Gentiana

Gentianae radix (Enzianwurzel)

Verfasser

Beat Meier, Marianne Meier-Liebi

Übersicht

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Gliederung

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Synonyme

Radix gentianae

Sonstige Bezeichnungen

dt.:Bitterwurzel, Fieberwurzel, Hochwurzel.

Offizinell

Gentianae radix – DAB 10 (Eur); ÖAB 90; Helv VII; BHP 83; Mar 29

Definition der Droge

Getrocknete, unterirdische Organe.

Stammpflanzen: Gentiana lutea L. Frühere Arzneibuchmonographien umfaßten auch G. pannonica, G. punctataund G. purpurea, (s. → entsprechende Arten). In der Praxis sind diese jedoch ohne große Bedeutung, wohl deshalb, weil sie bei weitem nicht so große Wurzelstöcke ausbilden wie G. lutea. In den Arzneibüchern ist der Trend zu G. lutea mit wenigen Ausnahmen (CsL 4, ChinP IX) abgeschlossen.

Herkunft: Vor allem aus Frankreich (Zentralmassiv, Pyrenäen), aus Spanien (Pyrenäen), Italien und den Balkanländern, vorwiegend durch Sammlung aus Wildbeständen. Begrenzte Anbauversuche in Frankreich und in Deutschland (vor allem in Bayern) [33]. In Frankreich betrug der Anteil an Enzianwurzel mit 1430 t frischer Droge und 66 t getrockneter Droge an der gesamten Produktion von Arznei- und Gewürzpflanzen im Jahr 1974 ca. 10 %[4]. Durch die Sammelaktivitäten war der Bestand des Gelben Enzians, einer ausdauernden, langsam wachsenden Pflanze, deren verzweigte, kräftige Wurzelstöcke erst nach ca. 4- bis 5jähriger Vegetationszeit geerntet werden können, regional gefährdet. Mit Erfolg wurde versucht, die Pflanze zu kultivieren. Die Anbaubedingungen müssen den natürlichen Bodenbedingungen gleichen (tiefgründiger, steinloser, siebfähiger, unkrautfreier, nicht staunasser Boden). Moorboden ist wegen mangelhaften Wurzelwachstums ungeeignet. Der pH-Wert sollte nicht über 6,5 liegen[34]. Die Keimung des Samens war lange Zeit ein Problem, das heute mit einer Stratifizierung (feucht-kühle Lagerung) überwunden werden kann [35]. Versuche mit Mikropropagation wurden in Frankreich gemacht, in der Literatur bisher jedoch nur ungenügend beschrieben [4]. Die Unkrautbekämpfung ist sehr wichtig, da zu großes Wachstum fremder Pflanzen eine Wachstumshinderung zur Folge hat. Eine solche wird auch durch Wassermangel[36] verursacht. Düngung ist nicht notwendig [37], die Erträge liegen zwischen 50 bis 100 t/ha [34]. Hauptproblem ist das Auftreten der Wurzelhalsfäule, ausgelöst durch Botrytis cinerea. Der Keim dringt durch Verletzungen an der Oberfläche ein, die Krankheit tritt oft im Frühjahr auf. Die Fungicide Thiram und Dichlofluanid können Ertragsausfälle vermindern [38], jedoch nicht verhindern.

Gewinnung: Das Einsammeln der Enzianwurzel für pharmazeutische Zwecke (hoher Bitterstoffgehalt) geschieht vorteilhafterweise im Frühling (s. → Inhaltsstoffe: Bitterstoffe). In der Praxis wird allerdings ab Mai/Juni über das ganze Sommerhalbjahr, wenn der Schnee weg ist und die Pflanzen kräftig austreiben, bis in den Oktober gesammelt. Die frisch gegrabenen Wurzeln und Wurzelstöcke werden nach erfolgter sorgfältiger Reinigung sehr rasch getrocknet. Sie behalten dabei ihre helle Farbe. Es muß angenommen werden, daß jede Wurzel bis zur endgültigen Trocknung einen gewissen fermentativen Prozeß durchmacht. Eine gut und schnell getrocknete Ware nimmt erst nach einer Lagerzeit von 6 bis 8 Monaten die endgültige Farbe und den endgültigen Geruch an. Während in der Volksmedizin eher fermentierter Ware der Vorzug gegeben wurde, sind für pharmazeutische Zwecke schnell getrocknete und gut gelagerte Wurzeln zu verwenden. Wird die frische Wurzel fermentiert, bildet sich ein rotbrauner Farbstoff und ein charakteristischer aromatischer Geruch. Der pharmazeutische Wert der Ware wird, solange der Extraktgehalt noch bestimmend ist, durch diesen Gärungsprozeß beeinträchtigt. Der Extraktgehalt ist beträchtlich geringer als bei nicht fermentierter Wurzel. Untersuchungen zum Einfluß der Fermentation (etwa im Vergleich zu einer sorgfältigen Trocknung) auf die Acylbitterstoffe der Droge liegen bisher keine vor.

Handelssorten: Es sind verschiedene Herkünfte im Handel, z. B. „Cantal“ aus dem französischen Zentralmassiv.

Ganzdroge: Aussehen. Die Droge umfaßt die unterirdischen Teile von Gentiana lutea, d. h. Rhizom und Wurzel. Der Anteil des Rhizoms ist allerdings gering. Die Wurzel besteht aus einfachen oder verzweigten, annähernd zylindrischen Stücken. Diese sind bis 200 mm lang, gelegentlich auch länger und in der Regel 10 bis 40 mm dick. Im Bereich des Rhizomkopfes können die Stücke mitunter bis 80 mm dick sein. Außen ist die Droge graubraun, der Bruch gelblich bis rötlichgelb, jedoch nicht bräunlichrot. Das Rhizom trägt häufig Knospen sowie kreisförmig und eng aneinander angeordnete Blattnarben. Die Wurzel ist längsgerunzelt und zeigt gelegentlich Narben von Wurzelfasern. Beim Trocknen werden Rhizom und Wurzel spröde und brechen mit glattem Bruch. Sie absorbieren leicht Feuchtigkeit, wobei sie biegsam werden. Die Droge wird beim Befeuchten schwammig-weich und quillt dabei stark auf [123].

Schnittdroge: Geschmack. Anhaltend stark bitter. Geruch. Charakteristisch. Aussehen. Lupenbild. Am glatten Querschnitt ist außen ein Rindenanteil erkennbar, der etwa ein Drittel des Radius einnimmt und durch ein deutlich sichtbares Kambium vom undeutlich gestreiften parenchymatösen Holzkörper getrennt ist.

Mikroskopisches Bild: Ein Querschnitt zeigt von außen nach innen vier bis sechs Reihen dünnwandiger, gelblichbrauner Korkzellen, auf die ein mehrschichtiges Phelloderm folgt. Dieses besteht im äußeren Bereich aus Kollenchymzellen, im inneren aus tangential gestreckten Parenchymzellen. Im Parenchym des Phloems eingebettet finden sich kleine Gruppen von Siebröhrenbündeln. Der hauptsächlich aus Parenchymzellen bestehende Holzteil enthält verstreut einzeln oder in Gruppen angeordnet Netz-, Spiral- oder Ringgefäße sowie kleine Gruppen intraxyläres Phloem. Die Wurzel zeigt einen dreistrahligen primären Holzteil, das Rhizom ein parenchymatöses Mark. Das Parenchym enthält Öltröpfchen sowie Calciumoxalat in Form kleinster Nadeln oder schmaler Prismen. Stärke fehlt fast vollständig [123].

Pulverdroge: Mikroskopisches Bild. Das hell- bis gelblichbraune Pulver enthält folgende charakteristische Bestandteile: Parenchymzellen mit mäßig dicken Zellwänden; in den Zellen Öltröpfchen und kleinste, nadelartige Calciumoxalatkristalle, aber fast keine Stärke; einige wenige Gefäße mit netz-, spiral- und ringförmigen Verdickungen; Fasern und Steinzellen fehlen [123].

Verfälschungen/Verwechslungen: Beschrieben sind Verfälschungen mit den Wurzeln von Rumex alpinus L., der in den gleichen Regionen wie der Gelbe Enzian wächst, als Stickstoffanzeiger vor allem massiert um Alphütten, und deshalb leicht beigefügt werden kann. Bei den Rumex-Wurzeln ist der Querschnitt gelb gefärbt und wird nach Benetzung mit einem Tropfen Kalilauge sofort tiefrot (Bornträger-Reaktion der Anthrachinone). Die Droge kann auch mit den Wurzeln von Gentiana asclepiadea L. (enthält keine Acylbitterstoffe mit Swerosid als Grundkörper) verfälscht sein; diese sind jedoch im Unterschied zu denjenigen von Gentiana lutea sehr lang, dünn und am Bruch heller [21], [39]. Früher waren teilweise auch andere Gentiana-Arten als Stammpflanzen zugelassen (G. pannonica,G. punctata und G. purpurea), was eigentlich sinnvoll war, weil diese Gentiana-Arten eine zu G. lutea gleichwertige, betreffend Bitterwert sogar bessere Droge liefern. Aufgezählte Arten unterscheiden sich von G. lutea dadurch, daß sie neben Amarogentin auch Amaroswerin und/oder Amaropanin enthalten. Der Unterschied kann dünnschichtchromatographisch festgestellt werden.

