B. Frank I. Bohn B. Uehleke
U > Urtica > Urtica dioica L. > Urticae herba
G Urtica
D Urtica urens ad usum externum hom. HAB 34
Herba Urticae.
dt.:Brennesselkraut, Haarnesselkraut, Hanfnesselkraut, Nesselkraut; Nettle wort; Herbe d'ortie, herbe de la grande ortie; Erba di ortica; Hierba de ortiga.
Brennesselkraut DAC 86, Urticae herba BHP 90 [21].
Die während der Blüte gesammelten und getrockneten oberirdischen Teile mit höchstens 3 mm dicken Stengeln DAC 86, die getrockneten, während der Blüte gesammelten Blätter oder oberirdischen Teile BHP 90.
Stammpflanzen: Urtica dioica L.
Herkunft: Hauptlieferländer sind mittel- und osteuropäische Länder, besonders Bulgarien, Ungarn, Rußland, das ehemalige Jugoslawien und Albanien. Die Sammlung erfolgt meist noch aus Wildvorkommen. In den letzten Jahren aber zunehmend auch aus dem Anbau in Deutschland.
Ganzdroge: Urticadioica: Die Stengel sind einfach oder ästig, kräftig, stumpf-vierkantig, stark gefurcht und mit kurzem Deck- sowie langen Brennhaaren besetzt. Die Stengel haben einen faserigen Querbruch und können zum Teil ein weiches Mark enthalten. Die Blätter sind lang gestielt mit kleinen, feinen, lanzettlichen und spitzen Nebenblättern. Die Blattspreiten sind stark geschrumpft, bis 10 cm lang und bis 5 cm breit, eiförmig bis länglich, am Grund herzförmig oder abgerundet und insbesondere am oberen Rand spitz auslaufend und grob gesägt. Die Blattoberseite ist dunkelgrün und glänzend. Auf der hellgrünen Blattunterseite treten die netzartig angeordneten Leitbündel deutlich hervor. Die Blätter tragen große steife Brennhaare und kleine Deckhaare. Die Blüten sind klein, grün gefärbt und unscheinbar; sie stehen in rispenförmigen Blütenständen in den oberen Blattachseln. Die vereinzelt vorkommenden Früchte sind bis etwa 1 mm lang, ellipsoid bis eiförmig, von der Seite etwas zusammengedrückt, hellbraun gefärbt und glatt; sie werden von 4 eiförmigen Perigonblättern umhüllt. Urticaurens: Die Stengel sind aufrecht, krautig, vierkantig, 20 bis 50 cm lang, meist unverzweigt. Die Blätter sind gegenständig, gestielt, grob gesägt, eiförmig mit herzförmigem Grund. Die Blüten sind klein, grünlich, in blattwinkelständigen, knäuelförmigen Rispen angeordnet. Die ganze Pflanze ist mit Brennhaaren besetzt. Außer den Brennhaaren kommen im Gegensatz zu Urticadioica keine Haare vor.
Schnittdroge: Geruch. Schwach wahrnehmbar. Geschmack. Leicht bitter. Makroskopische Beschreibung. Die Schnittdroge ist gekennzeichnet durch die vielfach kräuselig eingerollten, oberseits dunkelgrünen und unterseits hellgrünen Blattstückchen mit typischer Behaarung und netzartig angeordneten Leitbündeln; Teile der Stengel und Blütenstände können vorkommen [7].
Mikroskopisches Bild: In der Aufsicht zeigt die Epidermis der Blattoberseite vieleckige bis leicht buchtige, die der Unterseite stark wellig-buchtige Zellen. Bis zu 30 μm große Spaltöffnungen vom anomocytischen Typ sind nur auf der Blattunterseite vorhanden. Der Blattquerschnitt zeigt bis zu 70 μm große, geschichtete, warzig rauhe Cystolithen, die in ein Mesophyll aus einer Schicht Palisadenzellen und 2 bis 4 Schichten Schwammparenchymzellen eingesenkt sind. Entlang der Leitbündel kommen gelegentlich Calciumoxalatdrusen vor. Die Blätter tragen auf beiden Seiten 3 verschiedene Arten von Haaren: Die Deckhaare sind 700 μm lang, einzellig, an der Basis verbreitert, gerade oder gebogen und in der Haarwand verkieselt. An der Blattoberseite sind sie dünnwandig und länger. Die Brennhaare sind etwa 1 bis 2 mm lang, einzellig, dickwandig und scharf zugespitzt. Die Haarbasis sitzt in einem vielzelligen parenchymatischen Sockel und die oftmals abgebrochene Spitze besteht aus einem kleinen, ovalen, schief aufgesetzten Köpfchen. Die Köpfchenhaare kommen in geringer Zahl in erster Linie entlang der Nerven der Blattunterseite vor. Sie sind 35 bis 60 μm lang und bestehen aus einem 20 bis 40 μm langen, einzelligen Stiel sowie einem rundlichen, zweizelligen Köpfchen DAB 97 [7]. Die Brennhaare werden morphologisch nicht als Haare sondern als Emergenzen betrachtet, weil zu ihrer Bildung außer epidermalem auch subepidermales Gewebe herangezogen wird. Der Aufbau der Brennhaare ist komplex: Unterschiedliche Bereiche, mit verschieden angeordneten Kieselsäureschichten und -einlagerungen gewährleisten die Funktion. Brennhaare erzeugen auf der menschlichen Haut juckendes, brennendes Gefühl. Lt. Lit. [97] haben ältere Nesselstacheln an dicken Stengeln keine Endblase, sondern sind ideal spitz. Es besteht keine präformierte Bruchzone. Durch die basale, elastische Ampulle wird der Inhalt aktiv ausgespritzt. Bei Urticaurens kommen im Gegensatz zu Urticadioica keine Köpfchen- und Deckhaare vor.
Brennhaar von Urtica dioica L. Aus Lit. [69]
Pulverdroge: Das graugrüne Pulver ist charakterisiert durch die Deck-, Brenn- und Köpfchenhaare oder deren Bruchstücke; außerdem durch geradwandige bis wellige Epidermiszellen, die zum Teil Cystolithen enthalten. Bei Urticaurens fehlen die Köpfchen- und Deckhaare.
Verfälschungen/Verwechslungen: Nur selten verfälscht [8]. Gelegentlich werden die Blätter von Lamium albumbeobachtet. Diese unterscheiden sich von den Brennesselblättern durch abwechselnd große und kleine Zähne am Blattrand, das Fehlen von Cystolithen, einfache, zweizellige Haare mit länglichen Cuticularwarzen und kleine Köpfchenhaare mit einzelligen Köpfen [3]. Bei Brennesseltee, bestehend aus Brennesselkraut, wurden vereinzelt Beimengungen von Belladonnablättern festgestellt [9], [10].
Minderqualitäten: Nur selten verunreinigt [8]. Als Verunreinigungen kommen andere Kräuter, Erde und zu dicke Stengel vor. Daneben werden z. T. hohe Anteile an mißfarbenen, grünen Blättern beobachtet. Auf sachgerechte Trocknung ist daher zu achten. Überdurchschnittliche Schwermetallbelastung, darunter auch Quecksilber, wurde bei Urtica-Kraut festgestellt. Beim Sammeln der Droge ist daher die Umweltbelastung mit Schwermetallen zu berücksichtigen [11]. Bei zu langsamem Trocknen erfolgt ein drastischer, enzymatischer Abbau von Kaffeoyläpfelsäure (U. dioica) [115].
