Elisabeth Stahl-Biskup, Ulrike Wissinger-Gräfenhahn; aktualisiert: Volker Schulz
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A Lavandula angustifolia MILL.
D Lavandula angustifolia e floribus siccatis hom. HAB 1
D Lavandula angustifolia hom. HAB 1
D Lavandulae aetheroleum (Lavendelöl)
D Lavandulae flos (Lavendelblüten)
A Lavandula × intermedia EMERIC. ex LOISEL.
D Lavandulae hybridae aetheroleum (Lavandinöl)
D Lavandula-dentata-Blütenstände
D Stoechados arabicae flos (Stoechasblumen)
Aetheroleum Lavandulae; Lavandulae Oleum; Oleum Lavandulae
dt.: (Echtes) Lavendelöl; Lavender flower oil, lavender oil; Essence de lavande, huile essentielle de lavande; Lavanda essenza.
Lavandulae aetheroleum – DAB 10; Helv VII; Huile essentielle de lavande – PF X; Lavender Oil – BP 80; Lavender Oil – USP XXI; Aetheroleum Lavandulae – ÖAB 90
Das durch Destillation mit Wasserdampf gewonnene ätherische Öl aus den frischen Blüten und/oder BlütenständenDAB 10, PF X, BP 80, USP XXI, ÖAB 90, Helv VII.
Stammpflanzen: Lavandula angustifolia MILL.; L. × intermedia LOISEL. nur in BP 80 als Stammpflanze von „English Lavender Oil“; für „Foreign Lavender Oil“ ist L. angustifolia MILL. als Stammpflanze angegeben.
Herkunft: Südfrankreich, Iberische Halbinsel, Balkan, Osteuropa.
Gewinnung: Ernte der Blüten bei voller Blüte im August, möglichst bei Sonnenschein, um trockene Ware zu erhalten. Unmittelbar danach erfolgt eine Wasserdestillation, heute zumeist eine Wasserdampfdestillation, um höhere Ölausbeuten und hohe Estergehalte im Öl zu erhalten [86]. Gewinnungsmethoden in einzelnen Ländern s. Lit. [86]
Handelssorten: Lavendelöl 40/42 (Mont Blanc, bas titrage) und das teurere Lavendelöl 50/52 (Barreme, haut titrage) werden heute im wesentlichen gehandelt. Die Zahlen bezeichnen den Estergehalt; als Lavendelöl jugoslawisch wird ein aus dem ehemaligen Jugoslawien stammendes Öl gehandelt, das wahrscheinlich aber ein Lavandinöl darstellt.
Ganzdroge: Geschmack. Aromatischer, brennender und schwach bitterer Geschmack. Geruch. Charakteristischer Geruch. Aussehen. Lavendelöl ist eine klare, farblose bis schwach gelbliche, leicht bewegliche Flüssigkeit
Verfälschungen/Verwechslungen: Echte Lavendelöle sind teuer und werden häufig verfälscht, vorzugsweise mit Lavandinöl aus L. × intermedia EMERIC. oder auch mit acetyliertem Lavandinöl. Lavandinöl ist billiger und wird heute in weit größerem Maße als Lavendelöl gehandelt. Auch Japanisches Shiuöl und Petitgrainöl mit ebenfalls hohem Linalool- und Linalylacetatgehalt und daraus gewonnenes Linalool und Linalylacetat werden zugemischt [86]. Außerdem Verfälschungen durch Zugabe von synthetischem oder semisynthetischem Linalool bzw. Linalylacetat.
Minderqualitäten: Öle mit Estergehalten von unter 30 % sind minderwertig. Sie sind entweder verfälscht oder unsachgemäß destilliert.
Inhaltsstoffe: 60 bis 65 %, im Einzelfall bis zu 75 % des Öls werden von dem Monoterpenalkohol (R)-(–)-Linalool (20 bis 50 %) und seinem Essigsäureester (R)-(–)-Linalylacetat (30 bis 40 %) gebildet, wobei der Ester die wertbestimmende Komponente ist. Die Angaben des Konzentrationsverhältnisses von Linalylacetat und Linalool in der Literatur sind sehr unterschiedlich. Es wird durch die Art der Destillation stark beeinflußt, da sich Linalylacetat bei der Destillation zersetzt [12], wobei hauptsächlich Linalool entsteht. Das esterreichste Öl wird erhalten, wenn die Lavendelblüten in ganz frischem Zustand und mit Wasserdampf so schnell wie möglich destilliert werden. Unter Auswertung der Literatur lassen sich für einige weitere Inhaltsstoffe folgende Werte angeben: 3 bis 7 % cis-Ocimen, je 3 bis 5 % Terpinen-4-ol und β-Caryophyllen, 2 bis 3 % Lavandulylacetat, 1 bis 2 % 1,8-Cineol, je ca. 1 % Limonen, Geraniol, Lavandulol und α-Pinen, 0,1 bis 0,5 % Camphen, Geranylacetat und Nerylacetat. An nicht-terpenoiden Aliphaten sind bis zu 3 % 3-Octanon, 0,5 bis 1 % 1-Octen-3-ol und weiterhin 1-Octen-3-ylacetat und 3-Octanol enthalten. Es finden sich in der Literatur Angaben für die Öle aus Frankreich [13]-[16], Italien [17], Bulgarien[18], dem ehemaligen Jugoslawien [19] und Amerika [20]. 3 % des Öls werden von ca. 250 Spurenkomponenten gebildet. Dabei handelt es sich um weitere Mono- und Sesquiterpenoide, auch bifunktionelle Derivate [21], [22], und Carbonylverbindungen der höher siedenden Fraktion [23], [24], [25].
