keine Rotfärbung geben; d Bruchstücke aus dem Parenchym mit gestreckten oder rundlich-polygonalen, dünnwandigen Zellen, die oft viele Stärkekörner enthalten. Aus Lit. [45]
Mikroskopisches Bild: Der Querschnitt durch die Wurzel zeigt ein Parenchym von dünnwandigen, rundlichen oder seltener polygonalen Zellen, von denen die meisten reichlich einfache oder zusammengesetzte (2 bis 4) Stärkekörner enthalten, die 10 bis 20 μm messen und ein sternförmiges Hilum besitzen. Einzelne, oft etwas größere Zellen enthalten eine große, bis über 100 μm messende Oxalatdruse. Im Phloem sind die Siebröhren meist obliteriert. Die Gefäße mit netzartig verdickten Wänden sind bis zu 175 μm breit und stehen in Gruppen zu 2 bis 5; sie geben keine Lignin-Reaktion. Die 2 bis 3, seltener 1 bis 4 Zellen breiten Markstrahlen führen orangegelben bis braunroten Inhalt, der sich auf Zusatz einer 10 %igen KOH-Lsg. (m/V) rot färbt. Innerhalb der äußeren, strahligen Zone sind sternförmige Formationen mit ausgeprägten rotbraunen Markstrahlen und ein kreisförmiges Cambium erkennbar, welches das weiße zentrale Phloem vom äußeren Xylem trennt. Sklereiden und Fasern fehlen [44].
Pulverdroge: Mikroskopisches Bild. Das orangefarbene bis braungelbe Pulver ist vor allem charakterisiert durch die großen, bis über 100 μm messenden Calciumoxalatdrusen oder deren Fragmente sowie durch netzartige verdickte Gefäße unterschiedlicher Weite, meist 60 bis 100 μm, seltener 20 bis 175 μm, die keine Lignin-Reaktion geben; Stärkekörner sind vorhanden. Sklereiden und Fasern fehlen [44].
Verfälschungen/Verwechslungen: In Europa gelten die Wurzeln aller Rheum-Arten außer den beiden genannten Arten aus der Sectio Palmata und ihren Hybriden (s. → Definition der Droge) als Verfälschungen; dies erscheint plausibel in Hinblick auf ihren z. T. wesentlich niedrigeren Anthranoidgehalt, ihre abweichende Anthranoidzusammensetzung, ihre damit verbundene geringere laxative Wirkung (s. → Wirkwertbestimmung) und die in ihnen aufgefundenen (unerwünschten) estrogenwirksamen Stilbenen (Rhaponticin) [5], [46]. Da sich Rheum-Arten praktisch nur anhand ihrer oberirdischen Organe (s. → Gattungsmerkmale von Rheum) botanisch unterscheiden lassen, bietet nur die Analytik (s. → Identität und → Reinheit) eine sichere Unterscheidungsmöglichkeit für die Droge.
Minderqualitäten: Das Abschälen der Rinde, obwohl im DAB 10 (Eur) gefordert, stellt eine Wertminderung dar, zumal sich in der Rinde z. T. höhere Anthranoidkonzentrationen als im Holzkörper befinden (s. → R. palmatum, → Inhaltsstoffe) [14].
Inhaltsstoffe: Es gibt eine Vielzahl an phytochemischen Arbeiten zu Rhei radix (bzw. „Rhei rhizoma“), gerade aus neuerer Zeit, die mit chinesischen und japanischen Handelsdrogen (in Europa nicht auf dem Markt) durchgeführt worden sind, wobei nicht immer eindeutig geklärt ist, von welcher Stammpflanze das untersuchte Material stammte. Daher werden die aufgefundenen Inhaltsstoffe im folgenden nach Stoffklassen und nach Herkunft bzw. Handelsdrogen geordnet. Bei den chinesischen Handelsdrogen Gao (Gaoh) und Togai-Daio („Chinese Rhubarb“) soll es sich nach Lit. [12] um Rheum-palmatum-Wurzeln handeln. Die japanische Handelsdroge Shinshu-Daio („Japanese Rhubarb“) ist nach Lit. [12], [47] die Wurzel der Hybride Rheum coreanum x Rheum palmatum (s. → Definition der Droge). Zur Herkunft der anderen chinesischen Handelsdrogen, Batei-Daio, Chong-Gi-Huang, Choukichio, Imo-Daio und Ya-Huang („Chinese Rhubarb“), finden sich in der Literatur keine Hinweise. Anthranoide. Rhabarberwurzel enthält ein komplexes Gemisch verschiedener Anthranoide, die sich von den 1,8-Dihydroxyanthrachinonen Aloeemodin, Chrysophanol, Emodin, Physcion und Rhein ableiten. Der Gesamtgehalt an Anthranoiden wird in der Literatur mit etwa 3 bis 12 % recht unterschiedlich angegeben, was in den unterschiedlichen Bestimmungsmethoden und Molmassen der jeweilig gewählten Bezugssubstanz begründet liegt (s. → Gehaltsbestimmung) [48]. Bei den Anthranoiden handelt es sich um Anthrachinone, Anthrone, Homo- und Iso(=Hetero)dianthrone, die sowohl frei als auch glykosidisch gebunden vorkommen. Das Verhältnis von reduzierten zu oxidierten Anthranoiden (Anthrone/Dianthrone zu Anthrachinone) und der Anteil freier bzw. glykosidisch gebundener Anthranoide scheint vom jeweiligen Erntezeitpunkt (Vegetationsperiode, Alter der Pflanze) und von den Trocknungs- und Lagerungsbedingungen der Droge abhängig zu sein [49]-[52]. Das Anthranoidgemisch besteht schätzungsweise aus 60 bis 80 % Anthrachinonglykosiden, und zwar vorwiegend Monoglucosiden des Rheins, Chrysophanols, Aloeemodins, Physcions und Emodins [48]. In einigen Drogenmustern des Handels wurde dagegen das Diglucosid Physcion-8-O-gentiobiosid als Hauptbestandteil nachgewiesen; [53] unklar bleibt, ob es sich bei diesen Handelsmustern wirklich um Wurzeln von Rheum palmatum handelte. Der Anteil der Dianthronglykoside am Anthranoidgemisch wird auf 10 bis 25 % geschätzt, der Rest dürfte aus Anthronglykosiden und Aglyka bestehen[48]. Die nachfolgenden Anthranoide wurden aus Rheum-palmatum-Wurzeln, Rheum-officinale-Wurzeln oder aus asiatischen Rhei-radix-Handelsdrogen, deren Herkunft nicht eindeutig gesichert ist, isoliert bzw. chromatographisch nachgewiesen. Rheum-palmatum-Wurzeln. Anthrachinonaglyka: Aloeemodin, Chrysophanol, Emodin, Physcion, Rhein [50], [51], [54]. Anthrachinonglykoside: Aloeemodin-1- oder -8-O-β-D-glucosid, Chrysophanol-1-O-β-D-glucosid (= Palmatin), Chrysophanol-8-O-β-D-glucosid (= Chrysophanein), Emodin-1- oder -8-O-β-D-glucosid, Physcion-8-O-β-D-glucosid (= Physcionin), Rhein-8-O-β-D-glucosid (isoliert); [50], [51], [54]-[57] Aloeemodindiglucosid, Chrysophanoldiglucosid, Emodindiglucosid, Physciondiglucosid, Rheindiglucosid; [50], [51], [54], [55] Physcion-8-O-β-D-gentiobiosid [53]. Dianthronglykoside: Aloeemodindianthrondiglucosid, Sennosid A, Sennosid B, Sennosid C, Sennosid D [50], [51], [54], [58], [59]. Nach Hydrolyse von Wurzelextrakten wurden die folgenden Anthron- bzw. Dianthronaglyka isoliert oder chromatographisch nachgewiesen: Aloeemodin-, Emodin-, Chrysophanol-, Physcionanthron; Aloeemodindianthron, Chrysophanoldianthron, Emodindianthron, Physciondianthron, Rheindianthron [51], [60], Palmidin A, Palmidin B, Palmidin C [60], Rheidin A [61], Rheidin B, Rheidin C, Sennidin A, Sennidin B, Sennidin C [62], [63]. Rheum-officinale-Wurzeln. Hierzu ist