Minderqualitäten: Fermentierte Wurzeln.

Inhaltsstoffe: Bitterstoffe. Die Bitterstoffe der Gentianaceae gehören zur Gruppe der Secoiridoidglykoside. Gentiopicrosid ist schon im letzten Jahrhundert entdeckt worden, die definitive Struktur wurde erst 1968 geklärt [40]. Da Wurzelextrakte auch nach Abbau des Gentiopicrosids durch β-Glucosidase noch immer stark bitter schmecken, stand schon bald fest, daß diese Substanz nur einen geringen Anteil zu den bitteren Eigenschaften der Droge beiträgt.

Gentiopicrosid

Die Identifikation des bitteren Prinzips gelang mit der Isolierung von Amarogentin [41], kurz nachdem diese Substanz aus Swertia japonica bekannt geworden war [42]. Weitere Daten zur Struktur liefern 13C-NMR [43] und D/CI-MS [44] . Mengenmäßig dominiert Gentiopicrosid (Bitterwert 12.000), die den Bitterwert der Droge bestimmende Substanz ist jedoch Amarogentin (Bitterwert 58.000.000). Amarogentin ist ein Acylderivat von Swerosid, einem dem Gentiopicrosid ähnlichen, genuin in G. lutea bisher nicht identifizierten Secoiridoid. Dieses liegt vermutlich, wie in G. punctata [45], genuin höchstens in Spuren vor. Dies steht im Gegensatz zu zahlreichen Arten anderer Gattungen der Familie Gentianaceae, insbesondere in Swertia-Species, wo die Substanz verbreitet ist. Die Anzahl Hydroxylgruppen der mit dem Zuckerteil veresterten Diphenylcarbonsäure ist entscheidend für die Bitterwirkung. Amaropanin, ein in G. lutea nicht vorhandener Dihydroxydiphenylcarbonsäureester, zeigt einen immer noch hohen, aber gegenüber Amarogentin und Amaroswerin, den Trihydroxyderivaten, reduzierten (20.000.000) Bitterwert.

Der Gehalt an Amarogentin in Drogenmustern wurde verschiedentlich untersucht. Mit HPLC fand man in Handelsmustern zwischen 0,115 und 0,332 mg/g [46], in einer anderen Untersuchung 0,57 und 0,53 mg/g Amarogentin in der getrockneten Droge [47]. Mit quantitativer DC (= QDC) wurden in einem Ökotyp A aus dem französischen Zentralmassiv je nach Alter 0,5 bis 2,0 mg/g und in Typ B aus den nördlichen Kalkalpen Oberbayerns 0,8 bis 1,7 mg Amarogentin pro g getrockneter Droge gemessen [26]. Später wurden in sechs Ökotypen, obige mit eingeschlossen, Werte von 0,41 bis 1,22 mg/g Droge ermittelt [28]. Von den Ökotypen A und B enthielt 2jähriges Material in den Wurzeln 2,0 mg/g (A), respektive 1,7 mg/g (B) Amarogentin [48]. Für ssp. symphyandra wurde in derselben Arbeit ein hoher Wert von 5,1 mg/g Droge gemessen. Ein Amarogentinverlust von 16 bis 30 % wurde bei der üblichen Lufttrocknungsmethode beobachtet, bei einer Gefriertrocknung betrug er 11 % [48]. Für Gentiopicrosid fanden die zitierten Autoren (fast alle bestimmten auch diese Substanz mit HPLC oder QDC) 2 bis 10 % in der getrockneten Wurzel. Die Verteilung von Amarogentin innerhalb der Wurzel ist nicht homogen. Die Konzentration liegt in der Rinde deutlich höher als im Holzteil: Es wurden 0,95 % Amarogentin in der Rinde im Vergleich zu 0,176 % in der ganzen Wurzel und nur 0,013 % im Holzteil einer amarogentinreichen, gefriergetrockneten Wurzel gemessen. Die Rinde enthielt 91 % des Amarogentins, wobei der Anteil am Gewicht der Gesamtwurzel nur ca. 9 % betrug [48]. Messungen mit HPLC ergaben 0,43 mg/g Amarogentin in der nach der Ernte leicht abschälbaren äußeren Schicht (Anteil der Trockenmasse 22 %) eines 3 cm dicken Rhizoms mit einem Gesamtgehalt von 0,102 mg/g in der getrockneten Droge [49]. Mit 1,15 mg/g Droge lag der Gehalt in 1 cm dicken Wurzeln an einem benachbarten Standort deutlich höher. Dies deutet ebenfalls auf die Lokalisation der acylierten Bitterstoffe in der Rinde hin: Dünnere Wurzeln zeigen einen höheren Gehalt. Fundort aller Muster: Schwadroey, im Obersimmental, Schweiz auf 2.000 m über dem Meer, Ernte Ende Juli 1979, luftgetrocknet [49]. Die Lokalisation der Bitterstoffe in der Rinde kann ökologisch interpretiert werden als Fraßschutz vor allem gegenüber Mäusen. Weitgehend ausgehöhlte Wurzeln wurden beobachtet, von denen die Mäuse nur die Rinde übrig gelassen hatten. Gentiopicrosid ist demgegenüber in der Wurzel homogen verteilt, wobei die Substanz in Vacuolen abgelagert wird [50]. Die jahreszeitlichen Schwankungen des Gehaltes an Bitterstoffen in G. lutea, der Bitterstoffgehalt in Wurzeln verschiedenen Alters und die Abhängigkeit der Bitterstoffbildung von der Höhenlage sind recht gut untersucht [28],[51], [52]. Mit Hilfe der Bitterwertbestimmung wurde nachgewiesen, daß die Bitterstoffakkumulation von der Höhenlage abhängt: In Höhenlagen von 600 bis 1840 m über dem Meer steigt in den Schweizer Alpen der Bitterwert kontinuierlich an [52]. Diese Resultate wurden bestätigt, als verschiedene Ökotypen auf verschiedenen Höhenlagen kultiviert wurden und ihr Gehalt an Bitterstoffen mit dem von Wildstandorten verglichen wurde. Sämtliche untersuchten Ökotypen produzierten beim Anbau im Flachland (435 m über dem Meer) deutlich weniger Amarogentin als im Gebirge (830 bzw. 1.100 m über dem Meer), z. B. 0,033 % gegenüber 0,089 %. Der höhere Wert entsprach demjenigen am Wildstandort, der sich auf etwa gleicher Höhe befand [51]. Die jahreszeitlichen Schwankungen zeigten ein Maximum des Bitterstoffgehalts Ende Mai/Anfang Juni. Danach geht der Bitterstoffgehalt wieder auf den Anfangswert zurück. Analoge Ergebnisse erhielt man für drei Vegetationsperioden und für zwei verschiedene Jahre mit unterschiedlichen klimatischen Bedingungen. Der Gehalt an Gentiopicrosid läuft dazu parallel. Gleichzeitig mit der hohen Stoffwechselaktivität zu Beginn des Sproßwachstums im Frühjahr werden demnach die Bitterstoffe Amarogentin und Gentiopicrosid vermehrt gebildet. Während das Absinken des Bitterstoffgehalts als Verdünnungseffekt infolge von Wurzelmassezuwachs erklärt werden kann, ist die Erhöhung des Bitterstoffgehalts auf eine Bitterstoffneubildung zurückzuführen und nicht auf eine Konzentrierung infolge Reservestoffabtransports. Die Wurzelmasse nimmt nämlich in der Zeit, in der der relative Gehalt an Bitterstoffen in den Wurzeln um etwa das Doppelte ansteigt, nur um ca. 20 % ab [51]. Da Amarogentin zur Hauptsache in der gewichtsmäßig zu vernachlässigenden Dermis der Wurzel lokalisiert ist, hängt der Bitterstoffgehalt der Wurzel von deren Dicke und damit deren Alter ab. Für die Ernte muß ein Kompromiß geschlossen werden zwischen Amarogentinabnahme und Wurzelmassenzuwachs. Das Optimum ortete man in der vierten oder fünften Vegetationsperiode [28]. Diese Verteilung erfordert für zuverlässige Untersuchungen eine sorgfältige Probenahme. Für eine Untersuchungsreihe [51] wurden gefriergetrocknete Wurzelstücke von 1 cm Durchmesser und 5 cm Länge von jeweils 50 Wurzelstöcken gewählt, um einen hinreichend großen Querschnitt für einen Wurzelbestand zu erreichen. Unter der Annahme, daß sämtliches Amarogentin in der Wurzelrinde vorliegt, wurde eine Formel ermittelt, mit der sich anhand der je nach ihrem Durchmesser in sechs Klassen eingeteilten Wurzelstücke ein Gesamtgehalt für die Ernte errechnen läßt. Einen deutlich höheren Amarogentingehalt zeigt G. lutea ssp.symphyandra mit Werten, die im Gebirgsanbau drei- bis viermal über jenen von G. lutea lagen. Das Dickenwachstum der Wurzeln ist jedoch nur mäßig, weshalb der Ertrag im Anbau nicht befriedigte. Die Ernte zu pharmazeutischen Zwecken hat dementsprechend im Frühjahr bei der Blattentfaltung zu erfolgen. Die Anforderungen der Pharmakopöe an den Bitterwert (jeweils berechnet aus Gehalt und Bitterwert von Amarogentin) erfüllten allerdings unabhängig vom Erntezeitpunkt mit der Ausnahme eines gealterten und eines schlecht definierten Handelsmusters [46] sämtliche untersuchten Wurzeln, die in die Literatur Eingang fanden. Kohlenhydrate. In den getrockneten Wurzeln sind 30 bis 55 % Kohlenhydrate enthalten; [28] vor allem Monosaccharide (Glucose und Fructose), Disaccharide (Saccharose und Gentiobiose), Trisaccharide (Gentianose) und Polysaccharide (Pectine oder ähnliche gelbildende Substanzen, 3 bis 11 %). Letztere sind für das starke Quellen der Droge beim Befeuchten verantwortlich. Der Gesamtkohlenhydratgehalt in den Enzianwurzeln nimmt bis Ende Mai/Anfang Juni ab; er steigt dann bis kurz nach Jahresmitte wieder an. Vor der Jahresmitte bis zum Vegetationsende treten nur noch geringfügige Schwankungen auf. Der Gehalt nimmt leicht ab. Im Frühjahr erfolgt eine Mobilisierung der Kohlenhydrate, die verursacht wird durch den Energiebedarf, der für den Austrieb und die Entwicklung der oberirdischen Pflanzenteile notwendig ist; dadurch nimmt die Wurzelmasse ab. Sobald mehr Assimilate entstehen, als für den weiteren Aufbau der oberirdischen Teile benötigt werden, findet erneut eine Reservestoffspeicherung in den Wurzeln statt. Sechs bis acht Wochen nach diesem Wechsel ist bereits das Maximum erreicht. Danach ist die Assimilatspeicherung für den Wurzelmassezuwachs verantwortlich [51]. Die Ernte von Wurzeln, die zur Vergärung bestimmt sind, sollte im Sommer vor der vollständigen Fruchtausbildung erfolgen, wobei in der fünften bis siebten Vegetationsperiode gute Erträge zu erwarten sind. Die Gesamtzuckermenge bleibt über die verschiedenen Vegetationsperioden hinweg weitgehend konstant. Xanthone. Die bisher aus Wurzeln des Gelben Enzians isolierten Xanthone sind alle in 1-, 3- und 7-Stellung oxidiert [53]. Beschrieben wurden bisher Gentisin, Isogentisin (Ausbeute in Mischfraktion 0,014 % [54]), Methylgentisin, Gentisein (Ausbeute: 0,002 %), 1-Hydroxy-3,7-dimethoxyxanthon (0,01 %), 1,3,7-Trimethoxyxanthon (0,002 %), Dihydroxy-1,3-dimethoxy-2,7-xanthon sowie Gentisin-1-O-primverosid und Gentiosid-7-O-primverosid. Genauere quantitative Untersuchungen liegen nur vereinzelt vor, z. B. 1,31 und 1,51 mg/g Gentiosid, 1,21 bzw. 3,1 mg/g Gentisinprimveroside in getrockneter Wurzel (bestimmt mit HPLC) [55]. Der Gesamtgehalt an Xanthonen dürfte den Wert von 1 % in der getrockneten Droge nicht übersteigen, ein beträchtlicher Anteil davon ist glykosidiert. Ätherisches Öl. Mit einer Ausbeute von 1 bis 2 mg aus 100 g Droge ist der Gehalt an ätherischem Öl unbedeutend. Die aromagebenden Komponenten bei der Branntweinherstellung stammen jedoch aus dieser Fraktion und sind dementsprechend „wertbestimmend“. Allerdings ist über die Struktur der Substanzen wenig bekannt, obwohl Kenner von Enzianbrand geschmackliche Unterschiede ausmachen können [56].