Inhaltsstoffe: Die in der Literatur aufgeführten Inhaltsstoffe betreffen zumeist das Kraut von Urticadioica. Wenn keine genauen Literaturangaben vorlagen, wurde davon ausgegangen, daß die Daten Urticadioica, aufgrund ihres häufigeren Vorkommens, betreffen. Ohnehin scheinen nach DC-Untersuchungen die Inhaltsstoffspektren der oberirdischen Pflanzenteile von Urticadioica und Urticaurens sehr ähnlich zu sein [5]. Das Kraut und besonders die Blätter von Urticadioica enthalten aber im Unterschied zu Urticaurens und anderen Urtica-Arten Kaffeoyläpfelsäure bis zu 1,6% [98], [114], [117]. Chlorogensäure ist in beiden Arten bis zu 0,5% vorhanden [114], , [117]. Anorganische Verbindungen. In 100 g frischem Kraut: [66] 85 g Wasser, 3,55 g Mineralstoffe, 1050 mg Calcium, 613 mg Kalium, 340 mg Silicium, 50 bis 265 mg Phosphor, 2 bis 200 mg Eisen, 180 mg Chlorid, 175 mg Magnesium, 58 mg Natrium, 8 mg Mangan, 4 mg Bor, 2,7 mg Titan, 1,3 mg Kupfer, 0,03 mg Nickel. In getrocknetem Kraut: Je nach Standort bis ca. 20 % Mineralstoffe. Kieselsäuregehalt in Blättern 1,1 bis 4,8 % SiO2bzw. 0,9 bis 1,8 % Silicium; der Si-Gehalt steigt von Mai bis Oktober um 100 %; in Stengeln Silicium nur in Spuren[78]. Spurenelemente in Blättern: 0,4 mg % Cu, 6 mg % Mn, 16 mg % Al sowie unbestimmte Mengen Kobalt, Zink, Titan und Gold [5], [6], [12]. Die Asche besteht aus 24 bis 22 % CaO, 14 bis 20 % K2O, 3 bis 10 % MgO, 3 bis 6 % Fe2O3, 1 bis 2 % Na2O, 4 bis 9 % P2O5, 6 bis 10 % SiO2 und 4 bis 6 % Chlorid. Charakteristisch ist außerdem die Nitratspeicherung [5], [6]. Es besteht eine hohe Korrelation zwischen Stickstoffangebot und Nitratgehalt. Bei zu starker Düngung können Nitratgehalte von bis zu 3 % in den getrockneten Stengeln auftreten. Die Blätter enthalten ca. 10 bis 20 % der in den Stengeln gespeicherten Nitratgehalte, wobei die physiologisch älteren Blätter weniger als die jüngeren enthalten [72]. Handelsdrogen enthalten im Mittel ca. 1,5 % Nitrat (0,7 bis 2,5 %), wobei sehr starke Schwankungen vorkommen. Flavonoide. Ca. 0,2 % Flavonolglykoside in den Blüten [5]. 0,02 % Isoquercitrin (= Quercetin-3-O-β-D-glucosid), 0,05 % Rutosid (= Quercetin-3-O-rutinosid), 0,002 % Astragalin, 0,04 % Kämpferol-3-O-rutinosid, 0,02 % Isorhamnetin-3-O-β-D-glucosid, 0,005 % Isorhamnetin-3-O-rutinosid, 0,015 % Isorhamnetin-3-O-neohesperidosid (Konzentrationsangaben geschätzt, bez. auf die getrocknete Droge) [5]. In der Herba-Droge ca. 0,1 bis 0,6 % Rutosid, 0,01 bis 0,02 % Isoquercitrin nach Lit. [98] Organische Säuren. Äpfelsäure, Allantoinsäure, Ameisensäure (sehr wenig), Bernsteinsäure, Buttersäure, Chinasäure, Citronensäure, p-Cumarsäure, Essigsäure, Ferulasäure, Fumarsäure, D-Glycerinsäure, Glykolsäure, Isocitronensäure, Kaffeesäure, Malonsäure, Oxalsäure, Phosphorsäure, 1,4-Threonlacton, Threonsäure und Weinsäure [5], [6], [13]. Chlorogensäure [99] 0,02 bis 0,5 % [98] und interessanterweise nur in Urtica dioicaKaffeoyläpfelsäure [99] 0,03 bis 1,6 % [98]. Cumarine. Scopoletin (ca. 1 bis 10 mg/kg Droge). Amine. In Brennhaaren und frischem Blatt: Acetylcholin (0,1 bis 0,2 μg pro Haar, ca. 20 mg/kg im frischen Blatt [66]), Histamin [66] (ca. 0,01 μg pro Haar, ca. 30 mg/kg im frischen Blatt), Serotonin = 5-Hydroxytryptamin [66] (ca. 5 ng pro Haar, 0,2 mg/kg im frischen Blatt [12]), Cholin (0,49 % in getrocknetem Kraut) [6]. Nach Lit. [14] enthalten die Brennhaare von Urticaurens 53 ng/Haar Acetylcholin, 5 ng/Haar Histamin. Die frischen Brennhaare von Urticaurens enthalten neben wenig Ameisensäure, Essigsäure und ähnlichen Verb. in den ca. 2 μL Flüssigkeit pro Haar folgende für die typische Reaktion der Haut verantwortliche Substanzen: Leukotrien B4: 0,15 pg/Haar, Leukotriene C4 + D4: 0,3 pg/Haar [14]. Acetylcholin, Histamin, 5-Hydroxytryptamin. Bis heute sind offensichtlich noch nicht alle für die typischen Reaktionen der Haut auf die Brennhaare verantwortlichen Substanzen bekannt. Leukotriene. 0,00015 ng/Brennhaar LTB4, 0,0003 ng/Brennhaar LTC4 + D4 (unter Annahme, daß ein Haar 1 μL Flüssigkeit enthält) [14]. Ätherisches Öl. Geringe Mengen, bestehend aus bis zu 14,7 % Estern, zu 38,5 % Ketonen und 2 % freien Alkoholen; charakteristisch sind Acetophenon und Methylheptenon [3], [32], daneben Citral und Linalool [16]. Vitamine. Ascorbinsäure, Dehydroascorbinsäure, in frischem Kraut zwischen 0,016 und 0,650 % Vitamin C [66](bzw. 0,6 % in jungen frischen Blättern [12]), neben reichlich Dehydroascorbinsäure [63]. Vitamine der B-Gruppe, Thiamin (Vitamin B1) 0,03 mg/100 g im frischen Kraut; [66] Niacin (Vitamin B6) 0,86 mg/100 g im frischen Kraut;[66] Lactoflavin (Vitamin B2) 1,5 mg/100 g im getr. und 0,25 mg/100 g [66] im frischen Blatt, Pantothensäure, Folsäure [3]. Vitamin K1 in getrockneten Blättern bis 0,64 g/100 g [6]. Porphyrine. Chlorophyll a und b, Gehalt in frischen Blättern ca. 0,08 bis 0,3 %, in getrockneten ca. 1,0 % bzw. 2,7% [115], Koproporphyrin, Protoporphyrin [3],[16]. Carotinoide. β-Carotin je nach Jahreszeit und Standort zwischen 25 und 300 mg/kg in trockener Pflanze [6], 3,5 bis 8 mg/100 g frischem Kraut [66], wenig Violaxanthin, Xanthophyll, in kleinen Mengen Xanthophyllepoxid und Lycopin [3], [5], [16]. Alkaloide. Nicotin im Kraut von Urticadioica nicht von Urticaurens ca. 10 ppm, bez. auf das Trockengewicht [74]. Steroide. β-Sitosterol, β-Sitosterol-3-O-β-D-glucosid in Blättern, Stengeln und Blüten (geschätzte Konz., bez. auf getrocknete Droge in Blüten: 0,1 % Sitosterol, 0,05 % Sitosterolglucosid) [5]. Triterpene. Oleanolsäure in den Blüten [5]. Proteine. 3,82 g Eiweiß sind in 100 g frischem Kraut enthalten. Die Brennessel übertrifft damit die traditionellen Nahrungs- und Futterpflanzen hinsichtlich des Ertrages an Eiweiß (4 bis 5 t) und Grünmasse (100 bis 120 t) je ha. Luzerne liefert zum Vergleich nur 2,5 t Eiweiß/ha [66]. Das Blattprotein der Nahrungs- und Futtermittelpflanzen besteht zu 25 % aus Ribulose-1,5-biphosphatcarboxylase (= 50 % des löslichen Proteins). Die biologische Wertigkeit von ca. 70 entspricht derjenigen von Hefe- und Ölsamenprotein (3,5 bis 8 mg/100 g frischem Kraut) [67]. In den Blättern ein stark verzweigtes Glykoprotein mit Serin-O-galactosid-Bindung, Arabinose bildet den äußeren und hauptsächlich Galactose den inneren Zuckeranteil [17]. Außerdem detektierten die gleichen Autoren die Aminosäuren Alanin, Arginin, Asparagin, Glutamin, Glycin, Histidin, Hydroxyprolin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Prolin, Threonin, Tyrosin, Valin, sowie die Zucker Fucose, Galacturonsäure, Glucose, Mannose, Rhamnose, Xylose in diesem Protein. 2 Glykoproteine (β-Fructofuranosidasen EC 3.2.1.26), eine lösliche und eine zellwandgebundene Form [18] , Cholin-Acetyltransferase[15]. Sonstige Verbindungen. Im frischen Kraut sind 85,4 % Wasser, 3,82 % Eiweiß, 0,43 % Fett, 6,5 % Kohlenhydrate und 0,5 % Rohfaser enthalten [66]. Die wasserfreie Trockensubstanz (oberirdische Pflanzenteile) enthält je nach Bodenart 18 bis 32 % Rohprotein, 3 bis 7 % Rohfett, 34 bis 50 % Kohlenhydrate (N-freie Extraktstoffe) [70].