nur wenig bekannt. Es wurde lediglich nachgewiesen, daß Rheum-officinale-Wurzeln Sennosid A und Sennosid B sowie weitere Anthranoide vom Aloeemodin-, Chrysophanol-, Emodin-, Physcion- und Rheintyp enthalten [5], [26], [49]. Asiatische Handelsdrogen. Gao. Anthron-C, O-diglucoside (ca. 3,5 % isoliert): Rheinosid A, B, C und D (s. → Inhaltsstoffgruppen der Gattung Rheum) [16]. Shinshu-Daio. Dianthronglykoside (ca. 0,9 % isoliert): Sennosid A, B, C, E und F [64]. Togai-Daio. Anthrachinonglykoside: Aloeemodin-8-O-β-D-glucosid, Chrysophanol-1-O-β-D-glucosid, Chrysophanol-8-0O-β-D-glucosid, Emodin-8-O-β-D-glucosid, Physcion-8-O-β- D-glucosid, Rhein-8-O-β-D-glucosid [65]. Stilbene. Chemotaxonomische Untersuchungen zum Stilben-Vorkommen innerhalb der Gattung Rheum hatten ergeben, daß Rheum-Arten aus der Sectio Palmata, darunter R. officinale und R. palmatum, in den unterirdischen Organen kein Rhaponticin (= Rhaponticosid) enthalten [5], [26] (s. unter → Inhaltsstoffgruppen der Gattung Rheum). Insofern ist das Vorkommen von nicht unerheblichen Mengen an Stilbenen, vor allem Rhaponticin, in Rheum-palmatum-Wurzeln bzw. als solche deklarierten Handelsdrogen erstaunlich. Weitere Untersuchungen zum Stilbenvorkommen erscheinen vor einer endgültigen Bewertung dieser Inhaltsstoffe, vor allem in Hinblick auf die Analytik (Unterscheidung von offizineller und nicht-offizineller Droge, s. → Reinheit), notwendig. Rheum-palmatum-Wurzeln. E-Stilbenglucoside: 4′-O-Methylpiceid, Rhaponticin (insgesamt ca. 1 % isoliert) [42], [66], Resveratrol-4′-O-β-D-glucosid [67]. Asiatische Handelsdrogen. Choukichio. E-Stilbenglucosid: Resveratrol-4′-O-(2″-O-galloyl)-β-D-glucosid (ca. 0,003 % isoliert) [20]. Gao. E-Stilbenglucoside: Piceatannol-4′-O-β-D-glucosid (ca. 3,3 % isoliert), Piceatannol-4′-O-(6″-O-galloyl)-β-D-glucosid (ca. 0,8 % isoliert)[68], Resveratrol-4′-O-β-D-glucosid (ca. 0,02 % isoliert), Resveratrol-4′-O-(6″-O-galloyl)-β-D-glucosid (ca. 0,2 % isoliert) [69]. Imo-Daio. Insgesamt wurden ca. 6,6 % Stilbene isoliert, darunter E-Stilbenaglyka: Piceatannol, Rhapontigenin (jeweils ca. 0,2 %); E-Stilbenglykoside: Rhaponticin (ca. 2,6 %), Desoxyrhaponticin (= Desoxyrhaponticosid) (ca. 1,8 %), Piceatannol-3′-O-β-D-glucosid (ca. 1,3 %) sowie weitere Glucoside bzw. Xyloside des Desoxyrhapontigenins, Piceatannols, Resveratrols und Rhapontigenins, teils mit Gallussäure oder p-Cumarsäure am Zucker verestert (jeweils ≤ 0,1 %); ferner Z-Stilbene, z. B. Z-3,3′,5-Trihydroxy-4′-methoxystilben und davon abgeleitete (teils galloylierte) Glucoside (jeweils ≤ 0,1 %) [17]. Shinshu-Daio. E-Stilbenglucoside: Resveratrol-4′-O-β-D-glucosid (ca. 0,04 % isoliert), Resveratrol-4′- O-(6″-O-galloyl)-β-D-glucosid (ca. 0,4 % isoliert) [70]. Chromonderivate. Asiatische Handelsdrogen. Batei-Daio. Chromone/Chromanone (insgesamt ca. 0,02 % isoliert): 2,5-Dimethyl-7-hydroxychromon, 2-(2′-Hydroxypropyl)-5-methyl-7-hydroxychromon, 2-(2′-Hydroxypropyl)-5-methyl-7-hydroxychromon-7-O-β-D-glucosid, 2-Methyl-5-acetonyl-7-hydroxychromon, 2-Methyl-5-carboxymethyl-7-hydroxychromon; 2-Methyl-5-carboxymethyl-7-hydroxychromanon [18]. Naphtholderivate. Asiatische Handelsdrogen. Batei-Daio. Naphtholglucosid: Torachryson-8-O-β-D-glucosid (ca. 0,03 % isoliert) [18]. Shinshu-Daio. Naphtholglucoside: 6-Hydroxymusizin-8-O-β-D-glucosid, Torachryson-8-O-β-D-glucosid, Torachryson-8-O-(6′-O-oxaloyl)-β-D-glucosid [19]. Phenylbutanonderivate. Rheum-palmatum-Wurzeln. Phenylbutanonglucosid: 4-(4′-Hydroxyphenyl)-2-butanon-4′-O-β-D-glucosid (ca. 0,003 % isoliert) [67]. Asiatische Handelsdrogen. Choukichio. Phenylbutanonglucoside (insgesamt ca. 1,15 % isoliert): Isolindleyin, Lindleyin; 4-(4′-Hydroxyphenyl)-2-butanon-4′-O-β-D-glucosid sowie mehrere 4-(4′-Hydroxyphenyl)-2-butanon-4′-O-(diacyl)-β-D-glucoside [20]. Gao.Phenylbutanonglucoside: Isolindleyin (ca. 0,05 % isoliert), Lindleyin (ca. 0,1 % isoliert), 4-(4′-Hydroxyphenyl)-2-butanon-4′- O-β-D-glucosid (ca. 0,03 % isoliert) [69], [71]. Gerbstoffe und Gerbstoffbausteine. Komplexes Gemisch von partiell galloylierten Proanthocyanidinen und von Gallotanninen bzw. deren Bausteinen. Folgende Verb. wurden bisher nachgewiesen: Rheum-palmatum-Wurzeln. Gallotannine: Wenig freie Gallussäure, Glucogallin (= 1-O-Galloyl-β-D-glucose); Flavanole: (+)-Catechin (ca. 1,4 % isoliert), (–)-Epicatechingallat [22], [72], [73]. Rheum-officinale-Wurzeln. Gallotannine: Wenig freie Gallussäure, Glucogallin; Flavanole: (+)-Catechin, (–)-Epicatechingallat[22]. Asiatische Handelsdrogen. Batei-Daio. Gallotannine: 2-O-Cinnamoyl-β-D-glucose, 1,6-Di-O-galloyl-β-D-glucose, 1-O-Galloylfructose, Glucogallin, verschiedene gemischte Gallussäure-/Zimtsäure- bzw. Gallussäure-/p-Cumarsäureester von β-D-Glucose (jeweils ≤ 0,1 % isoliert); Flavanol: (–)-Epicatechin-3- O-gallat (0,01 % isoliert)[74]. Chong-Gi-Huang. Gallotannine: Verschiedene Gallussäureester bzw. gemischte Gallussäure/ Zimtsäureester von β-D-Glucose (insgesamt ca. 0,15 % isoliert) [75], verschiedene Monogalloylsaccharosen (insgesamt ca. 0,02 % isoliert), 1-O-Galloylfructose [76]. Choukichio. Flavanole: (+)-Catechin (ca. 1 % isoliert), (–)-Epicatechin-3-O-gallat (ca. 0,2 % isoliert), verschiedene (+)-Catechinmono- und -di-O-glucoside und -C-glucosyle (insgesamt ≤ 0,1 % isoliert); Proanthocyanidine: Verschiedene dimere Procyanidine, teils galloyliert (insgesamt ca. 0,7 %), verschiedene dimere Procyanidin-O-glucoside und -C-glucosyle (insgesamt ≤ 0,1 % isoliert), verschiedene trimere Procyanidine, teils galloyliert (insgesamt ca. 0,2 % isoliert) [77], [78]. Gao. Gallotannine: 6-O-Galloylglucose, Galloylglycerol, verschiedene Di-O-galloylglucosen (jeweils 0,01 ≤ % isoliert); Flavanole: (+)-Catechin (ca. 0,4 % isoliert), (–)-Epicatechin-3-O-gallat (ca. 0,01 % isoliert); Proanthocyanidine: Rhatannin, ein Proanthocyanidingemisch überwiegend aus Epicatechin-3-gallat-[4,8]-polymeren (2,86 % isoliert) [69], [71]. Imo-Daio. Gallotannine: 1,6-Di- bzw. 2,6-Di-O-galloyl-β-D-glucose, Phloroglucin-1-O-(6′-O-galloyl)-β-D-glucosid, 1-O-Galloylfructose, 6-O-Galloylglucose, 1,2,6-Tri-O-galloyl-β-D-glucose (jeweils ≤ 0,1 % isoliert); Flavanol: (–)-Epicatechin-3-O-gallat (0,02 % isoliert); Proanthocyanidin: Procyanidin-B1-3- O-gallat (0,002 % isoliert) [74].Shinshu-Daio. Flavanol: (+)-Catechin (ca. 0,02 % isoliert) [70]. Ya-Huang. Flavanol: (+)-Catechin-5-O-β-D-glucosid (ca. 0,01 % isoliert) [79].