Identitaet: Die Arzneibücher prüfen die Identität dünnschichtchromatographisch, wobei eine Lösung des Öls in Toluol (DAB 10, PF X) oder Ethanol 96 % (Helv VII) als Untersuchungslösung dient. DC nach DAB 10, PF X,Helv VII: Referenzsubstanzen: Linalool, Linalylacetat DAB 10,PF X, Helv VII; zusätzlich 1,8-Cineol PF X, Helv VII; Sorptionsmittel: Kieselgel G DAB 10, PF X; Kieselgel F254 Helv VII; FM: Dichlormethan (zweimal entwickeln)DAB 10; Ethylacetat-Toluol (5+95) PF X; Ethylacetat-Toluol (10+90)Helv VII; Detektion: Besprühen mit Anisaldehyd-Reagenz DAB 10,Helv VII bzw. Vanillinschwefelsäure-Reagenz PF X und 5 bis 10 min auf 100 bis 105 °C erhitzen, Auswertung im Vis DAB 10,PF X bzw. UV 365 nm; Auswertung: Zur Auswertung werden die violett gefärbten Zonen des Linalools in der unteren Hälfte und des Linalylacetats etwas oberhalb der Mitte angesprochen. 2 bis 5 weitere grünbraune oder rotviolette Zonen liegen unterhalb und oberhalb des Linalools. Die braunviolette Zone des Cineols zwischen Linalool und der darüberliegenden, rot gefärbten Zone des Caryophyllenepoxids darf nur schwach sichtbar werden DAB 10. Stärkere Färbung würde auf Vorliegen bzw. auf eine Verfälschung mit Lavandinöl hinweisen. Rf-Werte nach PF X : Linalool ca. 0,30, Cineol ca. 0,40 und Linalylacetat ca. 0,70. Abbildungen s. Lit.[26], [27] PF X enthält eine gaschromatographische Identitätsprüfung mit quantitativer Aussage über einzelne Komponenten im Öl: Kapillare: Glaskapillare 50 m × 0,30 mm Innendurchmesser; stationäre Phase: Polyethylenglykol 20.000; Trägergas: Helium; Detektor: Flammenionisationsdetektor; Temperaturprogramm: 60 °C gleichbleibend über 10 min, dann 2 °C/min bis 180 °C; Injektor 180 bis 200 °C; Detektor 200 bis 250 °C; Auswertung: Für die sechs wichtigsten Komponenten, angeordnet nach ihrer Reihenfolge im Chromatogramm, sind folgende Grenzwerte angegeben: Limonen 0,1 bis 0,5 %, Cineol 0,3 bis 1,5 %, Campher 0,2 bis 0,5 %, Linalool 25 bis 38 %, Linalylacetat 25 bis 45 %, α-Terpineol 0,3 bis 1,0 %. Diese Werte entsprechen einem von der Association Française de Normalisation (A. F. N. O. R.) herausgegebenen Standard für qualitativ gute französische Lavendelöle, der noch weitere Komponenten umfaßt: Höchstens 2 % 3-Octanon, 4 bis 10 % cis-β-Ocimen, 2 bis 6 % trans-β-Ocimen, mindestens 0,3 % Lavandulol, mindestens 2 % Lavandulylacetat. Möglich, aber im Vergleich zur Gaschromatographie sicher weniger geeignet, ist eine HPLC auf RP8 mit Methanol-Phosphorsäure 0,2 % (80+20) als mobile Phase [28].
Reinheit: Mischbarkeit: Lavendelöl ist mischbar mit Dichlormethan, Ethanol 90 %, Ether, Toluol und fetten ÖlenDAB 10, auch mit wasserfreiem Ethanol, Chloroform, flüssigem Paraffin, Petrolether und SchwefelkohlenstoffHelv VII. Relative Dichte: 0,876 bis 0,894 DAB 10; 0,877 bis 0,890 PF X; 0,875 bis 0,895 (englisches Öl) bzw. 0,878 bis 0,892 (ausländisches Öl) BP 80; 0,875 bis 0,888 bzw. für synthetisches Öl 0,875 bis 0,892 USP XXI; 0,875 bis 0,892 ÖAB 90; 0,882 bis 0,898 Helv VII; Brechungsindex: 1,457 bis 1,464 DAB 10, ÖAB 90; 1,458 bis 1,464 PF X, Helv VII; 1,460 bis 1,474 (englisches Öl) bzw. 1,457 bis 1,464 (ausländisches Öl) BP 80; 1,458 bis 1,470 USP XXI. Optische Drehung: –3 ° bis –11 ° DAB 10,ÖAB 90, Helv VII; –7 ° bis –11 ° PF X; –5 ° bis –13 ° (englisches Öl) bzw. –5 ° bis –12 ° (ausländisches Öl) BP 80; –3 ° bis –10 °USP XXI. Säurezahl: Höchstens 2,0 DAB 10; höchstens 1PF X; höchstens 0,5 Helv VII. Esterzahl: 25 bis 45 (englisches Öl) bzw. 100 bis 170 (ausländisches Öl), nach Acetylierung 165 bis 200 (englisches Öl) bzw. 220 bis 280 (ausländisches Öl) BP 80.DAB 10 prüft weiterhin auf fremde Ester, fette Öle, verharzte ätherische Öle und wasserlösliche Anteile. Helv VIIprüft zusätzlich auf Wasser und auf Löslichkeit in Ethanol, wobei sich das Öl in 3 Volumenteilen Ethanol 70 % lösen muß, nach PF X in 5 Volumenteilen Ethanol 70 %. Neben den Kennzahlen und den allgemeinen Prüfvorschriften für ätherische Öle ist bei der Reinheit des Lavendelöls besonders auf 1,8-Cineol und Campher zu achten, deren Gehalt durch Zusatz von Lavandinöl erhöht sein kann. Von allen Arzneibüchern nimmt nur PF Xdarauf Bezug, indem es die Grenzen für Cineol mit 0,3 bis 1,5 % und für Campher mit 0,2 bis 0,5 % festlegt und gaschromatographisch überprüfen läßt (s. → Identität). In einer ausführlichen Untersuchung über die Verfälschungen von Lavendelöl mit Lavandin- und Spiköl wird auch noch auf den Gehalt an Borneol hingewiesen, das im Lavendelöl nur zu 0,8 bis 1,4 % enthalten ist, im Lavandinöl jedoch zu 1,7 bis 3,3 % [16]. Spiköl, das in der Praxis wegen der leichteren Nachweisbarkeit kaum als Verfälschung in Frage kommen dürfte, enthält nur wenig Linalylacetat (0,7 bis 1,8 %) und eine vergleichsweise hohe Konzentration an 1,8-Cineol (20 bis 35 %) und Campher (10 bis 20 %) [16]. Zusätze von synthetischem Linalylacetat bzw. Linalool können nachgewiesen werden, wenn es sich um racemische Syntheseprodukte handelt, da natürliche Lavendelöle optisch reines (R)-(–)-Linalylacetat bzw. (R)-(–)-Linalool enthalten [29]. Die optische Reinheitskontrolle des Linalylacetats und Linalools kann entweder durch Komplexierungsgaschromatographie im MDGC-Verfahren [29] oder gaschromatographisch mit optisch aktiven Phasen, am besten auf modifizierten Cyclodextrinphasen, festgestellt werden [30], [96]. Chirospezifischer Nachweis weiterer Ölkomponenten [96]. Ein Nachweis der Synthesebegleitstoffe, wie z. B. Dehydro- und Dihydrolinalool bzw. deren Essigsäureester, ist nur bei schlechter Qualität des Syntheseproduktes gaschromatographisch möglich [15].
