R. Hänsel
P > Pausinystalia > Pausinystalia yohimbe (K. SCHUM.) PIERRE ex BEILLE > Yohimbe cortex
A Pausinystalia yohimbe (K. SCHUM.) PIERRE ex BEILLE
Cortex Yohimbe, Cortex Yohimbehe.
dt.:Yohimbe(he)rinde, Potenzrinde; Yohimbe bark; Écorce de yohimbéhé; corteza de yohimbehe.
Cortex Yohimbehe EB 6.
Die getrocknete Stamm- und Zweigrinde.
Stammpflanzen: Pausinystalia yohimbe (K. SCHUM.) PIERRE ex BEILLE
Ganzdroge: Als Droge werden die etwa 75 cm langen, mehr oder weniger eingerollten, z. T. auch flachen, 2 bis 10, meist 4 bis 8 mm dicken Rindenstücke genutzt. Häufig ist noch eine oberflächliche Korkschicht von hell- bis graubrauner Farbe vorhanden, die von vereinzelten Flechten bedeckt ist und zahlreiche Längs- und Querrisse aufweist. Die Farbe ist rötlichbraun, der Querschnitt gleichmäßig hellbraun, die Bruchfläche uneben, samtartig weich, kurzfaserig.
Schnittdroge: Geruch. Ohne auffallenden Geruch. Geschmack. Bitter.
Mikroskopisches Bild: Im Querschnitt ist der gelegentlich vorhandene Kork in den äußeren Schichten von dünnwandigen, hell- bis dunkelbraun gefärbten Zellen, die weiter innen mehr oder weniger stark verdickt sind, aufgebaut. Die darunter liegende verhältnismäßig schmale prim. Rinde besteht zum größten Teil aus mit charakteristisch rotbrauner Wandung versehenem, meist stärkefreiem Parenchym, zwischen dem sehr zahlreiche große Kristallsandschläuche liegen. Die äußere prim. Rinde ist ohne mechanische Elemente und besitzt am Innenrand ganz vereinzelte und unregelmäßig liegende Bastfasern. Die sek. Rinde wird von 3 bis 5 Zellagen breiten, prim. und sehr vielen einreihigen, sek. Markstrahlen durchzogen. Zwischen den Markstrahlen liegen zahlreiche dicke, gelbweiße, stark glänzende, im Querschnitt deutlich geschichtete Bastfasern in langen Reihen. Sie sind niemals in Bündeln, sondern jede einzeln für sich von dem charakteristischen braunwandigen, stärkefreien Parenchym völlig umschlossen. Diese auffällige Lagerung der Bastfasern der sek. Rinde in sehr langen radialen Reihen ist charakteristisch und als hauptsächliches Unterscheidungsmerkmal von den anatomisch sehr ähnlichen Chinarinden anzusehen [8].
Pulverdroge: Die Pulverdroge besteht hauptsächlich aus den sehr zahlreich vorhandenen 0,3 bis 1,5 mm langen, zwischen 20 und 35 μm dicken, beiderseits zugespitzten, fast bis zum Verschwinden des Lumens verdickten, porenfreien Bastfasern bzw. deren Fragmenten, ferner aus Bruchstücken der braunwandigen, fast stärkefreien Parenchymzellen, Trümmern der dunkel gefärbten Sekretschläuche, einzelnen Farbstoffklumpen von roter Farbe, Korkfetzen, die dick- und dünnwandig und häufig pigmentfrei sind. Steinzellen sind nicht vorhanden [8].
Verfälschungen/Verwechslungen: Yohimberinde kann manchmal beträchtliche Mengen von Corynanthe pachyceras K. SCHUM. stammenden Rindenteilen enthalten, die zwar Indolalkaloide, nicht aber Yohimbin enthalten[9]. Nach Lit [8] besteht sodann Verwechslungsgefahr mit der Rinde von Pausinystalia trillesii PIERRE ex BEILLE.Pausiystalia-trillesii-Rinde hat große Ähnlichkeit mit echter Yohimberinde, zeigt aber auf dem Querschnitt folgendes Bild: [8] Eine dicke Korkschicht, aus helleren und dunkleren Streifen zusammengesetzt, deren Zellen mit harzigen Stoffen angefüllt sind. Eine parenchymartige Schicht, in der Harzlücken zerstreut liegen, die sich von ihren Nachbarzellen durch ihre unregelmäßige Form unterscheiden. Eine sehr dicke Bastschicht, deren Rindenstrahlen voneinander durch gewundene und unregelmäßige Markstrahlen getrennt sind. Reichlich radial angeordnete Fasern mit dicker und lichtbrechender Wand und punktförmigen oder seitlich ausgezogenem Lumen. Die Fasern sind an beiden Enden ausgefranst und besitzen große Ähnlichkeit mit denjenigen der Chinarinde [8].
Inhaltsstoffe: In einem authentischen Drogenmuster wurden die folgenden Alkaloide gefunden: [9] 0,8 % Yohimbin, 0,03 % β-Yohimbin und 0,04 % Pseudoyohimbin. Aus 2 anderen Proben wurden isoliert: 1,14 % bzw 2,22 % Yohimbin, 0,46 % bzw. 0,39 % α-Yohimbin, 0,08 bzw 0,04 % Raubasin und 0,12 bzw 0,39 % Dihydrositsirikin [9]. Außerdem wurden isoliert: Alloyohimbin, Corynanthein, Corynanthin, Dihydrocorynanthin, Dihydrositsirikin und Raubasin (= Ajmalicin) [10], [16].
Yohimbin
α-Yohimbin (Rauwolscin)
β-Yohimbin
Pseudoyohimbin
Alloyohimbin
Corynanthin
Raubasin
Dihydrositsirikin
Identitaet: I. Farbreaktionen. Befeuchtet man die Pulverdroge mit ethanolischer Vanillinlsg. (1:10), so tritt bei Zugabe von Schwefelsäure eine leuchtend rote Färbung auf EB 6. 2 bis 3 g Drogenpulver werden in einer Flasche mit 25 mL Eth, 5 mL Chloroform und 2 mL Ammoniak-Lsg. 10 % übergossen; das Gemisch häufig schütteln und nach etwa 3/4 h in einen kleinen Scheidetrichter filtrieren; die org. Phase mit 30 mL Salzsäure 1 % ausschütteln, in ein Kölbchen abfließen lassen, mit Ammoniak-Lsg. 10 % schwach alkalisieren, den Nd. abnutschen. Einige Kriställchen des Nd. auf einem Uhrglas mit etwa 1 mL Schwefelsäure 96 % versetzen und ein Kriställchen Kaliumdichromat zugeben. Beim Hin- und Herbewegen der Lsg. muß eine kräftig blauviolette Färbung auftreten [8]. Weitere Farbreaktionen des Yohimbins: [21], [22] Mit Ammoniummolybdat-Lsg. Blaufärbung, langsam in Grün übergehend (Empfindlichkeit 0,025 μg); mit Ammoniumvanatat-Rg. blau, dann grün werdend und schließlich verblassend; Vitali-Reaktion (3 bis 5 Tr. rauchende Salpetersäure, eindampfen; einige Tr. ethanolische Kaliumhydroxid-Lsg. zusetzen; mit 5 mL Aceton aufnehmen): erst gelb, später violett werdend [22]. II. DC-Prüfung der Droge nach Lit. [23] : . Probenvorbereitung: 1 g pulv. Droge mit 1 mL Ammoniaklsg. 10 % durchfeuchten, mit 5 mL MeOH bei 60 °C extrahieren; Filtrieren; Referenzlösung: Yohimbinhydrochlorid, 1 %ig in EthOH; Auftragmenge 10 μL; Sorptionsmittel: Kieselgel; FM: Tol-Ethylacetat-Diethylamin (70 + 20 + 10); Detektion: Direktauswertung im UV 365 nm und/oder Besprühen mit Dragendorff-Rg.; Auswertung: Im UV 365 nm eine Vielzahl von blau fluoreszierenden Zonen über den gesamten Rf-Bereich verteilt, mit Yohimbin als Hauptzone im mittleren Rf-Bereich. Die Beh. mit Dragendorff-Rg. liefert braune, schnell verblassende Zonen mit Vis, darunter eine Zone in Höhe der Zone der Referenzsubstanz. III. Fingerprint-DC der Alkaloidfraktion. Die Alkaloidfraktion der zu untersuchenden Probe wird mit der Alkaloidfraktion einer authentischen Drogenprobe oder eines Standardmusters verglichen. Die Fluoreszenz im UV 365 nm und die Dragendorff-positiven Zonen im Tageslicht müssen in Farbe und Laufhöhe übereinstimmen. Probenvorbereitung: 0,5 g Drogenpulver werden mit 10 mL 0,5 M-Schwefelsäure versetzt und zum Sieden erhitzt; nach dem Abkühlen filtrieren, 0,5 mL 6 M-Ammoniak-Lsg. zusetzen, mit 5,0 mL Eth ausschütteln, Etherphase mit wasserfreiem Natriumsulfat trocknen; Auftragmenge: je 50 μL; Sorptionsmittel: Kieselgel; FM: Chloroform-MeOH-Ammoniak-Lsg. 10 % (50 + 9 + 1); Auswertung: UV 365 nm; Besprühen mit Dragendorff-Rg. IV. Identität eines Trockenextraktes oder einer Extraktzubereitung nach Lit. [24] mittels Fingerprint-DC. Das DC der Untersuchungslösung muß der Standardlösung entsprechen. Untersuchungslösung: 0,1 g Extr. mit 20 mL Eth ca. 5 min lang im Ultraschallbad schütteln; die überstehende Lsg. dekantieren; Referenzsubstanz: Yohimbinhydrochlorid, 1 % in EtOH; Vergleichslösung: 0,1 g Extrakt oder Extraktzubereitung analog der Untersuchungslösung aufarbeiten; Auftragmenge: je 20 μl; FM: Chloroform-MeOH (90 + 10); Laufstrecke 15 cm; Laufzeit ca. 15 min Detektion: Im UV 254 nm.
