Rhodiola

Rhodiola-rosea-Wurzelstock

Verfasser

P. Lorenz/A. Rudloff/A. Plescher

Übersicht

R > Rhodiola > Rhodiola rosea (L.) SCOP. > Rhodiola-rosea-Wurzelstock

Gliederung

G Rhodiola

A Rhodiola rosea (L.) SCOP.

D Rhodiola-rosea-Wurzelstock

Synonyme

Rhizoma Rhodiolae

Sonstige Bezeichnungen

Arctic root Golden root Golden radix King's crown Rose root Stonecrop Rhodiole rose Orpin rose Rhodiola rosea Radice rodia isländisch: burnirót chinesisch: Hong jing tian (yuan bian zhong) japanisch: Iwa-benkei polnisch: róeniec górsk estnisch: Roosilõhnaline kuldjuur dänisch: Rosenrod norwegisch/schwedisch: Rosenrot tschechisch: Rozchodnice rzová slowakisch: Roznis koren finnisch: Ruusujuuri

Offizinell

Staatliche Pharmakopöe der USSR 37-39

Definition der Droge

Das getrocknete Rhizom von Rhodiola rosea L. SCOP.

Stammpflanzen: Rhodiola rosea (L.) SCOP.

Herkunft: Russland. Die Droge stammte früher hauptsächlich aus Wildsammlungen. Hauptsammelgebiete waren die Altai- und Ural-Region, Sayan-Berge und Karpaten (ehem. USSR). Durch extensives und unkontrolliertes Sammeln wurden die Bestände dezimiert. Seit einigen Jahren wird deshalb ein Versuchsanbau in Regionen um Moskau, Sankt Petersburg, Ektarinburg, Samara, Novosibirsk, auf Kamschatka, im autonomen Altai-Gebiet, Fernost, in der weißrussische Republik und Ukraine betrieben [40]. Versuche zum kommerziellen Anbau vonR. rosea werden gegenwärtig auch in Deutschland, Norwegen und Finnland im Fokus der industriell-pharmazeutischen Verfügbarkeit und der Reproduzierbarkeit der Rohdrogenqualität unternommen [41].

Gewinnung: Die Rhizome von 5 bis 6 Jahre alten Pflanzen werden in den Monaten September und Oktober ausgegraben, von Feinwurzeln befreit, gewaschen, in Stücke geschnitten und getrocknet [40]. Nach der russischen Arzneibuch-Monografie hingegen sollen die Rhizome zur Blüte- bzw. Fruchtzeit gesammelt werden [37]b.

Ganzdroge: Makroskopisches Bild. Unregelmäßige, 2 bis 7 cm lange und 1 bis 3 cm im Querschnitt messende Rhizom-Schnittstücke, aber auch größere Stücke bis 6 cm im Querschnitt. Schnittflächen cremefarben, schmutzigrosa-rostfarben angelaufen. Dunkel-rötlichbraune, rostfarbene, in den verjüngten Teilen schwarzbraun gefärbte, mit aneinanderschließenden Nodien-Ringen überzogene glatte Oberfläche; die Internodienlänge beträgt ca. 0,43 bis 1,5 cm. An der Basis der Ringe sitzen regelmäßig verteilt zahlreiche bastartige Nebenwurzeln und Nebenwurzelnarben (Anzahl: 13 bis 14). Die äußere Wurzelrinde ist mehrlagig und innen heller gefärbt. Der lammellenartig- porös aussehende Holzkörper hat eine harte Konsistenz, ist aber relativ leicht brechbar und faserig; Bruch creme- bis schmutzig-rosafarbenen, uneben, mit rauer Oberfläche. Geruch würzig-aromatisch, charakteristisch, an Rosen oder Duftgeranien erinnernd, wie Geraniol oder Phenylethanol.

Schnittdroge: Aussehen. Harte, dunkelbraune, braunviolette, cremefarbene bis schmutzig-rosafarbene, unregelmäßig geformte Stücke (5 bis 13 mm), holzig-poröser und brüchiger Konsistenz. Stäubender Bruch. Bruchflächen faserig und muschelig, raue Oberfläche; auch längliche Stücke mit rundlichem Querschnitt, mit längs-gewellter, schrumpeliger bzw. marmorierter Rinde, äußere Wurzelrinde meist abgeschält. Wurzelrinde, sofern vorhanden, außen von brauner bis hellbrauner Farbe, innen violettbraun. Geschmack. Bitter (der sensorische Bitterwert wird zwischen 5000 und 10000 angegeben [43]), stark adstringierend, würzig-aromatisch, verliert sich beim längeren Kauen, wobei die Masse im Mund quillt und fasert. Geruch. Intensiv aromatisch, würzig-kräuterig, an Rosen erinnernd, wie Phenylethanol oder Geraniol.

Mikroskopisches Bild: Äußere Rhizodermis aus länglichen, lamellenartigen Korkzellen (Suberin) aufgebaut, die im kurzwelligen bzw. UV-Licht durch eingelagerte Polyphenole (Lignine, Kaffeesäurederivate) hellblau fluoreszieren. Unter der Korkschicht liegendes Rindenparenchym ist besonders in älteren Rhizomen schwammig, das Kambium nur in jüngeren Stücken erkennbar. Der Holzteil ist mit zahlreichen markständigen Gefäßen (Leitbündeln) und dazwischenliegenden großlumigen Interzellulärräumen durchzogen; Gefäßteile ca. 5 bis 20 μm im Durchmesser, fluoreszieren ebenfalls im UV-Licht, Siebteile und umliegendes Parenchym nicht. Im Parenchym der Rinde und des Holzkörpers finden sich ovale - brotleibförmige Exkretzellen (Gerbstoffzellen, 70 bis 120 μm groß), die durch eingelagerte Phlobaphene bzw. Gerbstoffe braun oder schwarzbraun gefärbt sind. Teilweise zeigen die Exkretzellen, die für die Droge charakteristisch sind, große Trockenspalte bzw. Risse. Relativ häufig kann man im Parenchym kleine tetragonale Calciumoxalat-Kristalle beobachten (ca. 5 bis 10 mm lang). Wenige kleine Stärkekörner (Amyloplasten, 5 bis 7 mm im Durchmesser), die im Holz-Parenchym zu Gruppen agglomeriert sind, lassen sich durch die Jod-Stärke-Reaktion (erkennbar an der Blaufärbung) im mikroskopischen Bild sichtbar machen [42].

Mikroskopische Aufnahmen von Vibratom-Schnitten des Rosenwurz-Rhizoms, nach mehrtägigem Einweichen in Glyzerin/96 %igem Ethanol (1+1 (V/V); DePeX-Einbettung. A) Makroaufnahme des Rhizom-Querschnitts. Erkennbar sind, von rechts her gesehen, die Rhizodermis (Korkschicht, schwarz), Wurzelrinde (Rinden-Parenchym), Holzteil mit Gefäßen (Leitbündel) mit großen dazwischenliegenden Interzellulärräumen, sowie Mark. B) Längsschnitt durch den Holzteil mit schraubenförmigen Leitbündeln und Gerbstoff- bzw. Exkretzellen (braun). C) Querschnitt durch Gefäß- und Siebteil, Parenchym, Interzellularräume. Die Gefäße zeigen hier starke Eigenfluoreszenz im UV-Licht (Anregungswellenlänge: 340 bis 380 nm). D) Querschnitt durch die Wurzelrinde. Die dreilagige Korkschicht (Periderm) mit Suberinlamellen fluoresziert bei UV-Anregung (Aufnahmegerät: Zeiss-Axiophot-Fluoreszensmikroskop; Bildautoren: Dr. P. Lorenz, A. Rudloff) [42].