Gehalt: DAB 10, ÖAB 90 und USP XXI fordern mindestens 35 % Ester, Helv VII fordert 30 bis 60 %, berechnet als Linalylacetat. Nach PF X 25 bis 40 % Linalylacetat, gaschromatographisch bestimmt.
Gehaltsbestimmung: Die Bestimmung erfolgt in der Regel durch Ermittlung der Esterzahl. Das ätherische Öl wird mit 0,5 N ethanolischer KOH-Lösung erhitzt, wobei die Ester verseift werden. Der Verbrauch an KOH wird maßanalytisch mit 0,5 N Salzsäure ermittelt. PF X läßt den Linalylacetatgehalt gaschromatographisch bestimmen und gibt dafür Grenzwerte von 25 bis 45 % an (s. → Identität). Weitere gaschromatographische Gehaltsbestimmung s. Lit. [16], [31], [32] ; mit Carvon als innerem Standard [33]. Weitere Gehaltsbestimmung: Nach DC densitometrisch [32].
Lagerung: Vor Licht geschützt, in dicht verschlossenen, dem Verbrauch angemessenen Behältnissen. Öle aus verschiedenen Lieferungen dürfen nicht miteinander gemischt werden. Nicht über 25 °C DAB 10.
Zubereitungen: Spiritus Lavandulae DAB 6. Lavendelspiritus enthält 3 Teile Lavendelöl, 747 Teile Ethanol 96 % und 250 Teile Wasser. Zur Herstellung wird das Lavendelöl zunächst in Ethanol gelöst, die Lösung mit Wasser gemischt und nach mehrtägigem Stehen filtriert. Lavendelspiritus ist klar, farblos und riecht nach Lavendelöl; Dichte 0,877 bis 0,881 DAB 6.
Verwendung: Geruchskorrigenz für Externa. Wichtige Duftkomponente in der Parfümerie, Kosmetik und Seifenindustrie; hauptsächlich für Lavendelwässer und Kölnisch Wasser.
Gesetzliche Bestimmungen: Aufbereitungsmonographie der Kommission E am BGA „Lavandulae flos (Lavendelblüten)“ [43] und Negativmonographie der Kommission B8 am BGA „Lavendelöl-Bäder“ [44]. Lavendelöl hat den GRAS-Status [47], d. h. es wird allgemein als sicher angesehen (generally regarded as safe).
Wirkungen: Vorklinische Pharmakologie Biochemische Modelle (in vitro) Zubereitungen aus Lavendelblüten, in erster Linie dem Lavendelöl, werden zentral dämpfende, neuroprotektive, antikonvulsive, antimikrobielle sowie eine Reihe weiterer pharmakologischer Wirkungen nachgesagt. Übersichten zu der umfangreichen Literatur finden sich bei [75], [112], [115], [117], [133]. In einem Experiment mit biotechnologisch gewonnenen GABA-A-Rezeptoren aus Rattenhirn wurde deren Einfluss auf spezifische Membranpotentiale gemessen. Lavendelöl in verschiedenen Zubereitungen potenzierte den Einfluss von GABA-A. Die Autoren schlossen daraus, dass Lavendelöl in niedrigen Konzentrationen die Affinität von GABA zu den Rezeptoren erhöht und in dieser Eigenschaft bekannten Sedativa wie Benzodiazepinen und Barbituraten ähnelt [111]. Antimikrobielle Wirkungen sind zurückzuführen auf den Gehalt an Linalool, das im Plattentest eine Hemmwirkung auf eine Vielzahl von Mikroorganismen zeigt, während Linalylacetat vergleichsweise weniger wirksam ist [34]. Im Agardiffusionstest zeigt reines Öl Wirkung auf Escherichia coli, Candida albicans, Bacillus subtilis und Staphylococcus aureus, jedoch keine Wirkung auf Pseudomonas aeruginosa [35]. Von 22 in einem Diffusionstest getesteten Mikroorganismen Wirkung auf 18, jedoch im Vergleich zu thymolhaltigen Ölen weniger wirksam [36]. Im Verdünnungstest wirkt Lavendelöl hemmend auf die Dermatophyten Epidermophyton floccosum (MHK-Wert <313 ppm), Trichophyton mentagrophytes var. interdigitale (MHK-Wert zwischen 313 und 625 ppm) und Trichophyton rubrum (MHK-Wert < 313 ppm) [37]. Phenolkoeffizient 1,6 [38]. Tiermodelle (in vivo) • Zentraldämpfende Wirkung nach Inhalation. Eine signifikante Abnahme der motorischen Aktivität wurde nach 30, 60 und 90 Minuten bei Mäusen beobachtet, welche in einem Lichtschrankenkäfig einer Lavendelatmosphäre ausgesetzt waren. Linalool und Linalylacetat allein zeigten ähnliche Effekte. Eine signifikante Abnahme der motorischen Aktivität von 6 bis 8 Wochen alten und 6 Monate alten weiblichen und männlichen Mäusen nach 30, 60 und 90 min ist zu beobachten, wenn diese in einem Lichtschrankenkäfig einer Lavendelölatmosphäre ausgesetzt werden. Linalool und Linalylacetat allein zeigen denselben Effekt. Die Plasmaspiegel von Linalool stiegen proportional mit der Versuchszeit an [41]. Die Inhalation von Lavendelduft führte in einer weiteren Versuchsreihe zu einer dosisabhängigen Unterdrückung der durch Pentetrazol, Nicotin und Elektroschock induzierten Krämpfe bei Mäusen [145]. In einem kontrollierten Versuch wurde das Verhalten von 2 x 20 Schlacht-Schweinen während des jeweils 2-stündigen Viehtransportes in Intervallen von 10 Minuten protokolliert. Als Maß für die Stress-Belastung wurde die Konzentration von Cortisol im Speichel der Tiere herangezogen. Am Tag 1 erfolgte der Transport mit gewöhnlichem Stroh, am Tag 2 war das Stroh mit Lavendelöl imprägniert. Die Tiere waren mit Lavendelöl aktiver (mehrheitlich in liegender Position 7% mit vs. 34% ohne Lavendel). Die Symptome der Reisekrankheit (Schaum vor dem Maul, Brechversuche und Erbrechen) waren unter Lavendel signifikant seltener als in der Kontrollgruppe (zusammen 3/20 vs. 9/20 Tiere). Die Cortisol-Konzentration im Speichel als Maß der Stress-Belastung wies demgegenüber keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Gruppen auf [113]. • Neurodepressive Wirkung Bei einmaliger Gabe von 0,4 mL/kg KG p. o. Lavendelöl, gelöst in Olivenöl (1:60), an Mäuse