Unsere Unterrichtsidee besteht darin, dass wir auf die Suche von Spuren verschiedener Religionen im Leben der Schülerinnen und Schüler gehen und die Spuren entsprechend portraitieren. Als Portraits sollen Podcastepisoden entstehen. Die Jugendlichen können entscheiden, ob sie Personen befragen oder ob sie Orte in der jeweiligen Gemeinde vorstellen. Die Schülerinnen und Schüler lernen mit Tonaufnahme- sowie Soundbearbeitungsapps umzugehen (Medienbildung) und erhalten eine Einführung in die Geschichte von Podcasts (Mediendidaktik). Als Hilfestellung dient das Anhören von Best-Practice-Beispielen (Einstieg), eine Gliederung (Einstieg, Hauptteil, Fazit), ein Fragekatalog zur Befragung von Personen sowie eine Checkliste mit Meilensteinen. Die Bewertungskriterien sind von Anfang an klar. Im Rahmen vom ERG-Unterricht können die SuS die gefundenen "Spuren" vertieft analysieren und reflektieren.
Am Schluss soll pro Klasse ein Podcast mit mehreren Episoden entstanden sein. Der Podcast hat einen einheitlichen Auftritt (Jingle, Visual) und ist via verschlüsselte Landingpage online zugänglich.
Hinweis: Dieses Projekt hat die Chance, mehrere Fächer (M&I, ERG, DE, Musik) interdisziplinär zu verbinden. Zum Beispiel könnte der Jingle im Rahmen vom Musikunterricht kreiert werden. Dies wird im Rahmen dieses Leistungsnachweises nicht mitkonzipiert.
Link zur erstellen Webseite inklusive Passwort
Fokussierte SuS-Aktivität
Kreieren von einem Podcast
Zielstufe / Zielgruppe
7. Klasse
Anzahl Lektionen
6-8 Lektionen, 3-4 Wochen
Unterrichtsformen
Einstieg im Plenum, Ausserschulisches Lernen, Projektarbeit
Benötigte Infrastruktur
iPad (oder Smartphone), SoundTrap, Kopfhörer, evt. Mikrofone, Gruppenräume
Tags/Schlagwörter
#podcast #audiodesign #projektunterricht #schule #religionen #soundtrap #production
Das Medium Podcast ist seit einigen Jahre immer relevanter für die Verbreitung von Beiträgen geworden. Obschon das Radio noch existiert, haben Podcast als auditives Medium einen sehr grossen Stellenwert in der Informationskommunikation sowie im Journalismus eingenommen. Die Zugänglichkeit, der kritische Umgang damit als auch der Stellenwert sollen mit den Schülerinnen und Schüler angeschaut werden (Medienbildung). Dazu sollen sie lernen, selber Beiträge mittels Podcasts zu erstellen (Mediendidaktik). Dies stärkt Jugendliche darin, selbstständig ihrem Wissen und Denken eine Stimme zu verleihen, welche online verbreitet werden kann. Andererseits lernen sie, wie einfach es ist, einen Podcast zu veröffentlichen, was ihr kritisches Denken fördern soll (Medienbildung).
Durch das Anwenden von Tonaufnahmeapps sowie das Kreieren von Podcastepisoden wird ihr Lernen neu gestaltet (Redefinition, SMAR-Modell), weil die Jugendlichen anstelle eines herkömmlichen Aufsatzes eine Landingpage mit Audiobeiträgen erschaffen, welche sie gegenseitig kommentieren können und somit Feedback erhalten. Die Unterrichtsidee ist sehr praxisorientiert und hat einen grossen Lebensweltbezug aufgrund der inhaltlichen Fokussierung. Zudem schliesst das Projekt sämtliche 4 K's (Kollaboration, Kommunikation, Kreativität und Kritisches Denken) ein, welche als Schlüsselkompetenzen des 21. Jahrhunderts bezeichnet werden.
Brägger, Georg (2023): "Mit dem SAMR-Modell zu einer digitalen Aufgabenkultur", IQES-Online. URL: https://www.iqesonline.net/bildung-digital/digitale-schulentwicklung/modelle-zur-digitalisierung-von-schule-und-unterricht/das-samr-model/ [Stand: 15.10.23]
Muuß-Merholz, Jöran (2021): "Die 4Ks – Was bedeuten Kreativität, kritisches Denken, Kommunikation, Kollaboration?", hrg. von: Niedersächsischen Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ-Hildesheim). URL: https://youtu.be/IOl0wWS3uiM. [Stand: 15.10.23]
Der Mehrwert dieser Einheit liegt ganz klar bei der Verknüpfung und Vereinfachung im Gegensatz zu analogen Medien. Wir haben die verknüpfte Zugänglichkeit anhand unserer digitalen Ablegungsmethode, welche nicht nur unsere Schüler*innen als Zielgruppe sondern auch interessierte Eltern oder Lehrpersonen erreichen kann. Anstelle eines Vortrages vor der Klasse wird die Zielgruppe viel grösser. Ausserdem ist eine Applikation wie "Soundtrap" sowie die digitale Ablegemethode kostensparender. Währenddessen bei einer analogen Methode physische Materialien wie Bänder oder CDs benutzt werden, kann bei uns die Gratisversion heruntergeladen werden.
Die Schülerinnen und Schüler...
... können spielerisch und kreativ mit Medien experimentieren.
... können einfache Bild-, Text-, Tondokumente gestalten und präsentieren.
... können Medien zum Erstellen und Präsentieren ihrer Arbeiten einsetzen (z.B. Klassenzeitung, Klassenblog, Hörspiel, Videoclip).
... können mit eigenen und fremden Inhalten Medienbeiträge herstellen und berücksichtigen dabei die rechtlichen Rahmenbedingungen sowie Sicherheits- und Verhaltensregeln.
(Fokus: Religionen)
... können am Ort oder auf Reisen religiöse Spuren oder religiöse Stätten identifizieren und in ihrem Kontext betrachten.
... können in alltäglicher Umgebung, in kulturell bedingten Lebensweisen oder Lebensstilen religiöse Aspekte identifizieren und im Kontext ihrer Verwendung deuten (z.B. Kleidung, Accessoires, Musik, Wohnen).
Die Unterrichtsidee kann im regulären Setting (eine LP und Klasse) umgesetzt werden. Es sind keine zusätzlichen Betreuungspersonen notwendig.
Die SuS benötigen ein iPad oder ein Smartphone für die Tonaufnahme. Für die Nachbearbeitung der Aufnahmen wäre ein Computer anstelle des iPads/Smartphone auch denkbar.
Der Jingle sowie die Landingpage soll von der LP organisiert und bereitgestellt werden.