Mikroskopische Aufnahme vom Längsschnitt des Rhizoms A) Calciumoxalat-Kristalle (Sargdeckelform). B) 4 blau gefärbte Stärkekörner (Amyloplasten), nach Behandlung mit Lugol'scher Lösung, im Rinden-Parenchymgewebe (Aufnahmegerät: Zeiss-Axiophot-Fluoreszensmikroskop; Bildautoren: Dr. P. Lorenz, A. Rudloff) [42].

Verfälschungen/Verwechslungen: Verfälschungen und Verwechslungen können durch Rhizom-Drogen anderer Rhodiola-Arten vorkommen.

Minderqualitäten: Keine Angaben.

Inhaltsstoffe: Durch phytochemische Untersuchungen der Rhizom-Droge konnten mehr als 35 Inhaltsstoffe aus nachfolgenden Inhaltsstoffklassen identifiziert werden: Polysaccharide, Phenylethanoide, Phenylpropanoide, Flavonoide, Flavolignane, Polyphenolcarbonsäure, Cyanglycoside, etherische Ölkomponenten, Monoterpene und Sterole. Informationen zu Inhaltsstoffen der Droge basieren weitestgehend, bis auf wenige neuere Arbeiten, auf Untersuchungen osteuropäischer Forschungsgruppen [33], [39], [44]-[48]. Umfassende sytematisch-chemotaxonomische Untersuchungen scheinen bisher zu fehlen. Bemühungen chemotaxonomische Unterschiede zwischen den verschiedenen Akzessionen (z.B. endemischen Unterarten, siehe → Systematik) zu finden waren bislang ohne Erfolg. Alle untersuchten Herkünfte enthalten die beschriebenen Rosavine, bzw. deren Aglycone, sowie Salidrosid und p-Tyrosol. Die Unterschiede sind quantitativer Art und hängen im wesentlichen vom Pflanzenalter, Erntezeitpunkt und Aufbereitung des Probenmaterials ab [29]. Polysaccharide. Der Polysaccharid-Gehalt beträgt ca. 3 %, bestimmt spektralphotometrisch (Phenol-Vitriol-Methode) nach Auszug der Droge mit heißem Wasser und Fällung mittels Ethanol [49]. Organische Säuren. Oxal-, Zitronen-, Apfel- und Bernsteinsäure[40]. Höhere Polyphenole und Polyphenolcarbonsäuren. Gallussäure (0,001 %, isoliert) [50]. Phenylethanoide. p-Tyrosol (0,001 bis 0,22 %), Salidroside (= Rhodiolosid, 4-Hydroxyphenyl-β-D-glucopyranosylethanol, 0,04 bis 1,1 %)[50]-[56]; nach anderen Angaben 0,2 bis 3,5 % Salidrosid [57]-[58] (starke Schwankungen in den Salidrosid-Gehalten sind offensichtlich auch durch die jeweilige Messmethode bedingt, je nachdem ob diese Gehalte photometrisch oder durch HPLC bestimmt wurden). Die höchsten Gehalte an Phenylethanoiden wurden in einer Droge aus dem Tianshan-Gebirge bestimmt, mit 4,43 % Salidrosid und 1,63 % p-Tyrosol [59].Benzylalkoholderivate. Benzyl-O-β-D-glucopyranosid [56]. Acetophenone. Picein (= 4-Hydroxyacetophenon-O-β-D-glucopyranosid) [56].

Phenylpropanoide. Rosin (= trans-Cinnamyl-O-β-D-glucopyranosid, 0,02 bis 0,08 %), Rosarin (= trans-Cinnamyl-(6'-O-α-L-arabinofuranosyl)-O-β-D-glucopyranosid, 0,02 bis 0,11 %), Rosavin (= trans-Cinnamyl-(6'-O-α-L-arabinopyranosyl)-O-β-D-glucopyranosid, 0,06 bis 1,4 %) [29], [53], [56]-[57], [60]. Der Gesamt-Rosavin-Gehalt der Droge variiert nach Herkunft der Droge zwischen 0,54 bis 3,3 % [53], [58]; Sachaliside 1 (= 4-Hydroxycinnamyl-O-β-D-glucopyranosid), Methyl-O-sachalisid 1 (= 4-Methoxy-cinnamyl-O-β-D-glucopyranosid), trans-Cinnamyl-(6'-O-β-xylopyranosyl)-O-β-D-glucopyranosid, 4-Methoxy-rosavin (= 4-Methoxy-cinnamyl-(6'-O-α-arabinopyranosyl)-O-β-D-glucopyranoside [56], trans-4-Hydroxyzimtsäure (0,001 %) [50]

Phenylpropanoide aus Rhodiola-rosea-Wurzelstock.

. Flavonoide, Flavonoidglycoside und Flavolignane. Der Flavonoid-Gehalt der Droge variiert zwischen 0,082 und 0,45 % [43]. Nachgewiesen sind verschiedene Flavonoidglycoside mit Gossypetin, Herbacetin, Tricin und Kaempferol als Aglycon. Gossypetinglycoside. Rhodiolgin (= Gossypetin-7-O-L-rhamnopyranosid; 0,0015 %, isoliert), Rhodiolgidin (= Gossypetin-(8-O-β-D-glucopyranosyl)-7-O-α-L-rhamnopyranosid; = 7-O-α-L-Rhamnopyranosyl-8-O-β-D-glucopyranosyl-3,5,3',4'-tetrahydroxyflavon, 0,0025 % isoliert) [50]. Herbacetinglycoside. Rhodionin (Herbacetin-7-O-α-L-rhamnopyranosid), Rhodiosin (Herbacecin-7-O-(3''-β-D-glucopyranosyl)-α-L-rhamnopyranosid) aus den Rhizomen [61]. Tricin und Tricinglucoside. Aus den getrockneten Rhizomen: Tricin, Tricin-7- und 5-O-glucosid [62]. Tricin (0,2 %) und Tricin-5-O-glucosid (0,5 %) wurden u.a. auch aus einer mongolischen Rhizom-Droge isoliert [57]. Flavolignane. Rhodiolin, ein Kondensationsprodukt aus Coniferylalkohol und Herbacetin [61].

Flavonoide aus Rhodiola-rosea-Wurzelstock.

Cyanglycoside. Lotaustralin (0,0121 %) in zwei diastereomeren Formen [55]. Etherisches Öl. 0,05 % in Rhizomen norwegischer Herkunft [26]; 0,04 bis 0,16 % in sibirischen Drogen [58]; 0,05 bis 0,175 % in finnischen Drogen [43]; 1 % in einer Droge russischer Herkunft [63]. In einer Droge norwegischer Herkunft konnten durch GC-MS-Untersuchungen 86 flüchtige Verbindungen identifiziert werden, darunter Monoterpen-Kohlenwasserstoffe (25,4 %), oxygenierte Monoterpene (23,6 %), sowie langkettige aliphatische Alkohole (37,5 %). Als Hauptkomponenten wurden: n-Decanol (30,38 %), Geraniol (12,49 %), 1.4-p-Menthadien-7-ol (5,10 %), Limonen (4,90 %), α-Pinen (4,69 %) und Dodecanol (3,67 %) nachgewiesen. Geraniol wurde als geruchsbestimmende Komponente identifiziert, die für den rosenartigen Geruch der Droge verantwortlich ist, neben Geranylformiat, Geranylacetat, Benzylalkohol und Phenylethylalkohol [26]. Die Hauptkomponenten des etherischen Öles einer finnischen Droge waren: Geraniol (12,3 bis 62,1 %), Octan-3-on (13,4 bis 35,4 %) und Myrtenol (2-Pinen-10-ol, 5,4 bis 23,1 %) [43]. Andere Autoren beschrieben als flüchtige Hauptbestandteile des etherischen Öles: Octadecadiensäure (Linolsäure), Heptanolderivate und Palmitinsäure (Hexadecansäure), was auf chemotaxonomische Unterschiede zwischen lokalen Varietäten hindeuten könnte [64].