und anschließender Gabe von 40 mg/kg KG i. p. Pentobarbital verkürzt sich die Einschlafzeit und verlängert sich die Schlafdauer signifikant gegenüber einer Kontrollgruppe. Bei Vorbehandlung über 5 Tage und anschließender Gabe des Barbiturates wurden keine signifikanten Effekte gesehen. Nicht-signifikante sedative Effekte werden in verschiedenen anderen Tests (Lochbrett, 4-Platten, Labyrinth) beobachtet [40]. Dosisabhängig könnte es sich dabei um einen sedativen oder anxiolytischen Effekt handeln [82]. Eine Dosis von 100 mg/kg KG i. p. Lavendelöl verlängert bei Albinoratten eine Evipannarkose (100 mg/kg KG i. p.) um das Doppelte, eine Alkoholnarkose (35 %, 3,5 g/kg KG i. p.) auf knapp das Doppelte und eine Chloralhydratnarkose (300 mg/ kg KG i. p.) auf mehr als das 1,5fache. In Dosen von 138 (108 bis 177) mg/kg KG i. p. bei weiblichen bzw. 140 (120 bis 164) mg/kg KG i. p. bei männlichen Ratten wirkt Lavendelöl hemmend bei Krämpfen, die durch Elektroschocks hervorgerufen werden. In Dosen von 200 bis 300 mg/kg KG i. p. verhindert es bei Albinoratten bei 60 bis 70 % der Tiere krampfartige Erscheinungen, hervorgerufen durch Metrazol. Bei Albinomäusen ED50 = 250 (181 bis 360)mg/ kg KG i. p. Bei einer Dosierung von 100 bis 200 mg/kg KG i. p. weder Wirkung bei Krämpfen, hervorgerufen durch Strychnin, noch bei Nicotin- bzw. Arecolinhyperkinesen. I. p. Gabe von Lavendelöl in Dosen von 200 bis 300 mg/kg KG vermindert bei männlichen Albinomäusen die spontane motorische Aktivität und auch die durch Coffeinnatriumbenzoat (20 mg/kg KG s. c.) und Amphetamin (5 mg/kg KG) intensivierte motorische Aktivität [39]. Die Fähigkeit, sich auf einer rotierenden Achse zu halten, wird ebenfalls vermindert; ED 50 = 248 (150 bis 396) mg/kg KG i. p. [39]. • Sonstige Wirkungen. In einem kontrollierten Versuch wurde die spasmolytische Wirkung von Lavendelöl in vitro an den Modellen des Meerschweinchen-Ileum und des Ratten-Uterus geprüft. Die relaxierende Wirkung auf die Muskulatur war in beiden Modellen signifikant. In Bezug auf den Mechanismus konnten die Autoren auf einen postsynaptischen, durch cAMP vermittelten Effekt schließen, der im Wesentlichen durch den Haupt-Inhaltstoff Linalool vermittelt wurde [134]. An Modellen der Konjunktiva beim lebenden Kaninchen und am Rattenzwerchfell in vitro waren mit Lavendelöl relativ ausgeprägte lokalanaesthetische Wirkungen messbar, die mit aetherischen Ölen von zwei Citrus-Arten nicht nachweisbar waren [126]. Nach Inhalation von Lavendelöl bei Ratten wurde allerdings anstelle der Analgesie eher eine Hyperalgesie beobachtet[143]. In einer weiteren Untersuchung konnte gezeigt werden, daß die aetherischen Öler verschiedener Labiatae (Salvia, Melissa, Lavendula) die Lipid-Peroxidation signifikant hemmen [128]. In einem Tumor-Modell an der Maus konnte nachgewiesen werden, dass ein Inhaltstoff des Lavendelöles das Tumorwachstum um 22% und dessen Metastasierung um 58% reduzieren konnte [132]. Pharmakodynamische Studien am MenschenUntersuchungen über pharmakodynamische Wirkungen von Zubereitungen aus Lavandula officinalis an gesunden Probanden wurden mit der Ausnahme einer Publikation [138] nur nach inhalativer Zufuhr im Sinne der Aromatherapie durchgeführt. Zielgrößen in diesen Studien waren die Auswirkungen der Lavendel-Zubereitungen auf elektrophysiologische Aktivitäten des ZNS, Stimmungen und Emotionen, kognitive Funktionen sowie auf physiologische Parameter des Kreislaufes. Die Methoden auf der Basis elektrophysiologischer Aktivitäten können unterschieden werden in solche, bei denen eine unmittelbare Reaktion des Gehirns auf einen neu aufgenommenen Reiz gemessen wird (evozierte Potentiale; abhängige negative Variation (CNV)) und in solche, bei denen die stetigen Potentiale des Gehirns aufgezeichnet werden (EEG-Verfahren). Letztere werden nach ihrer Frequenz unterschieden: Wellen zwischen 8 und 13 Hz werden als Alpha-Wellen bezeichnet, solche mit höherer Frequenz als Beta-Wellen, solche mit niedrigerer Frequenz als Theta- (4-7 Hz) und Delta-Wellen. Die Auswertung mittels Computer kann die absoluten oder die relativen Änderungen bestimmter Frequenz-Bereiche darstellen. Die Interpretation dieser Veränderungen ist Spezialisten vorbehalten. Eindeutige und stetige Korrelationen z. B. mit den psychometrischen Messgrößen zur Bewertung der Befindlichkeit oder den kognitiven Funktionen ergeben sich auch innerhalb der Fachkreise nicht in jedem Falle. In Bezug auf die therapeutische Anwendung scheinen daher direkte Bewertungen mittels validierter Selbstbeurteilungs- oder visueller Analog-Skalen nicht nur anschaulicher sondern auch verlässlicher zu sein. Die elektophysiologischen Verfahren zeigen aber objektiv an, ob überhaupt eine Reaktion auf die Prüfsubstanz im ZNS stattfindet. In einer doppelblinden Multi-Crossover-Studie mit 12 Probandinnen wurde die Wirkung eines ethanolischen Lavendelblüten-Extraktes (1200 mg einmalig p. o.) auf das EEG und den Wachzustand, gemessen mittels visueller Analog-Skala (VAS), im Vergleich mit Placebo, Diazepam und 7 weiteren pflanzlichen Extrakten geprüft. EEG und VAS kamen unmittelbar vor sowie 120 und 180 Minuten nach der Einnahme der Testsubstanz zur Anwendung. Basierend auf den Ergebnissen der Selbstbeurteilung mittels VAS wurden unter