Steckbrief
Die Durchführung unserer Unterrichtseinheit ist mit jeder Zielstufe des dritten Zyklus möglich. Die Einheit kann als einzelne Fach- oder Klassenlehrperson durchgeführt werden. Es werden keine zusätzliche Lehrpersonen dafür benötigt. Durch die differenzierten fächerübergreifenden Möglichkeiten können aber zusätzliche Lehrpersonen freiwillig hinzugezogen werden.
Eine wichtige Voraussetzung für das Erstellen eines solchen Podcasts sind genügend MacBooks oder iPads für die Produktion und Aufnahme der einzelnen Sequenzen. Smartphones eignen sich dafür nicht, da die Handhabung auf Soundtrap nicht möglich ist. Ausserdem benötigen die Schüler*innen ruhige Arbeitsräume, um die Tonaufnahmen ohne Hintergrundsgeräusche zu generieren. Auch vorgesehen sind Kopfhörer für die Schüer*innen um die Audiospuren in Ruhe zusammenzuschneiden oder zu bearbeiten.
Ein Stolperstein, welchen wir bereits im Alltag erfahren haben, ist das Anmelden auf dem Musikprogramm "Soundtrap". Anstelle auf dem normalerweise benutzte Safari muss diese Onlineseite auf Safari geöffnet werden. Falls die Schüler*innen je ein iPad zur Verfügung haben, kann die Applikation heruntergeladen werden. Ausserdem kann es sein, dass das Programm durch Überforderung abstürtzt. Deshalb ist es sehr wichtig, dass die Lehrperson ab und zu die Schüler*innen erinnert, die Zwischenergebnisse abzuspeichern. Ein weiterer Stolperstein ist das Vergessen des Passwortes auf Soundtrap. Wir empfehlen daher, die Passwörter entweder zu vereinheitlichen oder diese auf persönlichen Notizen aufzuschreiben.
Vorbereitung
Jingle erstellen und Landingpage (verschlüsselt) bereitstellen
MacBooks oder iPads reservieren
Räumliche Ausweichmöglichkeiten sichern
Unterrichtsmaterial bereitstellen (Checkliste, Beurteilungsraster, Fragekatalog, Podcastbeispiele, Infos zur Geschichte von Podcasts)
Durchführung (im MuI sowie ERG-Unterricht)
Lektion Medien & Informatik: 1. Lektion Ethik, Religion, Gemeinschaft:
Befragung der SuS zu ihren Erfahrungen mit Podcasts 1. Themeneinstieg Video Five
Beispiele hören und Quizfragen beantworten 2. Diskussion: Welche Religionen kommen im Film vor?
Input zur Geschichte (via Tool oder im Plenum) 3. Spuren von Religionen im Alltag der SuS (Kleider,
Schulweg, Praxis in der Familie)
Lektion Medien & Informatik: 2. Lektion Ethik, Religion, Gemeinschaft:
Kennenlernen der Audioaufnahmetools (Apps) 1. Spurensuche in der Gemeinde (umhergehen)
Einfache Übungen mit Apps 2. Zusammentragen der Spuren im Klassenplenum
Input Podcast Struktur und Jingle (Funktion, Musikrechte) 3. Input: Religionslandschaft Schweiz (Statistik, Entwicklung)
Übung: Strukturerkennen mittels Beispiel-Episode 4. Hausaufgabe: Kurze Befragung eines Familienmitgliedes
Lektion Medien & Informatik: 3. Lektion Ethik, Religion, Gemeinschaft:
Start Aufnahmen des Spurenportraits (Weiterarbeit an Spurenaufnahme)
Entschluss "Welche Spur wird portraitiert"
Hintergrundrecherche zur Spur
Aufnahme Einstieg
Hausaufgabe: Interview Familienmitglied oder Aufnahme vor Ort
(Geräusche, eigene Ortsbeschreibung, Passantenmeinungen)
Lektion Medien & Informatik: 4. Lektion Ethik, Religion, Gemeinschaft:
Sichtung und Sicherung des Audiomaterials 1. Weiterarbeit an Spurenaufnahme
Auswahl der Ausschnitte 2. Gemeinsames Hochladen der Episoden
Allenfalls Neuaufnahmen 3. Hören der Endprodukte
Aufnahme Fazit 4. Kommentieren
Einfügen des Jingle oder zusätzliche Musik 5. Schlussreflexion im Plenum
Abgabe Endprodukt
Nachbereitung
Allenfalls die Zugänglichkeit zur Landingpage terminieren
Kosten abrechnen
Allenfalls den Zugang an Schulleitung weiterleiten
Evaluation der Unterrichtsdurchführung
Die Episode bezieht sich hauptsächlich auf den ERG Unterricht. Dabei wird formativ bewertet.
Wir empfehlen bei dieser spezifischen Unterrichtseinheit während des Prozesses ein Gespräch zwischen der Lehrperson und den Schüler*innen zu organisieren. Dabei wird ein verbales Feedback zu der gewählten religiösen Spur und Korrektheit der Informationen gegeben. Die Lehrperson verweist auf Verbesserungsmöglichkeiten und/oder andere Quellen.
Bei der Schlussbewertung, ebenfalls formativ, kann ein schriftliches Feedback zu der Podcast Episode zu folgenden Punkten gegeben werden:
Relevanz und Bedeutung der gewählten Spur
Historischer Hintergrund der Spur
Korrektheit und Verlässlichkeit der Quelle
Respektvoller Umgang / Vermeidung von Vorurteilen
Klare und gut strukturierte Erzählweise
Klarheit der Aufnahme / Tonqualität
Unterstützung durch Musik und Soundeffekte
Die Schüler*innen kennen verschiedene lokale Religionen und können deren Hauptmerkmale nennen.
Die Schüler*innen wissen, was kulturelle Vielfalt bedeutet und inwiefern sie im Dorf vertreten ist
Die Schüler*innen könnnen klar und überzeugen Informationen zu einer Religion verbalisieren.
Die Schüler*innen können eigenständig zuverlässige Quellen finden und kritisch bewerten. (s. Überfachliche Kompetenzen)
Die Schüler*innen können relevante Informationen zu einem zusammenhängenden und strukturierten Skript verarbeiten.
Die Schüler*innen können Audioaufnahmen in Bearbeitungssoftwares wie Soundtrap verwenden und verändern.
Die Schüler*innen kennen die Abfolge eines Podcast-Formates.
Die Schüler*innen können Hintergrundmusik auf einer Bearbeitungssoftware wie Soundtrap einfügen.
Die Schüler*innen können einzelne Tonspuren auf einer Bearbeitunssoftware verändern.