Identitaet: Rhabarberwurzel. Anthranoidnachweis: Die pulv. Droge wird mit Salzsäure 7 % versetzt und 15 min im Wasserbad erhitzt. Dabei werden die Glykoside hydrolysiert; aus der nicht filtrierten wäßrigen Phase werden die Aglyka mit Ether ausgeschüttelt. Die abgetrennte etherische Schicht wird mit Ammoniaklsg. 10 % geschüttelt, wobei sich die wäßrige Schicht rot färbt (Farbreaktion auf 1,8-Dihydroxyanthrachinone; bathochrome Verschiebung des Absorptionsmaximums im Alkalischen) DAB 10 (Eur), ÖAB 90, Helv VII. Details zu dieser bekannten Bornträger-Reaktion [48] und → Aloe. DC-Prüfung nach DAB 10 (Eur), ÖAB 90, Helv VII: Untersuchungslsg.: Die pulv. Droge wird 15 min lang im Wasserbad mit einer Salzsäure (36 %)-Wasser-Mischung (1+30) erhitzt und nach dem Abkühlen mit Ether ausgeschüttelt; Untersuchungslsg. ist der in Ether gelöste Rückstand der zur Trockene eingedampften etherischen Phase; Referenzsubstanz: Emodin; Sorptionsmittel: Kieselgel G; FM: Ameisensäure wasserfrei-Ethylacetat-Petroläther (1+25+75); Detektion: Direktauswertung im UV 365 nm, anschl. Einbringen der DC-Platte in eine mit NH3-Dämpfen gesättigten Kammer (Bornträger-Reaktion); Auswertung: Das Chromatogramm der Untersuchungslsg. zeigt die fünf charakteristischen, im UV 365 nm orange fluoreszierenden und nach Einbringen in Ammoniakdämpfe sich im Vis rot färbende Zonen der Anthrachinone Chrysophanol (Rf ca. 0,55), Physcion (Rf ca. 0,50), Emodin (Rf ca. 0,40), Rhein (Rf ca. 0,25) und Aloeemodin (Rf ca. 0,15). Da nach bisherigen Untersuchungen nur die Wurzeln der offizinellen Stammpflanzen (s. → Inhaltsstoffgruppen der → Gattung Rheum) alle fünf Aglyka bzw. deren Derivate enthalten, bietet die DC eine gute Identifizierungsmöglichkeit der Droge [44]. Bei der DC-Prüfung nach DAB 10 (Eur) liegen Rhein und Aloeemodin allerdings recht nahe beieinander, was die Zuordnung bisweilen erschwert. Es wurde deshalb vorgeschlagen, die Trennung durch Zweifachentwicklung zu verbessern (DC-Bild [80]) und Rhein als zusätzliche Vergleichssubstanz aufzutragen (s. → eingestellten Rhabarbertrockenextrakt DAB 10); möglich wäre auch eine Bestimmung der Aglyka mittels HPLC (Bedingungen s. → unter Gehaltsbestimmung). Eine genaue Analyse ist für die Beurteilung von Drogen, die aus verschiedenen Herkunftsländern stammen, von großer Bedeutung. Proben einer pakistanischen Handelsware enthielten z. B. kein Rhein und kein Aloeemodin, so daß die Handelsdroge als Verfälschung anzusehen war [80]. Da nach bisherigen Untersuchungen nur die Wurzeln der offizinellen Rheum-Arten Sennoside enthalten (s. → Inhaltsstoffgruppen der → Gattung Rheum), wäre als weitere Identifizierungsmöglichkeit ein DC-Nachweis der Sennoside denkbar; s. hierzu Lit. [5], [81] Eingestellter Rhabarbertrockenextrakt. DAB 10. DC-Prüfung: Untersuchungslsg.: Der Extrakt wird 15 min lang im Wasserbad mit einer Salzsäure(36 %)-Wasser-Mischung (1+30) erhitzt und nach dem Abkühlen mit Ether ausgeschüttelt; Untersuchungslsg. ist der in Ether gelöste Rückstand der zur Trockene eingedampften etherischen Phase; Referenzsubstanzen: Emodin und Rhein; Sorptionsmittel: Kieselgel G; FM: Ameisensäure wasserfrei-Ethylacetat-Petroläther (1+24+75), Zweifachentwicklung; Detektion: Direktauswertung im UV 365 nm, anschl. Bedampfen mit Ammoniak (Bornträger-Reaktion); Auswertung: Nachweis der fünf Anthrachinonaglyka analog Rhabarberwurzel DAB 10 (Eur); Rf-Werte werden nicht angegeben, die Zuordnung erfolgt mittels der Referenzsubstanzen. Rhabarberextrakt. ÖAB 90. Anthranoidnachweis mittels der Bornträger-Reaktion analog Rhabarberwurzel DAB 10 (Eur); ÖAB 90 verwendet zum Ausschütteln der Aglyka anstatt Ether Benzol.Eingestellter Rhabarbertrockenextrakt. Helv VII. Anthranoidnachweis mittels der Bornträger-Reaktion analog Rhabarberwurzel DAB 10 (Eur). DC-Prüfung: Untersuchungslsg.: Der Trockenextrakt wird 15 min lang im Wasserbad mit einer Salzsäure(36 %)-Wasser-Mischung (1+30) erhitzt und nach dem Abkühlen mit Ether ausgeschüttelt; Untersuchungslsg. ist der in Ether gelöste Rückstand der zur Trockene eingedampften etherischen Phase; Referenzsubstanz: Emodin; Sorptionsmittel: Kieselgel GF254; FM: Ameisensäure wasserfrei-Ethylacetat-Petroläther (1+25+75); Detektion: Direktauswertung im UV 365 nm, anschl. Besprühen mit einer 5 %igen Lsg. (m/V) von KOH in Ethanol 50 % (V/V), Erhitzen 15 min bei 100 bis 105 °C und Auswertung im Vis (Bornträger-Reaktion); Auswertung: Nachweis der fünf Anthrachinonaglyka analog Rhabarberwurzel DAB 10 (Eur); Rf-Werte werden nicht angegeben, die Zuordnung erfolgt mittels der Referenzsubstanz.