Identitaet: Die Identitätsprüfung von Enzianwurzel erfolgt nach DAB 10 (Eur) dünnschichtchromatographisch nach einer auf Lit. [59] basierenden Methode. DC des methanolischen Extraktes nach DAB 10 (Eur): Untersuchungslösung: Methanolischer Extrakt einer Endkonzentration von 1 g getrockneter Droge in 5,0 mL; Referenzsubstanz: Phenazon; Sorptionsmittel: Kieselgel, das einen Fluoreszenzindikator mit einem Fluoreszenzoptimum bei 254 nm enthält; FM: Wasser-Chloroform-Aceton (2+30+70); Detektion: Direktauswertung im UV 254 nm, anschließend Besprühen mit Echtrotsalz B und Auswertung im Vis, hierauf Bedampfen mit Ammoniak und Auswertung im Vis; Auswertung: Das mit der Referenzsubstanz Rf-gleiche Amarogentin färbt sich nach dem Besprühen orange, nach der Einwirkung der Ammoniakdämpfe rot. Eine unmittelbar darüber liegende, unter der Einwirkung alkalischer Dämpfe violette Zone von Amaropanin deutet auf andere Enzianarten hin.Zubereitungen. Helv VII verwendet die o. a. Methode zur Identitätsprüfung der eingestellten Tinktur und des Trockenextraktes. DAB 10 greift zum Nachweis der Bitterstoffe in der Tinktur erstaunlicherweise auf den Nachweis von Gentianin zurück, das in ammoniakalischer Lösung aus Gentiopicrosid entsteht [9]. DC der Tinktur nachDAB 10: Untersuchungslösung: Chloroformausschüttelung des mit Schwefelsäure versetzten und mit Ammoniaklösung alkalisierten Trockenrückstandes der Tinktur; Referenzsubstanzen: Noscapinhydrochlorid und Papaverinhydrochlorid; Sorptionsmittel: Kieselgel GF254; FM: Ammoniak 26 %-Aceton-Dichlormethan (2+40+60); Detektion: Direktauswertung im UV 254 nm, anschließend Besprühen mit Dragendorffs Reagens und Auswertung im Vis; Nachbesprühen mit Natriumnitritlösung und Auswertung im Vis; Auswertung: Das zwischen Noscapin und Papaverin liegende Gentianin färbt sich nach dem Besprühen orange, nach dem Nachbesprühen rotbraun.

Reinheit: Droge. Höchstens 5 % Sulfatasche DAB 10 (Eur). Zubereitungen. 1 mL Tinktur darf sich auf Zusatz von 0,5 mL Ethanol 96 % nicht trüben, der Anteil an Methanol und Isopropanol darf 0,2 % nicht übersteigen Helv VII. 0,5 g eingestellter Trockenextrakt und 0,5 mL Wasser ergeben eine trübe Lösung, die Trübung muß auf Zusatz von 1 mL Ethanol 96 % verschwinden Helv VII. Höchstens 3 % Asche und höchstens 5 % Trocknungsverlust für Trockenextrakt ÖAB 90.

Gehalt: DAB 10 (Eur) fordert für die Droge einen Bitterwert von mindestens 10.000 und einen Extraktgehalt von mindestens 33 %. Zubereitungen. Für die monographierten flüssigen Zubereitungen (Fluidextrakte, Tinkturen) fordern DAB 10 und ÖAB 90 einen Bitterwert von mindestens 1000, Helv VII von mindestens 30 bis höchstens 40, für den eingestellten Trockenextrakt Helv VII mindestens 400 und höchstens 500, ÖAB 90 für den Enziantrockenextrakt mindestens 40.000. Ital 9 stellt keine Anforderungen.