Diazepam wie auch mit Baldrian- und Lavendel-Extrakt ausgeprägte Sedierungen beschrieben, während sich beispielsweise die Extrakte aus Johanniskraut, Melisse und kalifornischem Mohn nicht signifikant von Placebo unterschieden. Die quantitativen EEG-Auswertungen ergaben bei den 3 sedierenden Stoffen zwar ebenfalls ausgeprägte Veränderungen, die sich jedoch in ihren Profilen zwischen Diazepam einerseits sowie Baldrian und Lavendel andererseits deutlich unterschieden [138]. Alle weiteren Untersuchungen wurden mit Lavendelöl durchgeführt. Bei 7 Probanden führte die Inhalation von Lavendelöl zur signifikanten Reduktion selektiver EEG-Potentiale (contingente negative Variation = CNV), die als Parameter von Aufmerksamkeit, Erwartung und Wachheit gelten. Im Vergleich mit einer Reihe von anderen Stoffen wird auf eine sedierende und relaxierende Wirkung des Lavendelöles geschlossen. Im Gegensatz zum Nitrazepam wurde die Reaktionszeit jedoch nicht beeinflusst [93].Bei 10 Testpersonen, die Lavendelöl mit einer OP-Maske verabreicht bekamen, wurde die Entscheidungszeit eines computergesteuerten Reaktionstestes beträchtlich erhöht. Ein Einfluß auf die Bewegungszeit war jedoch nicht festzustellen. Die Autoren deuteten dieses Ergebnis im Sinne einer zentralen sedierenden Wirkung ohne Einfluß auf die Motorik. Ein zweites Experiment derselben Gruppe untersuchte bei 24 Testpersonen die Reaktionszeiten in einer Wachsamkeits-Aufgabe. Auch hier verursache Lavendelöl eine signifikante Zunahme, Jasminduft dagegen eine signifikante Abnahme der Reaktionszeit [130]. Sugawara et al.[139], [140] ließen in einem kontrollierten Versuch gesunden Probanden die beiden Enantiomeren des Linalools inhalieren. Neben der quantitativen EEG-Analyse wurde eine eigens entwickelte Selbstbeurteilungs-Skala zur Bewertung von 13 Geruchs-Qualitäten angewendet. Im Vergleich mit dem Racemat lösten die beiden Enantiomeren unterschiedliche Wirkungen sowohl im EEG als auch in Bezug auf die Geruchsempfindungen aus. Diego et al.[124] ließen 40 gesunden Probanden für die Dauer von 3 Minuten Lavendel- oder Rosmarin-Duft einatmen. Die Wirkung wurde mittels quantitativer EEG-Analyse, Selbstberwertungs-Skala der Stimmungslage (Profile of Mood States = POMS) und einem kognitiven Leistungs-Test (Computer-Rechenaufgabe) geprüft. Die Lavendel-Gruppe zeigte erhöhte Beta-Power im EEG, fröhliche und entspannte Stimmung in POMS, verbunden mit der Fähigkeit zu schnellerer und präziserer Lösung der Rechenaufgabe. Die Rosmarin-Gruppe hatte erniedrigte Beta-Power im EEG, ebenfalls größere Schnelligkeit aber verminderte Präzision im Rechen-Test. Vernet-Maury et al.[142] ließen 15 weiblichen und männlichen Probanden im Alter von 22-28 Jahren mittels einer Gesichtmaske 5 stark differierende Duftstoffe in randomisierter Folge applizieren. Jeder Geruchs-Qualität mußten die Probanden einer hedonische 11-Punkte-Skala von „hochgradig angenehm“ bis „hochgradig unangenehm“ zuordnen. Simultan dazu wurden 6 Reaktionen seitens des autonomen Nervensystems (ANS) aufgezeichnet, nämlich Hautpotential (mV), Hautwiderstand (kOhm), Haut-Temperatur, Haut-Blutfluß, Herz- und Atemfrequenz. Aufgrund vorangegangener Untersuchungen zur Methodik wurden die 6 ANS-Parameter einem „Entscheidungs-Baum“ zur Differenzierung verschiedener Emotions-Zustände zugeordnet, nämlich Fröhlichkeit, Überraschung, Traurigkeit, Furcht, Ekel und Ärger. Zwischen der hedonischen Bewertung und dem Reaktions-Profil der ANS-Parameter ergaben sich typische und reproduzierbare Korrelationen. Im Vergleich der Wirkungen der 5 Duftstoffe lösten Lavendel, gefolgt von Ethylazetat, am stärksten „Fröhlichkeit“ aus; Campher induzierte „Fröhlichkeit“, „Überraschung“ oder „Traurigkeit“ (abhängig von der Anamnese des Probanden); Essig- und Buttersäure induzierten „Ärger“ und „Ekel“. Degel und Köster [122] führten eine prospektive randomisierte Studie mit insgesamt 108 Frauen und Männern (mittlere Alter: 30 Jahre) durch. Gruppen von je 36 Probanden wurden in 3 verschiedenen Duft-Räumen, entweder mit Lavendel oder mit Jasmin oder mit Placebo, eine gleichbleibende Serie kognitiver Leistungstests (kreative, erzählerische und mathematische Fähigkeiten) durchführen. Am Ende der Tests wurde die Stimmungslage jedes Probanden beurteilt; letztere war im statistischen Mittel nach Lavendel besser als nach Jasmin. Auch bei den kognitiven Leistungs-Tests ergaben sich unter Lavendel generell mehr positive und unter Jasmin mehr negative Einflüsse. Saeki [137] prüfte in einer Crossover-Studie mit 10 Frauen im Alter von 19-21 Jahren den Einfluß eines Fußbades ohne und mit Lavendelöl (4 Tropfen auf 4 L Wasser von initial 40°C) auf 5 Funktionen des autonomen Nervensystems (EKG, Herz- und Atemfrequenz, Herzfrequenz-Variabilität und Blutfluß in der Fingerbeere). Beim Blutfluss ergaben sich unter Lavendel signifikante Zunahmen, bei den anderen Parametern keine Veränderungen. Romine et al.[136] setzten in einem kontrollierten Versuch je 10 Männer einer definierten körperlichen Leistung (2 Minuten schnelles Gehen in der Ebene) aus. Danach wurden in 2 Ruheräumen mit oder ohne Lavendel-Duft Blutdruck und Pulsfrequenz sofort und nach 10 Minuten gemessen. Die „Erholung“ der Werte verlief mit und ohne Lavendel gleich. Aufgrund der geringen Belastung (Mittelwerte unmittelbar danach ca. 132/79 mm Hg resp. 85/min!) war allerdings in diesem Versuch auch kaum ein anderes Ergebnis zu erwarten. Motomura et al.