Reinheit: Rhabarberwurzel. Fremde Bestandteile: Höchstens 1 % DAB 10 (Eur), ÖAB 90, Helv VII. Salzsäureunlösliche Asche: Höchstens 1,0 % DAB 10 (Eur), ÖAB 90, Helv VII. DC-Prüfung eines methanolischen Drogenextraktes nach DAB 10 (Eur), ÖAB 90 und Helv VII zum Nachweis der Verfälschung mit Rheum-rhaponticum-Wurzeln oder anderen rhaponticinhaltigen Rheum-Wurzeln: a) Referenzsubstanz: Rhaponticin, b) Sorptionsmittel: Kieselgel G, c) FM: Methanol-Chloroform (20+ 80), d) Detektion: Besprühen mit Molybdatophosphorsäurelsg. und Auswertung im Vis, e) Auswertung: Im Chromatogramm der Untersuchungslsg. darf nahe der Startlinie keine der Referenzsubstanz Rhaponticin (Rf-Wert etwa 0,30 [48]) entsprechende blau fluoreszierende Zone sichtbar sein. Zwar würden schon Striche, die man mit Drogenstücken von Rheum rhaponticum auf befeuchtetem Filtrierpapier gezogen hat, blau fluoreszieren, doch ist der DC-Nachweis mit Rhaponticin als Vergleichssubstanz sicherer [48]. Inwieweit das Auffinden von nicht unerheblichen Mengen von Stilbenen in Rhabarber-Handelsdrogen (s. → Inhaltsstoffe) von Bedeutung ist, bedarf der weiteren Prüfung.Eingestellter Rhabarbertrockenextrakt.. DAB 10 Trocknungsverlust: Höchstens 5,0 %. DC-Prüfung einer Lösung von eingestelltem Rhabarbertrockenextrakt DAB 10 in Ethanol 70 % zum Nachweis der Verfälschung mit Rheum-rhaponticum-Wurzeln oder anderen rhaponticinhaltigen Rheum-Wurzeln: Referenzsubstanz, Sorptionsmittel und FM analog Rhabarberwurzel DAB 10 (Eur); Detektion: Direktauswertung im UV 365 nm, anschl. Besprühen mit Molybdatophosphorsäurelsg. und Auswertung im Vis; Auswertung: Bei der Direktauswertung dürfen im Chromatogramm der Untersuchungslsg. weder im unteren Bereich die blau fluoreszierende Zone des Rhaponticins noch eine weitere blau fluoreszierende Zone im mitteleren Chromatogrammbereich (Rhapontigenin) auftreten; nach dem Besprühen dürfen in den oben angebenen Bereichen keine blau gefärbten Zonen (Rhaponticin und Rhapontigenin) auftreten. Rhabarberextrakt. ÖAB 90 Verfälschungen mit R.-rhaponticum-Wurzeln oder anderen rhaponticinhaltigen Rheum-Wurzeln: Löst man Rhabarberextrakt in verdünntem Ethanol und tränkt mit dieser Flüssigkeit einen Filtrierpapierstreifen, so darf im gefilterten ultravioletten Licht keine Fluoreszenz auftreten. Trocknungsverlust: Höchstens 5,0 %. Asche: Höchstens 5,0 %. Schwermetalle: Muß den Anforderungen für Trockenextrakte entsprechen. Eingestellter Rhabarbertrockenextrakt. Helv VII Trocknungsverlust: Höchstens 5,0 %. Methanol und Isopropanol: Höchstens 0,2 %.
Gehalt: Rhabarberwurzel. Mind. 2,5 % Hydroxyanthracenderivate, berechnet als Rhein DAB 10 (Eur), ÖAB 90,Helv VII. Eingestellter Rhabarbertrockenextrakt. DAB 10. Mind. 4,0 und höchst. 6,0 % Hydroxyanthracenderivate, berechnet als Rhein und bezogen auf die getrocknete Substanz. Rhabarberextrakt. ÖAB 90. Mind. 6,5 % Anthracenderivate, berechnet als 1,8-Dihydroxyanthrachinon. Eingestellter Rhabarbertrockenextrakt. Helv VII. Mind. 6,5 und höchst. 8,5 % Hydroxyanthracenderivate, berechnet als Rhein.
Gehaltsbestimmung: Rhabarberwurzel. Methode nach DAB 10 (Eur), ÖAB 90, Helv VII zur Gesamtanthranoidbestimmung: Die pulv. Droge wird mit Wasser versetzt, durchgemischt und 15 min lang im Wasserbad unter Rückfluß erhitzt. Dabei erfaßt man vorwiegend die Glykoside; auf eine exakte Abtrennung der Aglyka durch Ausschütteln mit Ether wird verzichtet. Nach dem Abkühlen des wäßrigen Extraktes wird zur näherungsweisen Neutralisation Natriumhydrogencarbonat zugesetzt, mit Wasser auf die ursprüngliche Masse ergänzt und anschl. zentrifugiert. Ein aliquoter Teil der Flüssigkeit wird mit Eisen(III)chloridlsg. versetzt und 20 min lang im Wasserbad unter Rückfluß erhitzt. Hierbei werden die Dianthrone, Anthrone und deren Glykoside zu entsprechenden Anthrachinonderivaten oxidiert. Anschl. wird Salzsäure 36 % zugesetzt und weitere 20 min unter häufigem Umschütteln erhitzt, d. h. sauer hydrolysiert. Nach dem Abkühlen wird die Mischung mit Ether ausgeschüttelt; die vereinigten Etherextrakte, die nun die entsprechenden Anthrachinonaglyka enthalten, werden mit Wasser gewaschen und durch Watte filtriert; ein aliquoter Teil wird im Wasserbad vorsichtig zur Trockene eingedampft und der Rückstand in einer 0,5 %igen Lsg. (m/V) von Magnesiumacetat in MeOH aufgenommen (Bornträger-Reaktion). Die Absorption der Lösung wird sofort bei UV 515 nm gegen MeOH als Kompensationsflüssigkeit gemessen. Der Prozentgehalt an Rhein errechnet sich aus der abgelesenen Absorption nach einer angegebenen Formel unter Verwendung eines Umrechnungsfaktors. Man bezieht auf Rhein, da dessen Glykoside (neben denen von Chrysophanol) mengemäßig vorherrschen [48]. Diese Methode beruht im wesentlichen auf den Untersuchungen von Lit. [82] und stellt im Vergleich zu früheren Methoden (z. B. Eisessigmethode nach Auterhoff) eine Verbesserung dar, weil die Oxidation der Anthracenderivate mit Eisen(III)chlorid nahezu vollständig verläuft und praktisch keine unerwünschten Nebenprodukte (Naphthodianthrone, Polymerisate etc.) gebildet werden. Die besonders in älterer Literatur aufgeführten Anthranoidgehaltsangaben sind z. T. sehr divergierend (s. → Inhaltsstoffe), was an den unterschiedlichen Bestimmungsmethoden und gewählten Bezugssubstanzen liegt. Eine häufig verwendete Methode war die „Eisessigmethode nach Auterhoff“. Diese Gehaltsbestimmung war als Konventionsmethode zur Erfassung der Gesamtanthranoide im DAB 7 aufgeführt: Die Anthraglykoside werden mit Essigsäure extrahiert und gleichzeitig hydrolysiert, die Aglyka anschl. mit Lauge ausgeschüttelt, Anthrone bzw. Dianthrone durch Erhitzen der alkalischen Lsg. oxidiert und zuletzt die Gesamtaglyka mit der Bornträgerreaktion spektralphotometrisch bei UV 525 nm bestimmt und als 1,8-Dihydroxyanthrachinonglucosid berechnet [83], [84]. Da sich bei der Oxidation im Alkalischen in Abhängigkeit von verschiedenen Faktoren (Temperatur, Licht, Konzentration etc.) unerwünschte Nebenprodukte (Naphthodianthrone, Polymerisate etc.) bilden können, sind die Ergebnisse z. T. schlecht reproduzierbar [82]. Die Methode wurde trotz bekannter Fehlerquellen früher für geeignet befunden und war Grundlage zahlreicher phytochemischer Arbeiten [40]. Andere Autoren haben versucht, die Anthranoide getrennt zu bestimmen. So wurden einzelne Anthrachinonglykoside und -aglyka aus einem methanolischen Drogenperkolat durch quantitative DC isoliert und mit Hilfe von Eichgeraden erfaßt [85]. Oder es wurden mittels SC an Sephadex LH-20 Dianthronglykoside, Anthrachinonglykoside und Anthrachinonaglyka in Gruppen voneinander getrennt und nach Oxidation mit Eisen(III)chlorid und Hydrolyse mit Salzsäure mittels der Bornträger-Reaktion spektralphotometrisch bei UV 500 nm quantitativ bestimmt [50]. Weitere Methoden zur getrennten Anthranoidbestimmung waren die Thermofraktographie [86] und die Polarographie [87], die jedoch aus heutiger Sicht überholt erscheinen. In Hinblick auf die Komplexität des Anthranoidgemisches in der