Reinheit: Droge. Asche: ≤ 4 % EB 6 Yohimbintrockenextrakt. Asche: ≤ 5 %, best. nach DAB 2005 (bzw. Ph Eur), EB 6. Trocknungsverlust: ≤ 5 %, best. nach DAB 2005 (bzw. Ph Eur) [24]. Mikrobiologische Reinheit: 10000 aerobe Bakterien/g; 100 Pilze/g; 100 Enterobakterien und best. andere gramnegative Bakterien/g. Abwesend: Salmonellen/10g, Escherichia coli/g, Staphylococcus/g, DAB 2005 (bzw. Ph Eur) [24].
Gehalt: Droge. Gesamtalkaloide: ≥ 1,5 % (gravimetrisch bestimmt) EB 6. Extraktzubereitung. Gesamtalkaloide, berechnet als Yohimbin: 9,5 bis 10,5 % (titrimetrisch nach SC-Abtrennung); [24] ≥ 2,5 % Yohimbin, best. mittels HPLC nach Lit. [24]
Gehaltsbestimmung: Eine Zusammenstellung älterer Verfahren zur Best. der Gesamtalkaloide findet sich in Lit.[8] Eine photometrische Best. nach Ionenpaarextraktion mit Eriochromschwarz T in Analogie zur Alkaloidbest. in der Rauwolfiawurzel nach DAB 2005 dürfte möglich sein. Ein ausgearbeitetes Verfahren ist nicht publiziert; jedoch liegen Erfahrungen über ein vergleichbares photometrisches Verfahren vor, bei dem anstelle von Eriochromschwarz T Methylorange als Ionenpartner fungiert (Messung bei 421 nm) [25]. GC-Bestimmung von Yohimbin: [26]Untersuchungslösung: 0,3 g Drogenpulver mit Ammoniak-Lsg. 32 % durchfeuchten, mit dreimal 50 mL Chloroform extr., LM bei 30 °C verdampfen, Rückstand in 2 mL Chloroform aufnehmen; Bedingungen: Restek XIi-5 (5 % Diphenyl-95 % Dimethylpolysiloxan, 30 Pausinystalia × 0,25 mm × 0,25 μm Film); Injektions-Temp.: 290 °C; N/P-Detektion (Temp.: 320 °C), Betriebs-Temp.: 280 ≤ C, Trägergas: He (carrier flow: 30 cm/s); Einspritzvol.: 5 μL (Spritzinjektion, 40:1). Externer Standard: Yohimbin als externer Standard. Retentionszeit: 13 min. Die GC-Methode ist auch zur Best. von Yohimbin in Extraktzubereitungen und in Fertigarzneimitteln geeignet. Zur Best. von Yohimbin in Körperflüssigkeiten vgl. Lit. [27] HPLC-Bestimmung von Yohimbin nach Lit. [24]: Probenvorbereitung: a)Yohimberinde. Ca. 1,5 g feingemahlene Droge, genau gewogen, werden mit MeOH 30 min lang am Rückfluß extrahiert. Nach Erkalten wird über Watte in einen 100 mL-Kolben filtriert. Der Rückstand und die Watte werden nochmals mit 30 mL MeOH 30 min lang am Rückfluß extrahiert und in den Meßkolben filtriert. Watte und Rückstand werden ein zweites Mal in gleicher Weise extrahiert. Der Meßkolben wird mit MeOH bis zur Marke aufgefüllt und homogenisiert. Die Lsg. wird über ein Membranfilter filtriert und 10 μL der klaren Lsg. injiziert. b) Extr. Yohimbe oder Extraktzubereitung. Ca. 150 bis 200 mg Extr., genau gewogen, werden in einem 100 mL-Meßkolben mit 70 mL MeOH versetzt und im Ultraschallbad 30 min lang gelöst. Die Lsg. wird analog wie unter Yohimberinde beschrieben weiter behandelt. Externer Standard: Ca. 10,0 mg Yohimbin, genau gewogen, werden in genau 100 mL MeOH gelöst. Retentionszeit (unter den nachfolgend angegebenen Bedingungen): 6,203 min. HPLC-Bedingungen: Stationäre Phase: Nucleosil C (5 um; ID = 4 mm) 12,5 cm; Mobile Phase: MeOH/0,1 M Na2HPO4/Triethanolamin (610 + 480 + 9,5) (V/V/V); Fluß: 1,0 mL/min; Detektion: 275 nm; Ofentemperatur: 40 °C; Injektionsvol.: 10 μL; Auswertung: Quantifizierung mittels externer Standardmethode.
Zubereitungen: Extraktzubereitung. Trockenextrakt aus Yohimberinde (Extr. Yohimbehe e cortice siccum). Yohimberinde der Schnittgröße 4 bis 6 mm wird mit der etwa zwölffachen Menge MeOH 90 % (V/V) erschöpfend perkoliert. Das Perkolat wird bei 55 °C und 150 mbar zum Spissumextrakt eingeengt (Dünnfilm-/Dünnschichtverdampfer). Der Spissumextrakt wird bei 45 bis 60 °C getrocknet (Vakuumbandtrockner). Der Trockenextrakt wird mit Normierungsmaterial (getrockneter Glucosesirup) versetzt, gemahlen und gemischt [17]. Isolierung von Yohimbin. Die verschiedenen Verfahren gleichen sich darin, daß zunächst eine Rohalkaloid-Gesamtfraktion hergestellt wird. Z. B. wird die pulv. Droge mit Soda durchfeuchtet und mit Chloroform, Methylenchlorid (Dichlormethan) oder Benzol extrahiert [18], [19]. Nach Lit. [5] werden die freien Basen der org. Phase mit 2 %iger Ameisensäure entzogen; nach Alkalisieren mit Natriumcarbonatlsg. wird erneut mit einem org. LM extrahiert, das LM abdestilliert und der Rückstand gegen Kongorot mit konz. HCl neutralisiert: Yohimbinhydrochlorid fällt als kristalline Substanz an. Nach einem anderen, älteren Verfahren [20] wird aus einem essigsauren Drogenauszug das Alkaloidgemisch mit Soda gefällt. Die Abtrennung des Yohimbins erfolgt in diesem Fall durch wiederholtes Umlösen und erneutes Ausfällen. Nach einem weiteren Verfahren [10] wird das Alkaloidgemisch mit einer Lsg. von (+)-Weinsäure erhitzt; beim Erkalten kristallisiert das Yohimbintartrat aus. Zur Isolierung im präparativen Maßstab mittels SC vgl. Lit. [10].
Gesetzliche Bestimmungen: Ja. Ja Aufbereitungsmonographie der Komission E am BfArM „Yohimbe cortex (Yohimberinde)“ [141].