[135] führten mit 42 gesunden Studenten eine randomisierte Studie mit definiertem psychologischem Stress in einem Raum ohne oder mit vorheriger Ausbringung von 3 ml Lavendelöl durch. Eine psychologische Checkliste für Stress und Anspannung ergab signifikante Verminderungen unter Lavendelöl, während Herzfrequenz, Blutdruck und die Fähigkeit zur Lösung von Gedächtnisaufgaben nicht beeinträchtigt wurden. Zwei weitere Studien befaßten sich mit der Messung olfaktorischer Einflüsse von Lavendelöl auf das Gehirn. Brand et al.[114] wiesen bei 20 Frauen und 10 Männern mittels der Messung bilateraler elektrodermaler Potentiale bei einseitiger Applikation des Lavendelöls nach, daß die Perzeption des Geruchreizes in der individuell determinierten Hirn-Hämisphere, unabhängig von der Seite der Applikation (Nostrils) erfolgt. Di Nardo et al.[123] führten bei 9 Männern und 6 Frauen Messungen der Perfusion spezifischer Hirn-Areale mittels SPECT (Single Photon Emission Computed Tomography) bei spezifisch definierter olfaktorischer Intervall-Stimulation mit Lavendelwasser in beide Nostrils durch. Während der 10-minütigen Applikationsphase nahm die Perfusion bestimmter Hirn-Arele signifikant zu (z. B. +25% im Gyrus rectus). Studien zur Wirksamkeit und Unbedenklichkeit am Menschen • Aromatherapie In einer 3-armigen Doppelblindstudie an 45 Patienten mit major depression (gemäß DSM IV) (HAMD mindestens 18) wurden jeweils 15 Patienten über 4 Wochen mit täglich 60 Tropfen einer Lavendeltinktur (1:5, 50% Alkohol) + Placebotablette bzw. 100 mg Imipramin + Placebotablette bzw. 100 Imipramin + 60 Tropfen Lavendeltinktur behandelt. Unter der Lavendeltinktur reduzierte sich zwar der HAMD-Score, jedoch war der Imipramineffekt ausgeprägter. Die Kombination Lavendelöl + Imipramin war jedoch wirksamer als Imipramin allein, der Gruppenunterschied war statistisch signifikant zugunsten der Kombination (p < 0,001) Akhondzadeh et al. [108]. Hardy et al.[127] berichteten über eine Pilotstudie mit 4 geriatrischen Patienten, die an Insomnie litten. Patient 1 nahm seit 1 Jahr 10 mg Temazepam, Patient 2 seit 3 Jahren 25 mg Promazin-Hydrochlorid, Patient 3 seit 7 Monaten 1 Kapsel Chlormethiazol, Patient 4 war ohne Vormedikation. Die Schlafzeit der 4 Patienten wurde über einen Zeitraum von 6 Wochen nach einem gleichbleibenden Schema gemessen, davon je 14 Tage mit und ohne Vormedikation und in der 3. Phase unter 14-tägiger unter abendlicher Anwendung eines Lavendelöl-Zerstäubers. Die Schlafzeit der 4 Patienten war während der 14-tägigen Phase ohne Medikamente signifikant um etwa 1 Stunde verkürzt, kehrte jedoch nach Einleitung der Lavendel-Therapie vollständig zu den Werten vor dem Absetzen der Psychopharmaka zurück. Dale und Cornwell[120] berichteten über eine kontrollierte Studie mit insgesamt 635 Frauen im Wochenbett. Die Patientinnen erhielten nach der Geburt für die Dauer von 10 Tagen ein tägliches Vollbad (initial in der Klinik, später unter Kontrolle der Hebamme zu Hause), dem jeweils 6 Tropfen eines duftenden Öls zugesetzt wurden. Zur Prüfung der Wirksamkeit auf das postpartale Wohlbefinden wurden die Frauen in randomisierter Form 3 etwa gleich großen Gruppen zugeordnet: Die erste Gruppe erhielt natürliches Lavendelöl, die zweite ein synthetisches Gemisch mit lavendelähnlichen Duftstoffen, die dritte ein Öl mit einer duftenden chemischen Reinsubstanz. Als konfirmatorische Parameter zur Bewertung der Befindlichkeit wurden zwei visuelle Analogskalen zur Selbsteinschätzung der täglichen Beschwerden und der Stimmungslage angewendet. Im Vergleich mit den beiden synthetischen Ölen zeigte Lavendelöl am Tag 5 zwar eine tendenzielle aber nicht statistisch signifikante Überlegenheit. An den anderen Tagen ergaben sich gar keine Gruppen-Unterschiede in Bezug auf das Befinden und die Stimmungslage. Positivere Ergebnisse bei Wöchnerinnen wurden kürzlich wurden kürzlich von einer offenen Studie berichtet. Über einen Zeitraum von 8 Jahren erhielten insgesamt 8058 Patientinnen einer großen geburtshilflichen Klinik in England eine kombinierte Aromatherapie, worin jedoch Lavendelöl allerdings nur eines von 10 ätherischen Ölen war. In dieser Studie beurteilten 50% aller Frauen die Aromatherapie als hilfreich und nur 14% als nicht hilfreich. Insgesamt 100 Frauen (1,2%) berichteten über unerwünschte Ereignisse (60 Brechreiz, 15 Juckreiz, 13 Kopfschmerz, 9 zu schnelle Geburt), die jedoch seitens der Behandelnden nicht im Zusammenhang mit der Aromatherapie gesehen wurden [116]. In 2 randomisierten Studien wurde die Wirkung von Massagen mit Lavendelöl auf das Wohlbefinden und die Verminderung von Angstzuständen bei 12 bzw. 43 Patienten [125] untersucht. In der letztgenannten Studie führte die Behandlung mit Lavendelöl zu signifikant stärkeren Besserungen, als die Massage allein. 