Flüchtige Hauptkomponenten des etherischen Öles aus Rhodiola-rosea-Wurzelstock.

Monoterpene und Monoterpenglycoside. Rosiridin (= 3,7-Dimethylocta-2,6-dien-1,4-diol-1-O-β-D-glucopyranosid, 0,07 bis 0,38 %) und sein Aglycon Rosiridol [53], [57], [65]-[67]. Fünf Monoterpenglycoside, die Rhodioloside A bis E, wurden aus dem n-Butanol-löslichen Anteil eines Drogenextraktes (Auszugsmittel: Ethanol/Wasser; 80/20,V/V) isoliert. Ihre Strukturen wurden bestimmt als: (2E,6E,4R)-4,8-Dihydroxy-3,7-dimethyl-2,6-octadienyl-β-D-glucopyranosid (Rhodiolosid A, 0,0002 % isoliert), (2E,4R)-4-Hydroxy-3,7-dimethyl-2,6-octadienyl-α-D-glucopyranosyl(1→6)-β-D-glucopyranoside (= Rhodiolosid B, 0,0004 %), (2E,4R)-4-Hydroxy-3,7-dimethyl-2,6-octadienyl-β-D-glucopyranosyl(1→3)-β-D-glucopyranosid (= Rhodiolosid C, 0,0011 %), (2E,4R)-4,7-Dihydroxy-3,7-dimethyl-2-octenyl-β-D-glucopyranoside (= Rhodiolosid D, 0,0016 %) und (2E)-7-Hydroxy-3,7-dimethyl-2-octenyl-α-L-arabinopyranosyl(1→6)-β-D-glucopyranosid (= Rhodiolosid E, 0,0006 %) [68]. Phytosterole. Daucosterol, β-Sitosterol [55], [69].

Aus Rhodiola-rosea-Wurzelstock isolierte Monoterpenglycoside.

Identitaet: Droge. DC-Prüfung des methanolischen Extraktes (Auszugsmittel für die Droge: 100 Vol% Methanol; Verhältnis Droge/Auszugsmittel: 1/10, m/V), zum Nachweis verschiedener Aglycone (Phenylethanoide, Phenylpropanoide, Polyphenole) [42]. Stationäre Phase: Kieselgel 60 (HPTLC-Platten, Macherey-Nagel) mit Fluoreszens-Indikator (UV254), Schichtdicke: 0,20 mm; FM: Chloroform/MeOH (9+1); Auftragung (s. Abb. 16): R1, R2, R3: Rhodiola-rosea-Wurzelstock-Extrakt, Auftragemenge: 3, 6, 9 μL. 1. 4-Hydroxyzimtsäure (10 mg/mL MeOH); Auftragemenge: 3 μL 2. 4-Methoxyzimtsäure (10 mg/mL MeOH); Auftragemenge: 3 μL 3. p-Tyrosol (10 mg/mL MeOH); Auftragemenge: 3 μL 4. Zimtalkohol (10 mg/mL); Auftragemenge: 3 μL 5. 4-Hydroxyacetophenon (10 mg/mL MeOH) ; Auftragemenge: 3 μL

Dünnschichtchromatogramm des Rhodiola-rosea-Wurzelstock-Extraktes. A) Detektion: UV 365 nm; B) DC nach Behandlung mit Anisaldehyd-Schwefelsäure-Reagenz [Bildautor: Dr. P. Lorenz][42].

Auswertung: Nach Elution im oben genannten LM wird nach der Trocknung das DC im UV-Licht bei UV 365 nm betrachtet (s. Abb. 16 A). Dunkle Spots hoher Intensität erscheinen bei der Drogenextrakt-Auftragung (R1 bis R3) bei nachfolgenden Rf-Werten : 0,18 bis 0,19 (nicht identifiziert) und 0,75 bis 0,77 (Zimtalkohol); zwei Spots niederer Intensität bei Rf 0,27 bis 0,29 (4-Hydroxyzimtsäure) und 0,41 bis 0,44 (p-Tyrosol). Nach Besprühen des Chromatogramms mit Anisaldehyd-Schwefelsäure-Reagenz und thermischer Behandlung des DC's bei ca. 110 °C (s. [70]) erscheinen nachfolgende Substanzen als gefärbte Spots, bei den entsprechenden Rf-Werten (s. Abb. 16 B): 4-Hydroxyzimtsäure violett bei Rf 0,27 bis 0,29; p-Tyrosol rot bis rotbraun bei Rf 0,41 bis 0,44; 4–Methoxyzimtsäure violett bei Rf 0,43 bis 0,45; 4-Hydroxyacetophenon gelb bei Rf 0,63 bis 0,64 und Zimtalkohol blaugrau bei Rf 0,75 bis 0,77. Im DC der Drogenextrakt-Auftragung (R1 bis R3) werden außerdem zwei intensive Spots purpur-rotbrauner Farbe sichtbar bei Rf 0,10 bis 0,12 und 0,53 bis 0,63 (nicht identifiziert). Eine DC-Methode unter Verwendung von Silufol UV-254 als Sorbtionsmittel und FM: Chloroform/MeOH/Wasser (26+14+3), welche die Detektion von Salidrosid und Rosavinen ermöglicht, beschreibt die Literatur [71]a. Die desitometrischen Gehaltsbestimmung von Salidrosid, Rosavin und Rosarin gestattet eine andere DC-Methode, unter Verwendung des FM: Ethylacetat/Methanol/Wasser (77+13+10) und UV-Detektion bei λmax= 215 und 245 nm [71]b. Auch Tricin-5-glucosid [62] eignet sich, aufgrund seiner hellblauen Fluoreszens im kurzwelligen UV-Licht (254 nm), als Marker für die DC bzw. Chemilumineszenz-Analyse [47]. Die Herbacetinglycoside Rhodionin und Rhodiosin sind möglicherweise ebenfalls geignete Marker für DC-Identitätsuntersuchungen, da Spots welche diese Substanzen enthalten, sich bereits an der Luft schnell blau färben sollen [40].

Reinheit: Droge. Gesamtextrahierbare Bestandteile: 56 bis 65 % (Auszugsmittel: 96 Vol% Ethanol/Wasser, 1/1;V/V, bei 60 °C [58]. Normalasche: ≤ 8 % [29]. Trocknungsverlust: ≤ 12 % [29].