Wirkungen: Da das Hauptalkaloid der Droge Yohimbin bereits seit dem Jahre 1896 zur Verfügung steht [28], liegen kaum pharmakologische Untersuchungen vor, die mit Ganzdrogenzubereitungen durchgeführt wurden. Neben Yohimbin enthält die Yohimberinde in nennenswerten Mengen α-Yohimbin (Rauwolscin) im Verhältnis von ca. 2,5 bis 5 : 1 [9]. Beide Alkaloide stimmen in ihrem Wirkungsprofil weitgehend überein; [29] auch hemmen sie beide selektiv α-Adrenozeptoren, und zwar mit gleicher Wirkungsstärke (K = 4,5 nM, gemessen durch Verdrängung von3[H]-Clonidin) [30], [31]. Daß der Gehalt an Yohimbin für die Drogengesamtwirkung maßgeblich ist, konnte in einem speziellen Fall verifiziert werden [32]. Ein Yohimbintrockenextrakt mit einem Gehalt von 6 % Yohimbin (chem. ermittelt, Bestimmungsverfahren nicht angegeben) war wirkungsäquivalent mit 60 mg Yohimbin/g Extrakt (biol. bestimmt). Der Ermittlung des Wirkwerts lag die Hemmung der blutdruckerhöhenden Noradrenalinwirkung an der anästhesierten Ratte (Urethannarkose) durch Yohimbin zugrunde (elektronische Blutdruckmessung nach i. v. Gabe von 2 bzw 3 μg Noradrenalin/kg KG). Yohimbin ist ein selektiver α2-adrenerger Antagonist. Die α2-antagonistische Akt. ist 20 bis 500mal stärker ausgeprägt als seine α1-Aktivität, abhängig davon, welches Gewebe untersucht wird[33]. α2-Rezeptoren sind sowohl prä- als auch postsynaptisch angeordnet. Hemmung der präsynaptischen α2-Rezeptoren bewirkt eine verlängerte Noradrenalinausschüttung, so daß Yohimbin an einigen Organen sympathomimetische Wirkungen auslöst. Hemmung von postsynaptischen α2-Rezeptoren führt hingegen zu einer Blockade sympathomimetischer Reaktionen. Insgesamt ist somit das Wirkungsprofil des Yohimbins ziemlich komplex [34]. Wirkungen auf das cardiovaskuläre System und auf autonome Reflexe. Am Tier. Yohimbin erwies sich exp. weitgehend als ein Gegenspieler des Clonidins. Die Erregung zentraler α2-Rezeptoren durch Clonidin führt über einen verminderten Sympathikotonus und einen verstärkten Einfluß auf zentrale vagale Reflexe zu einer Bradycardie [35]. Yohimbin macht in Dos. von 50 μg/kg KG i. v., Versuchstier Ratte, diese durch Clonidin induzierte Bradycardie rückgängig [36], ein Versuch der von zahlreichen anderen Untersuchern unter variierenden Bedingungen reproduziert werden konnte [37], [38]. Zahlreiche Effekte des Yohimbins werden verständlich, wenn man sie als von zentralen α2-Adrenozeptorblockaden ausgehende Auswirkungen auf das periphere autonome Nervensystem – Hemmung von synaptischer Erregung – auffaßt. So antagonisiert Yohimbin in Dos. von 0,5 bis 1,0 mg/kg KG i. v. die hypotensiven und bradycarden Wirkungen außer von Clonidin auch die von Levodopa und weiteren zentral angreifenden Antihypertensiva, und zwar bei mehreren Tierspecies wie Katze, Ratte, Hund und Möve [39], [43]. Yohimbin schützt (Versuchstier Maus) vor tödlichen Physostigmin-Gaben [44]. Während Yohimbin durch zentralen Angriff blutdrucksteigernd wirkt, kommt es peripher zur Blockade postsynaptischer α2-Rezeptoren, insbesondere jener der Blutgefäße, zu Gefäßerweiterung und Blutdruckabfall. Zentraler und peripherer Einfluß von Yohimbin auf Blutdruck und Puls sind somit gegensätzlicher Natur: Am narkotisierten Tier dominiert offensichtlich der periphere Effekt. Dieser inverse Effekt wurde an mehreren Tierspecies gezeigt (Hund, Katze, Schaf) [45]. Dos. von 0,5 mg/kg KG i. v. führten beim wachen Tier zu Blutdruckanstieg, beim anästhesierten Tier zu Blutdrucksenkung [46], [47].Beim Menschen. Best. zentrale, an die Sympathikomimetika erinnernden Wirkungen des Yohimbins haben offenbar zu Therapieversuchen bei Patienten mit orthostatischen Regulationsstörungen angeregt [48], [52]. Vegetative Störungen, vor allem orthostatische Hypotonie sind UW bei der Beh. mit tricyclischen Antidepressiva. In einer kontrollierten Studie (n = 12) konnten bei 5 von 6 Patienten die Symptome der orthostatischen Dysregulation verhindert werden [53], [54]. In einer offenen Studie mit Parkinson-Patienten (n = 18), die unterschiedlichst therapiert wurden, besserten sich unter der zusätzlichen Gabe von Yohimbin (dreimal 4 mg/Tag) bei 3 Patienten die Symptome der orthostatischen Hypotonie; bei 5 von 7 weiteren Patienten verbesserten sich die Gehstörungen [52]. Verschiedene vegetative Störungen sind Begleitsymptome bei Diabetes mellitus oder bei der amyloiden Degeneration (Amyloidose). Ein Therapieversuch mit Yohimbin sollte aber allenfalls nur dann gewagt werden, wenn andere Arzneimittel versagen [49]. Zentrale Wirkungen. In vitro und am Tier: a) Monoaminoxidase-Hemmung. Yohimbin hemmt, allerdings erst in vergleichsweise hoher Konz. ab 10-3 M in vitro (Rattenleber, Rattenhirn) die Oxidation von Serotonin durch Monoaminoxidasen [53], [54], ein Effekt, der nach Lit. [55] auf einer schwachen calciumantagonistischen Wirkung beruht. b) Antagonismus gegenüber noradrenergen α2-Agonisten. Die Erregung zentraler α2-Rezeptoren durch noradrenerge α2-Agonisten vom Typus des Clonidins führen beim Tier (Ratte, Katze, Hund) zu Sedation, zur Motilitätsminderung und zur Unterdrückung der konditionierten Vermeidungsreaktion. Durch Gabe von Yohimbin, Rauwolscin oder Corynanthin im Dosisbereich von 0,1 bis 0,5 mg Alkaloid/kg KG i. v. werden die genannten Clonidinwirkungen unterdrückt [56], [62]. c) Zentrale Erregung. Yohimbin, in Dos. von 0,5 bis 1,25 mg/kg KG i. v. führt beim wachen Hund zu Verhaltensänderungen mit den Anzeichen von Übererregbarkeit und Angst. Anxiolytisch wirkende Substanzen wie Chlordiazepoxid, Chlorpromazin oder Meprobamat verhindern diese Erscheinungen; Imipramin und Amitriptylin verstärken sie [63]. Im EEG zeigte sich parallel zu den durch Yohimbin induzierten Zeichen von Erregbarkeit, Unruhe und Angst eine allg. Zunahme der EEG-Aktivität [64]. In vergleichsweise hohen Dos. (10 mg/kg KG i. p., Maus) zeigte sich ein gegenteiliger Effekt: eine ausgeprägte Hemmung der Spontanaktivität. In den Versuchen [65] erwiesen sich 10,0 mg/kg KG Yohimbin als wirkungsgleich mit 1,25 mg/kg KG Reserpin. Wirkungsverstärkung tricyclischer Antidepressiva. Tricyclische Antidepressiva vom Typus des Desipramins verhindern die physiologische Inaktivierung von Noradrenalin und anderen biogenen Aminen, indem sie deren Wiederaufnahme an den Nervenendigungen blockieren. Yohimbin besetzt zentrale α2-Rezeptoren und verhindert, daß Noradrenalin an diese Rezeptoren bindet. Folglich erwartet man eine wechselseitige Wirkungsverstärkung von tricyclischen Antidepressiva und Yohimbin, was auch mehrfach exp. realisiert werden konnte [67], [70]. Beispiel nach Lit. [71] : 10 Mäuse erhielten Desipramin-HCl in unteren Dosisbereichen und 30 min danach eine subletale Dos. von 25 mg/kg KG Yohimbin i. p. Innerhalb von 24 h waren nach Yohimbin allein 10 % der Tiere gestorben, in der Gruppe der Komb. hingegen 90 %. Eine Zusammenfassung der Forschungsergebnisse über zentrale Wirkungen von Yohimbin bis einschl. 