Gehaltsbestimmung: Extraktgehalt. Der Extraktgehalt wird mit 5,0 g pulverisierter Droge bestimmt. Zur Droge werden 200 mL siedendes Wasser gegeben, während 10 min wird gelegentlich geschüttelt. Nach dem Erkalten wird mit Wasser zu 200,0 mL ergänzt und filtriert. Dann werden 20,0 mL des Filtrates auf dem Wasserbad zur Trockene eingedampft. Der Rückstand wird bei 100 bis 105 °C getrocknet und muß mindestens 0,165 g betragen DAB 10 (Eur). Fermentierte Wurzeln weisen einen relativ niedrigen Extraktgehalt auf. Bitterstoffe. Die quantitative Bestimmung von Amarogentin erfolgt mit HPLC (direkt) oder mit DC (nach Derivatisierung). Wird Amarogentin direkt bestimmt, so garantiert theoretisch ein Gehalt von 0,017 % den von der Pharmakopöe geforderten Bitterwert. HPLC-Methode. Die Polarität der Bitterstoffe führt zur Trennung auf Umkehrphase (RP-C18) als Methode der Wahl [46], zumal damit die Retentionszeit von Amarogentin leicht gesteuert und den Erfordernissen (Abtrennung polarerer Begleitsubstanzen) angepaßt werden kann. Von Amarogentin können Amaropanin und Amaroswerin getrennt werden, was auch eine qualitative Beurteilung (andere Enzian-Arten) [60] zuläßt. Vorgeschlagen wurden zudem Methoden auf Normalphase, z. B. Kieselgel Kyowa Mic Si 10 μm, mobile Phase Chloroform-Ethanol (91+1), Detektion UV 270 nm [47], wobei Trennleistung und Analysendauer (60 min) nicht überzeugen. Mit beiden und einer später publizierten Methode [61] (RP-C8, Peak-Identifikation mit Dioden-Array-Detektion, mobile Phase 20 % Methanol) kann auch Gentiopicrosid bestimmt werden. Infolge des geringen Bitterwertes dieser Komponente drängt sich deren Bestimmung trotz hohem Gehalt nicht auf. HPLC-Bestimmung von Amarogentin mit der Methode des inneren Standards: [46] Untersuchungslösung: Ein methanolischer Extrakt der Wurzeln wird mit Essigester ausgeschüttelt, die Essigesterphase eingeengt und in MeOH aufgenommen; Referenzsubstanz: Hydrochinondimethylether; Stationäre Phase: μ-Bondapak C18 (andere RP-Systeme, wie z. B. Spherisorb ODS II wurden seither überprüft und zeigen gleichwertige Trennung); Mobile Phase: Methanol 45 %; Detektion: UV 233 nm. DC-Verfahren. Die quantitative Bestimmung von Amarogentin mit Hilfe der DC basiert auf den Angaben in Lit. [48]Fehlende Chromophore in der Molekülstruktur, mögliche Interferenzen infolge unspezifischer Adsorption von Extraktstoffen auf der Kieselgelschicht und der relativ niedrige Gehalt ließen es sinnvoll erscheinen, nach einem Derivat zu suchen, das eine spezifische photometrische Bestimmung nach Elution des auf der Platte getrennten Bitterstoffes ermöglicht. Die phenolischen Gruppen von Amarogentin erlauben die Reaktion zu einem Diazofarbstoff. Als Vergleichssubstanz dient nicht das kaum verfügbare Amarogentin, sondern 2,4-Dihydroxybenzoesäure. Es wurde gezeigt, daß die nach der Reaktion mit diazotierter Sulfanilsäure entstehenden Diazoverbindungen von Bitterstoff und Referenz sich infolge struktureller Ähnlichkeit bezogen auf den Phenolanteil des Bitterstoffs photometrisch gleich verhalten. Die Methode wurde leicht abgewandelt (größere Probenmengen aufgetragen, da die Extinktionen vielfach unter 0,1 lagen [28]) und verbessert: Die Probenaufbereitung durch Extraktion mit Aceton erwies sich als selektiver (noch weniger Begleitstoffe enthält allerdings der Essigesterauszug für die HPLC nach Lit.[46]) und mit Echtrotsalz B wurde ein zu einer intensiveren Farbreaktion führendes Reagenz eingesetzt: [62] Ein acetonischer Extrakt wird zur Trockne eingedampft, in Methanol-Aceton (1+1) aufgenommen und auf DC-Folie (Kieselgel F254) im FM Aceton-Chloroform-Wasser (60+40+2) chromatographiert. Nach der Entwicklung wird die Amarogentinzone ausgekratzt und mit Methanol-Wasser (1+1) eluiert; das Filtrat wird mit Echtrotsalz B-Lsg. und später mit 15 %iger Natriumcarbonatlsg. versetzt. Die Bestimmung erfolgt spektralphotometrisch bei 477 nm gegen eine Kompensationsflüssigkeit. Als Referenz dient 2,4-Dihydroxybenzoesäure, die dem gleichen Procedere (ohne Entwicklung der Platte) unterworfen wurde. Berechnung für 10,0 g getrocknete Droge: 0,019 × (Extinktion Untersuchungslsg./Extinktion Vergleichslsg.) ergibt den Gehalt an Amarogentin in %.

Wirkwertbestimmung: Bitterwert. Der Bitterwert wird organoleptisch durch Vergleich mit Chininhydrochlorid bestimmt, dessen Bitterwert auf 200.000 festgesetzt ist. Das heißt, Verdünnungen der Reinsubstanz von 1/200.000werden im Normalfall von Testpersonen noch als bitter schmeckend empfunden. Abweichungen von diesem statistisch ermittelten Normalwert gehen als Korrekturfaktor (k) für die betreffende Testperson in die eigentliche Bitterwertbestimmung ein, die unmittelbar nach der Chinin-Testreihe durchzuführen ist. Da die Bitterempfindung von Person zu Person unterschiedlich ist, wird sie zuerst mit der Referenzsubstanz (Chininhydrochlorid) ermittelt. Die Prüfung wird mit Lösungen einer Temperatur von 20 °C durchgeführt. Abweichungen von ± 2 °C haben keinen Einfluß auf das Ergebnis. Als Extraktions- sowie als Spülmittel wird Brunnenwasser verwendet, da destilliertes Wasser zu einer schnelleren Ermüdung der Geschmacksnerven führt. Weil die Geschmacksnerven eine hohe Empfindlichkeit aufweisen, wird mit sehr hohen Verdünnungen gearbeitet. Die Bitterempfindung ist nicht auf der ganzen Zungenoberfläche gleich, sondern ausgeprägt am oberen und vor allem am seitlichen Zungengrund. Durch gewisse Begleitstoffe der Drogen (z. B. Gerbstoffe, ätherische Öle u. a., wobei diese Probleme für Enzian von geringer Bedeutung sind) treten Schwierigkeiten bei der Ermittlung der Grenzkonzentrationen auf. Die größten Fehlerquellen sind jedoch, trotz der Eichung mit Chininhydrochlorid, die Testpersonen. Die Versuchsergebnisse streuen erheblich (Standardabweichungen vom Mittelwert ± 10 bis ± 20 %). Einigermaßen verläßliche Ergebnisse sind nur zu erreichen, wenn die Bitterwertbestimmung mit Gruppen von mehreren Testpersonen in mehrfacher Wiederholung durchgeführt wird [63].

Stabilität: Trocken gelagerte Drogen sind auch in Pulverform anhaltend bitter, selbst wenn sie schon mehr als zehn Jahre alt sind [43].

Lagerung: Droge. Vor Licht geschützt aufbewahren DAB 10 (Eur), zusätzlich vor Feuchtigkeit geschützt [64].Zubereitung Für den Enzianextrakt verlangt ÖAB 90 die Aufbewahrung in dicht schließendem Gefäß vor Licht geschützt mit einem Trocknungsmittel.