Die Schüler*innen können effizient kommunizieren und zielgerichtet Aufgaben im Team aufteilen.
MI.1.3
Die Schülerinnen und Schüler können Gedanken, Meinungen, Erfahrungen und Wissen in Medienbeiträge umsetzen und unter Einbezug der Gesetze, Regeln und Wertesysteme auch veröffentlichen.
MI. 1.4
Die Schülerinnen und Schüler können Medien gezielt für kooperatives Lernen nutzen.
Die Schülerinnen und Schüler können kooperative Werkzeuge anpassen und für gemeinsames Arbeiten, Meinungsaustausch, Kommunikation sowie zum Publizieren einsetzen (z.B. Blog, Wiki).
MI 2.1
Die Schülerinnen und Schüler können Dokumente so ablegen, dass auch andere sie wieder finden.
MI 2.3
Die Schülerinnen und Schüler haben eine Vorstellung von den Leistungseinheiten informationsverarbeitender Systeme und können deren Relevanz für konkrete Anwendungen einschätzen (z.B. Speicherkapazität, Bildauflösung, Rechenkapazität, Datenübertragungsrate).
--> Qualität der Tonaufnahme. Überforderung Programm Soundtrap.
(Link)
Theoriebezug Podcast
Die Kreation eines Podcasts, in unserem Fall als "Educast" bezeichnet, repräsentiert ein neues, digitales Peer-Learning-Instrument im modernen Schulunterricht. Es fungiert als innovative didaktische Ressource, die den Austausch und die Kollaboration unter den Schüler*innen fördert. Durch diese Form des "Educational Podcasting" entwickeln die Schüler*innen nicht nur ein vertieftes Verständnis für Bildungspodcasts, sondern gewinnen auch neue Perspektiven zum alltäglichen Lernen.
Diese Lehrmethode legt besonderen Fokus auf auditive und multisensorische Lehr- und Lernansätze. Ein solcher Podcast besitzt darüber hinaus einen Alltagsbezug, indem die Schüler*innen ihre Educasts frei auf Plattformen wie Spotify suchen/teilen können. Diese Educasts können individuell an das Lerntempo jedes einzelnen Schülers angepasst werden. Die Möglichkeit, unverstandene Abschnitte ohne Sanktionen zu wiederholen, steigert die Motivation zum Lernen erheblich.
Durch die Erstellung einer eigenen Educast-Episode erfahren die Schüler*innen die Prinzipien des konstruktivistischen Lernens aus erster Hand. Unsere Aufgabe stellt sie vor die Herausforderung, das von ihnen erlangte Wissen zu vermitteln und für den Aufbau eines Educasts zu strukturieren. Hierbei entwickeln sie ein Drehbuch oder eine Storyline. Dieser Lernprozess, bekannt als "Learning-by-Designing", betont das aktive Gestalten des eigenen Wissens.
Die Erstellung dieser Podcast-Episode ist eng mit der Medienbildung verknüpft. Podcasting ist ein allgegenwärtiges Phänomen in unserer medial geprägten Welt. Während des Kurses werden die Schüler*innen durch wiederkehrende Leitfragen herausgefordert:
1) Was sind Educasts? Wie bedient man sie technisch?
2) Medienkompetenz: Welche Zwecke können Educasts erfüllen?
3) Medienkritik: Wie vertrauenswürdig sind Educast-Inhalte?
4) Mediengestaltung: Wie erstellt man selbst Educasts und wozu können sie dienen?
Durch die Erschaffung und kritische Reflexion wird eine selbstgesteuerte, lebenslange Lernphilosophie gefördert. Die Schüler*innen werden ermutigt, solche Podcasts auch ausserhalb des schulischen Kontexts zu erkunden und zu nutzen. Unsere Unterrichtseinheit vermittelt ihnen die Fähigkeit, sich selbst zu unterrichten, da sie nun mobile und flexible Lernwege verstehen. Sie erkennen, dass Podcasts zeitlich und räumlich ungebunden sind und ihre persönlichen Interessen widerspiegeln können. Sie fungieren nicht nur als wertvolle Bildungsressource, sondern auch als Mittel zur individuellen Ausdrucksform und werden zu einem integralen Bestandteil des Lernprozesses.
Anzeige von Podcast als digitales Peer-Learning-Instrument für Lehramtsstudierende im Eignungs- und Orientierungspraktikum. (o. D.). https://journals.ub.uni-koeln.de/index.php/k_ON/article/view/858/1374 (Stand: 12. Dezember 2023)
Zorn, I. (2011, 28. Januar). Educasting - Wie Podcasts in Bildungskontexten Anwendung finden. Zorn |. https://l3t.tugraz.at/index.php/LehrbuchEbner10/article/view/20/37 (Stand: 12. Dezember 2023)
„Der Begriff „Projekt“ bedeutet gleich viel wie „Vorhaben“, „Plan“, „Planung“ oder auch „Enwurf“. Lernprozesse verlaufen in diesem Unterrichtsarrangement als „Vorhaben“.“(vgl. Grunder, 2012, S. 250). Unsere Unterrichtseinheit verfolgt das Ziel, einen Podcast über Religionen zu erstellen. Unsere Schüler und Schülerinnen erweitern ihren Wissens- und Kompetenzstand während des Prozesses sowie mit der schlussendlichen Realisation ihres Vorhabens. Um ein Projekt als solches zu kennzeichnen, müssen gemäss Grunder fünf Gütermerkmale enthalten sein:
1. Interessensbezug
Die Thematik wurde eingegrenzt auf Religionen. Die Schüler und Schülerinnen überlegen sich im ersten Schritt, welche Religionen sie interessieren. Folglich suchen sie nach Mitschüler und Mitschülerinnen, welche die gleichen Interessen aufgeschrieben haben und bilden eine Gruppe. Innerhalb dieser Gruppe sind alle am Inhalt des Projektes intrinsisch interessiert. Dieses Interesse ist wichtig für das Endprodukt, da sich die Schüler und Schülerinnen mit mehr Engagement und Begeisterung in dieses Projekt vertiefen werden.
2. Selbstverantwortung und -organisation
Die Schüler und Schülerinnen tragen für die Realisation der Unterrichtseinheit die eigene Verantwortung. Sie werden nach der Schule Einwohner und Einwohnerinnen im Dorf über ihre Religionen befragen. Dafür benötigen sie ein Aufnahmegerät oder ein Handy. Sie müssen sich ausserdem terminlich sowie zeitlich absprechen, um ihre Termine koordinieren.
Die Lehrperson kontrolliert während der Schule den Fortschritt und spricht sich ansonsten mit der Gruppe ab.