1983 bringt das Übersichtsreferat Lit. [66]. Angsterzeugende Wirkung beim Menschen. Nach einer Einzelgabe von 30 mg Yohimbin zeigten sich bei gesunden Probanden (n = 10) sowohl auf somatischer, als auch auf subjektiv-emotionaler Ebene Symptome, wie sie für Angst typisch sind[72], [73]. An autonomen Symptomen wurden registriert: Erhöhter Herzschlag, häufiges Wasserlassen, warm-kalte Schauer, Schwitzen, Piloerektion und Zunahme des systolischen Blutdrucks im Stehen und auch beim Sitzen. Im Serum zeigte sich eine Zunahme des Noradrenalinmetaboliten 3-Methoxy-4-hydroxyphenylethylenglykol um 35 bis 40 %, gemessen 180 bis 300 min nach Einnahme, ein deutlicher Hinweis auf die Aktivierung zentraler Neurone durch die Yohimbingabe. Die psychischen Änderungen wurden anhand eines Fragebogens erfaßt. Erste Symptome von innerer Unruhe stellten sich eine Stunde nach Einnahme der angegebenen Yohimbinmenge ein. Die psychischen Symptome konnten sowohl durch Einnahme von Diazepam (10 mg als Einzeldosis) als auch von Clonidin (5 μg/kg KG) verhindert werden; die autonomen Symptome ließen sich hingegen zwar durch Clonidin, nicht aber durch Diazepam kurieren. Die anxiogene Wirkung von Yohimbin war zuerst an psychisch Kranken erstmalig beobachtet worden, die stärker als Gesunde auf Yohimbin reagieren. Besonders überempfindlich reagieren Panikkranke, die auf Yohimbin prompt mit einer Panikattacke reagieren [74], [75]. Diese Überempfindlichkeit ist spezifisch, da sie sich bei Patienten mit generalisierter Angst, mit Zwangsstörungen oder mit depressiver Angst findet [76]. Einfluß auf das sexuelle Verhalten. 1. Tierversuche: Um tierexp. Einflüsse auf die Physiologie des Sexualverhaltens zu untersuchen, eignet sich die Ratte als Versuchstier; entspr. Standardmethoden wurden entwickelt [77]. Die Yohimbinwirkung zeigte sich in einer Zunahme der Kopulationsfrequenz, in der verkürzten Dauer zwischen den beiden Vorgängen des Besteigens und der Ejakulation und schließlich, bei kastrierten Rattenmännchen, in einer vermehrten Besteigungsaktivität [78]. Selbst wenn direkte sexuelle Reizung durch entspr. Beh. mit Lokalanästhetika unterdrückt wurden, nahm die Kopulationshäufigkeit der ansonsten kopulationsfähigen Tiere zu [79]. Der Effekt steht mit der α2-adrenozeptorblockierenden Wirkung des Yohimbins in Zusammenhang: Der α2-Adrenozeptoragonist Clonidin unterdrückte alle genannten sexuellen Aktivitäten [80]. Außer an Ratten konnten auch an Kaninchen „potenzsteigernde Effekte“ des Yohimbins beobachtet werden. Allerdings ließ sich eine Erektion nicht in jedem Fall erzwingen. Insgesamt 9 männl. Kaninchen erhielten 1,0 bzw. 2,0 mg Yohimbin/kg KG; nur bei Tieren aus der Gruppe, bei denen höher dosiert worden war, kam es zu Erektionen [81]. 2. Beim Menschen: Die wenige Literatur zur erektionsfördernden Wirkung beim Menschen ist ziemlich widersprüchlich. Yohimbin und Clonidin wirken auf die α2-Adrenozeptoren gegensätzlich. Da bei der ther. Verw. von Clonidin Potenzstörungen beobachtet worden sind, ist es durchaus plausibel, wenn Yohimbin – sei es gelegentlich, sei es bei hoher Dos. – erektionsfördernd wirkt. Für Zusammenhänge zwischen adrenerger Neurotranmission und sexuellem Verhalten gibt es auch sonst exp. Hinweise [77]. Bei gesunden Personen scheint Yohimbin weder zu einer verstärkten oder verlängerten Erektion, noch zu einer Libidosteigerung zu führen [83]. Bei Patienten mit erektiler Impotenz unterschiedlicher Genese (Diabetes, Gefäßerkrankungen, antihypertensive Therapie) kam es unter der Gabe von dreimal tgl. 6 mg Yohimbin zu Besserungen der Beschwerden, wie folgt: 6 der insgesamt 23 Patienten (23 %) berichteten, daß sie die volle Erektionsfähigkeit wieder erreicht haben; 4 Patienten meldeten eine teilweise Besserung (es wurde keine volle Erektionsfähigkeit erreicht); bei 13 Patienten blieb die Behandlung erfolglos [84]. In einer weiter nichtkontrollierten Studie (uneinheitliches Patientenklientel, keine Placebogruppe) wird von ähnlichen Ergebnissen bei der Beh. erektiler Impotenz berichtet. Doppelblindstudien [86], [88] erbrachten deutliche Hinweise dafür, daß ein Teil der Patienten mit organischer und/oder psychogen bedingter Impotenz nach einer Latenzzeit von 2 bis 3 Wochen von einer Yohimbinmedikation profitiert. Innerhalb der 3 Studien konnte aber nicht herausgefunden werden, welche Form von erektiler Impotenz es ist, die auf Yohimbingabe anspricht. Ähnlich äußern sich andere Untersucher: Eine Wirksamkeit ist nicht vorhersagbar [86]. Im Rahmen einer Anwendungsbeobachtung wurden Patienten mit Erektionsstörungen mehrere Wochen lang mit Yohimbin behandelt. Insgesamt konnten Daten von 408 Patienten ausgewertet werden, die durchschnittlich über 54 Tage tgl. 15 mg Yohimbin eingenommen hatten. Vor der Beh. klagten 38 % der Männer über Libidomangel und 37 % über Ejakulationsstörungen; nach der Beh. waren die betreffenden Patientengruppen auf 17 % bzw. 19 % gesunken. Ferner hatten vor der Yohimbinbehandlung 65 % der Patienten eine mangelnde Erektion während der Penetration oder beim Koitus. Auch diese Beschwerden gingen auf 28 % bzw. 43 % zurück. Insgesamt beurteilten 43 % aller Patienten die Yohimbinbehandlung günstig, 36 % mäßig günstig und 20 % als wirkungslos. UW wie allergische Reaktionen, Unruhezustände, Kopfschmerzen und Kreislaufbeschwerden traten in 3 % aller Fälle auf, zwangen aber nicht zu einem Therapieabbruch [87]. Neben Studien mit Yohimbin in Monopräparaten gibt es einige Untersuchungen zu Yohimbin in Komb. mit Strychnin, Colaextrakt, Muira-puama-Extrakt und Tocopherolen, jeweils in etwas unterschiedlichen Zusammensetzungen. Strychnin gilt in der „Aphrodisiologie“ [86] als „sustentator“, als eine Substanz, die die Erektion verlängert. Welchen Beitrag die anderen Substanzen zur Gesamtwirkung leisten könnten, ist nicht näher bekannt. In einer Praxisstudie[88] mit Patienten (n = 10), die über Potenzmangel klagten – frühzeitig erschlaffende Erektion während des Koitus, verminderte Libido – verbesserte sich unter der Therapie mit dreimal tgl. 2 Kapseln (entspr. einer Tagesdosis von 150 mg Yohimbinextrakt, etwa 9 mg Yohimbin/Tag) die Koitushäufigkeit von zuvor im Mittel 1,3/Woche auf 2,7/Woche. Auch soll es zu einer Libidosteigerung gekommen sein. In einer weiteren Studie [89] wurden zusätzlich phallographische Messungen während der nächtlichen Schlafzeit durchgeführt. Die REM-Phasen des Schlafs pflegen zeitlich mit den nächtlichen Erektionsphasen zu korrelieren. Diese Messungen erfolgten vor Behandlungsbeginn während dreier Nächte, im Verlaufe der dreiwöchigen Therapie während zweier Nächte und schließlich nach Therapieende noch einmal während zweier Nächte. Das Ergebnis: Sowohl Erektionsstärke als auch Erektionsdauer nahmen zu: Die Erektionsdauer von zuvor 11,8 min auf 59,9 min. Eine weitere Studie mit ähnlichem Studiendesign [90] bestätigte im Prinzip diese Ergebnisse erneut. Zu den in den USA bis 1986 durchgeführten Studien mit Kombinationspräparaten gibt es eine Stellungnahme: Nach Lit. 91 würden alle Studien methodische Mängel aufweisen; es gäbe trotz positiver Studienergebnisse keinen wirklichen Beweis für eine Überlegenheit der Verum- über Placebopräparate. Auf eine gute, wenn auch ältere Übersichtsarbeit zum Thema Aphrodisiaka und fixe Arzneimittelkominationen mit Yohimbin sei hingewiesen [92]. Sonstige Wirkungen. 