Zubereitungen: Die beschriebenen Zubereitungen sind nicht sehr einheitlich und variieren im Bitterwert stark. Enziantinktur DAB 10: DAB 10 verwendet zur Herstellung der Tinktur 1 Teil pulverisierte Enzianwurzel und perkoliert nach der allgemeinen Vorschrift mit 5 Teilen Ethanol 70 %. Tinctura Gentianae ÖAB 90: ÖAB 90 verwendet zur Herstellung der Tinktur 100 Teile verdünntes Ethanol auf 20 Teile Enzianwurzel und mazeriert nach der allgemeinen Vorschrift. Extractum Gentianae ÖAB 90: Der Enzianextrakt nach ÖAB 90 wird im Perkolationsverfahren mit pulverisierter Enzianwurzel und verdünntem Ethanol hergestellt und nach dem Absetzen schwer löslicher Bestandteile (48 h an einem kühlen Ort) unter vermindertem Druck zur Trockene eingedampft. Extractum Gentianae fluidum EB 6: 1000 Teile mittelfein gepulverte Droge werden mit einer Mischung von gleichen Teilen Ethanol (Weingeist) und Wasser perkoliert, so daß 1000 mL Fluidextrakt resultieren. Gentianae extractum fluidum Ital 9: Der Fluidextrakt der italienischen Pharmakopöe wird mit Ethanol 30 % aus Enzianwurzelpulver nach der allgemeinen Vorschrift dieses Arzneibuches für Fluidextrakte hergestellt. Gentianae extractum siccum normatumHelv VII: Zur Herstellung des Trockenextraktes wird nach Helv VII Enzianwurzel mit einer Mischung von Ethanol und Wasser (2:1) gleichmäßig befeuchtet. Mit der nötigen Menge der gleichen Mischung werden nach dem Perkolationsverfahren Vorlauf (80 g) und Nachlauf (400 g aus 100 g Droge) gewonnen. Der Nachlauf und die Preßflüssigkeit werden unter vermindertem Druck zur Trockne eingedampft. Der Rückstand wird in 20 g der Ethanol-Wasser-Mischung gelöst und die Lösung mit dem Vorlauf vereinigt. Diese Extraktflüssigkeit wird 8 Tage bei 2 bis 8 °C stehengelassen und bei derselben Temperatur filtriert. Mit 1,00 g Filtrat wird der Verdampfungsrückstand und mit 1,00 g der Bitterwert bestimmt. Dann wird im Filtrat soviel Saccharose gelöst, daß nach dem Eindampfen unter vermindertem Druck der Extrakt den vorgeschriebenen Bitterwert (mind. 400 und max. 500 Einheiten nachHelv VII) aufweist. Gentianae tinctura normata Helv VII: Zur Herstellung der Enziantinktur wird der eingestellte Enziantrockenextrakt zu 7,5 % (m/m) in Ethanol 70 % (V/V) gelöst. Concentrated Compound Gentian Infusion: Für die in britischen Arzneibüchern beschriebenen Zubereitungen bildet ein mit Ethanol 25 % durch Mazeration hergestellter Mischextrakt (je 125 g Enzian, getrocknete bittere Orangenschalen und Zitronenschalen werden mit 1200 mL Lösungsmittel aufbereitet) die Grundlage. Er wird versetzt mit frisch abgekochtem Wasser (10 Teile ad 100; Compound Gentian Infusion BP 88), verdünnter Salzsäure (0,5 mL ad 10,0 mL; Acid Gentian Mixture BPC 79) oder mit Natriumbicarbonat (500 mg ad 10,0 mL; Alkaline Gentian Mixture BPC 79) [57]. Gentian and Sodium Bicarbonate Powder Jap 11: Das japanische Arzneibuch enthält ein Magenpulver mit der Zusammensetzung 300 g Enzianwurzelpulver und 700 g Natriumbicarbonat [58].

Verwendung: In den Alpen und im Jura werden die Wurzeln des Gelben Enzians zur Herstellung von Enzian-Branntwein („Enzler“) verwendet. Die Wurzeln werden nach der Ernte auf einen Haufen geschüttet, der Fermentation überlassen, getrocknet, gehackt und mit Wasser angesetzt. Andere Herstellungsmethoden setzen die geschnittene frische Wurzel der Gärung aus oder setzen diese einer Obstmaische zu. In einem Zeitraum von mehreren Wochen vergären die Zucker zu Alkohol, der Branntwein wird als Destillat gewonnen [56]. Die Ernte erfolgt vorzugsweise im Sommer ( → Inhaltsstoffe: Kohlenhydrate). Die Bitterstoffe spielen keine Rolle, da sie nicht ins Destillat übergehen. Der beste Enzianbranntwein soll allerdings aus G. purpurea gewonnen werden [3]. Alkoholisch-wäßrige Auszüge finden bei der Herstellung von Apéritif-Getränken (Alpenbitter) meist im Gemisch mit anderen Bitterstoffe enthaltenden Pflanzen Verwendung. Für deren Zubereitung gelten die für pflanzliche Arzneimittel gemachten Überlegungen, sofern ein hoher Bitterwert erwünscht ist.

Gesetzliche Bestimmungen: Standardzulassung Nr.: 9199.99.99 [64]. Aufbereitungsmonographie der Kommission E am BGA „Gentianae radix (Enzianwurzel)“ [87]. Leitfaden für Pharmazeutische Unternehmer über die Zulassungsforderungen für Phytopharmaka des französischen Arbeits- und Sozialministeriums [110]. Die Pflanze ist in Deutschland geschützt.