3. Lebensbezug
Unsere Thematik ist tief in der Lebenswelt der Schüler und Schülerinnen verwurzelt. Jeder kennt oder hat eine Religionszugehörigkeit – oder eben auch nicht, wie im Fall von Atheismus.
Bei der Wahl der Religion stellen sie bereits einen Lebensbezug her. Sie haben persönliche Erfahrungen im Freundeskreis / Verwandtschaft und haben offene Fragen die sie noch niemandem stellen konnten. Durch diesen Lebensbezug wird gleichzeitig Punkt 1) „Interessensbezug“ gefördert sowie Punkt 2) „Selbstverantwortung“.
4. Aktivitätenvielfalt
Unser Projekt enthält eine breite Spanne von Aktivitäten, die sie während und nach dem Unterricht ausführen werden. Das beginnt mit der Wahl der Interviewpartner, die eigene Recherche, die Auswahl der Fragestellungen, die Interviews an sich, die unterschiedlichen Perspektiven auf Religionen, die Produktion auf Soundtrap und das Anhören und Sprechen der Endresultate.
Diese vielfältigen Aktivitäten ermöglichen ein abwechslungsreiches Arbeiten und schlussendlich einen interessanten und informativen Podcast.
5. Interdisziplinarität
Wir haben im Rahmen dieser Unterrichtseinheit einen Leitfaden mit Fragestellungen für die Interviews gemacht. Darin sind mögliche Fragestellungen für die Durchführung des Interviews enthalten. Es ist den Schüler und Schülerinnen überlassen, ob sie dabei noch historische, soziale oder persönliche Perspektiven miteinbeziehen. Es muss sich nicht nur um theologische Aspekte handeln.
Im Vordergrund stehen auch die notwendigen Aktivitäten, denn die Schüler und Schülerinnen müssen auch lernen, wie sie mit Aufnahmegeräten und Bearbeitungssoftwares umgehen.
Ein übergeordnetes Ziel dabei ist sicherlich, das Verständnis und den Respekt für verschiedene Religionen zu fördern und möglicherweise stereotypische Vorurteile in unserer vielfältigen Gemeinschaft abzubauen. Dies fordert, nebst unserem Projektziel, einen respektvollen Austausch.
Dementsprechend handelt es sich hierbei um eine Gestaltung eines Projektes im Unterricht.
Grunder, Hans-Ulrich et al. (2012): “Unterricht. Verstehen - planen - gestalten - auswerten”. Schneider Verlag GmbH. S. 248-253
«Die technologische Perspektive hinterfragt und bewertet die Funktionsweise der Systeme, die die digitale vernetzte Welt ausmachen» (vgl. Missomelius, 2016, S. 5). Im Rahmen unseres Projektes setzen unsere Schülerinnen und Schüler verschiedene Medientechnologien ein, insbesondere Soundtrap, um ihren Podcast zu gestalten. Nach Abschluss des Projekts sind sie in der Lage, die Funktionsweise dieses digitalen Mediensystems zu analysieren und zu verstehen. Sie beherrschen die grundlegenden Funktionen von Soundtrap, wie das Öffnen von Projekten, das Hinzufügen von Audiospuren, das Verschieben von Elementen, das Einsetzen von Fade-ins und Fade-outs, das Einfügen von Hintergrundmusik sowie das Speichern und Veröffentlichen ihres Projektes als MP3-Datei.
«Sie gibt Antworten auf die Frage nach den Wirkprinzipien von Systemen…» (vgl. Missomelius, 2016, S. 5). Die Schülerinnen und Schüler erlangen ein Verständnis für die Wirkprinzipien des Podcasts als digitales Medium. Sie lernen, wie sie Informationen effektiv vermitteln können, wobei sie darauf achten, dass die Hintergrundmusik nicht die Interviewinhalte übertönt und dass die Gestaltung einfach und ansprechend bleibt. Sie hören sich dazu auch andere Podcasts an.
«…auf Fragen nach deren Erweiterungs- und Gestaltungsmöglichkeiten» (vgl. Missomelius, 2016, S. 5). Die Schüler und Schülerinnen erkennen die Erweiterungs- und Gestaltungsmöglichkeiten des Projektes. Sie können Soundeffekte in Soundtrap integrieren und haben die Möglichkeit, in der Zukunft mit visuellen Elementen zu experimentieren. Eine zusätzliche Idee besteht darin, die Audiodatei als MP3 abzuspeichern und dann mit iMovie ein Video mit Bildern der interviewten Personen oder den relevanten Glaubensorten zu erstellen.
«Dabei werden grundlegende Problemlösestrategien und -methoden vermittelt.» (vgl. Missomelius, 2016, S. 5). Während des gesamten Prozesses werden den Schülerinnen und Schülern grundlegende Problemlösestrategien und -methoden vermittelt. Sie müssen sich mit technologischen Herausforderungen auseinandersetzen, wie z. B. geeignete Aufnahmetechniken, die Minimierung von Hintergrundgeräuschen, das Senden von Audiomaterial und die Bearbeitung auf Soundtrap.
«…und deren effektive und effiziente Nutzung zur Umsetzung individueller und kooperativer Vorhaben.» (vgl. Missomelius, 2016, S. 5). Die anwendungsbezogene Perspektive öffnet eine Tür zu einer praxisorientierten Herangehensweise, bei der Schülerinnen und Schüler nicht nur Werkzeuge theoretisch verstehen, sondern diese auch aktiv und gezielt in ihren Projekten einsetzen. Die Flexibilität und Zusammenarbeit werden durch die Mehrbenutzerfähigkeit und die Unterstützung von verschiedenen Geräten bei Soundtrap deutlich erleichtert.
Mit Soundtrap können die Schülerinnen und Schüler gleichzeitig an einem Projekt arbeiten, selbst wenn sie sich an verschiedenen Standorten befinden. Das ermöglicht eine effektive Nutzung, insbesondere für Schülerinnen und Schüler, die nicht im gleichen Dorf wohnen. Die Webseite Soundtrap ermöglicht eine flexible und kooperative Arbeitsweise, ohne dass sich die Beteiligten immer zeitlich abstimmen müssen. Änderungen am Projekt sind in Echtzeit sichtbar, was die Transparenz und Effizienz steigern. Dieses webbasierte Tool erlaubt die Nutzung auf verschiedenen Geräten, sei es ein Handy, ein iPad oder ein Lenovo Computer. Diese Flexibilität unterstützt die individuellen Lerngewohnheiten der Schülerinnen und Schüler und fördert einen integrativen Ansatz im Schulalltag. Die Webseite ist kostenfrei Verfügbar.