Identitaet: DC von Brennesselkraut auf Aminosäuren nach Lit. [19] : Untersuchungslösung: 1 g pulv. Droge mit 20 mL EtOH (50 % (V/V)) versetzen; unter Rückfluß extrahieren, filtrieren, einengen; Referenzsubstanzen: Leucin und Threonin; Sorptionsmittel: Kieselgel F254; FM: 1-BuOH-Aceton-Wasser-Essigsäure (35+35+20+10); Detektion: Besprühen mit einer Lsg. von 30 mg Ninhydrin in 10 mL 1-BuOH + 0,3 mL HAc und Erhitzen auf 110 °C unter Beobachtung ca. 10 min; Auswertung: Im Tageslicht. Etwas oberhalb des Leucins 2 schwach rosafarbene Zonen (fehlen bei Urticaurens), auf gleicher Höhe eine oder 2 rosafarbene Zonen. Zwischen Leucin und Threonin 2 rosafarbene Zonen. Auf der Höhe von Threonin eine schwach orangegelbe Zone, darunter 2 intensiv rosarote und eine gelbe Zone, über dem Start 2 rosa Zonen. 2. DC auf Scopoletin, β-Sitosterol und β-Sitosterolglucosid nach DAB 97: Untersuchungslösung: 1 g Droge wird 15 min lang mit 10 mL eines Gemisches aus Tol.-Ethylacetat-MeOH 7+2+1 (V/V/V) unter Rückflußkühlung am Sieden gehalten. Nach Abkühlen und Filtrieren wird zur Trockene eingedampft und der Rückstand in 2 mL des Tol.-Ethylacetat-Methanolgemisches gelöst; Referenzlösung: 1 mg Scopoletin und 30 mg β-Sitosterol werden in 20 mL MeOH gelöst. 20 μL Untersuchungslösung und 10 μL Referenzlösung werden bandförmig 20 mm breit auf eine DC-Platte mit Kieselgel G aufgetragen; FM: MeOH-Eth 1+9 (V/V) mit Kammersättigung; Detektion und Auswertung: Scopoletin erscheint im UV 365 nm als hellblau fluoreszierende Bande im mittleren Rf-Bereich. β-Sitosterol ist nach Besprühen mit einer Mischung aus 10 % Vanillin in EtOH 96 %, Phosphorsäure 85 % und Wasser 1+4,5+4,5 (m/m/m) und 10 min Erhitzen auf 105 °C im Tageslicht als violettrote Zone im oberen Drittel des Chromatogrammes sichtbar. β-Sitosterolglucosid erscheint mit gleicher Färbung aber schwächer im unteren Drittel des Chromatogramms. Scopoletin ist wegen der geringen Konz. oft nur sehr schwach zu erkennen, weshalb die Drogeneinwaage auf 5 g erhöht werden sollte. Wegen des hohen Diethyletheranteils im FM gibt es besonders an wärmeren Tagen Probleme mit der Chromatographie. Die Rf-Werte liegen oft über den im DAB 97 beschriebenen. Als Alternative wird folgendes Verfahren vorgeschlagen: Probenvorbereitung: 5 g Droge werden mit 50 mL Wasser 5 min lang im Ultraschallbad extrahiert. Dann werden 150 mL Ethylacetat zugesetzt, 2 min lang kräftig geschüttelt und 30 min lang im warmen Ultraschallbad (40 bis 50 °C) weiterextrahiert. Zwischenzeitlich wird kurz und kräftig geschüttelt. Mit 25 g wasserfreiem Natriumsulfat wird das vorhandene Wasser durch einminütiges kräftiges Schütteln gebunden und der Überstand filtriert. Das Filtrat wird eingedampft und der Rückstand in 2 mL Chloroform-MeOH (9+1 (V/V)) aufgenommen. Auf HPTLC-Kieselgelschichten werden bei Bandbreiten von 10 mm 3 bis 10 μL aufgetragen (normale DC-Schichten das Doppelte). FM: Nach DAB 97 bzw. folgender Abb.Weitere FM und Rf-Werte finden sich in Lit. [46], [76] Detektion: Die Detektion von Scopoletin erfolgt im UV 365 nm: Hellblaue Fluoreszenz. β-Sistosterol und sein Glucosid werden entweder durch Besprühen mit Anisaldehyd-Reagenz (0,5 mL Anisaldehyd + 10 mL HAc + 85 mL MeOH + 5 mL konz. Schwefelsäure) detektiert [46] oder durch Besprühen mit Vanillin-Phosphorsäure-Reagenz nach DAB 97. In beiden Fällen wird nach dem Besprühen für 5 bis 10 min unter Beobachtung auf 110 °C erhitzt. Die Sterole erscheinen mit Anisaldehyd-Reagenz als blaue, mit Vanillin-Reagenz als rote Banden. Eine Mikro-DC auf β-Sitosterol ist in Lit. [106] beschrieben und eine DC auf Caffeoyläpfelsäure in Lit. [98] 3. Brennessel-Preßsaft DC-Prüfung auf Scopoletin: Untersuchungslösung: 30 mL Preßsaft werden mit 10 g Kieselgur (z. B.: Celite 545®) gemischt und am Vakuumrotationsverdampfer getrocknet. Das trockene Pulver wird zweimal mit je 50 mL MeOH extrahiert, filtriert, zur Trockene eingeengt und in 1 mL Chloroform-MeOH (9+1 (V/V)) aufgenommen. Auftragemenge: 20 bis 60 μL für Kieselgel-HPTLC-Platten bei 10 mm Bandbreite. FM (s. Tabelle und Abb). 4. Extractum Urticae fluidum Ross 9 5 mL Fluidextrakt werden mit 5 mL Chloroform geschüttelt. Die Chloroformschicht färbt sich dunkelgrün. 5. Tinctura Urticae Nach Lit. [19] ist die Tinktur eine gelbliche Flüssigkeit ohne charakteristischen Geruch oder Geschmack. Es erfolgt eine Prüfung durch Umsetzung mit Ammonium(II)-sulfat-Lösung (10 % (m/V)). Es muß sich ein schmutzig-gelber Nd. bilden. Die überstehende Flüssigkeit ist fast klar und schwach gelblich [19]. DC-Prüfung auf Aminosäuren: [19] a) Untersuchungslösung: 0,5 mL Tinktur zur Trockene bringen, Rückstand in 0,1 mL EtOH 50 % lösen; b) Vergleichslösung: 1 mg Leucin, 1 mg Threonin und 4 mg Prolin in 3 mL EtOH 50 % lösen; c) Sorptionsmittel: Kieselgel F254 Folie; je 6 μL bandförmig 10 mm breit auftragen; FM, Detektion und Auswertung s. o. unter 1. DC-Prüfung auf Aminosäuren.
DC mit FM Nr. 5: Brennessel-Kraut, Brennessel-Wurzel, Brennessel-Preßsaft: Prüfung auf Scopoletin im UV 365 nm (HPTLC-Platte): Bahn 1: Referenzlösung Scopoletin und β-Sitosterol; Bahn 2: Brennesselwurzel nach Lit.[76] mit MeOH extrahiert (Endkonzentration: 5 g/1 mL): 5 μL; Bahn 3: Brennesselwurzel nach DAB 97 aufgearbeitet (fünffache Einwaage): 10 μL; Bahn 4: wie Bahn 3 aber 20 μL; Bahn 5: Brennesselkraut mit Ethylacetat extrahiert (s. o.): 5 μL; Bahn 6: wie Bahn 5 aber 10 μL; Bahn 7: Brennesselkraut nach DAB 97 aufgearbeitet (fünffache Einwaage): 5 μL; Bahn 8: wie Bahn 7 aber 10 μL; Bahn 9: Brennessel-Preßsaft 30 μL Aufarbeitung s. Text. Detektion: UV 365 nm.
DC mit FM Nr. 5: Brennessel-Kraut, Brennessel-Wurzel, Brennessel-Preßsaft: Prüfung auf β-Sitosterol und β-Sitosterolglucosid (HPTLC-Platte): Bahn 1: Referenzlösung Scopoletin und β-Sitosterol; Bahn 2: Brennesselwurzel nach Lit. [76] mit MeOH extrahiert (Endkonzentration: 5 g/1 mL): 5 μL; Bahn 3: Brennesselwurzel nach DAB 97 aufgearbeitet (fünffache Einwaage): 10 μL; Bahn 4: wie Bahn 3 aber 20 μL; Bahn 5: Brennesselkraut mit Ethylacetat extrahiert (s. o.): 5 μL; Bahn 6: wie Bahn 5 aber 10 μL; Bahn 7: Brennesselkraut nach DAB 97 aufgearbeitet (fünffache Einwaage): 5 μL; Bahn 8: wie Bahn 7 aber 10 μL; Bahn 9: Brennessel-Preßsaft 30 μL Aufarbeitung siehe dort. Detektion: Vanillin-Phosphorsäure-Reagenz. Tageslicht.
DC mit FM Nr. 4: Brennessel-Kraut, Brennessel-Wurzel, Brennessel-Preßsaft: Prüfung auf β-Sitosterolglucosid und β-Sitosterol (HPTLC-Platte): Bahn 1: Referenzlösung Scopoletin und β-Sitosterol; Bahn 2: Brennesselwurzel nach Lit. [76] mit MeOH extrahiert (Endkonzentration: 5 g/1 mL): 5 μL; Bahn 3: Brennesselwurzel nach DAB 97 aufgearbeitet (fünffache Einwaage): 10 μL; Bahn 4: Wie Bahn 3 aber 20 μL; Bahn 5: Brennesselkraut mit Ethylacetat extrahiert (s. o.): 5 μL; Bahn 6: Wie Bahn 5 aber 10 μL; Bahn 7: Brennesselkraut nach DAB 97 aufgearbeitet (fünffache Einwaage): 5 μL; Bahn 8: wie Bahn 7 aber 10 μL; Bahn 9: Brennessel-Preßsaft 30 μL Aufarbeitung siehe dort. Detektion: Vanillin-Phosphorsäure Tageslicht.
DC mit FM Nr. 6: Brennessel-Kraut, Brennessel-Wurzel, Brennessel-Preßsaft: Prüfung auf Scopoletin (HPTLC-Platte): Bahn 1: Referenzlösung Scopoletin und β-Sitosterol; Bahn 2: Brennesselwurzel nach Lit. [76] mit MeOH extrahiert (Endkonzentration: 5 g/1 mL): 5 μL; Bahn 3: Brennesselwurzel nach DAB 97 aufgearbeitet (fünffache Einwaage): 10 μL; Bahn 4: wie Bahn 3 aber 20 μL; Bahn 5: Brennesselkraut mit Ethylacetat extrahiert (s. o.): 5 μL;Bahn 6: wie Bahn 5 aber 10 μL; Bahn 7: Brennesselkraut nach DAB 97 aufgearbeitet (fünffache Einwaage): 5 μL;Bahn 8: wie Bahn 7 aber 10 μL; Bahn 9: Brennessel-Preßsaft 30 μL Aufarbeitung siehe dort. Detektion: UV 365 nm.
Reinheit: Urticae folium Fremde Bestandteile: ≤ 2 % Teile der Blütenstände DAB 97, ≤ 5 % Stengelteile DAB 97, ≤ 5 % sonstige fremde Bestandteile DAB 97, ≤ 5 % braune oder schwarze Blätter Ross 10; ≤ 5 % andere Bestandteile wie Stengel, Blütenbestände usw. Ross 10. Trocknungsverlust: ≤ 12 % DAB 97. Asche: ≤ 20 % DAB 97, Ross 10. Salzsäureunlösliche Asche: ≤ 4 % DAB 97. Organische Beimengungen: ≤ 2 % Ross 10. Anorganische Beimengungen: ≤ 1 % Ross 10. 2. Urticae herba Fremde Bestandteile: ≤ 2 % an mehr als 3 mm dicken Stengeln, ≤ 2 % sonstiger fremder Bestandteile DAC 86, BHP 90. Trocknungsverlust: ≤ 12 % DAC 86. Asche: ≤ 20 % DAC 86. Salzsäureunlösliche Asche: ≤ 4 % BHP 90. 3. Extractum Urticae fluidum Ross 9 Dichte: ≤ 0,995. 4. Tinctura Urticae [19], Brennessel-Spiritus. Die Tinktur wird mit Borsäure und Schwefelsäure versetzt, die Lsg. aufgekocht und die Dämpfe entzündet. Die Dämpfe verbrennen mit gelber, grüngesäumter Flamme (EtOH). Einheitliche Grünfärbung (MeOH) oder einheitliche Gelbfärbung (Isopropanol) darf nicht auftreten [19].