1. In vitround am Tier. a) Einfluß auf die Insulinfreisetzung. Yohimbin führt, offenbar durch Angriff auf postsynaptische α2-Rezeptoren der B-Zellen des Pankreas, zu einer erhöhten Insulinfreigabe ins Blut [93], [94]. Yohimbin verhält sich in diesen Versuchen (Maus, Ratte) antagonistisch zu Clonidin, das zu einer Verminderung der Insulinfreisetzung führt[95]. b) Einfluß auf die Lipolyse. Durch Erregung von α2-Rezeptoren des Fettgewebes wird die Lipolyse gehemmt. Yohimbin wirkt erwartungsgemäß lipolytisch sowohl in vitro [96], [98] als auch in vivo [99]. c) Endokrine Wirkungen. Bei Affen stimuliert Yohimbin die Freisetzung von Prolactin, allerdings nur in vergleichsweise hoher Dos. (2,5 mg/kg KG i. v.); niedrige Dos. waren ohne Einfluß auf den Prolactinspiegel [100]. Bei der Ratte führt Yohimbin (0,5 bis 2,5 mg/kg KG i. v.) zu einer Senkung des Serumspiegels an thyreotropem und somatotropem Hormon [66]. Die durch Clonidin stimulierte Erhöhung an den beiden Hormonen, kann durch Gabe von Yohimbin (in Dos. von 0,5 bis 2,5 mg/kg KG i. v.) verhindert werden [101]. Wirkung auf den Uterus. Yohimbin wirkt in Dos. von 0,03 mg/kg KG i. v. bei Mutterschafen wehenhemmend, sowohl vor als auch nach Eintritt der Wehen. In-vitro-Versuche am isolierten Rattenuterus (myometrische Messung nach Stimulation mit Adrenalin) sprechen dafür, daß der tocolytische Effekt durch α1-Rezeptoren vermittelt wird. Außer Yohimbin sind in diesem Modell auch das α1-blockierende Prazosin und das nichtselektiv wirkende Phentolamin wirksam [102], [103]. Lokalanästhetische Wirkung. In Konz. von 10-4 bis 10-3 M zeigt Yohimbin lokalanästhetische Wirkung, und zwar in den unterschiedlichsten Testsystemen (Froschherz, Nervus ischiadicus, Skelettmuskel) [66], [104], [105]. Instilliert man eine 1 %ige Lsg. von Yohimbinhydrochlorid ins Kaninchenauge, so bleibt es für die Dauer von 30 min anästhetisch [106]. 2. Am Menschen a) Sialagoge Wirkung. Nach Gabe von 14 mg Yohimbinhydrochlorid p. o. kam es bei Probanden (n = 40) zu Speichelfluß [107]. Mundtrockenheit gehört zu den unerwünschten vegetativen Wirkungen bei der Beh. mit tricyclischen Antidepressiva: Durch Einnahme von 10 mg Yohimbinhydrochlorid p. o. läßt sich der Speichelfluß in Gang setzen [108]. b) Anabolomimetische Wirkung. In den USA genießt Yohimbin den Ruf, gleich wie die verbotenen Steroidanabolika leistungsfördernd zu wirken, und zwar soll es die endogene Steroidproduktion anregen[109]. Für diese behauptete Wirkung gibt es bisher keine klinisch-pharmakologischen Belege. Der Serumspiegel an Wachstumshormonen bleibt jedenfalls unbeeinflußt [110]. Aufgrund seiner lipolytischen Wirkung wurde sogar diskutiert, es gegen Adipositas zu verwenden [111], [112].
Resorption: Für Zubereitungen der Droge selbst liegen keine Daten vor [113]. Yohimbin wird nach Untersuchungen an gesunden Probanden [114], [116] rasch resorbiert, mit einer Resoptionshalbwertszeit von 0,17 ± 0,11 h. Die Substanz unterliegt einem ausgeprägten First-pass-Effekt; die Biov. beträgt im Mittel 33 % mit einer sehr großen Bandbreite individueller Schwankungen von 7 bis 87 %, ermittelt aus den Plasmakonzentrationen nach i. v. und nach p. o. Gaben.
Distribution: Bereits 10 bis 45 min nach p. o. Einnahme werden max. Plasmakonzentrationen erreicht. Das VVol. ist nach i. v. Gabe sehr klein (0,26 ± 0,12 L/kg KG), nach p. o. Gabe etwas größer (3,22 ± 3,57 L/kg KG) [114]. Als lipophile Substanz gelangt Yohimbin rasch in das ZNS [115]. Genaue Zahlenangaben fehlen. Yohimbin wird zu 82 % an Plasmaproteine gebunden [117].
Elimination: Nach i. v. Injektion verschwindet Yohimbin mit einer HWZ von 68 h aus dem Plasma. Für die Clearance nach i. v. Appl. wurde der Wert 9,77 ± 4,46 mL/min/kg KG gemessen, nach p. o. Gabe der Wert 55,9 ± 4,46 mL/min/kg KG [112]. Nur ein kleiner Bruchteil von 0,5 bis 1 % des zugeführten Yohimbins wird in unveränderter Form mit dem Harn ausgeschieden [116]. Ein größerer Teil wird als 11-Hydroxyyohimbin, ein kleinerer Teil als 10-Hydroxyyohimbin ausgeschieden [118]. Beide Metaboliten sind noch als α2-Rezeptoren-Antagonisten wirksam, allerdings nur mit etwa 10 % der Bindungsaffinität der Muttersubstanz. Die beiden Metaboliten binden ebenfalls nur mit verminderter Affinität an Plasmaeiweiß (43 %, verglichen mit Yohimbin 82 %) [117]
Im Rahmen einer rationalen Pharmakotherapie sind keine Anwendungsgebiete bekannt [34].
Extraktzubereitungen: Keine Angaben in der Literatur; die Dos. kann sich an den Angaben für die Droge orientieren unter Berücksichtigung des jeweils angegebenen Droge-Extrakt-Verhältnisses. Yohimbinhydrochlorid: p. o. als Tablette 0,005 g, dreimal/Tag; maximale Einzeldosis: 0,03 g; maximale Tagesdosis: 0,1 g DAB 6; Yohimbinhydrochlorid kann auch s. c. injiziert werden. Einzeldosis: 0,005 g nach Lit. [121] Hinweis: AB-DDR nannte laut Lit. [121] als Einzeldosis 0,02 g (!).
Nach Lit. [119]: Gelegentlich Schwindel, Speichelfluß, Schwächegfühl, Frostgefühl und Schweißausbrüche, nervöse Erregung, Herzklopfen, Schlaflosigkeit und Magenbeschwerden. Nach Lit. [122] : Kopfschmerzen, gastrointestinale Beschwerden. Zentrale Erregung führt zu Anstieg von Blutdruck und Herzfrequenz sowie der motorischen Aktivität, Tremor und Reizbarkeit. Soll nach Lit. [122] auch antidiuretische Begleitwirkung haben, doch konnte keine Fallbeschreibung gefunden werden. In der Literatur [123], [124] ist ein Fall beschrieben, wonach es nach Einnahme von 3 Tabletten Yohimbin à 5,4 mg zu einer Erythrodermie kam. Zugleich wurde ein Lupus erythematodes manifest, dessen Diagnose u. a. durch den Nachweis antinucleärer Antikörper (= ANA) gesichert wurde. Die Allgemeinwirkungen bestanden in Fieber, Krankheitsgefühl, verändertem Blutbild und in Organbeteiligung (Niere). Hinweis: Bei Lupus erythematodes fungieren Arzneimittel lediglich als Auslöser einer bereits vorhandendenen „Lupus-Diathese“ [125].
Über schädliche Wirkungen oder über eine Unschädlichkeit finden sich in der Literatur keine näheren Angaben. Nach einer tierexp. Studie mit trächtigen Ratten [126] beeinflußt Yohimbin bei einmaliger Gabe von 20 mg/kg KG i. m. weder den normalen Verlauf der Trächtigkeit, noch Gewicht und Größe des Wurfs. Da aber systematische Untersuchungen mit Relevanz für den Menschen fehlen, empfielt es sich, die Einnahme von Yohimbin während einer Schwangerschaft zu meiden [127].
Depressionen, Paniksyndrom; [76] Hypotonie; [128] Hypertonie, Nierenkrankheiten, Angina pectoris [124].
Bei gleichzeitiger Anwendung von Zubereitungen aus Yohimberinde bzw. Yohimbin kann es zu folgenden Wechselwirkungen kommen: [124] mit tricyclischen Antidepressiva vom Typus des Imipramins und Amitriptylins zur Erhöhung der Toxizität von Yohimbin; [67] mit Neuroleptika, ebenfalls zur Verstärkung der Toxizität von Yohimbin;[124] mit Sympathomimetika wie Ephedrin und Amphetamin zu wechselseitiger Wirkungsverstärkung sowie zur Zunahme der Toxizität von Yohimbin; mit Benzodiazepinen zur Wirkungsabschwächung; [124], [129] mit zentral wirksamen Blutdrucksenkern vom Typus des Clonidins und Guanfacins zur Wirkungsabschwächung [124], [129],[130].