15 geriatrische Patienten mit fortgeschrittener Demenz und agitiertem Verhalten wurden im Rahmen einer Studie für die Dauer von 10 Tagen im täglichen Wechsel für je 2 h in Räumen mit oder ohne Lavendelöl-Duft untergebracht. Nach der Sitzung wurde täglich der Index der Pittsburgh Agitation Scale (PAS) erhoben. Im Mittel von je 5 Tagen hat sich der PAS-Score unter Lavendelöl bei 9 der 15 Patienten verbessert, bei 5 Patienten blieb er unverändert, bei 1 Patienten kam es zur Verschlechterung [147]. In einer randomisierten placebo-kontrollierten Studie wurden 54 Patienten mit krankhafter Obesitas, bei denen ein laparaskopischer Eingriff durchgeführt werden musste, post-operativ auf der Wachstation einer Lavendelöl- oder einer Placebo-Öl-Atmosphäre ausgesetzt. Der Opiat-Verbrauch innerhalb von 60 min nach dem Eingriff war in der Lavendel- gegenüber der Placebo-Gruppe signifikant (2,38 mg vs. 4,26 mg) reduziert [149]. 10 per Zeitungsanzeige rekrutierte Patienten (5 Frauen, 5 Männer, mittleres Alter etwa 40 Jahre) mit gesicherten Schlafstörungen wurden in die randomisierte, einfach-blinde Crossover-Studie eingeschlossen. Innerhalb einer 1-wöchigen Vorbeobachtungs-Periode durften nach dem Pittsburgh Sleep Quality Index 5 Score-Punkte nicht unterschritten werden. Nach der Randomisation folgen 2 Therapiephasen und eine dazwischen liegende Auswaschphase von je einer Woche Dauer. Je 5 Teilnehmer wurden sukzessive mit Lavendelöl bzw. Öl aus süßen Mandeln behandelt. 6 bis 8 Tropfen Öl wurden mit einem Zerstäubungsgerät während der nächtlichen Schlafzeit im eigenen häuslichen Schlafraum der Teilnehmer der Luft beigesetzt. Die primäre Zielgröße war die Änderung des Pittsburgh Sleep Quality Index (PSQI). Dabei handelt es sich um eine validierte Selbstbeurteilungs-Skala mit 19 Fragen zu Schlafstörungen und zur Schlaf-Qualität, die in 7 Bewertungsblöcken zusammengefasst werden, woraus Gesamt-Scores von 0 bis 21 resultieren können (0 = keine, 21 = schwerste Schlafstörungen). Patienten, die sich um mehr als 3 Punkte verbessern, gelten als Responder. Alle 10 Teilnehmer beendeten das gesamte Studienprogramm. Der PSQI-Score betrug im Mittel in den beiden Gruppen zu Beginn der 1. Behandlungsperiode 11,9 bzw. 11,7 und reduzierte sich unter Lavendelöl auf 9,2 während er unter Mandelöl auf 12,8 anstieg. In der 2. Behandlungsperiode stieg er unter Mandelöl von 9,6 auf 9,8 und fiel unter Lavendelöl von 12,4 auf 10,2 Punkte. Wegen der geringen Zahl der Teilnehmer wurde bei der statistischen Bewertung der Score-Differenzen zwischen den Gruppen die Signifikanz knapp verfehlt (p=0,07). Frauen und jüngere Teilnehmer reagierten tendenziell besser als Männer oder ältere Teilnehmer [150]. • Studien unter oraler Einnahme von Lavendelöl Anlässlich eines Kongresses wurden die Ergebnisse dreier Humanstudien zur Prüfung der anxiolytischen Wirksamkeit von Lavendelöl bei oraler Anwendung berichtet. Es handelte sich um eine offene Pilotstudie ("Studie A"), eine Doppelblindstudie im Vergleich mit Placebo ("Studie B") und eine weitere Doppelblindstudie im Vergleich mit dem Benzodiazepin Lorazepam ("Studie C"). Die Dosierung betrug bei allen 3 Studien 1 × 80 mg/Tag; bei der Studie C wurde in der Vergleichsgruppe 1 × 0,5 mg Lorazepam eingenommen. Die Behandlungsdauer betrug bei den Studien A und C 6 Wochen, bei der Studie B 10 Wochen. An der Studie A nahmen 50 Patienten mit Neurasthenie (ICD-10 F 48.0), an der Studie B 216 Patienten mit nicht näher bezeichneter Angststörung (DSM-IV 300.00) und an der Studie C 77 Patienten (40 Verum, 37 Placebo) mit generalisierter Angststörung (DSM-IV 300.02) teil. Wichtigstes Zielkriterium zur Beurteilung der Wirksamkeit war bei den kontrollierten Studien die Hamilton Angstskala (HAMA). Gemessen an den Änderungen der HAMA war die Wirksamkeit des Lavendelöl-Präparates im Vergleich mit Placebo (Studie B) signifikant überlegen und im Vergleich mit Lorazepam (Studie C) gleichwertig. Aufstoßen und Atemgeruch traten unter dem Lavendelöl-Präparat häufiger als unter Lorazepam und Placebo auf (4 bis 16 % der Patienten unter Lavendelöl gegenüber 0 % der Patienten unter Lorazepam und Placebo). Schwerwiegende Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet [148]. Das Präparat ist in Deutschland als Arzneimittel zur Behandlung von Angststörungen seit 2009 zugelassen (Handelsname: Siloxan®). Analysen von Daten aus mehr als einer Studie Aufgrund der geringen Zahl systematischer Studien am Menschen liegen Metaanalysen klinischer Daten nicht vor. Erfahrungsberichte nach dem Inverkehrbringen Unerwünschte Wirkungen am Menschen Berichte über unerwünschte Ereignisse, die seitens der Untersucher den jeweils angewendeten Lavendel-Zubereitungen zugeordnet worden wären, finden sich in keiner der hier berichteten klinisch-pharmakologischen und klinischen Studien. Bei topischer Anwendung kosmetischer Zubereitungen, die Lavendelöl als eine Komponente enthielten, kam es bei 3 Frauen im Alter von 28, 71 und 76 Jahren zu kontakt-allergischen Entzündungen an Haut oder Schleimhäuten, die nach dem Weglassen der betreffenden Mittel vollständig reversibel waren [119], [141]. Verfügbare Monographien und Übersichten in diesem Zusammenhang [43], [112], [121], [144] stufen die Anwendung von Lavendelöl als unbedenklich ein. Seitens der FDA wurde Lavandula officinalis sowohl in der Drogen-Liste „Generally Recocnized As Safe“ (GRAS) [109] als auch in der Datensammlung „Added to Food in the United States (EAFUS) [110] als unbedenklich eingeordnet. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind nicht bekannt.