Gehalt: Urticae herba. Extraktgehalt: ≥ 18 % BHP 90. Brennessel-Preßsaft. Typischerweise 2 bis 6 % Trockenrückstand bei zweistündiger Trocknung von 10 g Preßsaft bei 105 °C. Extractum Urticae fluidum Ross 9. Trockenrückstand: ≥ 7 %. Ethanolgehalt: ≥ 41 %. Tinctura Urticae [19], Brennessel-Spiritus. Ethanolgehalt: 66 bis 61,5 % (V/V). Trockenrückstand: ≥ 1,5 %
Gehaltsbestimmung: Droge. Bisher erfolgt keine Gehaltsbestimmung an der Droge nach DAB 97 und DAC 86. Es kann jedoch der Gehalt an Scopoletin, β-Sitosterol oder Caffeoyläpfelsäure [98] als Leitsubstanzen bestimmt werden. Gehaltsbestimmung von Scopoletin: Es kann durch fluorimetrische Messung nach DC oder HPLC bestimmt werden. Die einzelnen Parameter insbesondere zur Kalibrierung sind stark geräteabhängig. Es werden daher nur folgende prinzipiell geeignete Meßbedingungen angegeben: a) Quantitative fluorimetrische Direktauswertung nach DC-Trennung: Kalibrierlösungen mit 0,5 bis 10 mg/mL Scopoletin in Chloroform-MeOH (1+1 (V/V)) bei 2 μL Auftragevolumen und HPTLC-Platten. Umbelliferon eignet sich gut als Innerer Standard bei FM Nr. 6. Nach dem völligen Abtrocknen des FM 30 min Bestrahlen der DC-Platte unter UV 365 nm zur Stabilisierung der Fluoreszenzintensität; DC-Direktvermessung mit Anregungswellenlänge 365 nm; Emissionswellenlänge: > 430 nm; Auswertung über Peakhöhe. b) HPLC mit fluorimetrischer Detektion: Kalibrierlösung: 1 mg Scopoletin und 1 mg Umbelliferon als Innerer Standard in 100 mL MeOH gelöst; Analysenlösung: Nach Vorlage von Innerer-Standard-Lösung (entspr. 20 μg Umbelliferon) und Abdampfen des LM wird im selben Rundkolben 1 g Droge mit 10 mL Wasser 5 min lang im Ultraschallbad behandelt. Nach Zusatz von 100 mL Ethylacetat wird 2 min lang kräftig geschüttelt und 30 min lang bei ca. 40 °C im Ultraschallbad extrahiert, wobei alle 5 min kräftig geschüttelt wird. Nach der Zugabe von 5 g wasserfreiem Natriumsulfat zur Entfernung des Wassers wird filtriert, das Filtrat zur Trockene gebracht und der Rückstand in 2 mL MeOH aufgenommen; Injektionsvolumen: 20 μL; Stationäre Phase: C18, z. B.: Merck Superspher 120 × 4 mm; Elutionsmittel: Isokratisch 21 % MeOH in Wasser bei 20 °C und 1 mL/min Flußrate; Detektion: Fluoreszenzdetektor mit 346 nm Excitationswellenlänge und 428 nm Emissionswellenlänge. 2. Gehaltsbestimmung von Kaffeoyläpfelsäure durch HPLC [115], [115]: Die Bestimmung kann erfolgen mit p-Cumarsäure als Innerem Standard und Chlorogensäure als Referenz-Substanz und Kalkulationsgrundlage wobei gleichzeitig auch der Gehalt an Chlorogensäure in der Droge mitbestimmt werden kann[115], [115]. Der Gehalt von Kaffeoyläpfelsäure wird berechnet als Chlorogensäure. Innere Standard Lösung: 10 mg p-Cumarsäure in 100ml Methanol 40% (m/m). Analysenlösung: Zu 200 mg gepulverter Droge werden 25 ml Innere Standard Lösung gegeben, 30 Min. lang im Ultraschallbad bei 40 °C extrahiert und anschließend filtriert. Referenz-Lösung: 10 mg Chlorogensäure in 100 ml Innerer Standard Lösung. Stationäre Phase: C18 end-capped; Temperatur: 25 °C. Mobile Phase: Gradient aus A=Wasser, eingestellt auf pH=2,0 mit verd. Phosphorsäure; B=Methanol: 1 Min. 15% B, in 24 Min. auf 25%B, 10 Min. 25%B, dann auf 100%B und 5 Min. die Säule damit spülen, danach mit Anfangsbedingungen wieder äquilibrieren (20 Min.). Fluß: 1mL/Min. Detektion: UV 330 nm. Retentionszeiten: ca. 13 Min. für Chlorogensäure, 24 Min. für p-Cumarsäure und 29 Min. für Kaffeoyläpfelsäure. In Blättern von Urtica dioica stellt Kaffeoyläpfelsäure den höchsten Peak dar, in Stengeln ist sie fast nicht vorhanden und Rutosid sowie Chlorogensäure sind dort die größten Peaks unter Nichtberücksichtigung des internen Standards. Brennessel-Preßsaft. Analog zur Droge kann der Gehalt an Scopoletin, β-Sitosterol oder Kaffeoyläpfelsäure [98], als Leitsubstanzen bestimmt werden. Beim Preßsaft ist der Gehalt an Kaffeoyläpfelsäure erheblich höher, als dies aufgrund der Gehalte in der Droge zu erwarten wäre. Ursache ist die schnelle Inaktivierung der Enzymaktivität bereits in der Frischpflanze bei der Preß-Saft-Herstellung [98],.
Lagerung: Vor Licht geschützt DAC 86.
Zubereitungen: Extractum Urticae fluidum Ross 9: 1 L Fluidextrakt wird aus 1 kg feingeschnittenen Brennesselblättern mit EtOH 50 % hergestellt. Brennessel-Preßsaft. Frisches Brennesselkraut wird kalt oder nach einer Plasmolyse durch z. B. heißen Wasserdampf ausgepreßt und anschl. zur Haltbarmachung autoklaviert. Verhältnis Frischpflanze zu Preßsaft: 1:0,5 bis 1,1. Extractum Urticae. Aus Brennesselblättern oder Brennesselkraut hergestellte Trockenextrakte (Perkolation oder Mazeration) mit Wasser, Alkohol-Wasser-Mischungen oder 2-Propanol als Extraktionsmittel. Diese Extrakte werden im folgenden als B1, B2 und B3 bezeichnet. B1: Auszugsmittel Wasser, Droge:Extraktverhältnis nativ (= DEV nativ): 4,7-6:1 B2: Auszugsmittel Ethanol 50% (V/V), DEV nativ: 8-10:1 B3: Auszugsmittel 2-Propanol 95% (V/V), DEV nativ: 19-33:1 Die Extraktzubereitungen enthalten neben dem nativen Extrakt noch 25-50% inerte Hilfsstoffe, um ein rieselfähiges Produkt zu erhalten. Brennesseltinktur: Tinktur A: Aus 50 Teilen frischem Kraut und 50 Teilen Ethanol 90% (V/V)[112] Tinktur B: Aus 50 Teilen Kraut und 100 Teilen Ethanol 70% (V/V) [112] Tinktur C: 1:5 hergestellt mit 25% Ethanol (V/V) [117]
Sonstige Verwendungen: Brennesselspiritus zur Pflege der Kopfhaut und Haare gegen Kopfschuppen und fettiges Haar [84], [90]. Brennesseltinktur zum Grünfärben wäßriger und alkohol. Lsg [112]. Zu Haarwässern [84], [90]. Junge Brennesseltriebe wegen ihres Vitamin C-, Chlorophyll- und Eisengehalts als Gemüse [3]. Wegen des hohen Nährwerts als Schweine- und Hausgeflügelfutter. Zur Chlorophyllgewinnung nach Lit. [66] lassen sich aus 100 g Blattmasse 8 g Chlorophyll gewinnen. Vermutlich handelt es sich dabei um einen Übertragungsfehler. 8 g Chlorophyll aus 1000 g Blattmasse würde gut zu den übrigen Literaturangaben passen. Die Stengel von Urticadioica werden zur Gewinnung von Nesselfasern verwendet [3].
Gesetzliche Bestimmungen: Aufbereitungsmonographie der Kommission E am BfArM „Urticae herba (Brennesselkraut)“ und „Urticae folium (Brennesselblätter)“ [29]. ESCOP-Monographie 2003 [117].Standardzulassungen. Standardzulassung Nr: 8599.99.99 Brennesselkraut.