In der Andrologie bei geschwächter, aber noch vorhandender Potenz [119], [120]. In der Gynäkologie bei Frigidität; ferner bei Unregelmäßigkeit der Menses, bei Amenorrhoe und Dysmenorrhoe [120]. Zwar gibt es Hinweise dafür, daß Zubereitungen aus der Droge oder auch Yohimbin in best., bisher nicht näher definierten Fällen von Erektionsstörungen wirksam sind, doch liegen weder für diese Indikationen noch für die anderen genannten Anwendungsgebiete klinische Studien darüber vor, die in Anbetracht der möglichen UW einen ther. Nutzen erkennen lassen. Neuerdings werden Drogenpulver und Yohimbin als Ersatz für Steroidanabolika zur Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit verwendet [109]. Für die behauptete Wirkung gibt es keine rational nachvollziehbare Begründung [110]. In der Veterinärmedizin: Yohimbin bei Begattungsimpotenz von Bullen und Hengsten, sowie bei vermindertem Geschlechtstrieb von Kühen und Stuten [6]. Zur Wirksamkeit wurden keine näheren Angaben gefunden. Droge. Innerlich als Infus: Mittlere Einzelgabe 0,5 g; größte Einzelgabe 3,0 g; größte Tagesgabe 10,0 g EB 6
In der pharmakologischen Forschung dient [3H]-Yohimbin als Reagens, um Lokalisation und Dichte von α2-Adrenozeptoren festzustellen [61], [131]. Zum pharmakologischen Screening, um Substanzen mit antidepressiver Wirkung auf der Basis von Monoamin-Wiederaufnahme-Hemmung aufzufinden [71].
Tox. Inhaltsstoffe und Prinzip: Die tox. Eig. der Droge werden wesentlich durch die Alkaloide, insbesondere durch den Gehalt an Yohimbin bestimmt. Nahzu alle in der Literatur verzeichneten Vergiftungsfälle wurden durch Einnahme von Yohimbinhydrochlorid hervorgerufen.
Acute Toxizität:
Mensch. Nach Zufuhr einer Teezubereitung – 6 bis 10 Teelöffel abgeschabter Rinde auf etwa 0,5 L Wasser – kam es zu Schwäche in den Gliedmaßen, zu innerer Unruhe, Kälteschauer, Nausea und Schwindelgefühl [132]. Nach einer älteren Quelle [119] äußert sich die Yohimbinvergiftung in einer starken Reizung des ZNS. Sowohl somatische als auch psychische Reizerscheinungen werden manifest. „Die spinalen Zentren des Lumbosacralmarks werden besonders ergriffen, aber auch die übrige Reflexerregbarkeit wird abnorm gesteigert. Unruhe und Halluzinationen sind als Überreizung der Großhirnrinde aufzufassen. Das Atemzentrum wird anfänglich angeregt und schließlich gelähmt, wie es auch bei weiterer Intoxikation zur Lähmung des gesamten ZNS kommt, mit Erlöschen sämtlicher Reflexe. Der Priapismus bleibt bestehen. Neben dem ZNS werden periphere Gefäße und im weiteren Verlauf das Herz mit dem gesamten Kreislauf von der Yohimbin-Intoxikation befallen. Die extreme Weitstellung der peripheren Gefäße ist die Folge einer Vasomotorenlähmung, wodurch der Blutdruck gefährlich absinkt.“ [119]. Fallbeispiele: Ein Arzt spritzte einem Patienten intralumbal 5 mg Yohimbin und zwei Tage später noch einmal 7,5 mg, erneut intralumbal [133]. 5 h nach der ersten Injektion trat Schüttelfrost auf, eine Stunde später Delirien und visionäre Halluzinationen; am nächsten Morgen dumpfe Kopfschmerzen zusammen mit allgemeiner Mattigkeit, die sich im Laufe des Tages verlor. Abends euphorische Stimmung, ungewöhnliche Arbeitslust und Arbeitsfähigkeit, Wollustgedanken, Erektionen, kein Priapismus. Nach der zweiten Yohimbin-Injektion weitere Verschlechterung des Allgemeinbefindens und anscheinend völliger Verlust des Bewußtseins, das erst am nächsten Morgen wiederkehrte[133]. In einem anderen Falle war ein Chemiker dem Mißgeschick einer Medikamentenverwechslung zum Opfer gefallen. Er nahm 1,8 g Yohimbinhydrochlorid zu sich, das ist das 360fache der üblichen Dosis (5 mg) p. o. Die schwersten Vergiftungssymptome betrafen Herz, periphere Gefäße und das ZNS: Herzklopfen, Schweißausbruch, Schwindel, Unruhe, Koma, Cyanose, kleiner Puls bei einem Blutdruck von 100:90, enge lichtstarre Pupillen, Augenmuskelstörungen, Fehlen der Corneal-, Patillar- und Achillessehnenreflexe, Priapismus, Lungenödem und Bronchitis. Der Patient überlebte. Bei einer Untersuchung, einige Wochen später, ließen sich keine Anzeichen irgenwelcher Folgeschäden finden [134]. Bei einem 62-jährigen Mann traten nach Einnahme von ca. 200 mg Yohimbin Erbrechen, Bluthochdruck, Tachycardie, Tremor und Angstzustände auf, Erscheinungen, die nach kurzer Zeit wieder abklangen [135]. Bei einer 16-jährigen jungen Frau, die an akuten dissoziativen Störungen (= hysterische Abspaltung nach neuer Nomenklatur [136]) litt, stellten sich nach Einnahme von ca. 250 mg Yohimbin die folgenden Symptome ein: Allgemeine Schwäche, Parästhesien und Koordinationsverlust, ferner Gedächtnisstörungen, Angstzustände, Kopfschmerzen, Schwindelanfälle, Zittern, Schmerzen hinter dem Sternum und intermittierendes Herzklopfen. Der Untersuchungsbefund ergab: Blutdruck erhöht, Sinustachycardie, Tachypnoe, Blässe, Zittern, Hautexanthem. Alle diese Intoxikationserscheinungen verschwanden innerhalb von 36 h spontan [137]. Ein insulinpflichtiger Diabetiker, männl., 38 Jahre alt, nahm als Einzeldosis 350 mg Yohimbin zu sich. 25 h später zeigten sich die folgenden Symptome: Schläfrigkeit, Verwirrtheit, Schüttelfrost, retrosternale Schmerzen, Absinken der Körpertemperatur, Vorhofflimmern und retrograde Amnesie [138]. Ein 2 1/2 jähriger Knabe verschluckte in einem unbewachten Augenblick 3 oder 4 Tabletten à 100 mg Yohimbinhydrochlorid. Etwa 1/2 h später klagte das Kind über Bauchschmerzen; es wurde müde; wenig später kam es zu einer Kiefersperre und zu Bewußtlosigkeit. Reanimationsversuche in der Klinik blieben erfolglos: Das Kind starb 90 min nach Tablettenaufnahme. Bereits 3 h nach Eintritt des Todes erfolgte die Sektion. Im Vordergrund des pathologischen Befundes stand eine Erweiterung der Kapillaren im Magen-Darm-Trakt, in der Leber und im Gehirn mit Flüssigkeits- und Blutaustritt in das umgebende Gewebe. Nach Ansicht der Autoren [139] scheinen Kinder gegenüber Yohimbin wesentlich empfindlicher als Erwachsene zu sein.
Toxikologische Daten: Yohimbin: LD50 (Maus, i. v.) 16 mg/kg KG; LD50 (Maus, p. o.) 65 mg/kg KG; LD50 (Katze, p. o.) 43 mg/kg KG;LD50 (Katze, s. c.) 37 mg/kg KG; LD50 (Katze, i. p.) 16 mg/kg KG. Rauwolscin (α-Yohimbin): LD50 (Ratte, i. p.) 50 mg/kg KG; LD50 (Maus, i. p.) 80 mg/kg KG [140].