«Wie (…) kann man Einfluss auf gesellschaftliche und technologische Entwicklungen nehmen?» (vgl. Missomelius, 2016, S. 5). Die Schülerinnen und Schüler nutzen Soundtrap, um individuelle Perspektiven, Geschichten und Erfahrungen im Zusammenhang mit Religionen in ihrer Ortschaft zu teilen. Der Podcast kann Einfluss auf lokale Diskussionen und den Austausch von Ideen innerhalb der Gemeinschaft nehmen. Indem die Schülerinnen und Schüler ihre Erkenntnisse teilen, tragen sie zur Reflexion über den Stellenwert von Religionen im lokalen Kontext bei und fördern Verständnis und Respekt für verschiedene Glaubensrichtungen.
«Wie können Gesellschaft und Individuen digitale Kultur und Kultivierung mitgestalten?» (vgl. Missomelius, 2016, S. 5). Durch die Erstellung des Podcasts nehmen die Schülerinnen und Schüler aktiv an gesellschaftlichen Diskursen teil. Sie reflektieren über die Rolle von Religionen in ihrer Gemeinschaft, fördern den interreligiösen Dialog und leisten einen Beitrag zur kulturellen Vielfalt. Der Podcast kann als Plattform dienen, um unterschiedliche Glaubensrichtungen vorzustellen und die Bedeutung von Religionen im lokalen Kontext zu erforschen.
«…eigene Standpunkte entwickeln» (vgl. Missomelius, 2016, S. 5). Die Schülerinnen und Schüler lernen, Informationen kritisch zu beurteilen und ihre eigenen Standpunkte in einem digitalen Medium zu artikulieren. Dabei setzen sie Soundtrap als Werkzeug ein, um ihre kreativen Ideen effektiv zu präsentieren und dabei auf die kulturelle Vielfalt innerhalb der Religionsgemeinschaften in ihrer Ortschaft einzugehen. Der Podcast ermöglicht es ihnen, persönliche Standpunkte zu entwickeln und Einblicke in die Vielfalt der religiösen Praktiken und Überzeugungen in ihrer Gemeinschaft zu gewähren.
Petra Missomelius. (2016). Die Dagstuhl-Erklärung. Medienimpulse (Wien), 54(1). https://doi.org/10.21243/mi-01-16-15
Der Erziehungswissenschaftler Wolfgang Klafki erlangte besondere Anerkennung durch seine bedeutenden Beiträge zur Didaktik. In seinen Arbeiten postuliert Klafki, dass Bildung eine kategoriale Dimension aufweist, da nur solche Inhalte als Bildungsgehalt gelten können, die als "repräsentativ für grundlegende Sachverhalte und Probleme" betrachtet werden können. Insbesondere bezieht er sich dabei auf "epochaltypische Schlüsselprobleme unserer Gegenwart und der vermutlichen Zukunft" (vgl. Meyer et al., n.d., S. 12). Klafki betont dementsprechend, dass das Projekt Podcast in einen grösseren Zusammenhang zu setzen ist als «nur» Spuren der Religionen. Religion sollte nicht isoliert betrachtet werden, sondern in mit Schlüsselproblemen wie beispielsweise Frieden, Verfolgung du Diskriminierung eingebettet werden.
Auch erfordert dies eine Analyse der Inhalte hinsichtlich ihres Bildungsgehalts und ihrer Sinnhaftigkeit für die Schülerinnen und Schüler. Bezogen den Podcast erfolgt eine Überprüfung dieser Bildungsaspekte durch die Anwendung der fünf Grundfragen der didaktischen Analyse nach Klafki (vgl. Meyer et al., n.d., S. 75ff.). Dieser methodische Ansatz ermöglicht eine fundierte Entscheidung im ersten Schritt darüber, ob das Unterrichtsthema für die Lernenden und der Lehrperson selbst von Relevanz ist.
Das Interesse, welches Klafki stets betont muss in der Klasse vorhanden sein. Die Relevanz der Thematik für die Gegenwart liegt in Diskussionen über Menschenrechte, ethisches Handeln, Vorurteile/Diskriminierung und Toleranz. Die Begründung haben wir in folgender, eigener Tabelle dargestellt. Gleichzeitig werden Bezüge zum Podcast ersichtlich.
Toleranz
Der Podcast kann als Ausgangspunkt dazu dienen, um mit den Schülerinnen und Schülern darüber zu sprechen, warum Toleranz in unserer Gesellschaft wichtig ist und wie sie aktiv dazu beitragen können.
Menschenrechte
Die Vergangenheit von Religionen hat immer einen Zusammenhang mit Grund- sowie Menschenrechten. Insbesondere das Recht auf Leben und Schutz vor Diskriminierung. Schülerinnen und Schüler können dazu angeregt werden, über die Werte der Menschenrechte zu reflektieren und zu diskutieren, wie diese Werte heute geschützt werden können. Auch kann eine Lektion für die Behandlung der Thematik «Menschenrechte» aufgewendet werden.
Ethik
Für Menschen mit anderer Religion einzustehen benötigt es moralischen Mut und ethisches Handeln. Dies könnte eine Gelegenheit sein, um über ethische Entscheidungen in schwierigen Situationen zu sprechen und wie die Schülerinnen und Schüler diese Prinzipien in ihrem eigenen Leben anwenden können.
Vorurteile und Diskriminierung
Beispielsweise gerade im Judentum kann die Religion Anlass für Diskussionen über Vorurteile, Diskriminierung und Rassismus in der heutigen Gesellschaft sein. Die Schülerinnen und Schüler könnten darüber nachdenken, wie sie dazu beitragen können, Vorurteile zu überwinden und eine inklusive, vielfältige Gemeinschaft zu schaffen oder mit dieser umzugehen.
Zweite didaktische Grundfrage: Zukunftsbedeutung
Klafki betont in dieser zweiten didaktischen Grundfrage die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, um Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen. Extreme religiöse Ideologien und auch die Verfolgung dieser (z.B. Judentum, Shoah) zeigen den Schüler und Schülerinnen, wie extreme Ideologien und Gleichgültigkeit zu schrecklichen Konsequenzen führen. Folglich muss in der Zukunft eine Gesellschaft geschaffen werden, die von Menschlichkeit, Toleranz und Respekt für Vielfalt geprägt ist.
Exemplarisch als Dialog
Das Interview ist exemplarisch für einen interkulturellen Dialog. Der Podcast zeigt, dass ein offener Austausch über Gemeinsamkeiten und Unterschieden möglich ist und trägt gleichzeitig dazu bei, Verständnis und Respekt zwischen verschiedenen religiösen Gruppen zu stärken.