Wirkungen: Sekretionsfördernde Wirkung. Die Pharmakologie der Bittermittel ist grundlegend in Lit. [65]zusammengefaßt. Darin wird eine reflektorische Wirkung auf die Speicheldrüsen und vor allem auf die Magensaftsekretion über die Geschmacksnerven (Nervus vagus) postuliert. Das Sekret enthält Salzsäure und Pepsin, ist also ein echter Verdauungssaft. Die zweite, die sogenannte gastrische Phase, die nach der Aufnahme von Nahrung einsetzt, soll ebenfalls beeinflußt werden. Ausgeschüttet wird zusätzlich Gastrin, ein Polypeptid, dem eine regulatorische Wirkung zugeschrieben wird [66]. Insgesamt wird ein Mechanismus in Gang gesetzt, der sich zugunsten einer besseren Nahrungsausnützung und einer Resorptionssteigerung auswirkt und damit gegebenenfalls auch auf den Allgemeinzustand. Die ältere Literatur ist widersprüchlich, die experimentellen Bedingungen sind zum Teil kaum mehr nachvollziehbar. Dies wurde bereits frühzeitig kritisiert; die daraufhin unternommenen Versuche an isolierten Tierorganen und am ganzen Tier auf der Suche nach einer erregenden Wirkung der Bitterstoffe (auch von Enzian) auf den Sympathicus trugen allerdings keine wesentlichen Erkenntnisse bei [67]. Eine Verstärkung der hemmenden Wirkung von Adrenalin durch mit Glykosiden angereicherten Extrakten (auch von G. lutea) auf den Kaninchendünndarm wurde zwar beobachtet, doch kann – auch nach Lit. [65] – infolge der hohen Dosierungen keine Erhöhung des Sympathicustonus und damit eine Begründung für die Anwendung von Bittermitteln als Tonica respektive Roborantia abgeleitet werden. Später wurde bilanziert, daß weder die Ernährungsphysiologie noch die Pharmakologie über die spezifische Wirkung der Bitterstoffe viel zu sagen haben [68] respektive die vorhandene Literatur kein klares Bild ergibt [69]. Immerhin wurde von einer erhöhten Sekretion von Magensaft (ca. 30 %) nach Applikation von Enziantinktur mit Hilfe eines getränkten Wattebausches in die Mundhöhle von Hunden nach einer Scheinfütterung im Vergleich zur Scheinfütterung ohne vorgängige „Behandlung“ berichtet [70]. Kurz nach der Applikation der Tinktur, sobald der deutlich erhöhte Speichelfluß zurückgegangen war, fand eine einminütige „Scheinfütterung“ mit Fleisch statt. Den Tieren war in einem aus heutiger Sicht brutal anmutenden Versuch ein Ausgang in die Speiseröhre implantiert worden, so daß keine Bitterstoffe den Magen erreichten. Die Magensaftsekretionskurve (das Sekret wurde über eine Magenfistel aufgefangen) in Abhängigkeit der Zeit verlief mit und ohne Bitterstoffapplikation praktisch gleichförmig, nach Gabe von Bitterstoff jedoch auf deutlich höherem Niveau. Die Acidität des Magensaftes änderte sich nicht, genaue Messungen liegen allerdings nicht vor. Wurde die Enziantinktur 30 min vor der Scheinfütterung appliziert, konnte keine erhöhte Magensaftsekretion beobachtet werden. Nur die Applikation von Bitterstoff und die rasch folgende Fütterung führten zur Sekretsteigerung, für die Applikation ohne Fütterung vermutet der Autor eher eine Hemmung. Der Vermutung entspricht die Beobachtung, daß das Hungergefühl des Menschen und die sogenannten Hungerbewegungen im Magen durch die von wenigen Tropfen Enziantinktur ausgelöste Bitterempfindung auf der Zunge an allerdings nur zwei Versuchspersonen gehemmt wurde [71]. Unterschieden wird dabei vom Autor zwischen Hungergefühl und Appetit, so daß die in Lit.[72] postulierte Kaskade „Appetit durch Erregung der Magensaftsekretion via Geschmacksrezeptoren“ dazu nicht im Gegensatz steht. Der Einfluß auf den Appetit wurde in diesem Experiment nicht geprüft, jedoch in einem ungewohnt gut dokumentierten Bericht an nicht genau definierten Hunden untersucht [73]. Diesen wurde ein sogenannter „kleiner Magen“ in Form eines abgegrenzten Sackes in die Magenwand operiert. Dieser ist mit Nerven und Gefäßen voll versorgt und durch eine Intubation zugänglich sowohl für die Zufuhr von Bitterstoffen zur Prüfung der direkten Einwirkung als auch zur Probenahme für den Magensaft. Zugeführt wurden mit Hilfe eines Wattebausches auf die Zunge oder durch Direktapplikation in den „Magensack“ 0,5 bis 2,6 mL Enziantinktur in „therapeutischer Dosis“ (nicht genau definiert), daneben auch andere Bitterstoffe. Bei oraler Zufuhr wurden die Hunde gezwungen, den Wattebausch während einer Minute zu „kauen“. Am gesunden Hund konnte kein Einfluß beobachtet werden. Menge und Qualität des Sekretes blieben unverändert, die Hunde zeigten nicht mehr Appetit, die gefressene Menge blieb mit und ohne Behandlung konstant. Da die Sekretion von Magensaft bedingt durch die Kapazität der Drüsen beim gesunden Tier wohl nicht wesentlich gesteigert werden kann, brachte man Hunde durch Blutentzug in einen als „cachectic“ bezeichneten anämischen Zustand, bei dem sie nurmehr wenig Magensaft produzierten. Quantität und Qualität (Säure erhöht, Pepsin jedoch praktisch unverändert) des nach Nahrungsaufnahme während einer Stunde (gastrische Phase) ausgeschiedenen Magensaftes wurden gesteigert durch die Applikation des Bittermittels auf die Zunge, nicht jedoch bei Zufuhr direkt in den Magen. Auch nahmen die Tiere im Unterschied zu den Nichtbehandelten deutlich mehr Nahrung auf, was als Appetitsteigerung interpretiert wurde. Der Appetit erreichte zwar nicht denjenigen gesunder Hunde, doch der Einfluß der Bitterstoffe war deutlich und signifikant, und dies interessanterweise unabhängig von der Art der Applikation. Die Theorie der Einnahme der Bitterstoffe 15 bis 30 min vor der Mahlzeit basiert vermutlich primär auf einem Versuch mit Extrakten aus G. asclepiadea und G. cruciata, von dem keine Details zugänglich sind [74]. Sie konnte später bestätigt werden: [69] Der Einfluß verschiedener Bitterstoffe, darunter auch einer stark bitteren, aber noch trinkbaren alkoholischen Enziantinktur (0,2 g Droge, vermutlich G. lutea, in 100 mL Prüflösung) auf die Speichelsekretion im Vergleich zu den Ruhewerten wurde untersucht. Geprüft wurde an vier jüngeren Versuchspersonen am Morgen 2 h nach einem leichten Frühstück. Enzian zeigte bei großer Streuung (Zunahme 114 %, 195 %, 161 %, 303 %) eine Speichelflußsteigerung mit nur geringer Senkung der Amylaseaktivität und der Hexosaminkonzentration. Letztere wurde als Maß für den Gehalt an Mucopolysacchariden betrachtet. Die Wirkung ist im Vergleich zu scharfen Gewürzen viel geringer, weshalb die Autoren eine durch die Sinnesorgane ausgelöste Erhöhung der Magensaftsekretion als Wirkprinzip postulieren [68].Dieselbe Arbeitsgruppe versuchte deshalb, die sekretolytische Wirkung von Enzian im Magen mit Hilfe röntgenologischer Untersuchungen nachzuweisen. Zehn gesunde Probanden mußten 50 mL einer temperierten (28 bis 30 °C) wäßrigen Lösung von 1,0 g eines ethanolischen Extraktes entsprechend 0,2 g Enzianwurzel einnehmen, 5 min danach eine Reismahlzeit, bestehend aus 70 g Trockenreis und 30 g Bariumsulfat als Röntgenkontrastmittel zur Erkennung des Speisebreis. Die Vergleichslösung bestand in 50 mL temperiertem Wasser. Zur Darstellung der Gallenblase wurden 10 h vor Versuchsbeginn 6 Kapseln Biloptin® verabreicht. Der Verlauf der Sekretorik und Motorik von Magen und Darm sowie die Motorik der Gallenblase mit und ohne Einnahme des Bittermittels wurden röntgenologisch geprüft. Das Bittermittel schmeckte intensiv bitter, war aber ohne Widerwillen genießbar. Der Bitterwert wurde nicht bestimmt. Die Autoren zogen aus ihren Messungen (Projektionsfläche des Kontrast- und Sekretschattens) folgende Schlüsse: Während der ersten 30 min erfolgt eine Stimulierung der Magensaftsekretion. Die Entleerungsgeschwindigkeit des Magens und die Passagegeschwindigkeit durch Jejunum und Ileum wird nicht beeinflußt. Enzian wirkt zudem nach der Meinung der Autoren cholagog (gallenblasenentleerend). Gemessen wurde allerdings die cholecystokinetische (gallenblasenkontrahierende) Wirkung: Die Gallenblasenkontrastfläche reduzierte sich auf 72 % des Nüchternwertes nach Einnahme von Enzian, nur auf 80 % nach der Einnahme einer reinen Reismahlzeit. Da keine Statistik vorliegt, kann keine Aussage über die Relevanz dieser Messungen gemacht werden [69]. Im Tierversuch (an narkotisierten Ratten, die abgesonderte Galle wurde gesammelt und gemessen) ergab sich nur eine geringe Steigerung (+20 %) des Gallenflusses bei einem mit Tween 20 zu 20 % in eine wäßrige Phase eingearbeiteten, aus der Urtinktur hergestellten Trockenextrakt. Ein auf die Hälfte eingeengtes wäßriges Decoct (1:10) zeigte ebenso wie in orientierenden Versuchen eine 1 %ige Lösung von Gentiopicrosid keine Effekte [75]. Quantitative Angaben über die applizierten Mengen und Bitterwerte liegen nicht vor, verglichen wurde mit den Werten vor der Zufuhr des Bitterstoffes. Im Zusammenhang mit der ungewöhnlichen Anwendung von Enzian in einem pflanzlichen Mittel gegen Erkältungskrankheiten wurde versucht, eine sekretolytische Wirkung im Bereich der oberen Luftwege nachzuweisen[76]. Nach intragastraler Applikation eines Enzianwurzelextraktes (entsprechend 12,6 mg Enzianwurzel/kg KG pro Tag) in 19 %iger alkoholischer Lösung per Schlundsonde an je drei männliche und weibliche Kaninchen an drei aufeinanderfolgenden Tagen konnte im nach der Behandlung narkotisierten Tier mit 2,08 ± 0,16 mL eine deutliche Erhöhung der Bronchialsekretmenge gegenüber den Kontrollgruppen (Ethanol gleicher Konzentration 1,55 ± 0,1 und 1,05 ± 0,08 mL in 3 h) gemessen werden. Die vorliegenden neueren Daten bestätigen weitgehend das erfahrungsmedizinische Wissen, daß Enzianwurzel über die Geschmacksnerven im Mund eine sensorisch-reflektorische Wirkung auf die Sekretproduktion im Magen zeigt. Eine zusätzliche cholagoge Wirkung erscheint möglich, wobei nicht geklärt ist, ob auch diese sensorisch-reflektorisch erfolgt. Immunologische Wirkung. Bei Krankheiten wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa wurde ein hoher Gehalt an sIgA beobachtet und dies als eine Überstimulation des lokalen Immunsystems betrachtet. Wie im Darmlumen ist auch im Speichel der Anteil an sIgA am Gesamt-IgA sehr hoch. Die Autoren einer diesbezüglichen Studie [77] sehen im Speichel deshalb einen relativ zuverlässigen Parameter, um das Ausscheidungsvermögen des darmassoziierten Immunsystems zu kontrollieren. Dem sIgA obliegt in seiner dimeren Form vermutlich eine immunregulierende und immunprotektive Wirkung. Die Autoren interessierte das ähnliche Wirkungsprofil zweier unterschiedlicher Bitterstoffdrogen, nämlich Enzian und Chinarinde, vor allem, weil beiden Drogen früher eine fiebersenkende Wirkung zugesprochen wurde. Sie prüften eine D1-Tinktur von Gentiana lutea nach homöopathischer Zubereitung (nach einer Aussage in einer anderen Arbeit [78]könnte der Bitterwert der Ausgangsdroge bei 12.000 gelegen haben). Die Medikation (3 × 20 Tropfen täglich) wurde vorerst acht gesunden Probanden im Alter von 23 bis 53 Jahren während acht Tagen verabreicht. Die sIgA-Werte im Speichel wurden vor und nach der Einnahmeperiode gemessen und verglichen mit den Werten anderer Probanden, nämlich sieben Personen im Alter von 22 bis 49 Jahren, die täglich 3 × 20 Tropfen Ethanol und neun Personen im Alter von 27 bis 38 Jahren, die eine gleiche Menge Chinarindentinktur D1 erhalten hatten. Die sIgA-Ausgangswerte bei diesen Probanden lagen zwischen 3,0 und 25,0 mg/dL. Nach der Behandlung zeigten sämtliche mit Enzian behandelten Patienten niedrigere, jene mit Chinarinde behandelten erhöhte sIgA-Werte. Statistisch (die Berechnungsart wird nicht beschrieben) unterschieden sich die beiden Verumgruppen von der Placebogruppe auf einem Signifikanzniveau von p > 0,05, wobei fünf Placeboprobanden einen niedrigeren, drei einen höheren Wert aufwiesen. Die Relationen der Zu- und Abnahmen unter Placebo lagen im Bereich der Änderungen bei den therapierten Probanden. Bei entzündlichen Magen-Darm-Krankheiten unterschiedlicher Art und Lokalisation findet sich ein erhöhter sIgA-Spiegel. Deshalb wurde in Fortsetzung der Versuche die Enziantinktur an 19 kranken Probanden im Alter von 21 bis 66 Jahren eingesetzt, die unter Colitis ulcerosa (n = 8), Morbus Crohn (n = 2) respektive unspezifischen entzündlichen Affektionen des Magen-Darm-Traktes (n = 9) litten. Von diesen zeigten elf einen deutlich erhöhten sIgA-Wert gegenüber den gesunden Probanden. Unter Therapie sanken diese Werte bei der Mehrzahl der Patienten zum Teil drastisch. Nur bei drei Patienten stiegen die Werte, zwei davon zeigten innerhalb der Prüfwoche parallel dazu eine Verschlechterung des klinischen Bildes. Insgesamt sind die Ergebnisse wegen des kleinen Probanden-/Patientenkollektivs und den heterogenen Eingangsbefunden, der kurzen Prüfzeit bei chronischen Krankheiten, der fehlenden statistischen Auswertungen (auch der sIgA-Analytik) und vor allem der erwähnten, aber nicht quantifizierten intraindividuellen Schwankungen schwer bewertbar, zeigen aber doch interessante Ansätze, die über die allein reflektorische Wirkung von Bitterstoffdrogen hinausgehen Antimikrobielle Wirkung. Enzianextrakt zeigt eine fungitoxische Wirkung. Ein wäßriger 1:4-Extrakt aus getrockneter Wurzel vonG. lutea (500 mg getrockneter Extrakt in 6 mL Nährbouillon, beimpft wurde mit 106 Sporen, Bebrütung während drei Tagen bei 25 °C) verhinderte die Keimung der Sporen von Penicillium digitatum und Botrytis cinerea und zeigte eine wachstumshemmende Wirkung bei Aspergillus niger, Aspergillus fumigatus und Fusarium oxysporum. Zahlreiche andere Keime, u. a. Candida albicans, wurden in ihrem Wachstum nicht gehemmt [79]. Nach Applikation von β-Glucosidase zeigte Gentiopicrosid im Biotest auf der Dünnschichtplatte eine fungitoxische Wirkung gegen den Testkeim Penicillium expansum, wobei die Wirkung im Test vergleichbar ist mit verschiedenen Polyen-Antibiotica wie Natamycin, Nystatin und Amphotericin B [80], [81]. Bei der enzymatischen Umwandlung entsteht aus Gentiopicrosid das Aglykon (vermutlich α- und β-Form) sowie daraus auf der Kieselgel-DC-Platte (= Testsystem) innerhalb einer Stunde Gentiogenal (= (±)-5-Formyl-6methyl-3,4-dihydro-1H,6 H-pyrano[3,4-c]-pyran-1-on). Beide Substanzen zeigten eine fungitoxische Wirkung gegen Penicillium expansum [82]. Die berichtete Aktivität von Xanthonen gegenüber Mycobacterium tuberculosis ist für G. lutea ohne Bedeutung, da die aktiven Xanthone [83]vorwiegend in 1,3- und 5,6- oder in 8-Stellung oxydiert sind, Verbindungen, die in der Sektion Gentiana nicht vorkommen. Zentrale Wirkung. Die Anwendung einiger Drogen aus der Familie der Gentianaceae als mildes Psychostimulans vor allem in Indien führte zur pharmakologischen Prüfung von Xanthonfraktionen im Tiermodell [84]. Die Resultate ließen auf eine MAO-Hemmung schließen, die später pharmakologisch für verschiedene Xanthone bestätigt wurde [85], [86]. Mit Isogentisin zeigte ein 1,3,7-oxygeniertes Xanthon (vorkommend in Blättern vonG. lutea) sowohl MAO-A- wie MAO-B-hemmende Wirkung im mitochondrialen System aus Rattenhirn. Für die Anwendung der Enzianwurzel kann daraus vorläufig keine Bedeutung abgeleitet werden, da keines der aus den Wurzeln isolierten Xanthone bisher geprüft wurde. Es gibt in Europa auch keine Anwendungstradition in dieser Richtung. Wirkungsverlauf. Allgemein wird ein verzögerter Wirkungseintritt postuliert, bedingt durch die sensorische Wirkkomponente und die dadurch ausgelöste reflektorische Sekretolyse, so daß die Einnahme einer flüssigen Zubereitung (Tinktur, Tee) 30 min vor dem Essen empfohlen wird. Arzneiformen wie Kapseln und Dragées gelten derzeit als nicht sinnvoll, da sie den bitteren Geschmack abdecken. Ob in Zukunft nicht noch vermehrt der Aspekt einer lokalen Wirksamkeit im Magen-Darm-Trakt in Betracht gezogen werden muß, kann derzeit nicht abschließend beurteilt werden.