Rhabarberwurzel und der Tatsache, daß bei der Trocknung und Lagerhaltung der Droge durch Hydrolyse und Oxidation aus den pharmakologisch wertvollen Anthranoidglykosiden die weniger wertvollen Aglyka als Abbauprodukte entstehen können, erscheint eine Methode mit zweidimensionaler DC als Alternative zur Konventionsmethode des DAB 10 (Eur) besonders sinnvoll. Hierbei wird in der ersten Dimension nach dem Glykosidierungsgrad aufgetrennt und in der zweiten Dimension, nach direkter Hydrolyse der Glykoside auf der Platte, nach den Aglyka aufgetrennt. Die quantitative Analyse erfolgt durch Bestimmung der Fleckengröße oder durch direkte photometrische Messung [88]. Genauer, aber apparativ aufwendiger als diese sogenannte TRT-(Trennung-Reaktion-Trennung-)Technik ist die DC mit automatisierter Mehrfachentwicklung, wobei in nur einem Chromatographielauf mit Hilfe eines sauren 30stufigen Gradienten sowohl die lipophilen Aglyka als auch die hydrophilen Glykoside getrennt werden können; aus den Peakflächen der stärker als bei herkömmlicher DC getrennten Einzelsubstanzen lassen sich mit Hilfe von Eichsubstanzen die Gehalte errechnen [89]. Ein weiteres geeignetes Verfahren zur quantitativen Anthranoidbestimmung in verschiedenen Drogenmustern und -zubereitungen bietet die HPLC. Das Verfahren stellt eine Verbesserung der DAB-10-Methode dar, weil neben dem Gesamtgehalt der jeweilige Einzelgehalt der nach Oxidation und Hydrolyse anfallenden Aglyka bestimmt werden kann: [80] Untersuchungslsg.: Der bei der Gehaltsbestimmung nach DAB 10 (Eur) nach Oxidation und Hydrolyse anfallende, zur Trockene eingeengte Etherextrakt, in Ether aufgenommen; Externer Standard: Aloeemodin, Chrysophanol, Emodin, Physcion und Rhein in Ether; Säule: Hibar®-Fertigsäule RT, 250 mm × 4 mm Innendurchmesser; Stationäre Phase: Lichrosorb Si 60 (5 μm); Mobile Phase: Petroläther (40 bis 60 °C)-Ethylacetat-wasserfreie Ameisensäure (110+10+1); Durchflußrate: 1,0 mL/min; Detektion: UV 430 nm; Auswertung: Anhand der Referenzsubstanzen (Nettoretentionszeiten Rt) werden in der Untersuchungslsg. Chrysophanol (Rt = ca. 5 min), Physcion (Rt = ca. 6 min), Emodin (Rt = ca. 12 min), Rhein (Rt = ca. 14 min) und Aloeemodin (Rt = ca. 30 min) identifiziert und nach der Methode des externen Standards quantifiziert. Zur schnellen und einfachen quantitativen Bestimmung der Sennoside A und B eignet sich die Ionenpaar-HPLC [59], [90]. Neben der Bestimmung des Gesamtanthranoidgehaltes oder des Gehaltes einzelner Anthranoide könnte für die Beurteilung der Qualität von Rhabarberdroge auch der Anthrongehalt von Bedeutung sein. Anthronbestimmung: Die Droge wird mit einem Überschuß von 4-Nitroso-N,N-dimethylanilin-Pyridin-Reagenz (bekannte Menge) direkt versetzt, wobei die bei der sonst üblichen vorherigen Drogenextraktion oft unerwünschte Oxidation der Anthrone zu Anthrachinonen umgangen wird; die vorhandenen freien und gebundenen Anthrone bilden mit dem Reagenz Kondensationsprodukte. Der Überschuß an nicht gebundenem 4-Nitroso-N, N-dimethylanilin-Pyridin-Reagenz wird durch SC über Aluminiumoxid und Toluol-Aceton (95+5) als FM abgetrennt und bei UV 410 nm spektralphotometrisch bestimmt. Aus der Differenz (Gesamtreagenz minus nichtgebundenes Reagenz) wird die Menge an gebundenem Reagenz bestimmt und hieraus der Anthrongehalt der Droge (als Rheinanthron) berechnet [52]. Anthrone bilden mit 4-Nitroso-N,N-dimethylanilin grau gefärbte Azomethine. Das Reagenz ist jedoch cancerogen und methämoglobinbildend; es sollte durch das blaßgelbe Nitrotetrazoliumblau ersetzt werden, das durch die aktivierte C-10-Methylengruppe der Anthrone reduktiv zum aubergin-violettfarbenen Biformazan geöffnet wird [91]. Eingestellter Rhabarbertrockenextrakt. DAB 10 Gehaltsbestimmung analog Rhabarberwurzel DAB 10 (Eur); zusätzlich wird eine Referenzlsg. (Dantron) verwendet. Der Prozentgehalt an Rhein errechnet sich nach einer angegebenen Formel unter Zugrundelegung des Quotienten aus der Absorption der Untersuchungslsg. und derjenigen der Referenzslg. und unter Verwendung eines Umrechnungsfaktors. Sämtliche Arbeitsvorgänge werden unter Ausschluß direkter Lichteinwirkung durchgeführt. Rhabarberextrakt. ÖAB 90Gehaltsbestimmung analog Rhabarberwurzel DAB 10 (Eur); die Absorption der Lsg. wird bei UV 525 nm gemessen, wobei Wasser als Vergleichslsg. verwendet wird. Der Gehalt an Anthracenderivaten, berechnet als 1,8-Dihydroxyanthrachinon, ergibt sich nach einer angegebenen Formel aus der abgelesenen Absorption und einem Umrechnungsfaktor. Eingestellter Rhabarbertrockenextrakt. Helv VII. Gehaltsbestimmung analog Rhabarberwurzel DAB 10 (Eur).
Wirkwertbestimmung: Zur Wertbestimmung der Droge werden neben chemischen Analysen auch biologische Methoden herangezogen, bei denen die laxative Wirkung der Droge direkt im Tierversuch geprüft wird. Bei der Methode nach Fühner wird die Droge an weiße Mäuse verfüttert und die kleinste wirksame Dosis, bei der gerade noch eine breiige Stuhlentleerung auftritt, ermittelt. Demnach soll „gute“ Rhabarberdroge noch in Mengen von 5 bis 10 mg pro Tier wirksam sein. Da die Empfindlichkeit der Mäuse gegenüber Laxantien von äußeren Faktoren (z. B. der Temperatur) beeinflußt wird, hat man die Fühnersche Methode später verbessert, indem eine Standardsubstanz (Sennosid A/B) im Parallelversuch getestet wird; die Droge wird mit der Schlundsonde appliziert und die Anzahl der ungeformten Faeces („wet faeces“) bei bestimmten Dosen ermittelt [40], [92]. In einem anderen, ähnlichen Versuch an Mäusen werden zur Bewertung der laxativen Wirksamkeit die Zahl der Kotentleerungen und die Kotkonsistenz innerhalb von 7 h nach p. o. Gabe der Droge herangezogen [93]. In der Literatur wird die laxative Aktivität der Droge bisweilen auch als „ED50“ (mg/kg KG Maus p. o.) angegeben (nähere Angaben zur Methodik nicht zugänglich) [5], [47]. Demnach scheinen die Dianthronglykoside die stärkste Aktivität zu besitzen (ED50 der Sennoside A bis F ca. 13 bis 16 mg/kg KG), gefolgt von den Anthrachinonglykosiden (Aloeemodin-8-glucosid ED50ca. 72 mg/kg KG; Rhein-8-glucosid ED50 103 mg/kg KG) und schließlich den Anthrachinonaglyka, die teils nur geringe Aktivität aufweisen (Aloeemodin ED50 ca. 60 mg/kg KG; Rhein ED50 ca. 98 mg/kg KG; Chrysophanol, Emodin, Physcion ED50 > 500 mg/kg KG). Rhabarberwurzel-Handelsdrogen wiesen in diesen Versuchen ED50-Werte von ca. 200 bis 400 mg/kg KG auf, wobei eine Korrelation zwischen dem Sennosidgehalt und der laxativen Wirkung der Droge gefunden wurde [47]. Ein Vergleich der laxativen Wirkung von Rhabarberwurzeln verschiedener Stammpflanzen nach p. o. Gabe an Mäusen ergab eine starke Aktivität bei den offizinellen Drogen (Rheum-officinalis-Wurzeln: ED50 durchschnittl. ca. 670 mg/kg KG; Rheum-palmatum-Wurzeln: ED50 durchschnittl. ca. 493 mg/kg KG; Rheum-palmatum-var.-tanguticum-Wurzeln: ED50 durchschnittl. ca. 437 mg/kg KG), während die Wurzeln anderer untersuchter Arten wesentlich geringere Aktivität zeigten (ED50 meist > 5000 mg/kg KG) [5].