Exemplarität der Religion
Jede Religion steht exemplarisch für moralische und ethische Werte. Sie können tugendhaftes Leben betonen und fördern Prinzipien wie Liebe, Mitgefühl und Gerechtigkeit. Sie setzen sich vielleicht exemplarisch für das Wohl der Gemeinschaft ein und unterstützen Bedürftige. Sie sind exemplarisch für Toleranz, Vielfalt und Inklusivität.
Exemplarität der innovativen Weise
Ich sehe die Exemplarität auch in unserer innovativen Herangehensweise, mehr über verschiedene Religionen zu erfahren. Die Schüler und Schülerinnen nutzen Soundtrap nicht nur als Aufnahme- und Bearbeitungstool, sondern setzen es auch kreativ ein.
Schlussendlich wird anhand der Sammlung aller Podcasts nicht nur exemplarisch, sondern auch multiperspektiv gearbeitet.
Gemäss Klafkis Ideen würden wir noch vor der eigentlichen Durchführung des Projektes eine Einführung in das historische Umfeld der Religionen bereitstellen. Dazu kann auf die drei wichtigsten monolithischen Religionen eingegangen werden. Die «zentralen Stunden» widmen wir der Erarbeitung des Podcast. Nach dem Projekt würde wir die verschiedenen Geschichten mit anderen historischen oder gesellschaftlichen Ereignissen in Verbindung setzen. Dementsprechend könnte sogar fächerübergreifend der RZG Unterricht inkludiert werden. Das gilt als eine Art Transfer und Verständnisvertiefung.
Um den Schüler und Schülerinnen die Thematik sowie das Format zugänglich zu machen, müssen wir die Relevanz anhand einer Plenumsdiskussion betonen. Wir betonen die Bedeutung von persönlichen Geschichten über Religionen und wie sie uns lehren können. Wir versuchen eine Verbindung zwischen Religionen und den persönlichen Erfahrungen der Schüler und Schülerinnen herzustellen. Und zuletzt stellen wir aktuelle Bezüge her – beispielsweise einen Bezug zum Palästina-Israel Konflikt.
Meinert A. Meyer, Hilbert Meyer, Hilbert Meyer, & Hilbert Meyer. (n.d.). *Wolfgang Klafki: Eine Didaktik für das 21. Jahrhundert?* Beltz Verlagsgruppe.
In unserem Projekt ist die Verarbeitung von MP3 Audiodateien wichtig.
Die Produktion von digitalen Audiodateien in Soundtrap sollte mit der Verwendung von unkomprimierten Audioformaten wie PCM (Puls-Code-Modulation), WAV (WAVeform) oder AIFF (Audio Interchange File Format) beginnen. Diese Formate erfassen die Daten der Audioaufnahme unkomprimiert und bieten eine gute Klangqualität, erfordern jedoch viel Speicherplatz. Nach der Aufnahme besteht die Option, die Audiodatei verlustfrei zu komprimieren, um die Dateigrösse zu reduzieren, ohne die Audioqualität an sich zu beeinträchtigen. Beliebte verlustfreie Formate für diesen Zweck in Soundtrap sind FLAC (Free Lossless Audio Codec), WMA (Windows Media Audio) Lossless und ALAC (Apple Lossless Audio Codec). Diese Formate organisieren und verpacken die Originaldaten neu, wodurch Speicherplatz eingespart wird.
Trotz der verlustfreien Komprimierung können die resultierenden Dateien in bestimmten Situationen immer noch zu gross sein, gerade wenn sich die Schüler und Schülerinnen die Datei über z.B. Teams oder per E-Mail senden möchten. In solchen Fällen kommen verlustbehaftete Audioformate ins Spiel, wobei das MP3-Format zu den bekanntesten gehört. Bei der verlustbehafteten Komprimierung werden die Signalanteile der Originaldatei herausgefiltert, welche für das menschliche Ohr nicht relevant sind. Der Komprimierungsgrad beeinflusst direkt die Dateigrösse und die Audioqualität – je höher der Grad, desto mehr Details gehen verloren, was zu einer potenziellen Verschlechterung der Audioqualität führt. Diese verlustbehafteten Formate sind besonders praktisch, wenn Speicherplatz eingespart oder Dateien leicht übertragen werden müssen und eine geringfügige Qualitätseinbusse akzeptabel ist.
Das MP3-Format, welches als das wohl bekannteste digitale Audioformat gilt und bereits seit über 40 Jahren existiert, kann für die Speicherung des Gesamtprojektes auf Soundtrap verwendet werden. Es ist eng mit dem Teilen und Streamen von Musikdateien im Internet verbunden. Durch das MP3-Format in Soundtrap ist es möglich, Audiodateien, die ursprünglich mehrere hundert Megabyte gross sind, auf nur wenige Megabyte zu komprimieren. Es ist jedoch zu beachten, dass je nach gewähltem Komprimierungsgrad ein hörbarer Qualitätsverlust auftreten kann. Trotz dieser potenziellen Einschränkung ist das MP3-Format weit verbreitet und wird von den meisten Abspielgeräten in Soundtrap unterstützt. (vgl. TechSmith., o. J.)
Es ist auch wichtig zu erwähnen, dass die meisten Schüler und Schülerinnen ein iPhone besitzen. Dort können sie auch mit „Voice Memos“ arbeiten, welches die Aufnahmen bereits in ein m4a Format komprimiert. Diese sind ebenfalls mit ALAC oder AAC (Advanced Audio Coding), ein verlustbehaftete MP3-Nachfolger, codiert. Diese können problemlos in Soundtrap importiert werden.
TechSmith. (o. J.). Finden Sie das richtige Audioformat für Ihre Audiodatei. Abgerufen am 15. Januar 2024, von https://www.techsmith.de/blog/audio-dateiformate/
„Das sogenannte „Internet“ ist in erster Linie eine technische Möglichkeit, mit vielen Partnern weltweit die unterschiedlichsten Informationen auszutauschen.“ (vgl. Plate, 2019, S. 9). Um diese Informationen austauschen zu können, werden Informationen von einem auf den anderen Rechner übertragen. Diese Übertragung geschieht paketweise: „Man spricht daher von einem paketvermittelten Netz“ (vgl. Plate, 2019, S. 12). Das Internet funktioniert durch die Verbindung einzelner Teilnetze mithilfe von Geräten namens Router. Diese übernehmen metaphorisch gesehen die Funktion von Postämtern, indem sie Pakete anhand ihren gespeicherten Routinginformationen, wie Adressen, an den passenden nächsten Router weiterleiten. Diese Router stellen sicher, dass die Pakete nicht nach aussen gelangen, sondern im lokalen Netz bleiben.