Anwendungsgebiete

Bei Magenbeschwerden, wie z. B. durch mangelnde Magensaftbildung; zur Appetitanregung [64]. Verdauungsbeschwerden wie Appetitlosigkeit, Völlegefühl und Blähungen [87].

Unerwünschte Wirkungen

Selten kann die Anwendung von Enzianzubereitungen Kopfschmerzen auslösen [64], [87]. Ist die eingenommene Droge oder Zubereitung zu bitter, kann dies „Ekelgefühle“ und damit Brechreize auslösen.

Magen- und Darmgeschwüre [64], [87]. Es wird empfohlen, Enzian bei Menschen mit sehr hohem Blutdruck und bei schwangeren Frauen nicht anzuwenden, da sie die Pflanze nicht gut vertragen sollen [94], [95]. Die Anwendung von Enzianwurzel wird in Lit. [96] dahingehend präzisiert, daß die achylischen und atonischen Zustände, der sogenannte „schwache Magen“, behandelt werden sollen, nicht jedoch der empfindliche Reizmagen mit Übersäure, da sich die Hyperaciditätsbeschwerden verstärken können.

Wechselwirkungen

Keine bekannt [87].

Die volkstümliche Anwendung deckt sich weitgehend mit den anerkannten Anwendungsgebieten. Die Droge wird allerdings selten allein verwendet. Sie findet sich sowohl in Teemischungen (z. B. Magentee I sowie III-VI NRF 6.11. in DAC 86) wie in Tinkturen (z. B. Bittere Tinktur NRF 6.3. in DAC 86) in Kombination mit anderen Bitterdrogen oder mit anderen Drogen, denen bei Magen-Darm-Beschwerden eine Wirksamkeit zugesprochen wird. Die Anwendung bei Appetitlosigkeit steht im Vordergrund, auch bei der Verwendung von Enzian in Stärkungsmitteln (Roborantia, Tonica, z. B. Schwedenbitter). In Mitteln bei Blähungen wird Enzianwurzel mit Umbelliferenfrüchten, Kamille und/oder Pfefferminze kombiniert. Die Droge ist ferner in Mischungen zur Anregung der Gallensekretion enthalten. In Magenteemischungen ist sie fester Bestandteil der Kompositionen, fehlt allerdings in den Magentees der Standardzulassungen. Als Mittel gegen Fieber hat Enzian auch in der Volksheilkunde keine Bedeutung mehr. Selbst die historischen Quellen für diese Anwendung sind, so kann man zumindest Lit. [92] interpretieren, vage. Die Wirkung konnte jedenfalls nie bestätigt werden. Enzian wurde demnach früher primär bei Malaria eingesetzt, wobei dem Gentiopicrosid eine Aktivität zugesprochen wurde [93]. Darüber sind in der neuen Literatur keine Informationen mehr zu finden; die Wirksamkeit bei diesem Anwendungsgebiet ist nicht belegt.