Wirkungen: Hemmung des Zellwachstums [22]. . Ein Decoct aus 0,5 g getrockneten und gepulverten Urtica dioica-Blättern in 100 mL Wasser hemmt nach 24 h Beh. das Wurzelwachstum von Lepidium sativum und Allium cepa um ca. 70 % und wirkt auf Paramecium primaurelia toxisch. Nach 92 min waren alle Paramecien abgetötet [22]. Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System. 25 mg/kg KG i. v. des lyophilisierten Trockenrückstands eines wäßrigen Decoctes aus dem getrockneten blühenden Kraut senken an anästhesierten, normotonen männl. Ratten den Blutdruck in der Arteria carotis um ca. 30 % vom Ausgangswert. Der Effekt setzt schnell ein. Nach ca. 2 bis 3 min wird der Ausgangswert wieder erreicht [23]. An anästhesierten Katzen senken 26,6 mg/kg KG i. v. eines wäßrigen Extr. (0,3:1) entspr. 88 mg Droge/kg KG den Blutdruck in ähnlicher Weise. Nach anschl. Verabreichung von Adrenalin wird eine Adrenalinumkehr beschrieben. An Ratten läßt sich mit 166 bzw. 333 mg/kg KG desselben Extr. der hypotensive Effekt nicht durch Atropin hemmen. Da eine ähnliche Reaktion wie mit Dihydroergotamin beobachtet wird, schließen die Autoren, daß es sich um einen α-adrenergen Effekt handelt [24]. Nach i. v. Gabe von 33,3 mg/kg KG und von 333 mg/kg KG des o. a. Extr. an Ratten wurde eine mittels EKG erfaßte deutliche Bradycardie beschrieben [24]. Nach i. v. Gabe eines nicht näher definierten ethanolischen Trockenextrakts an anästhesierte Ratten und Kaninchen wurde ein deutlicher kurzandauernder Blutdruckabfall beschrieben, und bei höheren Dos. (oberhalb von 500 mg/kg KG) ventrikuläre und supraventrikuläre Arrhythmien mitgeteilt. Die Kontrolle mit äquimolarer Verabreichung von K+ und Ca2+ ergab ähnliche Effekte. Die Autoren schreiben die cardiovaskulären Effekte daher dem hohen Kaliumanteil der Droge zu [80]. Analgetische Wirkung. Im Heizplattentest wird die Reaktionszeit von Mäusen nach 1200 mg/kg KG i. v. des o. a. wäßrigen Trockenextrakts gegenüber einer Kontrollgruppe von ca. 100 s auf etwa 300 s erhöht. Nähere Angaben, speziell eine statistische Bewertung fehlen[23]. Nach i. p. und p. o. Verabreichung von bis zu 2 g/kg KG des o. a. ethanolischen Trockenextrakts an Ratten und Mäuse wurden jedoch keine analgetischen Effekte im Heizplattentest gesehen, jedoch im Writhing-Test nach p. o. 1 g/kg KG und i. p. 500 mg/kg KG [80]. Lokalanästhesierende Wirkung. Die Reaktionszeit auf thermischen Reiz wird nach lokaler Inj. von 0,05 mL eines Extr. mit 100 mg o. a. wäßrigen Trockenextrakts/mL in die Rattenpfote von 6,5 ± 0,8 auf 11,6 ± 1,5 s (n = 6) erhöht [23]. Entzündungshemmende und antirheumatische Wirkung. Die sieben- bzw. einundzwanzigtägige Einnahme von jeweils viermal 335 mg Zubereitung B2 (s. unter Zubereitungen) senkt im humanen Vollblut die TNF-α- und IL-1β-Sekretion aus LPS-stimulierten Monocyten signifikant. Die Testergebnisse weisen darauf hin, daß die untersuchte Tagesdosis noch erhöht werden sollte, da ex vivo noch ausgeprägtere Hemmungen erzielt werden konnten. Die Autoren vermuten, daß im Gesamtextrakt mehrere Wirkprinzipien vorliegen, die voneinender abweichende Biov. besitzen [92], [109]. In-vitro-Studien mit B2 und B3[150]: Inhibition der T-Helfer-Zellen-spezifischen proinflammatorischen Cytokine Interleukin-2 (IL-2) und γ-Interferon. Als noch stärker erwies sich B3. In beiden Zubereitungen wurden als an dieser Wirkung beteiligt folgende Substanzen nachgewiesen und im Einzeltest als wirksam bestätigt: unveresterte, mehrfach ungesättigte Fettsäuren (Linol- und Linolensäure, sowie deren Hydroxy-Derivate (Oxylipine) insbesondere 13-HOTE (13-Hydroxyoctadecatriensäure). In Zubereitung B3 werden deutlich höhere Konzentrationen dieser Substanzen angereichert als in wäßrigen Zubereitungen und als in B2. B3 und 13-HOTE inhibieren außerdem die Interleukin-1β- und die Tumornekrosefaktor-α- (TNF-α) Expression in menschlichen mononukleären Zellen des Blutes. In Zellkulturen von humanen Knorpelzellen (Chondrozyten) konnte die reduzierte Produktion von proinflammatorischen Metalloproteinasen 1 und 3 durch 13-HOTE nachgewiesen werden. Die DNA-Bindung des Transskriptionsfaktors NF-κB wurde durch B3 und durch 13-HOTE in niedrigeren Konzentrationen gehemmt als durch B2. Im Gegensatz zu dem proinflammatorische Gene aktivierenden Transskriptionsfaktor NF-κB ist ein weiterer nukleärer Transskriptionsfaktor Peroxisome-Proliferator Activated Receptor (PPARγ) in umgekehrter Richtung wirksam: er exprimiert das Gen CD36 in der Monocyten-Zellinie MonoMac6, welches antiinflammatorische Wirkung ausübt. Die DANN-Bindungsaktivität dieses Transskriptionsfaktors (PPARγ) wird durch 13-HOTE und B3 verstärkt. Die wasserlösliche Fraktion von Zubereitung B2 zeigte in-vitro (Zellkultursysteme) und ex vivo (Monocyten von Probanden) einen deutlichen Einfluß auf die Cytikinspiegel im Sinne einer Entzündungshemmung [118]: Die durch Phytohämagglutinin stimulierte IL-2 Freisetzung von T1-Helferzellen wurde dosisabhängig gehemmt bis zu 50 ± 32% bei einer Konzentration, die 400 μg B2/ml entsprach. Ab 12,5 μg/ml war die Hemmung signifikant. In Jurkat Zellen betrug die Hemmung bis zu 74% ± 10% im Vergl. Zur Kontrolle. Interferon Gamma (IF-γ) wurde in gleicher Weise dosisbahängig gehemmt bis zu 77% ± 14% bei den selben Konzentrationen wie Versuch mit IL-2. Interleukin-4 (IL-4) wurde ab einer Konzentration von 100 μg/ml stimuliert und bei 400 μg/ml B2 die erhöhte Sekretion 145 ± 125% vergl. mit den Kontrollen (PAH). Die Freisetzung von IL-10 wurde wiederum dosisabhängig gesenkt. Alle diese Effekte zeigen eine gleichgerichtete Wirkung im Sinne einer positiven Beeinflussung der Entzündungs-Kaskade von Autoimmunkrankheiten wie Rheumatoider Arthritis. Ein gefriergetrockneter wäßriger Extrakt (0,25 mg/ml) bewirkte eine 93%ige Hemmung der durch PAF (platelet activating factor) induzierten Exocytose von Elastase von menschlichen Neutrophilen Zellen. Der selbe Extrakt zeigte keine Aktivität in einem Test zur Hemmung der Biosynthese von Prostaglandinen [116]. In vitro zeigt Kaffeoyläpfelsäure im Konzentrationsbereich von 0,1 bis 1000 μg/mL eine konzentrationsabhängige Hemmung der 5-lipoxygenaseabhängigen Leukotriensynthese. Der IC50-Wert beträgt 85 μg/mL [110]. Zubereitung B2 zeigte in diesem Test keine so ausgeprägte Hemmung wie Kaffeoyläpfelsäure. Allerdings inhibierte die Zubereitung die cyclooxygenaseabhängige Prostaglandinsynthese streng konzentrationsabhängig im Konzentrationsbereich von 0,001 bis 1 mg/mL (81,4 % Hemmung bei 1 mg/mL). Kaffeoyläpfelsäure war ab einer Konz. von 0,1 μg/mL in diesem Modell ebenfalls wirksam. Die IC50-Werte betrugen für Indometacin 71,6, für Kaffeoyläpfelsäure 38 und Zubereitung B2 92 μg/mL [110]. In einer multizentrischen Anwendungsbeobachtung an 8955 Patienten – wovon ca. die Hälfte vorher und weiterhin Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) erhielt – mit rheumatischen Beschwerden werden bei obiger Dos. von Zubereitung B2 nach 3 Wochen folgende Ergebnisse berichtet: Prüfparameter waren Ruheschmerz, Bewegungsschmerz und Bewegungseinschränkung. Die aktuellen rheumatischen Beschwerden bestanden seit 3 Wochen. 48 % der Patienten hatten vor Behandlungsbeginn bereits NSAR (82 % Diclofenac, 19,5 % Ibuprofen, 12,6 % Piroxicam, 7,7 % weitere; Mehrfachnennungen möglich) erhalten, oder wurden im Beobachtungszeitraum neu damit therapiert. Bei 37,8 % dieser Patienten konnte die NSAR-Dosierung um 50 % reduziert werden, bei weiteren 26,2 % konnte auf die NSAR vollständig verzichtet werden. Bei 28,4 % blieb die NSAR-Medikation unverändert, bei 7,6 % wurde eine zusätzliche NSAR-Therapie initiiert. Bei 52 % aller Patienten wurden die NSAR vor Beginn der Beobachtung abgesetzt oder sie wurden überhaupt nicht mit NSAR therapiert. Die Verbesserung der Scores für Ruhe- bzw. Bewegungs-Schmerz sowie für Verbesserung der Bewegungseinschränkungen war bei den mit NSAR vorbehandelten und den nicht vorbehandelten Patienten etwa gleich groß. Die Intensität der Bewegungsschmerzen verminderte sich um ca. 45 %, der Ruheschmerz um 55 % und die Bewegungseinschränkung um 38 % [108]. In einer multizentrischen Anwendungsbeobachtung an 152 Patienten mit den Indikationen degenerative Erkrankungen der Gelenke (60%), entzündliche Gelenkerkrankungen (16,5%), Weichteilrheumatismus (13%) und andere Erkrankungen dieses Formenkreises (11%) wurden über 3 Wochen Zubereitung B2 in der Dosierung von 1072 mg Extrakt/Tag entspr. 