Dementsprechend hat jeder Rechner im Internet eine eindeutige Adresse, die auf IP (Internet Protocol)-Ebene in Form von Nummern ausgedrückt wird. In der Version 4 (IPv4) bestehend diese Adressen aus einer 32-Bit langen Nummer, die in vier Bytes unterteilt und dezimal notiert wird. Beispielsweise kann die IP-Adresse „203.0.113.45“ sein.
· Das erste Byte: 203
· Das zweite Byte: 0
· Das dritte Byte: 113
· Das vierte Byte: 45
Da der IPv4 Adressraum auf 4Mia (2^32) Geräte limitiert ist, wurde beim Nachfolger IPv6 diese 32bit durch eine 128bit langen Adresse ersetzt, was dann 340 Billionen Billionen Billionen (2^128=3.4x10E38) mögliche IP-Adressen bedeutet.
Das Internet Protocol (IP) spielt eine entscheidende Rolle, damit Daten den richtigen Weg im Internet finden können. Jedes Datenpaket ist quasi in, wieder einem metaphorischen, Umschlag mit Empfänger- sowie Absenderadresse verpackt. Diese Information wird den Nutzdaten vorangestellt, damit jeder Bestandteil im Netz, der das IP-Protokoll beherrscht, die Herkunft und das Ziel des Paketes verstehen kann. Die Router entscheiden auf dieser Grundlage, wie das Paket weitergeschickt werden soll. Das IP ist unabhängig vom tatsächlichen Datentransport und ermöglicht es, dass Datenpakete über verschiedene Medien wie Ethernet, Glasfaser, 4G/5G Modemverbindungen oder andere laufen können. Es stellt sicher, dass Daten den richtigen Weg im Internet finden, unabhängig von der Art der Übertragung.
Übrigens: Das Internet hat ein Mitarbeiter am CERN in der Schweiz erfunden! Siehe Artikel:
Plate, J. (2019). Internet glasklar : Einführung für Studenten (Reprint 2018). Oldenbourg Wissenschaftsverlag,. https://doi.org/10.1515/9783486791624
Mit Hilfe von Roland Scherwey, Full Professor and Head of Institute of Smart and Secured Systems (iSIS) at UAS of Western Switzerland
Hemmungen
Das Podcast-Format ermöglicht auch schüchternen Schüler und Schülerinnen, ihre Kenntnisse auf verschiedene Art und Weise zu präsentieren. Nicht alle Schülerinnen und Schüler fühlen sich wohl beim Sprechen vor der gesamten Klasse, und der Podcast bietet eine alternative Plattform, auf der sie ihre Inhalte durch aufgenommene Worte im privaten Rahmen z.B. zu Hause, anhand Interviews oder durch die Integration von Musik und Soundeffekten vermitteln können. Gemäss dem Padlet „Beispiele guter Medieneinsatz“ ist dies ein wichtiger Punkt, da so mögliche Stolpersteine wie Hemmungen verhindert und eine aktive Teilnehme gefördert werden kann.
Auch bietet Soundtrap gemäss einem Eintrag „…die Möglichkeit Musik oder auch Podcasts aufzunehmen respektive selbst zu produzieren. Die Nutzung ist relativ simpel, trotzdem bieten (…) vielfältige Optionen zur Umsetzung unterschiedlicher musikalischer Projekte“ (vgl. Schär, 2024).
Schär, S. (2024). Beispiele guter Mediennutzung. PHBern. Webseite: https://padlet.com/sonja_schaer2/beispiele-guter-medieneinsatz-r7ctbif2itm1
Mediendidaktik
«Mit der Integration von Medien im Unterricht werden die Lernprozesse der Schülerinnen und Schüler bei einem fachbezogenen Unterrichtsthema gezielt unterstützt. In diesem Sinn ist die Mediendidaktik in keiner Weise neu.» (vgl. Senn-Albrecht, F., & Tilemann, F., 2016, S. 374). Anstelle eines Vortrages präsentieren die Schüler und Schülerinnen ihre Projekte digital. Diese digitale Präsentation begründen wir auch mit der raschen Medienentwicklung wodurch die Bedeutung dieser Medienkompetenz immer wichtiger wird. Die Einbindung von Webtools wie Soundtrap ermöglicht den Schüler und Schülerinnen die Entwicklung dieser Kompetenz. Auch bietet ein Podcast «…für die kompetenzorientierte Gestaltung von Unterricht (…) noch nie dagewesene Möglichkeiten» (vgl. Senn-Albrecht, F., & Tilemann, F., 2016, S. 374).
Schüler und Schülerinnen werden auch künftig mit Podcasts konfrontieren. Da sie sich so Wissen aneignen (An der Universität z.B. anhand Educasts) und Informationen verarbeiten, müssen sie diese kritisch hinterfragen können. Durch eine gesamtheitliche Erarbeitung und Entwicklung wird das möglich, denn «Wer nicht gelernt hat, die Medien kritisch zu reflektieren, kann sich nur unzureichend informieren, ist nicht zur Medienkritik fähig und läuft dadurch Gefahr, sich von kurzzeitigen Stimmungen und Manipulationen beeinflussen zu lassen» (vgl. Senn-Albrecht, F., & Tilemann, F., 2016, S. 375).
Senn-Albrecht, F., & Tilemann, F. (2016). "Mehr als nur klicken" – Medienkompetenz als Unterrichtsziel. S. 373-379.
Konstruktivismus
«Lernprozesse bei Lernenden sind also autonom und nicht planbar. Sie lernen nur, indem sie eigenaktiv konstruieren» (vgl. Möller, 2001, S. 18). In unserem Projekt haben die Schüler und Schülerinnen die Möglichkeit, autonom zu lernen. Anstelle strikt vorgegebener Unterrichtsinhalte, haben sie die Freiheit, eine Religion nach ihrem intrinsischen Interesse zu verfolgen, relevante Informationen zu suchen und eigenständig zu entscheiden, wie sie ihre Podcast-Episode gestalten möchten. Sie konstruieren aktiv ihr Wissen, indem sie Informationen zu verschiedenen Religionen sammeln, Interviews aktiv durchführen, darüber diskutieren und ihre Ergebnisse anhand Soundtrap sichern. Die Schüler und Schülerinnen setzen ihre eigenen Ziele, die auf ihr Interesse, ihren Fähigkeiten und dem jeweiligen Wissensstand aufgebaut sind. Sie wählen den Lernweg selbstständig, um ihre Ziele zu erreichen.