Stabilität: Verschiedene Rhabarberwurzelzubereitungen – Extractum Rhei siccum, Tinctura Rhei aquosa, Sirupus Rhei – wurden auf Stabilität bezüglich ihrer Anthranoidzusammensetzung untersucht. Der frisch bereitete Trockenextrakt, die frisch bereitete Tinktur und der frisch bereitete Sirup wiesen die für Rhabarberwurzel typischen Anthranoide auf, nämlich Sennoside, Anthrachinonmono- und -diglykoside, Anthrachinonaglyka. Während der Trockenextrakt selbst nach 1jähriger Lagerung (bei 20 °C) keine Veränderungen zeigte, waren bei Tinktur und Sirup nach nur 3wöchiger Lagerung keine Sennoside mehr nachweisbar; nach 1jähriger Lagerung waren in der Tinktur schließlich nur noch Anthrachinonaglyka vorhanden. Für die Anthranoidzersetzung wird das bei der Herstellung der Zubereitungen verwendete Natriumcarbonat verantwortlich gemacht [94].
Lagerung: Rhabarberwurzel. Vor Licht geschützt DAB 10 (Eur); vor Licht und Feuchtigkeit geschützt ÖAB 90,Helv VII. Eingestellter Rhabarbertrockenextrakt. DAB 10 Vor Feuchtigkeit und Licht geschützt. Rhabarberextrakt.ÖAB 90Vor Licht geschützt, in dicht schließenden Gefäßen, mit einem geeigneten Trocknungsmittel. Eingestellter Rhabarbertrockenextrakt. Helv VII Vor Licht und Feuchtigkeit geschützt.
Zubereitungen: Eingestellter Rhabarbertrockenextrakt (Rhei extractum siccum normatum) DAB 10. Herstellung: Aus geschnittener Rhabarberwurzel und Ethanol 70 % (V/ V) nach dem für Trockenextrakte in der Monographie „Extrakte“ des DAB 10 beschriebenen Verfahren der Perkolation. Der Anthranoidgehalt wird bestimmt und der Extrakt ggf. durch Verreiben mit Lactose oder Dextrin auf den geforderten Gehalt eingestellt. Eigenschaften: Eingestellter Rhabarbertrockenextrakt ist eine braune, hygroskopische, pulverförmige oder pulverisierbare Masse von eigenartigem Geruch und bitterem Geschmack; wenig löslich in Wasser, löslich in Ethanol 70 %. Rhabarberextrakt (Extractum Rhei) ÖAB 90. Herstellung: Rhabarberwurzel wird mit verd. Ethanol nach dem Perkolationsverfahren extrahiert. Eigenschaften: Rhabarberextrakt ÖAB 90 ist ein dunkelbraunes Pulver, das charakteristisch nach Rhabarber riecht und schmeckt; in verd. Ethanol klar löslich; in Ethanol oder Wasser löst es sich nicht klar. Eingestellter Rhabarbertrockenextrakt (Rhei extractum siccum normatum) Helv VII. Herstellung: Erschöpfende Perkolation mit MeOH und Einengen zur Trockene. Nach Bestimmen des Gehaltes wird der Extrakt durch Verreiben mit Mannitol auf den vorgeschriebenen Wert eingestellt. Eigenschaften: Eingestellter Rhabarbertrockenextrakt Helv VII sind braune, hygroskopische Brocken oder ist ein braunes bis gelbbraunes, hygroskopisches Pulver von eigenartigem Geruch und herbem, bitterem Geschmack; in Ethanol 70 % leicht trübe, in Ethanol 96 % und Wasser trübe löslich. Anm.: Eingestellter Rhabarbertrockenextrakt ist mit alkalisch reagierenden Stoffen inkompatibel.
Alte Rezepturen: Zusammengesetzte Rhabarbertinktur (Compound Rhubarb Tincture). BP 88 Herstellung: Aus 100 g pulv. Rhabarberwurzel werden durch Perkolation mit Ethanol 60 % 850 mL Tinktur bereitet. Nach Zusatz von 0,4 mL Kardamomenöl BP 88, 0,03 mL Korianderöl BP 88 und 100 mL Glycerol wird mit Ethanol 60 % auf 1000 mL Tinktur aufgefüllt. Zusammengesetzte Rhabarbermixtur (Compound Rhubarb Mixture). BP 88 Herstellung: 100 mL zusammengesetzte Rhabarbertinktur BP 88, 50 g Magnesiumcarbonat, 50 g Natriumbicarbonat, IngwertinkturBP 88 und 500 mL Chloroform-Wasser (1:200) werden gemischt und mit Wasser auf 1000 mL Tinktur aufgefüllt.Ammoniakalisierte Rhabarber-Natron-Mixtur (Ammoniated Rhubarb and Soda Mixture). BP 88 Herstellung: 25 g pulv Rhabarberwurzel, 80 g Natriumbicarbonat, 20 g Ammoniumbicarbonat, 25 mL Pfefferminzemulsion BP 88 und 500 mL Chloroform-Wasser (1:200) werden gemischt und mit Wasser auf 1000 mL Tinktur aufgefüllt. Tinctura Rhei comp. s. → ds. Hdb., 5. Aufl., Bd. 1, S. 684. Sirupus Rhei (Rhabarbersirup) DAB 6, s. → ds. Hdb., 5. Aufl., Bd. 1, S. 651; Tinctura Rhei aquosa (Wäßrige Rhabarbertinktur) DAB 6, s. → ds. Hdb., 5. Aufl., Bd. 1, S. 684; Tinctura Rhei vinosa (Weinige Rhabarbertinktur) DAB 6, s. → ds. Hdb., 5. Aufl., Bd. 1, S. 685.
Verwendung: Die Droge wird aufgrund ihres bitteren Geschmacks in der Getränkeindustrie zur Likörherstellung verwendet; ferner als Zusatz zu nichtalkoholischen Getränken, Backwaren und verschiedenen Süß- und Nachspeisen; maximaler Gehalt in alkoholischen Getränken und Backwaren: 0,05 % [14], [23], [120].
Gesetzliche Bestimmungen: Nr. 1189.99.99 „Rhabarberwurzel“ [105]. Ja. Aufbereitungsmonographie der Kommission E am BGA „Rhei radix (Rhabarber)“ [97]. Französische Aufbereitungsmonographie (Avis aux fabricants concernant les demandes d'autorisation de mise sur le marché des médicaments à base de plantes) „rhubarbe“[107].