8,576 bis 10,72 Gramm Droge zusätzlich zur bisherigen Standardtherapie mit NSAR (nichtsteroidalen Antirheumatika, in 50% der Fälle Diclofenac) verabreicht. Die Grunderkrankung bestand im Median seit 36 Monaten und die akuten Beschwerden seit 5 Wochen. Gemessen wurden die Beschwerden anhand einer visuellen Analogskala. Nach 3 Wochen namen die Beschwerden ab um: 51% beim Bewegungsschmerz, 47% beim Druckschmerz, 49% der Bewegungseinschränkung [119]. In einer offenen, randomisierten klinischen Studie an 40 Patienten mit akuter Arthritis wurden über 2 Wochen die Hälfte der Patienten mit der für diese Ind. üblichen Dos. von 200 mg/Tag Diclofenac und die anderen mit 50 mg/Tag Diclofenac und zusätzlich 50 g frischer Urtica dioica(tiefgefroren und vor dem Verzehr auf 70 bis 80 °C erhitzt, als „Spinat“ bezeichnet bzw. „Brennesselmus“) behandelt. Sowohl die Konz. des C-reaktiven Proteins als auch der Schmerz-Score wurden in beiden Gruppen signifikant um 70 % gegenüber dem Ausgangswert verbessert [111]. Nachdem in einer offenen Studie [120] die Schmerzlinderung durch externe Anwendung frischer Brennesselblätter bei Gelenk- oder Muskelschmerzen 17 von 18 Patienten der Meinung waren, keine andere Therapie sei so wirkungsvoll wie diese, wurde eine randomisierte, doppelblinde, cross-over-Studie mit 27 Patienten mit persistierender osteoarthritischen Schmerzen an der Basis von Daumen oder Zeigefinger durchgeführt [121]. Nach Angaben der Patienten der ersten dieser beiden Studien kam es zwar bei der Anwendung zu einer Urticaria im ursprünglichsten Wortsinn aber die brennende Empfindung wurde von 14 der 18 Patienten als „nicht schmerzhaft, mit einem nicht unschönen Wärmegefühl“ beschrieben. Ob die darauf folgende doppelblinde Studie wirklich als solche bezeichnet werden darf ist mindestens zweifelhaft. Placebo waren Taubnesselblätter, die ähnlich aussehen, aber nicht brennen. Keiner der Patienten hatte vorher Brennesselblätter angewendet. Ein frisches Blatt wurde einmal täglich für 30 sec. in standardisierter Weise auf die schmerzende Stelle aufgelegt. Nach einer Woche Therapie folgten 5 Wochen Auswaschphase und danach wieder 1 Woche Therapie mit der jeweils anderen Medikation. Verglichen mit Placebo kam es in der Verumgruppe zu signifikant größeren Senkungen der Scores einer visuellen Analogskale für: Schmerz (p=0,026) und dem Stanford Fragebogen für disability (p=0,0027). Es wurden keine schwerwiegenden Nebenwirkungen festgestellt und die mit der Anwendung verbundenen lokalen Ausschläge und Brennen wurden als akzeptabel beschrieben. Diuretische Wirkung. Nach p. o. Gabe von 1 g/kg KG eines wäßrigen Trockenextraktes aus blühendem Kraut von Urticadioica an männl. Ratten wurden keine diuretischen Wirkungen beobachtet [23]. Nach p. o. Gabe von 1 g/kg und 2 g/kg KG des o. a. ethanolischen Trockenextraktes an Ratten wurden während einer zweistündigen Beobachtung keine signifikanten Effekte beobachtet, während das Urinvolumen nach 500 mg/kg KG i. p. signifikant gesteigert wurde. Dabei wurden die Kaliumausscheidung und die Kaliumkonzentration im Urin signifikant erhöht, während die Natrium-Ausscheidung unbeeinflußt blieb [80]. Es bleibt unklar, inwieweit dieser Effekt durch die zugeführten Elektrolyte zustande kommt, da keine Bilanzierung erfolgte. Ein Erklärungsversuch für eine diuretische Wirkung über eine Beeinflussung des hepatorenalen Stoffwechsels durch die Bestandteile Glykol- und Glycerinsäure muß als spekulativ eingeschätzt werden [25]. Nach Magensonden-Verabreichung von 5 mL Wasser mit 10 % Brennessel-Frischpflanzenpreßsaft erhöhte sich an männl. Ratten im Vergleich zur Verabreichung von 3 mL Wasser das Volumen des 6 h-Sammelurins auf 13 mL gegenüber 5 mL, die Natrium-, Kalium- und Chloridkonzentrationen stiegen auf 6, 25, 30 mmol/L gegenüber 2, 6, 18, 15 mmol/L. Der Harnstoffgehalt des Urins blieb unverändert. Mit 10 mL pro Ratte einer 10 %igen wäßrigen Suspension aus Dragées mit 185 mg Droge und 35 mg getrocknetem Kaltmazerat aus Brennesselkraut 7:1 steigt das Harnvolumen von 7,8 auf 12 mL, wobei Natrium-, Kalium- und Chloridkonzentrationen von 7, 21, 29 auf 13, 49, 32 mmol/L ansteigen. Am Hund ergibt sich nach Verabreichung von 200 mL der o. a. 10 %igen Lsg. mit Brennessel-Preßsaft weder eine Erhöhung des Vol. noch Änderungen der Elektrolytkonzentrationen, ebenfalls schwach sind die Effekte von o. a. 10 %iger wäßriger Suspension mit Brennessel-Dragées (Anstieg des Vol. von 67 auf 80 mL). Angesichts großer Streuungen, fehlender statistischer Analyse und fehlender Bilanzierung der zugeführten Elektrolytmengen bedürfen die Ergebnisse einer Überprüfung[26]. In einer offenen Studie an 19 Patienten mit Herzinsuffizienz und an 13 Patienten mit venöser Insuffizienz (nähere Angaben zum Schweregrad der Erkr. fehlen) wurde nach Gabe von dreimal tgl. einem Eßlöffel Brennessel-Preßsaft eine Steigerung des Harnvolumens in den ersten 6 Behandlungstagen, die mit einer Abnahme des KG und einer Verbesserung des Ödemstatus einhergeht, beobachtet. Der systolische Blutdruck wird geringfügig gesenkt, der diastolische Blutdruck und die Serum-Elektrolyt-Werte (Na+ und K+) wurden nicht signifikant verändert [27]. Aus dieser Studie läßt sich eine diuretische Wirkung der Zubereitung nicht eindeutig ableiten. Antiallergische Wirkung.In einer placebo-kontrollierten Doppelblindstudie an 98 Patienten mit allergischer Rhinitis wurde nach Einnahme von 2 × 300 mg gefriergetrocknetem Urtica-dioica-Kraut bei Einsetzen von Symptomen eine Verbesserung der globalen Beurteilung gegenüber der Placebo-Gruppe sowie eine leichte Verbesserung der Symptome im Patiententagebuch beobachtet. Die Zahl der eingenommenen Dos. betrug in beiden Gruppen ca. 18 in dem Beobachtungszeitraum von einer Woche. Gastrointestinale Nebenwirkungen (Beschwerden beim Einnehmen auf leeren Magen) traten in beiden Gruppen etwa gleich häufig auf [81]. Da nur 69 Patienten der Studie ausgewertet wurden und eine statistische Analyse fehlt, läßt sich eine antiallergische Wirkung nicht eindeutig ableiten.
Bei Einnahme und äußerer Anwendung: Zur unterstützenden Beh. rheumatischer Beschwerden [29]. Begleittherapie der Arthritis, Arthrose und/oder rheumatischer Beschwerden. Durchspülungstherapie bei Entzündungen der ableitenden Harnwege [117]. Bei Einnahme: Zur Durchspülung bei entzündlichen Erkr. der ableitenden Harnwege. Als Durchspülung zur Vorbeugung und Beh. von Nierengrieß [29].
Mittlere Tagesdosis der Droge: 8 bis 12 g [29]. Zerkleinerte Droge für Aufgüsse sowie andere galenische Zubereitungen zum Einnehmen; (Hinweis bei Durchspülungstherapie: Auf reichliche Flüssigkeitszufuhr ist zu achten[29]). 3 bis 5 g Droge als Teezubereitung bis zu 3mal täglich [117]. Teebereitung: Etwa 3 bis 4 Teelöffel (ca. 4 g) voll Brennesselkraut werden mit heißem Wasser (ca. 150 mL) übergossen und nach etwa 10 min durch ein Teesieb gegeben. Soweit nicht anders verordnet, wird drei- bis viermal tgl. eine Tasse frisch bereiteter Tee getrunken [30]. Äußerliche Anwendung: Einmal pro Tag werden frische Brennesselblätter für 30 sec. im Bereich der Schmerzen auf die Haut aufgebracht [117]. In Form von wäßrigen Zubereitungen als Frischpflanzenpreßsaft, Infus, Decoct, Extrakt. Frischpflanzenpreßsaft: 3 × tgl. ein Eßlöffel (10 mL), kurmäßig 4 bis 6 Wochen [31]. 15 ml bis zu 3mal täglich[117]. Hydroalkoholischer Extrakt (6,4–8:1): 2 × tgl. 770 mg oder vergleichbare Extrakte in äquivalenter Dosierung[117]. Tinktur 1:5 (25% Ethanol): 2–6 ml 3mal täglich [117].
Nicht bekannt [29]. In einer klinischen Studie mit Brennessel-Pflanzensaft wurde über eine Neigung zu Druchfall bei höherer Dos. berichtet, genaue Angaben zu Häufigkeit und Dos. fehlen [27]. Gastrointestinale Beschwerden oder allergische Reaktionen wurden bei wenigen Personen nach oraler Anwendung beobachtet [117].
Allg. Gegenanzeigen von Durchspülungstherapie: Keine Durchspülungstherapie bei Ödemen infolge eingeschränkter Herz- oder Nierentätigkeit [29], [30].
Keine bekannt [117].