Sonstige medizinische Anwendungen

Veterinärmedizin. Enzianwurzeln werden tierarzneilich interessanterweise weniger als Fraßmittel, denn bei Magenkrankheiten und Verdauungsstörungen verwendet. Dies auch in Kombination mit Carbonaten bei akuten Indigestionen und Pansenacidosen von Wiederkäuern [97].

Tox. Inhaltsstoffe und Prinzip: Die Pflanze zeigt keine Toxizität und wird im allgemeinen gut vertragen. LD50unbekannt. Die intragastrale Applikation eines Enzianwurzelextraktes (entsprechend 12,6 mg Enzianwurzel/kg KG pro Tag) in 19 %iger alkoholischer Lösung per Schlundsonde an je drei männlichen und weiblichen Kaninchen an drei aufeinanderfolgenden Tagen verursachte keine Veränderung von Atem- und Pulsfrequenz, Quickwert, Calcium-, Natrium- und Kalium-Konzentration des Serums. Gegenüber den Kontrollgruppen war die Erythrocytenzahl signifikant von 6,05 ± 0,53 × 1012/L respektive 5,87 ± 0,50 × 10 12/L (zwei Kontrollgruppen) auf 5,49 ± 0,73 × 1012/L erniedrigt, ohne daß dieser Befund erklärt und seine Bedeutung interpretiert werden konnte [76]. Daten zur Toxizität einzelner Inhaltsstoffe liegen keine vor. Für das Alkaloid Gentianin, das aus Gentiopicrosid bei der phytochemischen Aufbereitung unter Verwendung von Ammoniak entsteht und deshalb bei der phytotherapeutischen Anwendung, sofern die Zubereitung nicht basisch erfolgt, keine Rolle spielt, wurde eine letale Dosis an Mäusen nach i. p. Injektion von 400 mg/kg KG ermittelt [98]. Den Xanthonen werden mutagene Eigenschaften zugesprochen.

Acute Toxizität:

Mensch. Intoxikationen stehen durchwegs im Zusammenhang mit der Verwechslung von Gentiana lutea mitVeratrum album. Die bekannten Intoxikationsfälle entstanden durch völlig unzureichende Sachkenntnis: Drei Rekruten kauten anstelle von vermeintlichem Enzian Germerwurzeln, einer wurde vier Stunden nach der Wurzeleinnahme im Coma und mit starken Krämpfen ins Spital eingeliefert. Nach wiederholten Magenspülungen und einer Valium/Atropin-Behandlung erholte er sich nur langsam [99]. Anstelle von Enzian hatte ein 45jähriger Italiener, der an einer leichten Leberinsuffizienz litt und deshalb Enziantee zu trinken pflegte, Wurzeln von Weißem Germer gesammelt. Nach Einnahme von 200 mL eines während 12 h in kaltem Wasser mazerierten Tees trat schon nach 50 min folgendes klinisches Bild der Intoxikation auf: Hypotension, Bradycardie, ventriculäre Extrasystolen, Übelkeit und Erbrechen, Unempfindlichkeit der Zunge. Zum atrioventriculären Block kam es nicht, da möglicherweise durch Erbrechen und Diarrhöe die Resorption der Alkaloide unterbrochen werden konnte [100]. Aus Frankreich sind in jüngster Zeit fünf Fälle von Vergiftungen nach der Einnahme eines jeweils zu Hause hergestellten Enzianweins (Enzianwurzelpulver wird dabei mit einem Weißwein extrahiert, abfiltriert und das entstehende Produkt später als Apéritif getrunken) aufgetreten und durch das Centre Anti Poisons in Paris beschrieben worden [101]. Die Symptome waren durchwegs gleich: Schwindel, Erbrechen, Schmerzen in den Eingeweiden, abfallender Blutdruck (bis 70/40 mm Hg) und Sinusbradycardie (Abfall auf bis zu 36 Schläge pro Minute). In einem Fall wurde ein atrioventriculärer Block festgestellt. Nach Applikation von Atropin s. c. oder i. v. erholten sich die Patienten innerhalb von maximal 20 h wieder von der Vergiftung. Die in Österreich bekannt gewordenen sieben Fälle verliefen ähnlich und hatten dieselben Ursachen: Verzehr von Germerwurzeln und Einnahme von Germerwurzeln enthaltendem, selbst hergestelltem Enzianapéritif [102]. Dabei wird postuliert, daß die Resorption der Veratrum-Alkaloide im alkoholischen Extrakt beschleunigt ist und die Vergiftungssymptome schon nach 1 h auftreten.

Mutagen: Die in Enzianwurzelextrakt beobachtete Mutagenität im Ames-Test ließ sich nach Fraktionierung primär auf die Xanthone Gentisin und Isogentisin zurückführen [103]. Die Mutagenität von Extrakten und isolierten Reinsubstanzen wurde mehrfach an Salmonella typhimurium TA100 beobachtet [104], [105], jedoch nur nach Aktivierung mit S9-Mix: 50 μg Gentisin per Platte lösten 342 Revertanten, 50 μg Isogentisin 955 Revertanten (blinder Vergleich: 150 Revertanten) aus [103]. Die Dosisabhängigkeit war bei Isogentisin ausgeprägt, bei Gentisin blieb die Revertantenzahl ab Dosen von 10 μg pro Platte praktisch unverändert. Andere Autoren [105] bestätigten diese Ergebnisse und prüften auch Gentisein, dessen Dosis-Wirkungskurve auf etwas niedrigerem Niveau derjenigen von Gentisin entspricht. Sie prüften die Genotoxizität zudem an weiteren Stämmen: TA97 reagierte am empfindlichsten (1400 Revertanten für 50 μg Isogentisin), TA2637 und TA100 zeigten außer bei Isogentisin (höhere Mutagenität bei TA2637) weitgehend parallelen Verlauf in der Dosis-Wirkungskurve, TA98 erwies sich – wie auch bei anderen Autoren [103], [104] – als wenig empfindlich. Zurückgeführt wurde der Unterschied nach eingehenden Studien verschiedener Xanthone auf die chemische Struktur, da Zahl und Stellung der Hydroxyl- und der Methoxygruppen für die Mutagenität im Ames-Test von Bedeutung sind. Infolge der Strukturverwandtschaft der Xanthone zu den Flavonoiden, z. B. Quercetin, überraschen die vorliegenden Resultate nicht. Sie sind wohl auch analog zu werten, gilt doch das ubiquitäre Quercetin als unbedenklich [106], [107]. Glykosidierte Xanthone zeigen keine Mutagenität, sofern sie nicht zuvor zusätzlich zum S9-Mix mit β-Glucosidase behandelt werden. Dies deutet darauf hin, daß zu erwartende Metaboliten, etwa Glucuronide, ebenfalls nicht mutagen sind. Die von den Autoren – mit Wissen um die Relativität des Ames-Tests – geforderten zusätzlichen Untersuchungen mit den Xanthonen an Humanzellsystemen und mit reproduktionstoxikologischen Studien stehen bisher weitgehend aus. Es wird nur noch von strukturellen Chromatid-Typ-Aberrationen in M1 (erste Metaphase) vor allem in Form offener Brüche und von Translokationen, begleitet von Gaps bei Hamsterzellen (Stamm V79) nach Applikation von S9-Mix berichtet [108]. Geprüft wurden Enzianextrakt und -tinktur in nicht genau beschriebener Art und Menge. Mutagene Eigenschaften nach Behandlung mit Nitrit (ca. 6 mg Natriumnitrit in 0,7 mL Reaktionsgemisch, ohne S9-Mix, Stämme TA100 und TA98) zeigten Extrakte aus Swertia japonica. Xanthone waren unter den gleichen Bedingungen nicht mutagen, aus den entsprechenden Fraktionen wurden Amarogentin und Amaroswerin isoliert. Die nicht acylierten Secoiridoidglucoside waren nicht mutagen. Höchste Mutagenität wurde für 3,3′,5-Trihydroxydiphenyl gemessen: 6800 revertierende Kolonien/mg bei TA90; 13.400 bei TA100 [109]. Diese Verbindung entsteht bei der Hydrolyse von Amarogentin und Amaroswerin mit nachfolgender Decarboxylierung in Natronlauge. Bei der Behandlung der Bitterstoffe mit Nitrit resultiert eine komplexe Mischung unbekannter Substanzen. Es ist praktisch auszuschließen, daß physiologisch (im Magen) je ähnlich hohe Nitritkonzentrationen auftreten.

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Copyright

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Datenstand

24.01.2013