Gehalt: Anfang der 1970'er Jahre wurden die Phenylethanoide Salidrosid (= Rhodiolosid) bzw. p-Tyrosol als Hauptwirkstoffe der Droge angesehen. Die russische Arzneibuch-Kommission verlangt einen Salidrosid-Gehalt von mindestens 0,8 % für die Droge, für den Fluidextrakt: 0,6 % (photometrisch bestimmt) [72]. In den späten achziger Jahren fanden aufgrund wachsender Nachfrage auch andere Rhodiola-Arten Verwendung. 1982 konnten durch die Arbeiten von Zapesochnaya et al. [60] die drei Phenylpropanoide Rosavin, Rosin und Rosarin nachgewiesen werden, die heute unter dem Überbegriff 'Rosavine' zusammengefasst werden. Aufgrund neuerer Untersuchungen wird den Rosavinen bzw. Phenylpropanoiden die stärkste adaptogene bzw. neurostimulierende Wirkung zugeschrieben [73]. Die getrocknete Droge sollte min. 0,6 % Salidrosid und 1,2 % Rosavin (bzw. 1,8 % Gesamtrosavin, Gehalt durch HPLC bestimmt) enthalten; der Trockenextrakt min. 1,5 % Salidrosid und 3,0 % Rosavin (i.Tr.) [29]. Die überarbeitete sowjetische Pharmakopöe schreibt einen Salidrosid-Gehalt von min. 0,8 bis 1,0 % (i.Tr.) und einen Gesamtrosavin-Gehalt von min. 3,0 % (i.Tr.) für die Trockenextrakte vor [38], [52], [74]. Charakteristisch für einenRhodiola rosea-Wurzelstock-Extrakt ist ein Rosavin : Salidrosid-Verhältnis von 3:1 (mind. aber 2:1), während andere Rhodiola-Arten (bzw. deren Extrakte) keine bzw. nur geringe Mengen an Rosavinen enthalten. Rhizom-Drogen anderer Rhodiola-Arten weisen meist höhere Gehalte an Salidrosid auf, z.B. Extrakte von R. crenulata ca. 2,0 %[73]. Andere Markersubstanzen, an denen die Qualität der Droge oder ihre Wirksamkeit festgemacht werden kann, sind gegenwärtig nicht bekannt.

Gehaltsbestimmung: Verschiedene HPLC-Methoden zur Bestimmung von Salidrosid, p-Tyrosol, Rosavinen und Zimtalkohol beschreibt die Literatur. HPLC: Stationäre Phase: Shimadsu VP ODS (150 × 4,5 mm, Partikelgöße: 4 μm); mobile Phase: Methanol/Acetonitril/Wasser (25+5+70); Detektion: UV 275 nm; Elutionstemperatur: 40 °C. Die Linearität betrug für Salidrosid: 0,1714 bis 2,2280 mg/mL (r 0,9985) und für p-Tyrosol 0,2012 bis 2,616 mg/mL (r 0,9996) [59]. HPLC: Stationäre Phase: RP-C18 (3,9 ×150 mm, Partikelgröße: 5 μm; Symmetry, WATO27324, Water Associates Inc.); mobile Phase A: 0,16 M Ammoniumacetat in Wasser (pH 5,5), mobile Phase B: Methanol; Gradient; Flussrate: 1,0 mL/min; Detektion: UV 254 nm für Rosavine und UV 280 nm für Zimtalkohol [33]. HPLC: Stationäre Phase: Luna C18 (150 ×4,6 mm; Partikelgröße: 5 μm; Phenomenex, Torrance, CA, USA); mobile Phase A: 25 mM Phosphat-Puffer (pH 7,0); mobile Phase B: Acetonitril; Elutionsgradient: von 95 A:5 B (V/V) innerhalb von 30 min auf 80 A:20 B (V/V); Elutionstemperatur: 60 °C; Flussrate: 1,0 mL/min; Elutionstemperatur: 60 °C; Detektion: UV 205 nm; Methode gestattet Auftrennung von 5 Marker-Substanzen (Salidrosid, Rosarin, Rosavin, Rosin und Rosiridin) [53]. HPLC: Geeignet zur Simultan-Detektion von 8 Phenylpropanoiden. Stationäre Phase: Waters Xterra RP18 2,1 ×50 mm-Säule; mobile Phase: 10 mM wässriger Ammoniumacetat/Acetonitril-Gradient; Detektion: UV 276 und 254 nm. Diese Methode zeigte über einen Bereich von 0,2 bis 50 μg/mL bzw. 0,2 bis 100 μg/mL eine gute Linearität für Salidrosid bzw. Rosavin kt-[75]. Kapillar-elektrophoretische Methode: Geeignet zur Simultan-Bestimmung von Salidrosid, p-Tyrosol, Rhodionin, Gallussäure und Ethylgallat. Stationäre Phase: gesinterte Silica-Kapillaren (Yongnian Optical Fiber Factory, Hebei, P.R. China); Mobile Phase: 14 mM Borsäure/30 mM Natriumdodecylsulfat (SDS) und 2,5 % Acetonitril (pH 10,7); Elutionstemperatur: 25 °C; Spannung: 21 kV; Detektion: UV 221 nm (Diode-Array-Detektor) [76].

Lagerung, Stabilität, Verwendung, u. a.

Lagerung: Kühl, trocken und vor Licht geschützt lagern.

Zubereitungen: Hydroalkolische Extrakte oder Trockenextrakte (Auszugsmittel: Ethanol oder Methanol). Die Verwendung der Droge zur Zubereitung von Dekokten ist heute in westeuropäischen Ländern relativ unüblich.