Innerlich: Bei Nieren- und Leberbeschwerden, bei geschwächter Blutbildung bzw. zur sogenannten „Blutreinigung“[84], [85], zur Stoffwechselanregung [87], zur Durchführung von Frühjahrskuren (Salate oder Frischpflanzenpreßsaft)[86], bei Herzerkrankungen, Arthritis, Gichtdiathese, Podagra, Gelenk- und Muskelrheumatismus, fehlender oder verminderter Lactation [86], ungenügender Pankreassekretion [85], bei Diabetes mellitus, als Hilfsmittel bei Blutungen des Verdauungskanals und blutenden Hämorrhoiden, bei Diarrhoe [85], bei akuten und chron. Entzündungen der Dünndarmschleimhaut [4], [85], Verschleimungen in Brust und Lunge (Tee aus Droge oder frischem Brennesselkraut) [84] Stauungszuständen, Wasseransammlungen, Gicht, Rheumatismus, als blutstillendes Mittel [86] („Bluthusten, Blutharnen oder gesteigerte Periode“) [86], bei Stuhlverstopfung [86], [87]. In der tschechischen Volksmedizin bei Lungenkrankheiten (Tuberkulose), Schlaflosigkeit und als Umschläge bei Schwellungen [16]. In der französischen Volksmedizin wird frischgepreßter Saft der Blätter zur Stillung von Lungenblutungen sowie von hämorrhoidalen und übermäßigen Menstruationsblutungen verwendet, ferner werden Brennesseln bei Gallenwegskrankheiten eingesetzt [16]. In der sowjetischen Volksmedizin bei Hypo-, Hyper- und Avitaminosen, als Unterstützung bei der Basedow-Krankheit, bei Funktionsstörungen des Eierstocks, bei Diarrhoe, bei Bronchialasthma [3]. Äußerlich: Frisches Brennesselkraut auf Wunden zur Blutstillung [85], [86], bei Fisteln und Furunkeln; bei rheumatischen Schmerzen [16], [84], bei Veitstanz [84], bei Lungen- und Asthmaleiden [84], bei Rippenfellentzündung [86], bei Krebserkrankungen [6] (die Wirkung wird teilweise im Sinne einer Counter-Irritation erklärt). Die Wirksamkeit bei diesen Anwendungen ist gegenwärtig nicht belegt.
Tox. Inhaltsstoffe und Prinzip: Frische Blätter und Brennhaare enthalten Acetylcholin, Histamin und Serotonin. Die Brennhaare der frischen Pflanze erzeugen Schmerz, Jucken, Quaddelbildung auf der Haut des lebendigen Menschen [33]. Am oberen Ende des Brennhaars befindet sich ein Silicatköpfchen, das leicht abbricht, wodurch es zu einer scharfkantigen Giftkanüle wird, aus der etwa 0,3 μL des Brennesselsekrets in die verletzte Haut fließen[83]. Derartige Wirkungen treten bei der getrockneten Droge nicht mehr auf. Subakute Toxizität. In zusammen 5 klinischen Studien mit insgesamt 10.368 Patienten führte die Verabreichung von Zubereitung B2 in einer Dosis, die ca. 8-10 Gramm Droge entpricht über 3 bis 12 Wochen nicht zu schweren Nebenwirkungen. Die Inzidenz von leichten Nebenwirkungen (meist gastrointestinale Mißempfindungen und selten allergische Reaktionen) betrug 1,2-2,7% [108], [119]. In einer Studie [111], in der 19 Patienten täglich 50 Gramm Brennesselpüree aus frischem Kraut über 14 Tage bekamen, berichteten 3 Patienten über Meteorismus. Ein ethanolischer Extrakt aus dem Kraut zeigte eine nur geringe Toxizität in Ratten und Mäusen bei oraler und i.p. Applikation bis zu einer Dosis von 2 g Droge/kg.
Acute Toxizität:
Tier. Nach intragastraler Gabe von toxischen Dosen von Aufguß werden deutliche Gerinnungsstörungen beobachtet. Die Autoren vermuten in der Brennessel enthaltene Cumarinderivate als Wirkstoffe hierfür [82].
Toxikologische Daten:
LD-Werte. Lyophilisierter Trockenrückstand eines wäßrigen Decocts aus dem getrockneten blühenden Kraut von Urticadioica: LD50 (Maus, männl., i. p., 48 h): 3625 mg/kg KG [23]. Aufguß (100 mg/mL): LD50 (Ratte, männl., i. v., 72 h) 1928 mg Droge/kg KG [82]. Wäßriger Extrakt: LD50 (Ratte, männl., i. v. 72 h) 1721 mg Droge/kg KG [82]. Subakute LD50-Werte: Aufguß (100 mg/mL) Ratte, männl., p. o. (Sonde): 1,3 g Droge/kg KG [82].
1. Heg, Bd. III-1, S. 298-303
2. FEu, Bd. 1, S. 79-80
3. Hag, Bd. 6, S. 360-363
4. Hgn, Bd. 6, S. 629-637, Bd. 9, S. 714-719
5. Chaurasia N (1987) Phytochemische Untersuchungen einiger Urtica-Arten unter besonderer Berücksichtigung der Inhaltsstoffe von Radix und Flores Urticae dioicae L., Dissertation, Universität Marburg
6. Ploss E (1985) Urtica dioica L. und Urtica urens L., Monographie im Auftrag der Kooperation Phytopharmaka, Taufkirchen
7. DAC 86
8. Wichtl M (1986) Brennesselkraut, Monographien-Kommentar. In: Braun R (Hrsg.) Standardzulassungen für Fertigarzneimittel, Deutscher Apothekerverlag, Stuttgart, Stand: 12.03.1986
9. Scholz H, Kascha S, Zingerle H (1980) Fortschr Med 98:1525-1526 [PubMed]
10. Schilcher H (1982) Pharm Ztg 127:2178
11. Schilcher H, Peters H, Wank H (1987) Pharm Ind 49:203
12. Schilcher H (1988) Z Phytother 9:160-164
13. Bakke ILF, Thorsen E, Nordal A (1978) Medd Norsk Farm Selsk 40:181-188
14. Czarnetzki BM, Thiele T, Rosenbach T (1990) Int Arch Allergy Appl Immunol 91:43-46 [PubMed]
15. Barlow RB, Dixon ROD (1973) Biochem J 132:15-18 [PubMed]
16. Lutomski J, Speichert H (1983) Pharm Unserer Zeit 12:181-186 [PubMed]
17. Andersen S, Wold JK (1978) Phytochemistry 17:1875-1877
18. Fahrendorf T, Beck E (1990) Planta 180:237-244
19. Rohdewald P, Rücker G, Glombitza KW (1992) Apothekengerechte Prüfungsvorschriften, Deutscher Apothekerverlag, Stuttgart, S. 116/1-116/2
20. BHP 90, S. 68-69
21. Ross 10, engl. Ausg., S. 172
22. Oswiecimska M, Komala Z, Liszka B (1980) Folia Biol (Krakow) 28:245-251 [PubMed]
23. Lasheras B, Turillas P, Cenarruzabeitia E (1986) Plant Méd Phytothér 20:219-226
24. Broncano FJ, Rebuelta M, Vivas JM, Fdez MGS (1983) Plant Méd Phytothér 17:222-229
25. Balansard J (1952) Prod Pharm 7:456-458 [PubMed]
26. Lutomski J (1981) Antibakterielle und salidiuretische Aktivität der Kneipp®-Präparate, Interner Versuchsbericht, Institut für Heilpflanzenforschung, Poznan
27. Kirchhoff HW (1983) Z Phytother 4:621-626
28. Schilcher H (1984) Dtsch Apoth Ztg 124:2429-2436
29. BAz Nr. 76 vom 23.04.1987
30. Standardzulassung (1986) Brennesselkraut, Standardzulassungen für Fertigarzneimittel, Govi-Verlag, Frankfurt
31. Weiss RF (1985) Lehrbuch der Phytotherapie, 6. Aufl., Hippokrates, Stuttgart
32. Naves YR, Aridizio P (1955) Perfum Essent Oil Rec 46:79, zit. in CA (1955) 49:11244
33. Böhm E, Maier RD (1975) Z Rechtsmed 76:1-9 [PubMed]
34. Czygan FC (1989) Brennesselfrüchte („-samen“), Brennesselkraut, Brennesselwurzel. In: Wichtl M (Hrsg.) Teedrogen, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, S. 110-117
35. Schier W (1990) Dtsch Apoth Ztg 130:77-78
36. ABDA (Hrsg.) (1996) Pharmazeutische Stoffliste, 10. neubearbeitete Aufl., Arzneibüro der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), Werbe- und Vertriebsgesellschaft Deutscher Apotheker mbH, Eschborn/Taunus, Bd. TRIM–Z, S. 46-49
37. Beck E (1989) Dtsch Apoth Ztg 129:2169-2172
38. Berger F (1960) Handbuch der Drogenkunde, Wilhelm Maudrich Verlag, Wien Bonn Bern, Bd. V, S. 517-523
39. Kraus R, Spiteller G (1990) Phytochemistry 29:1653-1659
40. Pneumans WJ, De Ley M, Broekaert WF (1984) FEBS Lett 177:99-103
41. Von Damme EJ, Broekaert WF, Peumans WJ (1988) Plant Physiol 86:598-601 [PubMed]
42. Wagner H, Willer F, Kreher B (1988) Planta Med 55:452-454
43. Wagner H, Willer F (1988) Neue chemische und pharmakologische Untersuchungen des Radix-urticae-Extraktes (ERU). In: Bauer HW (Hrsg.) Benigne Prostatahyperplasie II, W. Zuckschwerdt Verlag, München Bern Wien San Francisco, S. 51-54
44. Fußeder A, Wagner B, Beck E (1988) Bot Acta 101:214-219
45. Goetz P (1989) Z Phytother 10:175-178
46. Schilcher H, Effenberger S (1986) Dtsch Apoth Ztg 126:79-81
47. Schmidt K (1983) Fortschr Med 101:713-716 [PubMed]
48. Schilcher H (1981) Z Phytother 1:17-18
49. Ziegler H (1983) Fortschr Med 101:2112-214 [PubMed]