Wirkungen: Laxierende Wirkung. Für die laxative Wirkung der Droge sind die darin enthaltenen Anthranoide verantwortlich [47], [95]. Der genaue WKM ist derzeit noch nicht geklärt; Überblick s. Lit. [95], [96] 1,8-Dihydroxyanthracenderivate besitzen neben einer motilitätssteigernden Wirkung auch einen antiresorptiven und sekretionssteigernden (hydragogen) Effekt [95], [96]. Die Wirkung beruht vor allem auf einer Beeinflussung der Colonmotilität im Sinne einer Hemmung der stationären und einer Stimulierung der propulsiven Kontraktionen. Daraus resultieren eine beschleunigte Darmpassage und aufgrund der verkürzten Kontaktzeit eine Verminderung der Flüssigkeitsresorption. Zusätzlich werden durch Stimulierung der aktiven Chloridsekretion Wasser und Elektrolyte sezerniert [97]. Die laxative Wirkung der Droge kann durch ihren Gerbstoffgehalt teils antagonisiert werden, so daß gerbstoffreiche Droge bzw. Drogenzubereitungen mit geringem Anthranoidgehalt stopfend wirken können [48], [97],[98], [99]. Zur Pharmakokinetik der Droge bzw. des komplexen Anthranoidegemisches der Droge liegen derzeit keine auswertbaren Untersuchungen vor. Die aus chinesischen Arbeiten zitierten Angaben zur Resorption, Verteilung und Elimination [98] sind unvollständig – es fehlen meist Versuchsmodell, Prüfsubstanz, Dosis und/oder Applikationsart; da die Originalarbeiten praktisch nicht zugänglich sind, können die Untersuchungen nicht bewertet werden. Auf der Grundlage von Studien an einzelnen Anthranoiden (Überblick s. Lit. [13], [95], [96]) wird jedoch davon ausgegangen, daß die in der Droge enthaltenen Aglyka bereits im oberen Dünndarm resorbiert werden. Die β-glykosidisch gebundenen Anthraglykoside in der Droge dürften im oberen Magen-Darm-Trakt dagegen weder resorbiert noch gespalten werden (Prodrugs); sie werden im Dickdarm durch bakterielle Enzyme zu Anthronen abgebaut. Die Anthrone stellen die eigentlich wirksamen Metabolite dar [97]. Methoden zur Bestimmung der laxativen Wirkung, s. → Wirkwertbestimmung. Blutstillende Wirkung. Die Droge soll bei inneren und äußeren Blutungen hämostatisch wirken [5], [98]. In einer Doppelblindstudie an 312 Patienten mit okkultem Blut im Stuhl aufgrund von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren konnten bei den Patienten, die Tabletten aus getrockneten alkoholischen Rhabarberwurzelextrakten von R. officinale, R. palmatum bzw. R. palmatum var. tanguticum p. o. erhielten, in jeweils etwa 90 % der Fälle die Blutungen gestoppt werden; 2 Tage nach Tablettengabe war der Hämokkulttest negativ [100]. Bei einer weiteren Studie, bei der 462 Patienten mit akuten Blutungen im oberen Verdauungstrakt Rhabarberwurzelzubereitungen („Dahuang“) einnahmen (max. durchschnittl. Dosis 15,4 g Droge), konnte in 97 % der Fälle nach durchschnittl. 1,5 Tagen kein Blut mehr im Stuhl nachgewiesen werden [101]. Da nähere Angaben fehlen und die chinesischen Originalarbeiten nicht zugänglich sind, können die Ergebnisse nicht bewertet werden. Antimikrobielle Wirkung. Ein Glycerinextrakt aus Rheum-officinale-Wurzeln (0,3 g Droge auf 3 mL Glycerin, 20 min bei 105 °C erhitzt) wirkt auf Herpes simplex Typ 1 viruzid. Extrakt und Virussuspension wurden für 15 min im Wasserbad bei 37 °C inkubiert; die Virus/Extraktsuspension wurde dann verdünnt, auf Monokulturen von Verozellen geimpft und die Zellkultur 3 Tage inkubiert; es wurde die Extraktkonzentration ermittelt, bei der die HSV-1-Plaquebildung nach der 3tägigen Inkubationszeit gegenüber der Kontrolle um 50 bzw. 90 % reduziert war (Inhibitionsdosis ID): ID50 0,005 μg/mL, ID90 0,008 μg/mL [102]. Ein Decoct (1:10) aus Rheum-palmatum-Wurzeln wirkt auf Herpesvirus Hominis HVP 75 T 2, Influenzavirus A2 Mannheim 57 und Vaccinievirus, nicht aber auf Poliovirus Typ 1 virustatisch. Die mit je 0,02 mL Decoct getränkten Filterpapierblättchen wurden auf den mit der jeweiligen Virussuspension beimpften, bereits deutliche Plaquebildung zeigenden HeLA-Zellrasen gelegt und die Zellkultur je nach Virus 48 bis 72 h lang bei 37 °C bebrütet; lebende, durch das Virus nicht zerstörte Zellen wurden dann mit Tetrazoliumchlorid angefärbt. Die (gefärbten) virustatischen Hemmhöfe um die Blättchen betrugen je nach Virus 15 bis über 30 mm. Vor der virustatischen Zone zeigte sich direkt um das Blättchen eine ungefärbte Zone, die auf eine cytotoxische Wirkung des Extraktes auf die HeLa-Zellen weist [103]. Rhabarberwurzelzubereitungen („Dahuang“) sollen in vitro das Wachstum verschiedener grampositiver und gramnegativer Bakterien sowie pathogener Pilze (Epidermophyten, Microsporum, Trichophyton) hemmen; gegenüber Parasiten (Entamoeba, Trichomonas) sollen sie mikrobizid wirken [5], [98]. Da nähere Angaben fehlen und die chinesischen Originalarbeiten nicht zugänglich sind, können die Ergebnisse nicht bewertet werden. Sonstige Wirkungen.Rhabarberwurzeln („Dahuang“) sollen choleretisch und diuretisch wirken. Ein Extrakt aus Rheum-officinale-Wurzeln soll nach s. c. Injektion das Wachstum von Sarcoma 37 in Mäusen inhibieren. Extrakte und Tinkturen aus Rheum-officinale-Wurzeln und Rheum-palmatum-Wurzeln sollen im Tiermodell den Blutdruck senken [98]. Da nähere Angaben fehlen und die chinesischen Originalarbeiten nicht zugänglich sind, können die Ergebnisse nicht bewertet werden.
Obstipation [97].
Soweit nicht anders verordnet: Die individuell richtige Dosierung ist die geringste, die erforderlich ist, um einen weich geformten Stuhl zu erhalten; in der Regel 20 bis 30 mg Hydroxyanthracenderivate pro Tag, berechnet als Rhein [97]. Angewendet werden flüssige und feste Darreichungsformen zur Einnahme: Geschnittene Droge, Drogenpulver oder Trockenextrakte für Aufgüsse, Abkochungen, Kaltmazerate oder Elixiere. Anm.: Die Darreichungsform sollte auch eine geringere als die übliche Tagesdosis erlauben [97]. Gebräuchliche Einzeldosis der Droge: 1 bis 2 g Pulver abends [48], [104]. Teebereitung: Etwa 1/2 bis 1 gestrichenen Teelöffel voll kleingeschnittener Rhabarberwurzel wird mit heißem Wasser (ca. 150 mL) übergossen und nach etwa 10 bis 15 min durch ein Teesieb gegeben. Soweit nicht anders verordnet, wird morgens und/oder abends vor dem Schlafengehen eine Tasse frisch bereiteter Tee getrunken [105]. Dauer der Anwendung: Jede über eine kurzdauernde Anwendung hinausgehende Einnahme von stimulierenden Abführmitteln kann zu einer Verstärkung der Darmträgheit führen. Das Präparat sollte nur dann eingesetzt werden, wenn durch eine Ernährungsumstellung oder Quellstoffpräparate kein therapeutischer Effekt zu erzielen ist. Stimulierende Abführmittel dürfen ohne ärztlichen Rat nicht über längere Zeiträume (mehr als 1 bis 2 Wochen) eingenommen werden [97]. Rhabarberextrakt: Gebräuchliche Einzeldosis 0,3 bis 1,0 g [104].