Wirkungen: Die Droge ist in den letzten 30 Jahren, insbesondere durch russische und skandinavische Forschungsgruppen, bezüglich ihrer adaptogenen, antiinflammatorischen und anticancerogenen Effekte untersucht worden, sowie hinsichtlich ihres positiven Einflusses auf die Verringerung des Risikos von myocardialen Infarkten bei latenten kardiovaskulären Erkrankungen [77]. In vitro Studien Reduzierende/antioxidative Wirkung. Ein wässriger Extrakt der Droge (Auszugsmittel: Phospatpuffer-Saline, Verhältnis Droge/Auszugsmittel 1/200; m/V) reduzierte konzentrationsabhängig Molybdän(VI) zu Molybdän(V), gemessen anhand der Bildung eines Phosphat/Mo(V)-Komplexes bei niederem pH-Wert [78]. 25 μL des Extraktes hatten dabei die gleiche Reduktionswirkung wie 230 μM Ascorbinsäure [79]. Radikalfängerwirkung auf Hypochlorid (NaOCl). Ein wässriger Extrakt (s.o.) verminderte konzentrationsabhängig in menschlichen Erythrocyten die durch Hypochlorid-vermittelte Oxidation von Glutathion (GSH), bzw. die Inaktivierung von Glycerinaldehyd-3-phospatdehydrogenase (GAPDH). Erythocyten (10 %, V/V), die in Gegenwart von Natriumhypochlorid (NaOCl, 0,5 mM, pH 7,4) 15 min bei 37 °C inkubiert wurden, zeigten eine Verminderung des GSH-Gehaltes um 55 %. Bei gleichzeitiger Gabe eines R. rosea-Extraktes (150 μL/100 μL gepackte Erythrocyten) war keine GSH-Verminderung zu beobachten, während Ascorbinsäure (1,3 mM) wirkungslos war. Eine Gabe des R. rosea-Extraktes, 2 bzw. 5 min nach der NaOCl-Behandlung, führte zu einer GSH-Verminderung um 18 bis 19 %. Die Inkubation der Erythrocyten (unter gleichen Bedingungen wie oben) mit NaOCl führte zu einer 50 %igen Abnahme an Glycerinaldehyd-3-phosphatdehydrogenase (GAPDH). R. rosea-Extrakt (150 μL), gegeben simultan bzw. 2 oder 5 min nach NaOCl-Applikation, führte zu einem 100 %igem Schutz der GAPDH-Aktivität. Bei simultaner Gabe von 1,3 mM Ascorbinsäure, die der Reduktionswirkung von 150 μL R. rosea-Extrakt entspricht, plus NaOCl, wurde ebenfalls keine Verminderung der GAPDH-Aktivität beobachtet [79]. Die Autoren konnten auch zeigen, dass durch einenR. rosea-Extrakt die durch NaOCl-vermittelte Hämolyse der Erythrocyten verhindert wird. So bewirkte die Inkubation von Erythrocyten mit NaOCl (0,5 mM, 15 min) eine 6,74 ±1,18 %ige Hämolyse. Die Zugabe von R. rosea-Extrakt (150 μL + 100 μL Erythrocyten) 2 bzw. 5 min nach NaOCl-Applikation stoppte die Hämolyse bei 1,79 bzw. 4,80 %. Ascorbinsäure verhinderte die Hämolyse lediglich bei Präinkubation der Erythrocyten vor der NaOCl-Behandlung. Eine Nachinkubation mit dem Extrakt war wirkungslos [79]. Antimikrobielle Wirkung. Die beiden Flavonoidglycoside Gossypetin-7-O-L-rhamnopyranosid und Rhodioflavonosid, welche aus dem ethanolischen Extrakt (Auszugsmittel: 95 Vol% Ethanol) der Stiele von R. rosea isoliert wurden, zeigten im Agar-Plättchen-Diffusionstest schwache inhibitorische Wirkung auf das Wachstum von Staphylococcus aureus (MHK: 50 und 100 μg/mL, Positivkontrolle: Gentamycin mit 0,1 μg/mL), jedoch keinerlei Wirkung gegen Bacillus subtilis, Candida albicans, Escherichia colioder Pseudomonas aeroginosa [50]. Antineoplastische Wirkung. Gossypetin-7-O-L-rhamnopyranosid bzw. Rhodioflavonosid zeigten neben einer schwachen antimikrobiellen Wirkung auch eine Wachstumshemmung bzw. cytotoxische Effekte auf menschliche LNCaP-Prostata-Krebszellen, mit einer IC50 von 50 bzw. 80 μg/mL im Kristallviolett-Test [50]. Antiproliferative und antimitotische Effekte. Es wurde festgestellt, dass ein Extrakt von zweijährigen getrockneten Rhizomen (Auszugsmittel für die Droge: 96 Vol% Ethanol; Verhältnis Droge/Auszugsmittel: 1/6, m/V) die mitotische Teilung von promielotischen Leukämiezellen der HL-60-Zelllinie inhibiert. So führen 225 μg Drogenextrakt/mL nach 6 h und 180 μg/mL nach 12 h zur vollständigen Hemmung der Zellteilung. Die HL-60-Zellen arretieren zunächst in der Prophase des Zellzyklus und gehen schließlich aus der G2/M-Phase in die Apoptose über, bzw. werden bei sehr hohen Drogen-Konzentrationen (225 und 450 μg/mL) und längerer Einwirkzeit (48 oder 72 h) nekrotisch. So waren nach Gabe von Rhodiola-Extrakt (180 μg/mL) nach 12 h Einwirkzeit 56 % der Zellen apoptotisch und 23 % nekrotisch. Nach Behandlung der Zellen mit dem Extrakt konnte keine Chromosomen-Aberration oder Mikronuklei beobachtet werden, was auf eine milde Wirkung der Droge hindeutet und ihre Kombination mit Cytostatika sinnvoll erscheinen lässt [81]. Acetylcholinesterase-Hemmung. Für den Gesamtextrakt (Auszugsmittel: Ethanol) konnte eine 42 ±3,2 %ige Inhibition der Acetylcholinesterase (AChE)-Aktivität gemessen werden (Wirkkonzentration: 10 g/L). Verschiedene Inhaltsstoffe der Droge verminderten nachweislich die AChE-Aktivität, so u.a. Gossypetin-7-O-L-rhamnopyranosid (AChE-Inhibition: 58 ±15 %) und Rhodioflavonosid (38 ±4 %), bei einer Wirkkonzentration von 5 g/L. Die AChE-Inhibition wäre eine physiologische Erklärung für die Verbesserung der mentalen Fähigkeiten bei Einnahme der Rhodiola-Extrakte [98]. In vivo Studien (tierexperimentelle Studien). Inhibierung der α-Amylase-Aktivität, Einfluss auf Glycogen im Blutplasma. Ein methanolisch ausgezogener Trockenextrakt der Droge (Drogen-Extrakt-Verhältnis: 10:2; m/m) zeigte nach Verabreichung an Mäuse bei einer Testkonzentration von 300 μg/mL eine 78,0 %ige Inhibierung der α-Amylase-Aktivität im Blutplasma. Der als Positivkontrolle verwendete α-Glucosidase-Hemmer Acarbose inhibierte das Enzym um 79,6 %, bei einer Test-Konzentration von 100 μg/mL. Hingegen konnte keine signifikate Verringerung des Blut-Glucose-Gehalts beobachtet werden, wenn Mäusen Rhodiola-Extrakt appliziert wurde (2000 mg/kg, p.o.), während Acarbose (400 mg/kg) den Blutglucose-Gehalt um ca. 57 % reduzierte [80]a. In einer Arbeit koreanischer Autoren[80]b konnte hingegegen eine signifikante Senkung von Blut-Glucose und eine Erhöhung von reduziertem Glutathion, sowie ein positiver Einfluss auf antioxidative Enzyme (Katalase, Glutathion-Reduktase, Glutathion-S-Transferase und Superoxidreduktase) in der Leber von Diabetes-Typ-II-Mäusen nach Gabe eines Rhodiola-rosea-Wurzelstock-Extraktes gezeigt werden. Antikanzeroge Wirkung - Krebstherapie. Alle bisherigen Untersuchungen zur Verwendung der Droge in der Krebstherapie sind an Tiermodellen durchgeführt worden [77]. In diesen Modellen bewirkte die Applikation von Extrakten der Droge eine Verringerung von