50. Dunzendorfer U (1984) Z Phytother 5:800-804
51. Enderle-Schmitt U, Gutschank WM, Aumüller G (1988) Wachstumskinetik von Zellkulturen aus BPH unter Einfluß von Extractum radicis urticae (ERU). In: Bauer HW (Hrsg.) Benigne Prostatahyperplasie II, W. Zuckschwerdt Verlag, München Bern Wien San Francisco, S. 56-61
52. Stahl HP (1984) Z Allgemeinmed 60:128-132
53. Djulepa J (1982) Aerztl Praxis 34:2199
54. Schönefeld G, Tauber R, Rattenhuber U, Barth H (1982) Klin Exp Urol 4:179-182
55. Tosch U, Müssiggang H (1983) Euromed 23:334-336
56. Vontobel HP, Herzog R, Rutishauser G, Kres H (1985) Urologe A24:49 [PubMed]
57. Ziegler H (1986) Vorläufige Ergebnisse einer 5-Jahres-Langzeitbehandlung der benignen Prostatahypertrophie (BPH) mit ERU. In: Bauer HW (Hrsg.) Benigne Prostatahyperplasie, W. Zuckschwerdt Verlag, München Bern Wien San Francisco, S. 23-25
58. Daube G (1988) Pilotstudie zur Behandlung der benignen Prostatahyperplasie bei Hunden mit Extractum radicis urticae (ERU). In: Bauer HW (Hrsg.) Benigne Prostatahyperplasie II, W. Zuckschwerdt Verlag, München Bern Wien San Francisco, S. 63-66
59. Frick J, Aulitzky W (1986) Auswertung von Hormon- und Samenmeßgrößen bei Patienten mit Stauungszuständen der Prostata, die mit Extract. Radicis urticae (ERU) behandelt wurden. In: Bauer HW (Hrsg.) Benigne Prostatahyperplasie, W. Zuckschwerdt Verlag, München Bern Wien San Francisco, S. 48-51
60. Friesen A (1988) Statistische Analyse einer Multizenter-Langzeitstudie mit ERU. In: Bauer HW (Hrsg.) Benigne Prostatahyperplasie II, W. Zuckschwerdt Verlag, München Bern Wien San Francisco, S. 121-130
61. Broekaert WF, Van Parijs J, Leyns F, Joos H, Peumans WJ (1989) Science 245:1100-1102 [PubMed]
62. BAz Nr. 173 vom 18.09.1986 mit Korrekturen: BAz Nr. 43 vom 02.03.1989 und BAz Nr. 50 vom 13.03.1990
63. Hgn, Bd. 6, S. 634
64. Hanf (1984) Ackerunkräuter Europas mit ihren Keimlingen und Samen, Abb. Nr. 696, BLV Verlagsgesellschaft, München
65. BAz Nr. 217a vom 04.10.1985, veröff. im BAz vom 22.11.1985 in der Fassung des BAz Nr 177 vom 21.09.1993
66. Täufel A, Ternes W, Tunger L, Zobel M (Hrsg.) (1993) Lebensmittel-Lexikon, 3. Aufl., ISBN 3-86022-122-1 Behr's Verlag, Hamburg, Bd. 1, S. 223-224
67. Täufel A, Ternes W, Tunger L, Zobel M (Hrsg.) (1993) Lebensmittel-Lexikon, 3. Aufl., ISBN 3-86022-122-1 Behr's Verlag, Hamburg, Bd. 1, S. 223-224
68. Ziegler H (1982) Fortschr Med 100:1832-1834 [PubMed]
69. Thurston EL (1974) Am J Bot 61:809-817
70. Bredemann G (1959) Die große Brennessel Urtica dioica L., Akademie-Verlag, Berlin
71. Thoms H (Hrsg.) (1929) Handbuch der praktischen und wissenschaftlichen Pharmazie, Urban & Schwarzenberg, Berlin Wien, S. 728-732
72. Weiß F (1993) Drogenreport 6:19-24
73. Collier HOJ, Chesher GB (1956) Br J Pharmacol 11:186
74. Blaim K (1962) Flora (Jena) 152:171
75. Chaurasia N, Wichtl M (1986) Dtsch Apoth Ztg 126:1559-1563
76. Chaurasia N, Wichtl M (1986) Dtsch Apoth Ztg 126:81-83
77. Rosnitschek-Schimmel I (1985) Plant Cell Physiol 26:169-176
78. Piekos R, Paslawska S (1976) Planta Med 30:331-336 [PubMed]
79. Willer F, Wagner H, Schecklies E (1991) Dtsch Apoth Ztg 131:1217-1221
80. Tita B, Faccendi L, Bello U, Martinoli L, Bolle P (1993) Pharmacol Res 27 (Suppl 1):21-22 [PubMed]
81. Mittman P (1990) Planta Med 56:44-47 [PubMed]
82. Celia Baraibar P, Broncano FJ, Lazaro-Carrasco MJ, Rebuelta M, Villuna L (1983) An Bromatol 35:99-103
83. Steinegger E, Hänsel R (1992) Pharmakognosie, 5. Aufl., Springer-Verlag, Berlin Heidelberg S. 356
84. Reile B (Hrsg.) (1928) Das große Kneippbuch von S. Kneipp, B. Reile, Verlag J. Kösel, München, S. 909-911
85. Schneider E (1988) Nutze die heilkräftigen Pflanzen, Saatkorn-Verlag, Hamburg, S. 85-87
86. Eckstein F, Flamm S (1932) Die Kneipp-Kräuterkur, Kneipp-Bund Gesundheitsverlag, Bad Wörishofen, S. 89
87. Kneipp S (1891) Meine Wasserkur, 34. Aufl., Verlag J. Kösel, Kempten, S. 124-125
88. Dathe G, Schmidt H (1987) Urologe (B) 27:223-226
89. BAz Nr. 199a vom 20.10.1989
90. Präparateverzeichnis der Kneipp-Werke Würzburg, 1994, S. 45
91. Rhodes L, Primka RL, Berman C, Vergult G, Gabriel M, Pierre-Malice M, Gibelin B (1993) Prostate 22:43-51[PubMed]
92. Obertreis B, Ruttkowski T, Teucher T, Behnke B, Schmitz H (1996) Arzneim Forsch 46:386-394
93. McNeal JE (1978) Invest Urol 14:340-345
94. Chung LWK, Matsuura J, Rocco AK, Thompson TC, Miller GJ, Runner MN (1984) Ann NY Acad Sci 438:394-404
95. Lichius JJ, Muth C (1997) Planta Med, Bd. 63, S. 307–310
96. Engelmann U, Boos G, Kres H (1996) Urologe [B]36:287-291
97. Lenggenhager K (1974) Ber Schweiz Bot Ges 84:73-80, zit. nach Lit. [1] S. 474
98. Schomakers J, Bollbach FD, Hagels H (1995) Dtsch Apoth Ztg 135:578-584
99. Budzianowski J (1991) Planta Med 57:507 [PubMed]
100. Daniel M (1992) Die Brennesselwurzel – Untersuchungen zur Analytik der unterirdischen Organe einiger europäischer Nesselarten unter besonderer Berücksichtigung von U. dioica L. und U. kioviensis Rogow, Dissertation, Universität Marburg
101. Kraus R (1990) Inhaltsstoffe der Wurzelextrakte von Urtica dioica und ihre potentielle Wirksamkeit, Dissertation, Universität Bayreuth
102. Koch E (1995) in: Loew D (Hrsg.) Phytopharmaka in Forschung und klinischer Anwendung, Steinkopff-Verlag, Darmstadt, S. 57-79
103. Willer F (1992) Chemie und Pharmakologie der Polysaccharide und Lektine von Urtica dioica (Lin.), Dissertation, Universität Augsburg
104. Hryb JD, Khan MS, Romas NA, Rosner W (1995) Planta Med 61:31-32 [PubMed]
105. Arzneitelegramm (1991) 11. Ausgabe
106. Wolf J (1995) Pharm Ztg 140:2613 (Nr. 29:35)
107. Wolf J (1995) Pharm Ztg 140:2685 (Nr. 30:37)
108. Ramm S, Hansen C (1997) in: Chrubasik C, Wink M (Hrsg.) Rheumatherapie mit Phytopharmaka, Hippokrates-Verlag, Stuttgart, S. 97--106
109. Teucher T, Obertreis B, Ruttkowski T, Behnke B, Schmitz H (1996) Arzneim Forsch 46:906-910 [PubMed]
110. Obertreis B, Giller K, Teucher T, Behnke B, Schmitz H (1996) Arzneim Forsch 46:52-56 [PubMed]
111. Chrubasik S, Enderlein W, Conradt C, Grabner W (1997) Phytomedicine 4:105--108
112. Hag 5, Bd. 1, S. 701
113. Kom 10
114. Bauer R, Holz A, Chrubasik S (1997) Kaffeoyläpfelsäure als Leitsubstanz in Brennesselzubereitungen in: Chrubasik S, Wink M (Hrsg.), Rheumatherapie mit Phytopharmaka, Hippokrates Verlag, Stuttgart, S. 112-120
115. PhEur 4.6 Urtica herba; Pharmeuropa 14.1 2002
116. Tunón H, Olavsdotter C, Bohlin L (1995) J. Ethnopharmacology 48: 61-76 [PubMed]
117. ESCOP Monograph 2003 Urticae Folium/Herba
118. Klingelhöfer S, Obertreis B, Quast S, und Behnke B (1999) J. Rheumatol 26:2517-2522 [PubMed]
119. Ramm S, Hansen C (1995) Dtsch Apoth Ztg 135 (39,Suppl.):3-8
120. Randall C, Meethan K, Randall H and Dobbs F (1999) Complementary Therap Med 7:126-131. [PubMed][PubMed]
121. Randall C, Randall H, Dobbs F, Hutton C, Sanders H (2000) J Royal Soc Med 93:305-309.
122. Bauer HW, Sudhoff F, Dressler S (1988) in: Bauer HW (Hrsg.) Benigne Prostatahyperplasie II. W.Zuckschwerdt Verlag, München, Bern, Wien, San Francisco, S.44-49
123. Kraus R, Spiteller G, Bartsch W (1991) Liebigs Annalen der Chemie 4:335-339
124. Ganser G, Spiteller D (1995) Planta Medica 61:138-140
125. Konrad L, Müller HH, Lenz C, Laubinger H, Aumüller G, Lichius JJ (2000) Planta Medica 66:44-47
126. Lichius JJ, Lenz C, Lindemann P, Müller HH, Aumüller G, Konrad L (1999) Pharmazie 54:768-771 [PubMed]
127. ESCOP Monograph 2003 Urticae Radix
Lizenzausgabe mit freundlicher Genehmigung des Springer Medizin Verlags GmbH, Berlin, Heidelberg, New York
Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, Birkenwaldstraße 44, 70191 Stuttgart
24.01.2013