1. Hepper FN, Keay RWJ (1963) Rubiaceae. In: Hutchinson J, Dalziel JM, Hepper FN (Hrsg.) Flora of West Tropical Africa, The Crown Agents for Oversea Governements and Administration, Milbank London, Bd.II, S.104–113
2. Kisakürek MV, Leeuwenberg AJM, Hesse M (1983) A chemotaxonomic investigation of the plant families of Apocynaceae, Loganiaceae, and Rubiaceae by their indole alkaloid content. In: Pelletier SW (Hrsg.) Alkaloids, chemical and biological perspectives, Wiley & Sons, New York, Bd.1, S.211–376
3. Hgn, Bd.IV, S.137–145
4. Hgn, Bd.IX, S.410–413
5. Leboef M, Cavé A, Mangeney P, Bouquet A (1981) Planta Med 41:374–378 [PubMed]
6. Paris RR, Moyse H (1971) Matière Médicale, tom III, Pharmacognosie spéciale, Mason & Co. Paris, S.353–356
7. Paris R, Letouzey R (1960) J Agr Trop Bot Appl 7:256–258
8. Hag, Bd.VI A, S.483–485
9. Hajonides van der Meulen T, van der Kerk GJM (1964) Rec Trav Chim Pays-Bas 83:141–147, 148–153
10. Le Hir A, Goutarel G, Janot MM (1953) Ann Pharm Fr 11:546–564 [PubMed]
11. Glasby EGC (1977) Encyclopedia of the Alkaloids, Plenum Press, New York London, Bd.2, S.1418
12. Poisson J (1964) Ann Chim (Paris) 9:99–121
13. MI (1996), S.2614
14. Karrer P, Schwyzer R, Flam A (1952) Helv Chim Acta 35:851–862
15. Manske RHF (1965) Alkaloids of Pseudocinchona and Yohimbe. In: Manske RHF (Hrsg.) The Alkaloids, Academic Press, New York, S.693–723
16. Kutney JP, Brown RT (1966) Tetrahedron 22:321–336 [PubMed]
17. Gaedke F (1997) Herstellungsvorschrift der Fa. Finzelbergs Nachf. GmbH, Andernach
18. Feldhoff RA (1925) Pharm Ztg 70:864
19. Iwo MM (1980) Planta Med 39 (Suppl 1):13–16
20. Thoms H (1929) Handbuch der praktischen und wissenschaftlichen Pharmazie, Urban & Schwarzenberg, Berlin Wien, S.2382–2383
21. Mekkawi AG, Al-Badr AA (1987) Yohimbin. In: Florey K (Hrsg.) Analytical Profiles of Drug Substances, Academic Press, Orlando, Bd.16, S.731–769
22. Clarke EGC (1969) Isolation and Identification of Drugs, The Pharmaceutical Press, London, Bd.1, S.598
23. Wagner H, Bladt S, Zgainski EM (1983) Drogenanalyse, Dünnschichtchromatographische Analyse von Arzneidrogen, Springer-Verlag, Berlin Heidelberg New York, S.68–69
24. Gaedke F (1997) Prüfvorschrift aus dem Kontrollaboratorium der Fa. Finzelbergs Nachf. GmbH, Andernach
25. Mohamed YA, Elsayed MAM (1972) Pharmazie 27:673 [PubMed]
26. Betz JM, White KD, de Marderosian AM (1995) J AOAC Int 78:1189–1194 [PubMed]
27. Dusci LJ, Hackelt LP (1977) Clin Toxicol 11:353–358 [PubMed]
28. Spiegel (1896) Chemiker-Ztg 20:970, zit. in Lit. 20, S.773
29. Kohli JD, De NN (1956) Nature (London) 177:1182 [PubMed]
30. Timmermans PBMWM, Schoop AMC, Kwa HY, Van Zwieten PA (1981) Eur J Pharmacol 63:191–194
31. Tanaka T, Starke K (1980) Eur J Pharmacol 63:191–194 [PubMed]
32. Streber AS (1986) Heilkunst 99:294–299
33. Steers WD, Mc Connell J, Benson GS (1984) J Urol 131:799–802 [PubMed]
34. Rang HP, Dale MM, Ritter JM (1995) Pharmacology, Churchill Livingstone, Edinburgh London Madrid Melbourne, S.164
35. Kobinger W (1978) Rev Physiol Biochem Pharmacol 81:39–100 [PubMed]
36. Drew GM (1976) Eur J Pharmacol 36:313–320 [PubMed]
37. Docherty JR, McGrath JC (1979) Naunyn-Schmiedeberg's Arch Pharmacol 309:225–233
38. De Jonge A, Santing PN, Timmermans PBMWM, Van Zwieten PA (1982) Eur J Pharmacol 74:385–386, zit. nach Lit. [66]
39. Bolme P, Corrodi H, Fuxe K, Hörfelt T, Lidbrink P, Goldstein M (1974) Eur J Pharmacol 28:89–94 [PubMed]
40. Farsang C, Ramirez-Gonzalez MD, Mucci L, Kunos G (1980) J Pharmacol Ther 214:203–208
41. Johansson P, Hermansson LE, Henning M (1981) Naunyn Schmiedeberg's Arch Pharmacol 318:62–65
42. Schmitt H, Fernard S (1972) Eur J Pharmacol 17:293–296 [PubMed]
43. Strandhoy JW, Morrius M, Buckalew VM (1982) J Pharmacol Exp Ther 221:347–352 [PubMed]
44. Buccafusco JJ (1982) J Pharmacol Exp Ther 222:595–599 [PubMed]
45. Drew GM (1976) Eur J Pharmacol 36:313–320 [PubMed]
46. Weinberg SJ (1933) J Pharmacol Exp Ther 47:79–93
47. Ingram CG, Domino EF (1963) Arch Int Pharmacodyn Ther 143:534–542 [PubMed]
48. Robertson D, Goldberg MR, Tung CS, Hollister AS, Robertson RM (1986) J Clin Invest 78:576–581 [PubMed]
49. Ahmad RAS, Watson RDS (1990) Drugs 39:74–85 [PubMed]
50. Des Lauriers A, Wildlocher D, Allilaire JF, Lecrubier Y, Simon P (1980) Ann Int Med 131:508–509
51. Des Lauriers A, Steru L, Lecrubier Y, Puech A, Allilaire JF, Wildlocher D (1979) Nouv Press Med 8:2838
52. Montastruc JL, Puech AJ, Clanet M, Guirand-Chaumeil B, Rascol A (1981) Nouv Press Med 10:1301–1332
53. Lambert GA, Lang WJ, Friedmann E, Meller E, Gershon S (1978) Eur J Pharmacol 49:39–48 [PubMed]
54. Papeschi R, Sourkes TL, Youdi MBH (1971) Eur J Pharmacol 15:318–326 [PubMed]
55. Watanabe K, Yano S, Horiuchi H, Yamanaka E, Aimi N, Sakai S (1987) J Pharm Pharmacol 39:439–443[PubMed]
56. Delbarre B, Schmitt H (1974) Psychopharmacologia 34:195–202
57. Drew GM, Gower AJ, Marriot AS (1979) Br Pharmacol 67:133–141
58. Hawkins M, Monti JM (1979) Eur J Pharmacol 58:53–58 [PubMed]
59. Nomura Y, Oki K, Segawa T (1980) Naunyn Schmiedeberg's Arch Pharmacol 311:41–44
60. Ortmann R, Mutter M, Delini-Stula A (1982) Eur J Pharmacol 77:335–337 [PubMed]
61. Putkonen PTS, Leppävuori A, Stenberg D (1977) Life Sci 21:1059–1066 [PubMed]
62. Zebrowska-Lupina I, Kleinrok Z (1973) Psychpharmacologia 33:267–275
63. Lang WJ, Gershon S (1963) Arch Int Pharmacodyn Ther 142:457–472 [PubMed]
64. Lang WJ, Gershon S (1963) Psychiat Neurol 146:276–286
65. Sanghvi I, Gershon S (1974) Arch Int Pharmacodyn 210:108–120 [PubMed]
66. Goldberg MR, Robertson D (1983) Pharmacol Rev 35:143–180 [PubMed]
67. Quinton RM (1963) Br J Pharmacol 21:51–66
68. Boutin M, Malinge M, Colombel MC, Larousse C (1988) Prog Neuro-Psychopharmacol Biol Psychiat 12:569–574
69. Zebrawska-Luoina I, Przegalinski E, Sloniec M, Kleinrok Z (1977) Naunyn Schmiedeberg's Arch Pharmacol 297:227–231
70. Lapin IP (1980) Psychopharmacologia 70:179–185
71. Vogel HG, Vogel WH (Hrsg.) (1997) Drug Discovery and Evaluation, Springer-Verlag, Berlin Heidelberg, S.299–300, 311
72. Charney DS, Henninger GR, Steinberg DE (1982) Life Sci 30:2033–2041 [PubMed]
73. Charney DS, Henninger GR, Redmond DE (1983) Life Sci 33:19–29 [PubMed]
74. Holmberg G, Gershon S (1961) Psychopharmacologia 2:93–106 [PubMed]
75. Ingram CG (1962) Clin Pharmacol Ther 3:345–352
76. Fritze J (1995) Biologische Psychiatrie. In: Faust V (Hrsg.) Psychiatrie, Fischer, Stuttgart Jena New York, S.881