Tumorwachstum und Metastasenbildung, so z.B. bei Ratten mit transplantiertem festen Ehrlich-Adenocarcinom, metastasierendem Pliss-Lymphosarkom [82]und Lewis-Lungencarcinom [83]. Die Kombination von R. rosea-Extrakten mit Anti-Tumor-Wirkstoffen, wie beispielsweise Cyclophosphamid, zeigte eine verbesserte Anti-Tumor- und Anti-Metastase-Wirkung, sowie eine verminderte Toxizität [83]. Tierexperimentelle Studien mit Adriamycin, in Kombination mit einem R rosea-Drogenextrakten, wiesen im Vergleich zur Verwendung von Adriamycin allein eine verringerte Tumor-Ausbreitung nach. Beim verwendeten Protokoll wurde außerdem eine geringere Leber-Toxizität nachgewiesen [84]-[87].Adaptogene, anabolische, kardioprotektive und antiadrenerge Effekte - Wirkungen auf das ZNS. Die adaptogenen Eigenschaften, kardiopulmonäre Schutzeffekte, sowie die positiven Wirkungen der Droge auf das zentrale Nervensystem, werden hauptsächlich mit der Einflussnahme auf die Ausschüttung biogener Monoamine, wie z.B. Serotonin, Dopamin und Norepinephrin, im cerebralen Cortex, Hirnstamm und Hypothalamus in Zusammenhang gebracht. Es wird vermutet, dass Zubereitungen aus R. rodiola eine Inhibierung der Aktivität von Monoamin-abbauenden Enzymen bewirkt und einen Einfluss auf den Neurotransmitter-Transport im Hirn hat [88].Hydroalkoholisch ausgezogene Extrakte der Droge verminderten eine stressinduzierte Freisetzung von Catecholamin im Myokardium (Herzmuskel), sowie höhere cAMP-Spiegel. Eine Ausschüttung niederer adrenaler Catecholamine bei Stress-Situationen wurde unterdrückt. R. rosea wurde als wirksam befunden zur Vermeidung stressinduzierter Schädigungen der Herzgefäße, welche durch [99mTc]Technetium-pyrophosphat-Akkumulation im Herzen gemessen wurde. So verringerte sich die Akkumulation von 99mTc-pyrophosphat im Myocardium von Wistar-Ratten, denen täglich Rhodiola-Extrakt (1 mL/kg, per os) verabreicht wurde und die einem Schmerz-Stress für 6 h ausgesetzt waren, von 0,257 ±0,036 % der totalen Dosis/g Gewebe in der Positiv-Kontrolle (Schmerz-Stress ohne Rhodiola-Gabe) auf 0,091 % der totalen Dosis/g Gewebe in der Rhodiola-Gruppe am 5. Tag der Applikation [89]a. Auch eine Wirkung auf Epinephrin-induzierte Herz-Arrhythmien nach Gabe eines Rhodiola-rosea-Wurzelstock- Fluidextraktes konnten in einem Tiermodell an männlichen Wistar-Ratten gezeigt werden [89]b. Anabolische Effekte - ATP-Erhöhung. Ein lyophylisierter Extrakt der Droge (Auszugsmittel: Ethanol/Wasser, 60+40), mit einem Gehalt an 3,02 % Rosavinen (Rosavin, Rosin und Rosarin) und 0,89 % Salidrosid, zeigte in Versuchen mit Spaque-Dawley-Ratten, welche den Drogenextrakt (50 mg/kg, p.o.) erhalten hatten, eine um 31,2 % gesteigerte Ausdauer beim Schwimmtest, im Vergleich zur Kontrollgruppe. Auch eine erhöhte ATP-Produktion im Muskelgewebe der Versuchstiere, von 4,69 μmol/g in der Kontollgruppe auf 5,22 μmol/g in der R. rosea-Gruppe, konnte 24 h nach Durchführung von Schwimmversuchen (2 ×30 min/Tag, an 6 agen) gemessen werden. Extrakte von R. crenulata(gleiche Extraktbereitung wie bei R. rosea) zeigten hingegen bei diesen Untersuchungen keine Wirkung auf die Schwimmausdauer der Ratten im Vergleich zu Kontrolltieren. Die Autoren begründen den Zusammenhang der unterschiedlichen pharmakologischen Wirkung von R. crenulata und R. rosea damit, dass R. crenulata keine bzw. nur geringe Gehalte an Rosavinen besitzt und somit eine fehlende anabolische Wirkung. R. crenulata, welche insbesondere in Usbekistan, China und anderen asiatischen Ländern verbreitet ist, hat allerdings 2,5mal höhere Gehalte an Salidrosid. Letztere Verbindung zeigt aber offensichtlich keine anabolischen Wirkungen wie die Rosavine[73]. In einem anderen physischen Ausdauertest erhöhte sich die Schwimmausdauer von Ratten, nach Applikation eines Rhodiola rosea-Wurzelstock-Extraktes um 135 bis 159 % [96]. Einfluss auf Merkfähigkeit und Lernen. Der Effekt eines hydroalkoholischen Rhodiola rosea-Wurzelstock Extraktes (Auszugsverhältnis 1/1) auf das Lern- und Erinnerungsvermögen wurde an Ratten untersucht. Durch Verwendung einer Labyrinth-Methode mit negativer Verstärkung (Bestrafung) wurde nach einmaliger Gabe von 0,10 mL Rhodiola-Extrakt eine wesentliche Verbesserung des Lern- und des Gedächtnisprozesses (24 h nach Applikation) beobachtet. Auch konnte eine signifikante Verbesserung des Langzeitgedächtnisses in Erinnerungstests nach 10tägiger Behandlung der Versuchstiere mit gleicher Dosis festgestellt werden. Andere Dosen (0,02 und 1,0 mL Extrakt/Ratte) hatten keinen Effekt auf Lernen und Erinnerung. Der R. rosea-Extrakt (0,10 mL/Ratte) begünstigte ferner den Trainingseffekt bei der mit positiver Verstärkung (durch Nahrungsgabe) arbeitenden "Treppenstufen"-Methode. Bei anderen verwendeten Testmethoden, wie z.B. "Schüttelbox" und "Step down"- bzw. "Step through"-Methode, zeigten sich keine signifikanten Effekte des Drogenextraktes auf Lernen und Erinnerung [101]. Antidepressive, adaptogene, anxiolytische Wirkung. Der hydroalkololische Extrakt (mit 3 % Rosavin und 1 % Salidrosid) wurde Mäusen appliziert (10, 15 und 20 mg/kg, p.o.). Durch verschiedene Testmethoden konnte eine anti-depressive, anxiolytische, adaptogene und stimulierende Wirkung nachgewiesen werden, die signifikant zur unbehandelten Gruppe (Kontrolle) jedoch nicht dosisabhängig war [102]. Kardioprotektive Wirkung nach Ischämie und Reperfusion des Herzens. Experimente an isolierten Herzen von Ratten, die zuvor 8 Tage einen Rhodiola-Extrakt p.o. (1 mL/kg) erhalten hatten und welche einem 4 h-Kältestress (5 °C) ausgesetzt wurden, zeigten eine erhöhte Resistenz des Myocardiums (Herzmuskels) gegenüber Ischämie- bzw. Reperfusions-bedingter Schädigung. So erhöhte sich die diastolische Länge der Herzrate in unbehandelten Rattenherzen nach 45 min totaler Ischämie auf 52 %, in kältegestressten Rattenherzen auf 178 % des Ausgangswertes vor der Ischämie. Rhodiola-behandelte und kältegestresste Rattenherzen zeigten hingegen eine Verringerung der Diastolen auf ca. 60 %. Die Schädigung des kardiomyocytischen Sarkolemms wurde über den Kreatinphosphokinase(CPK)-Gehalt im Perfusat nach totaler Ischämie gemessen. Die CPK-Aktivität 60 min nach Beginn der Reperfusion, nach 45 min totaler Ischämie, betrug in der Kontrollgruppe: 437 ±108 %, in der kältegestressten Gruppe: 858 ±200 % und in der Rhodiola-behandelten und kältegestressten Gruppe: 78 ±13 % des