Bei chronischem Gebrauch/Mißbrauch, insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme von Herzglykosiden, Diuretika und Nebennierenrindensteroiden, aufgrund von Kaliumverlusten Muskelschwäche [97], [108]. Bei chronischem Gebrauch/Mißbrauch, insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme von Herzglykosiden, Diuretika und Nebennierenrindensteroiden, aufgrund von Kaliumverlusten Störungen der Herzfunktion [97]. In Einzelfällen krampfartige Magen-Darm-Beschwerden. In diesen Fällen ist eine Dosisreduktion erforderlich. Bei chronischem Gebrauch/Mißbrauch: Pigmenteinlagerung in die Darmschleimhaut (Pseudomelanosis coli), die jedoch harmlos ist und sich nach Absetzen der Droge in der Regel zurückbildet [96], [97], [108]. Bei chronischem Gebrauch/ Mißbrauch, Elektrolytverlust, insbesondere Kaliumverluste, Albuminurie, Hämaturie [96], [97], [108]. Auswirkungen auf Kraftfahrer oder auf die Bedienung von Maschinen sind nicht bekannt [97].
Darmverschluß, akut-entzündliche Erkrankungen des Darmes, z. B. Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Appendicitis; abdominale Schmerzen unbekannter Ursachen; Kinder unter 12 Jahren. Nicht anzuwenden in Schwangerschaft und Stillzeit [97].
Der bei chronischem Gebrauch/Mißbrauch mögliche Kaliumverlust kann durch Kombination mit Thiaziddiuretika, Nebennierenrindensteroiden und Süßholzwurzel verstärkt werden; durch Kaliummangel kann die Wirkung von Herzglykosiden verstärkt und die Wirkung von Antiarrhythmika beeinflußt werden [97].
Die Droge wird in kleinen Dosen bzw. in Form der Zubereitungen Tinctura Rhei aquosa und Tinctura Rhei vinosa (s. → Alte Rezepturen) zur Appetit- und Verdauungsanregung sowie bei Magen- und Darmkatarrhen eingenommen[48], [83], [105]. Die Anwendung bei Magen- und Darmkatarrhen ist zwar aufgrund des Gerbstoffgehaltes plausibel, doch sollte wegen der derzeit nicht sicheren Risikoabschätzung von anthranoidhaltigen Drogen (s. → Toxizität) anderen gerbstoffhaltigen Drogen der Vorzug gegeben werden [97]. In Asien, vor allem China und Tibet, wird die Droge in der traditionellen Heilkunde auch bei Gelbsucht, geröteten Augen, geschwollenem Rachen, Ulcerationen im Darmbereich, Blutungen der oberen Verdauungswege, Blutungen aus Mund und Nase, Unterleibsschmerzen, Amenorrhö, Furunkeln, Karbunkeln, Hautgeschwüren sowie Sturz- und Schlagverletzungen eingenommen; äußerlich zur Behandlung von Brandwunden und Hautkrankheiten [5], [98], [106]. Die Wirksamkeit bei diesen Indikationen gilt in der westlich orientierten Medizin als nicht hinreichend belegt. In Frankreich wird die Droge traditionell bei schmerzhaftem Zahnen der Kinder angewandt (nähere Angaben fehlen) [107]. In Indonesien werden Rheum-palmatum-Wurzeln zur Behandlung von Malaria und „tropischem Husten“ eingesetzt (nähere Angaben fehlen) [66]. Die Wirksamkeit der Droge bei diesen Anwendungsgebieten ist nicht belegt. Gebräuchliche Einzeldosis zur Einnahme als Stomachicum: 0,2 g Pulver vor den Mahlzeiten [48]. Gebräuchliche Einzeldosis zur Einnahme als Stomachicum: 0,2 g Tinktur vor den Mahlzeiten; [48] mehrmals täglich 1 Eßlöffel voll Tee (Teebereitung s. unter → Dosierung und Art der Anwendung, belegte Anwendungsgebiete); [105] 1,5 g Tinctura Rhei aquosa oder Tinctura Rhei vinosa [83].
Tox. Inhaltsstoffe und Prinzip: Für die nach chronischem Gebrauch oder Mißbrauch auftretenden Symptome dürften die in der Droge enthaltenen Anthranoide verantwortlich sein [95], [96], [108].
Acute Toxizität:
Mensch. Konkrete Fallberichte über Vergiftungen mit der Rhabarberdroge liegen nicht vor [99]. Im Vordergrund einer Überdosierung dürfte der Wasser- und Elektrolytverlust mit den entsprechenden Folgen für Herz-, Kreislauf- und Nierenfunktion stehen [95].
Chronische Toxizität:
Mensch. Es existieren keine Studien zur chron. Toxizität von Rhabarberdroge [99]. Aus der Kenntnis der chron. Toxizität anderer anthranoidhaltiger Drogen können folgende Symptome nach chron. Gebrauch oder Mißbrauch der Droge abgeleitet werden: [95], [96], [97], [108], [109] Pseudomelanosis coli; Wasser- und Elektrolytverluste, insbesondere Kaliumverluste, Albuminurie, Hämaturie; infolge des Kaliumverlustes Herzfunktionsstörungen und Muskelschwäche; Darmträgheit.
Mutagen: Für verschiedene freie Anthranoide, darunter Aloeemodin, Chrysophanol, Emodin und Physcion, wurdein vitro (z. B. Ames-Test an Salmonella typhimurium, DNS-Reparatur in primären Rattenhepatocyten) teilweise starke genotoxische Wirkung gezeigt [114]-[118]. Ob diese an Einzelsubstanzen nachgewiesenen Effekte Aussagen zur Genotoxizität eines komplexen Gemisches wie dem Anthranoidgemisch in der Rhabarberdroge erlauben, ist fraglich [118]. Wäßrige Extrakte (1:6) aus Rheum-palmatum-Wurzeln zeigen im Ames-Test in einer Dosierung von 5 mg/Platte nach metabolischer Aktivierung mit S-9-Mix an Salmonella typhimurium TA 98 eine mutagene Wirkung, nicht aber an S. typhimurium TA 100. Der gleiche Extrakt (6 mg/Platte) reagiert im Rec-Test mitBacillus subtilis positiv. Methanolische Drogenextrakte (1:6) zeigen weder im Ames-Test (mit/ohne metabolische Aktivierung mit S-9-Mix) noch im Rec-Test mutagene Wirkung. Die Mutagenität der wäßrigen Extrakte wird von den Autoren als schwach eingestuft [119]. Da bisher nur In-vitro-Ergebnisse zur Genotoxizität der Droge oder darin enthaltener Anthranoide vorliegen, ist eine abschließende Beurteilung, insbesondere eine sichere Risikobewertung der Droge, derzeit nicht möglich [96].
Carcinogen: Zur Cancerogenität der Droge oder ihrer Zubereitungen liegen derzeit keine Untersuchungen vor [99]. Für einige Anthranoide, darunter Aloeemodin und Rhein, wurden tumorpromovierende Effekte in vitro nachgewiesen[110]. Da In-vivo-Versuche weder für die Droge noch für die darin enthaltenen Anthranoide existieren, ist eine abschließende Beurteilung des cancerogenen Risikos derzeit nicht möglich [96], [111]. In einer großangelegten epidemiologischen Untersuchung (Melbourne-Dickdarmkrebs-Studie) konnte kein Zusammenhang zwischen der Einnahme von anthranoidhaltigen Abführmitteln und dem Auftreten von Colon-Tumoren festgestellt werden [112]. Demgegenüber wurde in einer klinisch-epidemiologischen Untersuchung ein Zusammenhang zwischen Pseudomelanosis coli als Indiz für Langzeitgebrauch von Anthranoiden und einem gehäuften Auftreten von Colon-Tumoren gefunden [113].
Reproduktion: Es existieren keine Untersuchungen zur Droge oder ihren Zubereitungen [99]. Aufgrund eines möglichen, nicht endgültig abgeklärten genotoxischen Risikos bei Anwendung anthranoidhaltiger Laxantien (s. → Mutagenität) soll die Einnahme während Schwangerschaft und Stillzeit unterbleiben [97].
Therapie: Bei Überdosierungen sollen elektrolyt- und flüssigkeitsbilanzierende Maßnahmen ergriffen werden [97].
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15.08.2010