77. Van der Schoot P, Kooy A (1988) Current topics in the study of sexual behavior in rats. In: Sitsen JMA (Hrsg.) Handbook of Sexology, The Pharmacology and Endocrinology of Sexual Funcion, Elsevier, Bd. 6, S. 145–192
78. Clark JT, Smith ER, Davidson JM (1985) Physiol Behav 35:517 [PubMed]
79. Clark JT, Smith ER, Davidson JM (1984) Science 225:847 [PubMed]
80. Clark JT, Smith ER, Davidson JM (1985) Neuroendocrinology 41:36 [PubMed]
81. Steers WD, McConnell J, Bensons GS (1984) J Urol 131:799–802 [PubMed]
82. ds. Hdb., Clonidin
83. Danjou P, Alexandre L, Warot D, Lacomblez L, Puech AJ (1988) Br J Clin Pharmacol 26:733–739 [PubMed]
84. Buffum J (1985) J Psychoactive Drugs 17:131–133 [PubMed]
85. Morales A, Surridge DHC, Marshall PG, Fenemore J (1982) J Urol 128:45–47 [PubMed]
86. Money J, Leal J, Gonzalez-Heydrich J (1988) Aphrodisiology. In: Sitsen JMA (Hrsg.) Handbool of Sexology, Elsevier, Amsterdam New York London, Bd.6, S.508
87. Bastian Hp, Müller J (1991) Therapiewoche 41:603, zit. nach Dtsch Apoth Ztg 131:1427
88. Maus WR (1975) Sexualmedizin 4:516–517
89. Jovanovíc UJ (1980) Sexualmedizin 9:453–457
90. Jovanovíc UJ, Vogt HJ (1984) Sexualmedizin 13:510–517
91. Undesigned (1968) Med Lett Drugs Ther 10:97–98, zit. nach Buffum J (1985) J Psychoactive Drugs 17:131–133[PubMed]
92. Anonym (1970) Aphrodisiaka, Arzneimittelbrief (Berlin) 4:49–50
93. Ahren B, Jährhalt J, Lundquist I (1982) Acta Physiol Scand 115:257–260 [PubMed]
94. Nakadate T, Nakaki T, Muraki T, Kato R (1980) Eur J Pharmacol 65:421–424 [PubMed]
95. Nakaki R, Nakadate T, Kato R (1980) Naunyn Schmiedeberg's Arch Pharmacol 313:151–153
96. Berlan M, Carpene C, Lapontan M, Dang-Tran L (1982) Hormon Metab Res 14:257–260 [PubMed]
97. Kather H, Simon B (1981) Eur J Clin Invest 11:111–114 [PubMed]
98. Lafontan M, Berlan M (1980) Eur J Pharmacol 66:87–93 [PubMed]
99. Hsu WH, Hummel SK (1981) Endocrinology 109:825–829 [PubMed]
100. Gold MS, Donabedian RK, Redmond DE jr (1979) Psychoneuroendocrinology 3:253–260
101. Krulich L, Mayfield MH, Steele MK (1982) Endocrinology 110:796–804 [PubMed]
102. Hoffman BB, Lavin TN, Lefkowitz RJ, Ruffolo RR (1981) J Pharmacol Exp Ther 219:290–295 [PubMed]
103. Lechner W, Daxenbichler G, Marth C (1987) Z Geburtshilfe Perinatol 191:102–104 [PubMed]
104. Shaw FH, Holman M, Mackenzie JG (1955) Aust Biol Med Sci 33:497–506
105. Simon SE (1955) Aust J Exp Biol Med Sci 33:179–188 [PubMed]
106. Hesse E, Langer J (1931) J Med Klin 27:1536–1537
107. Chatelut E, Rispail Y, Berlan M, Montastruc JL (1989) Br Clin Pharmacol 28:366–368
108. Bagheri H, Schmitt L, Berlan M, Montastruc JL (1992) Br J Clin Pharmacol 34:555–558 [PubMed]
109. Barron RL, Vanscoy GJ (1993) Ann Pharmacother 27:608–615
110. Gurguis GNM, Uhde TW (1990) Psychoneuroendocrinology 15:217–224 [PubMed]
111. Berlin I, Stalla-Bourdillon A, Thuillier Y, Turpin G, Puech AJ (1986) J Pharmacol 17:343–347 [PubMed]
112. Kucio C, Jonderko K, Piskorsko D (1991) Isr J Med Sci 27:550–556 [PubMed]
113. De Smet PAGM (1995) Yohimbe Alkaloids, Pausinystalia Species. In: De Smet PAGM, Keller K, Hänsel R, Chandler RF (Hrsg.) Adverse effects of herbal drugs, Springer-Verlag, Berlin Heidelberg New York, S.211–214
114. Guthrie SK, Hariharan M, Grunhaus LJ (1990) Eur J Clin Pharmacol 39:409–411 [PubMed]
115. Owen JA, Nakatsu SL, Fenemore J, Condra M, Surridge DHC, Morales A (1987) Eur J Clin Pharmacol 32:577–582 [PubMed]
116. Hedner T, Edgar B, Edvinsson L, Hedner J, Perrson B, Perrson A (1992) Eur J Clin Pharmacol 43:651–656[PubMed]
117. Berlam M, Le Verge R, Galitzko J, Le Corre P (1993) Br J Pharmacol 108:927–932 [PubMed]
118. Le Verge R, Le Corre P, Chevanne F, Döe De Maindreville M, Royer D, Levy J (1992) J Chromatogr 574:283–292 [PubMed]
119. Borelli S (1960) Die Aphrodisiaca. In: Marchionini A (Hrsg.) Handbuch der Haut- und Geschlechtskrankheiten, Ergänzungswerk VI/3, Springer-Verlag, Berlin Göttingen Heidelberg, S.737–766
120. Borelli S (1971) Potenz- und Potenzstörungen des Mannes, Verlag Brüder Hartmann, Berlin, S.64–74
121. Schmid W, Schultz OE (Hrsg.) (1984) Haffner/ Schultz/ Schmid, Normdosen gebräuchlicher Arzneistoffe und Drogen, 7.Aufl., Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, S.150
122. Weber E (1988) Taschenbuch der unerwünschten Arzneiwirkungen, Fischer, Stuttgart New York, S.583
123. Sandler B, Aronson B (1993) Urology 41:234–343 [PubMed]
124. De Smet PAGM (1995) Yohimbe Alkaloids, General Dicussion. In: De Smet PAGM, Keller K, Hänsel R, Chandler RF (Hrsg.) Adverse effects of herbal drugs, Springer-Verlag, Berlin Heidelberg New York, S.181–206
125. Jäger L (1983) Klinische Immunologie und Allergologie, Fischer, Stuttgart, Bd.2, S.176
126. Vovet-Nitti F, Bovet D (1959) Proc Soc Exp Biol Med 100:555–557 [PubMed]
127. N. N. (1993) Vidal 1993, Paris: Editions du Vidal, S.354, 474, 1576–1577, zit. nach Lit. [124]
128. Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (1996) (Hrsg.) Rote Liste 1996, Editio Cantor, Aulendorf, S. 297
129. Mattila M, Seppala T, Matilla MJ (1988) In Clin Pharmacol 3:215–229
130. Timmermanns PBMWM, Schoop AMC, Kwa HY, van Zwieten PA (1981) Eur J Pharmacol 70:7–15 [PubMed]
131. Starke K, Borowski E, Endo T (1975) Eur J Pharmacol 34:385–388 [PubMed]
132. CRC, S.351–353
133. Lehmann J (1925) Dtsch Med Wochenschr 51:526
134. Fürbringer D (1907) Dtsch Med Wochenschr 33:249
135. Friesen K, Palatnick W, Tenenbeim M (1993) J Emerg Med 11, zit. nach Lit. [124]
136. Mombour W (1995) Die neueren nosologischen Klassifikationsverfahren. Historische und neue Aspekte. In: Faust V (Hrsg.) Psychiatrie, Fischer, Stuttgart Jena New York, S.17–29
137. Linden CH, Vellman WP, Rumack P (1985) Ann Emerg Med 14:1002–1004, zit. nach Lit. [124] [PubMed][PubMed]
138. Varkey S (1992) Br Med J 304:548
139. Patschneider H, Dirnhofer R (1973) Beitr Gerichtl Med 30:336–344 [PubMed]
140. Registry of toxic of chemical substances, NIOSH, zit. nach Neuwinger HD (1994) Afrikanische Arzneipflanzen und Jagdgifte. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, S.120
141. BAz Nr. 193 vom 15.10.1987, berichtigt BAz Nr.22a vom 01.02.1990.
Lizenzausgabe mit freundlicher Genehmigung des Springer Medizin Verlags GmbH, Berlin, Heidelberg, New York
Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, Birkenwaldstraße 44, 70191 Stuttgart
24.01.2013