Pharmakokinetik: Untersuchungen nach oraler Applikation von Lavendelöl liegen nicht vor. Nach Inhalationen bestand bei Mäusen eine direkte Korrelation zwischen der Inhalationszeit und den Plasmaspiegeln von Linalool. Nach 1-stündiger Exposition in einer Lavendel-Athmosphäre wurden 3ng/ml Linalool und 11 ng/ml Linalylacetat gemessen [42]. Linalool war teilweise an Glucuronsäure gebunden. Nach 15-minütiger Inhalation wurden die Inhaltstoffe nicht nur im Blut, sondern auch im Gehirn gefunden [41]. Nach dermaler Applikation von Lavendelöl waren Linalool und Linalylacetat im Blut von Probanden nachweisbar [129]. Aufgrund eines systematischen Reviews zur Bioverfügbarkeit und Pharmakokinetik natürlicher flüchtiger Terpene bei Tieren und Menschen kommen Kohlert et al.[131] zu dem Schluss, dass diese Verbindungen wahrscheinlich mit einer Halbwertzeit von etwa einer Stunde aus dem Körper eliminiert werden, so dass ein Risiko der Kumulation nicht besteht. Die verfügbaren Daten lassen außerdem vermuten, dass die Terpen-Komponenten der ätherischen Öle nach oraler, dermaler oder inhalativer Applikation rasch resorbiert werden. Ein kleiner Teil wird unverändert über die Lungen abgeatmet. Der Hauptteil wird im Stoffwechsel zu Kohlendioxid abgebaut oder in konjugierter Form über die Nieren ausgeschieden [131].
Die Kommission E hat in der Monographie „Lavendulae flos (Lavendelblüten)“ zur inneren Anwendung das Indikationsgebiet „Befindensstörungen wie Unruhezustände, Einschlafstörungen, funktionelle Oberbauchbeschwerden“ anerkannt. Die beruhigenden und entspannenden Wirkungen von Lavendelblüten und dem daraus gewonnenen Lavendelöl werden sowohl durch die Erfahrungsmedizin als auch durch die vorangehend berichteten experimentellen und klinischen Untersuchungen glaubhaft gemacht. Obwohl die Vermutung nahe liegt, dass es sich dabei um eine über die Geruchsrezeptoren vermittelte Wirkung handeln könnte, scheint aufgrund der tierexperimentellen Untersuchungsergebnisse und in Anbetracht der guten Lipidlöslichkeit der Inhaltsstoffe des Lavendelöles eine Direktwirkung auf das ZNS auch nach oraler Applikation möglich. Entsprechende Untersuchungen am Menschen stehen aus und sollten baldmöglichst durchgeführt werden. Das gilt umso mehr, als die Effizienz der Aromatherapie allein schon aus methodischen Gründen schwer zu beurteilen ist. Die bisher vorliegenden Studien sprechen aber für eine mögliche Wirksamkeit von Lavendelöl bei Angststörungen [118].
Als Dosiseinheit wurden 1–2 Teelöffel Lavendelblüten pro Tasse Tee bzw. 1–4 Tropfen Lavendelöl (ca. 20–80 mg), genommen mit einem Stück Würfelzucker, empfohlen, als Einzeldosis [43]. Als Badezusatz wird ein Auszug aus 100 g Lavendelblüten in 2 l heißem Wasser empfohlen.
Keine bekannt [43]. Sehr selten Allergien [45], [119], [141].
Keine bekannt [43].
Keine bekannt [43].
Als Ölbad zur Sedierung, bei Verspannungen, Erschöpfungszuständen oder schlecht heilenden Wunden [44]. In Mischungen mit anderen Ölen zur Abwehr von Erkältungskrankheiten und zur Anregung des Kreislaufs. Innerlich gegen Grippe, Bronchitis, Rheuma, Migräne, bei Schwindelzuständen und bei ungenügenden Monatsblutungen. Äußerlich gegen Wunden aller Art, gegen chronische Ekzeme im Damm- und Analbereich [97]. Die Wirksamkeit der Droge bei diesen Indikationen ist nicht ausreichend belegt. Innerlich: 2 bis 5 Tr. in Honig aufgelöst oder in einer alkoholischen Lösung, 2- bis 3mal täglich. Zum Bepinseln von Wunden 10 % in Olivenöl [97].
Acute Toxizität:
Mensch. In Dosen über 1 g soll das Öl Somnolenz hervorrufen [87].
Tier. Bei einmaliger oraler Applikation von Lavendelöl an Ratten oder bei dermaler Applikation an Kaninchen betrugen die LD-50-Werte 5 ml/kg oder mehr [41].
Chronische Toxizität:
Tier. Ergebnisse mit Lavendelöl liegen nicht vor, jedoch solche mit dem qualitativ verwandten Spiköl (Spicae aetheroleum). Meerschweinchen, die über 12 Wochen 0,1 mL 10 % bzw. 0,2 mL 20 % Spiköl in Olivenöl/kg KG i. m. oder 0,2 bzw. 0,4 mL Spiköl/kg KG p. o. erhielten, zeigten gegenüber den Kontrolltieren, die 1 mL Olivenöl/kg KG i. m. erhielten, bis auf eine Gewichtszunahme der Nebennieren keine substanzbedingten Veränderungen. Die Nebennieren zeigten dabei einen ungestörten Organaufbau [75].
Mutagen: Untersuchungsergebnisse liegen nicht vor.
Carcinogen: Untersuchungsergebnisse liegen nicht vor.
Reproduktion: Ergebnisse mit Lavendelöl liegen nicht vor, jedoch solche mit dem qualitativ verwandten Spiköl (Spicae aetheroleum). Vom Tag der Befruchtung bis zur Tötung am 19. Trächtigkeitstag wurden NMRI-Mäusen 0,3, 3 oder 10 mL 10 % Spiköl in Olivenöl/kg KG i. m. verabreicht. Die Kontrollgruppe erhielt 10 mL Olivenöl/kg KG i. m. Die Missbildungsrate, ausschließlich Gaumenspalten, war bei Gabe von 3 mL 10 % Spiköl und die Resorptionsrate bei Gabe von 10 mL 10 % Spiköl gegenüber der Kontrollgruppe geringfügig erhöht [75].
Sensibilisierung: Schwache Sensibilisierungspotenz [45], da nur mittlere Reaktionsstärke bei der experimentellen Sensibilisierung mit Lavendelöl (OET- und FCAT-Sensibilisierungsmethode) [46] und keine Sensibilisierungsreaktionen an 25 Probanden zu verzeichnen war [47].
Toxikologische Daten:
LD-Werte. Lavendelöl LD50 bei Ratten, peroral und dermal verabreicht, >5 g/kg KG [47]. LD50, Ratte männl., 6,2±0,8 mL/kg KG, p. o.; Ratte weibl. 5,0±0,5 mL/kg KG, p. o. LD0, Ratte männl., 5 mL/kg KG, p. o.; Ratte weibl., 3 mL/kg KG, p. o. LD100, Ratte männl., >7 mL/kg KG, p. o.; Ratte weibl.,>6 mL/kg KG, p. o [82].
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24.01.2013