Prä-Ischämie-Levels. Somit konnte ein signifikanter Präkonditionierungs- und Schutzeffekt durch die Drogenbehandlung aufgezeigt werden [103]. Klinische Untersuchungen am Menschen. Adaptogene Effekte. Die adaptogene Wirkung von Zubereitungen aus R. roseawird offensichtlich auch durch Induktion der opioiden Peptidbiosynthese bedingt, durch Aktivierung zentraler bzw. peripherer Opioid-Rezeptoren [90]-[93]. Studenten, welche einen standardisierten Extrakt der Droge erhalten hatten, zeigten eine signifikante Verbesserung der physischen Fitness, psychomotorischen Funktionen, mentalen Fähigkeiten und des Allgemeinbefindens. Von den Versuchspersonen wurde eine signifikante Reduktion der mentalen Erschöpfung, des Schlafbedürfnisses, eine Stimmungsaufhellung und Motivationssteigerung dokumentiert. Die durchschnittlichen Examenspunkte zwischen Studenten, welche Rhodiola-Extrakt bzw. denen die Placebo erhalten hatten, lagen bei 3,47 bzw. 3,20 [94]. Darbinyan et al. untersuchten in einer Doppelblindstudie den Effekt einer 14-tägigen chronischen Verabreichung eines standardisierten SHR-5-Rhodiola-Extraktes (170 mg mit 4,5 mg Salidrosid) an 56 gesunden männlichen und weiblichen Medizinern (Alter: 24 bis 35 Jahre) auf mentale Leistung und Erschöpfung im Nacht-Bereitschaftsdienst. Die mentale Leistungsfähigkeit wurde anhand von Tests evaluiert, welche die Schnelligkeit der visuellen und akustischen Wahrnehmung, der Aufmerksamkeitskapazität sowie das Kurzzeitgedächtnis untersuchten. Basierend auf den angewandten Testserien wurde ein Erschöpfungsindex berechnet. Die Studie wurde in drei Perioden unterteilt: (1) eine 2-wöchige Test-Periode mit einer SHR-5-Extrakt-(Verum) oder Placebo-Tabletten-Gabe pro Tag; (2) eine 2-wöchige 'washout'-Periode und (3) eine dritte 2-wöchige 'cross-over'-Periode mit Gabe einer Placebo- oder Verum-Tablette. Eine statistisch signifikante Erhöhung im Erschöpfungsindex wurde während der ersten zweiwöchigen Testperiode in der Verum-Gruppe festgestellt. Die gleichzeitig erhöhte mentale Leistungsfähigkeit ging während der 'washout'-Periode auf den Ausgangswert vor Testbeginn zurück. In den letzten zwei Wochen der sechswöchigen Testperiode war es hingegen nicht möglich die Verringerung der mentalen Leistungsfähigkeit durch Verabreichung des SHR-5-Extraktes signifikat auszugleichen[95]a. In einer randomisierten Placebo-kontrollierten klinischen Studie mit zwei verschiedenen Verum-Gruppen, einer Standarddosis des SHR-5-Rhodiola-Extraktes und einer mit 50 %ig höherer Dosierung, wurde der Einfluss der Droge auf Erschöpfung und Stress nach mentaler Arbeit untersucht. Die Studie wurde an 161 Kadetten im Alter zwischen 19 und 21 Jahren ausgeführt und zeigte einen deutlichen Anti-Erschöpfungseffekt, der sich im sogenannten Anti-Erschöpfungsindex (AFI) definiert. So wurde für die beiden Verum-Gruppen ein statistisch-signifikant höherer AFI von 1,0385 und 1,0195 gefunden, gegenüber der Placebo-Gruppe mit einem AFI von 0,9046. Für die physiologischen Parameter, wie Pulsrate, systolischer und diastolischer Blutdruck, konnten keine Unterschiede zwischen Verum- und Placebo-Gruppe festgestellt werden [95]b. Anabolische Effekte - Steigerung der Ausdauer. In einer Placebo-kontrollierten randomisierten Doppelblindstudie mit 24 männlichen und weiblichen Testpersonen wurde der Einfluss einer akuten (Phase I) und einer 4 Wochen dauernden Einnahme (Phase II) vonR. rosea-Extrakt (mit 3 % Rosavinen und 1 % Salidrosid + 500 mg Stärke) auf die physische Kapazität, Muskelkraft, Beweglichkeit der Gliedmaßen, Reaktionszeit und Aufmerksamkeit getestet. In Phase I war im Vergleich zur Placebo-Gruppe (200 mg Stärke) nach Einnahme einer akuten Dosis des vorstehend genannten Extraktes (200 mg) die Ausdauerzeit bis zur Erschöpfung bei physischer Belastung von 16,8 ±0,7 min auf 17,2 ±0,8 min gesteigert (p <0,05). Entsprechend waren die Sauerstoff-Aufnahme (VO2peak) bzw. Kohlendioxid-Abgabe (VCO2peak) in der R. rosea-Gruppe im Vergleich zur Placebo-Gruppe um ca. 5 % erhöht (p <0,05). Das Atemvolumen (pulmonare Ventilation) war tendenziell erhöht von 115,9 ±7,7 mL/min (Placebo) auf 124,8 ±7,7 mL/min (Rhodiola) (p <0,07). Auf andere Parameter wie z.B. maximale isometrische Muskelstärke, Schnelligkeit der Extremitätenbewegung, Reaktionszeit und Aufmerksamkeit konnte kein Einfluss festgestellt werden. In Phase II einer Placebo-kontrollierten randomisierten Doppelblindstudie mit 12 Testpersonen, welche über einen Zeitraum von 4 Wochen einen Rhodiola-Extrakt (mit 3 % Rosavin + 1 % Salidrosid) von 200 mg/d bzw. Placebo erhalten hatten, konnte allerdings kein Unterschied der Messparameter zwischen Verum- und Placebo-Gruppe festgestellt werden[97]. Verminderung inflammatorischer Marker - C-reaktives Protein und Creatinin-Kinase. Die Konzentration an C-reaktivem Protein (CRP) und Creatinin-Kinase (CK), als inflammatorische Marker, stehen nachweislich im Zusammenhang mit Muskelverletzungen bzw. starkem Muskelkater nach physischer Überbeanspruchung [99]. In einer Placebo-kontrollierten Doppelblindstudie an 36 gesunden Freiwilligen (Alter: 21 bis 24 Jahre), die in drei Gruppen unterteilt wurden, konnte ein signifikater Effekt des Drogenextraktes auf die Reduktion von CRP und CK im Blut, nach maximalem physisch erschöpfendem Fahrradergometer-Training, gezeigt werden. Eine Verum-Gruppe (n = 12) erhielt 2 x täglich p.o. 340 mg R. rosea-Extrakt 'Rhodax' (mit je 30 mg Aktivsubstanzen), eine Placebo-Gruppe (n = 12) 340 mg Placebo, für 30 Tage vor und 6 Tage nach dem Training. Eine unbehandelte Gruppe (n = 12) diente als Kontrolle. 5 h bzw. 5 d nach dem Training war die gemessene CRP-Blutplasma-Konzentration in der Verum-Gruppe mit 0,7 bzw. 0,4 ±0,2 mg/Ltr deutlich reduziert (p <0,05), gegenüber der Kontroll- und Placebo-Gruppe mit 1,1 bis 1,3 ±0,2 bzw. 0,7 bis 0,8 ±0,3 mg/L (Ausgangswert vor dem Training in allen drei Gruppen: 0,2 bis 0,3 ±0,2 mg/L). Auch die CK-Blutplasma-Konzentration war in der Verum-Gruppe 5 d nach dem Training lediglich 7-fach erhöht gegenüber dem Ausgangswert, während in der Kontroll- und Placebo-Gruppe eine 15-fache Erhöhung gegenüber dem Ausgangswert gemessen wurde. Die Autoren diskutieren die Verminderung von Markern wie CRP und CK im Blutplasma nach erhöhter Beanspruchung als antiinflammatorischen Schutzeffekt auf das Muskelgewebe und als adaptogenen Effekt des R. rosea-Extraktes [100].

Resorption: Durch Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass p-Tyrosol, welches in R. rosea vor allem glycosidisch gebunden vorliegt und u.a. auch in Olivenöl vorkommt, nach p.o. Applikation am Menschen leicht und dosisabhängig absorbiert wird [108]-[109]. Zur Pharmakokinetik der anderen Inhaltsstoffe liegen bisher keine Untersuchungen vor.

Bei bisher durchgeführten Studien am Menschen sind unter den beschriebenen Dosierungen keine Nebenwirkungen beobachtet worden. Dennoch können bei zu hoher Dosierung, z.B. 1,5 bis 2,0 g oder mehr eines Extraktes mit 2 % Rosavinen, bzw. bei Langzeiteinnahme, gelegentlich Symptome erhöhter Reizbarkeit, Unruhe, Bluthochdruck und Schlaflosigkeit auftreten [77].

Bei Erregungszuständen und Bluthochdruck (Hypertonie) sollte Rhodiola-rosea-Wurzelstock nicht angewendet werden. Die Droge sollte auch nicht von Patienten mit bestimmten geistigen Erkrankungen (bipolare affektive Störungen, z.B. manisch-depressive Erkrankung) eingenommen werden, wenn sie durch die Gabe von Medikamenten gegen Depression oder anregenden Mittel anfällig für manische Anfälle sind. Personen, bei denen koronare Spasmen bzw. Fluktuationen des arteriellen Blutdrucks auftreten, sollten die Droge nur unter ärztlicher Aufsicht verwenden. Für die Sicherheit und Eignung von Zubereitungen aus R. rosea während der Schwangerschaft und Stillzeit liegen derzeit keine Daten vor [72].

Wechselwirkungen der Droge mit anderen Arzneimitteln sind gegenwärtig nicht bekannt. Bei gleichzeitiger Anwendung mit anregenden Substanzen, z.B. bei übermässigem Kaffeegenuss oder in Kombination mit anderen adaptogenen Substanzen, kann die Wirkung möglicherweise verstärkt werden [72]. Auch kann die Droge möglicherweise die Wirkung von gleichzeitig eingenommenen Blutverdünnern wie z.B. Cumarinen (Warfarin) oder Vitamin E verstärken.

Als Heilpflanze wird R. rosea seit langer Zeit genutzt und wurde bereits von Dioskorides als "Rodia Riza" im Jahr 77 n. Chr. in seinem Werk "Materia medica" beschrieben [72]. Die Droge wird traditionell in Russland und der Mongolei zur Behandlung von Langzeiterkrankungen und Schwächezuständen, bei Infektionen bzw. als adaptogenes Tonikum eingesetzt [26]. Auch im übrigen östlichen Europa und Asien ist R. rosea von ethnopharmazeutischer Bedeutung. Sie wurde und wird verwendet, um die Widerstandfähigkeit des Organismus gegen Erkältungen, Influenza und andere virale Infekte zu erhöhen [4], ferner zur Steigerung von Fruchtbarkeit und Lebensdauer, zur Anregung des Nervensystems, zur Behandlung von Depressionen, Schlafstörungen, bei Ermüdungserscheinungen, zur allgemeinen Leistungssteigerung und gegen Symptome der Höhenkrankheit [101]. Die Droge gilt heute als unspezifisches Stimulans und Mittel gegen Erschöpfungszustände und wird vorwiegend zur Verbesserung der physischen und psychischen Ausdauer eingesetzt ("Managerdroge"). Außerdem wird R. roseazur Verminderung von Symptomen der Asthesie (Ermüdung, verminderte Leistungsfähigkeit, Appetitlosigkeit, Hypertonie, Kopfschmerz, Reizbarkeit), zur Behebung sexueller Dysfunktionen, Linderung von Altersbeschwerden und bei neurologischen Störungen gegeben [4]-[5], [77], [104]-[105]. Seit Jahrzehnten nutzen professionelle Athleten und Sportler Extrakte der Droge als nichtsteroidales Nahrungsergänzungsmittel, um ihre Kraft-Ausdauer zu erhöhen und eine schnellere Erholung der Muskeln nach einem 'workout' zu bewirken [100]. Hierbei sollen die Inhaltsstoffe eine verbesserte Muskelarbeit, durch effektivere Ausnutzung der Muskel-Energieressourcen und eine schnellere Erholung des kardiovaskulären Systems bewirken [73], [96]. Ferner soll die Einnahme eine schnellere Senkung von Blut-Lactat bewirken [96]. Die adaptogene und anabole Wirkung der Droge wurde durch einige in vivoStudien und Doppelblindstudien am Menschen untermauert (s. → Wirkungen). Dennoch erscheinen die pharmakologischen Wirkungen widersprüchlich, da einige Studien keinen Einfluss z.B. auf die Steigerung der physischen und mentalen Ausdauer bei längerer Einnahme eines Extraktes zeigten. Auch wurde z.B. kein signifikater Effekt der Drogenextrakte auf Hypoxemie, wie sie als Zeichen der Höhenkrankheit auftritt, nachgewiesen[97], [106]. Bezüglich anderer oben genannter Indikationen ist die Wirksamkeit unzureichend belegt. Innerlich. Heutzutage ausschließlich ethanolische Extrakte (40 Vol% Ethanol), bzw. hydroalkoholisch ausgezogene Trockenextrakte, die auf einen Gehalt von ca. 3 bis 3,6 % Rosavinen und 0,8 bis 1 % Salidrosid eingestellt sind. In der Literatur angegebene Dosierungsempfehlungen sind bisher nicht durch klinische Studien belegt und gelten für Fertigpräparate, die als Nahrungsergänzungsmittel zu klassifizieren sind. Übliche Tagesdosen: 200 bis 600 mg Extrakt (entsprechend 20 bis 60 Tropfen Tinktur), zwei- bis dreimal täglich [77], [104]. Für den Dauergebrauch wird eine Tagesdosis von 360 bis 600 mg eines Rhodiola rosea-Wurzelstock-Extraktes mit 1 % Rosavin oder 180 bis 300 mg eines solchen mit 2 % Rosavin, bzw. 100 bis 170 mg mit 3,6 % Rosavin empfohlen [77]. Rhodiola rosea-Wurzelstock-Extrakte sollten prophylaktisch bereits einige Wochen vor der zu erwartenden Stresssituation und während der Dauer der Belastung eingenommen werden [72]. Bei Verwendung eines Extraktes in akuten Fällen (z.B. bei Examen oder Wettkämpfen), im Sinne einer einmaligen Anwendung, wird die dreifache Dosis wie bei einer Daueranwendung vorgeschlagen [77]. Da bisher keine Langzeitstudien zur chronischen Administration der Droge vorliegen, wird empfohlen, eine Daueranwendung von 4 Monaten nicht zu überschreiten bzw. Anwendungspausen (von einigen Monaten) anzuschließen.

Die Droge, bzw. daraus gewonnene Extrakte, werden in geringem Umfang als Kosmetikwirkstoff, z.B. für die Herstellung von Hautaufhellungs-Mitteln ('skin-whitening'-Kosmetika) [110]), sowie in der Parfümerie verwendet [26],[111]. In Osteuropa ist Rhodiola rosea-Wurzelstock gelegentlich Bestandteil von bitteren Likören (Magenbitter) [112]und wird tonisierenden Getränken zugesetzt, die z.B. in Russland und Bulgarien unter verschiedenen Handelsnamen wie: "Golden Root" oder "Altai Golden Tonic" vertrieben werden [40].

Toxikologie

Toxikologische Daten:

LC-Werte. Ratte p.o.: 3,36 g/kg [107].

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Datenstand

24.01.2013