Drexl, D. (2014). Unterricht aus konstruktivistischer Perspektive. In: Qualität im Grundschulunterricht. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-03666-9_2
Mögliches Distance Learning
Auch eignet sich unser Projekt für das Distance Learning, denn:
- Wir schaffen eine Lernsituation, in welchem die Schüler und Schülerinnen im eigenen Tempo arbeiten und den Lernstoff verarbeiten können
- Wir haben klare Anweisungen durch die Aufgabenstellungen, Tutorials und Leitfäden zur Verfügung gestellt
- Wir stellen multimediale Lernmaterialien zur Verfügung und nutzen digitale Tools (vgl. PH St. Gallen, 2020)
PH St. Gallen. (2020). Digitales Lernen und Onlineunterricht . Abgerufen von https://blogs.phsg.ch/ict-kompetenzen/files/2020/03/DigLeriOU-768x1920.jpg
Soundtrap
Wie bereits erwähnt bietet Soundtrap folgende Möglichkeiten:
1. Gleichzeitige Arbeit an einem Projekt
2. Parallelarbeit – Änderungen in Echtzeit sichtbar
3. Nutzung auf Handys, iPads oder Computern
4. Kostenfrei
5. Bereits integrierte Ressourcen
Unsere Lehrsequenz bietet ein weitreichendes Potenzial für eine interdisziplinäre Erweiterung und Gestaltung. Die Integration von Fächern wie Geschichte, Literatur oder Musik eröffnet ein reichhaltiges Spektrum an Möglichkeiten. Schülerinnen und Schüler könnten zum Beispiel eine historische Educast-Episode gestalten, die wie ein eindrucksvoller Zeitstrahl die signifikanten Schlüsselereignisse verschiedener historischer Aspekte veranschaulicht. Im literarischen Deutschunterricht könnten sie kreative Zusammenfassungen von literarischen Werken aus dem Deutschunterricht präsentieren, wodurch sie ihre Fähigkeiten in Literaturinterpretation und Sprachgestaltung weiter vertiefen. Eine weitere Herangehensweise könnte darin bestehen, verschiedene Musikstile facettenreich darzustellen und diese durch zusätzliche Soundeffekte und passenden Audiospuren zu bereichern.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dieses Projekt als Langzeitprojekt zu konzipieren. Jeder Schüler und jede Schülerin könnte über das Schuljahr hinweg kontinuierlich an der Entwicklung seiner Educast-Episoden arbeiten. Dies könnte nicht nur als umfassende Vorbereitung für grössere Prüfungen dienen, sondern auch als ein Mittel zur Sicherung und Vertiefung des bereits erworbenen Wissens. Es kann sogar als ein effektives Instrument zur Aktivierung von Vorwissen fungieren. Zum Beispiel, wenn Schüler*innen das Thema des Zweiten Weltkriegs behandeln, könnten sie auf ihr vorheriges Wissen über den Ersten Weltkrieg zurückgreifen, um die Zusammenhänge und Entwicklungen besser zu verstehen.
Die Educast-Präsentation kann auch multimedial erweitert werden, um unterschiedliche Lerntypen zu berücksichtigen. Die Kombination des Podcasts mit einer begleitenden Powerpoint-Präsentation oder interaktiven Grafiken bietet visuelle und interaktive Elemente, die das Verständnis vertiefen und die Lernbeteiligung steigern.
In diesem umfassenden Bildungskonzept spiegelt sich eine erweiterte Vision des Lernens wider. Schüler*innen entwickeln kritische Denkfähigkeiten, die Fähigkeit zur Informationskonsolidierung und -präsentation, die interdisziplinäre Vernetzung und die kreative Präsentation von Wissen. Dies fördert nicht nur ihre intellektuelle Reife, sondern auch ihre Selbstmotivation und ihr lebenslanges Lernen. Es ermöglicht den Schülern, Bildung nicht nur als eine Verpflichtung in der Schule, sondern als ein lebenslanges, breit angelegtes und lebendiges Unterfangen zu verstehen.
Weiterentwicklung der Technologie
Wie in allen Bereichen ist hier die Rolle von KI gross. KI-Tools können bei der Bearbeitung von Podcasts helfen, sei es bei der Transkription, Übersetzung oder sogar bei der Empfehlung von Soundeffekten und Hintergrundmusik.
Die Entwicklung von Technologien wie Web- und App-Integration könnte interaktive Podcast-Erlebnisse ermöglichen. Zuhörer*innen könnten direkt im Podcast auf Links klicken, Quizfragen beantworten oder mit anderen Zuhörern in Echtzeit interagieren.
Konzeptentwurf erstellen und an Dozentin senden | Johanna Scheurer (JS) 15.10.23
Relevante Tools und Arbeitsmittel (Apps, Jingle) recherchieren und beschaffen | Stefanie Scherwey (SS) 22.10.2023
Detailierte Unterrichtsplanung inkl. Checkliste und Fragekatalog für Interviews (JS, bis 15.11.23)
Erstellung des Unterrichtsinhalte (Einstieg "Geschichte Podcasts", Bestpractice, Sicherheit & Rechte) und Zugänglichkeit (SS, bis 15.11.23)
Aufnahmen für die Beispielepisode (JS 01.12.23)
Nachbearbeitung und Finalisierung der Beispielepisode (SS, 15.12.23)
Theorie und Reflexion/Switch Portfolio (JS & SS, 31.12.23)
Lizenzierung: CC-BY-OER
Ich finde die Idee eines Podcasts eine sehr tolle Idee. Da im MuI oft auch nur wenige Lektionen zur Verfügung stehen finde ich es sehr cool, dass das Projekt Fächerübergreifend ist. Damit kann jeweils auch ein klarer Fokus gesetzt werden (im ERG den Inhalt und im MuI den Podcast als Medium). Dadurch, dass diese Unterrichtsidee fächerübergreifend ist, bedingt das aber auch, dass die LP sowohl MuI als auch ERG unterrichtet (bzw. es wäre sinnvoll). Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass das nicht immer so ist. Aber die Idee mit den Podcasts könnte ja auch mit einem anderen Thema verbunden werden. (Alissa Studer)
Fakt ist, mit den Informatikstunden alleine kann die Lehrperson kein Projekt umsetzen. Ihr löst dieses Problem sehr gut, indem ihr Fächerübergreifend arbeitet. Dies bietet die Basis ein Projekt mit einem weiteren Fach zu ermöglichen. Damit will ich sagen, wenn ich nicht beide Fächer unterrichte, könnte ich Informatik mit einem anderen Thema einschleusen. (Jonas Kuonen)
Mir gefällt die kreative Herangehensweise eures Projekts, die verschiedene Fachbereiche integriert, um den SuS eine vielseitige Lernerfahrung zu ermöglichen. Die Idee, Podcasts als Medium zu verwenden, um die Spuren verschiedener Religionen im Leben der Schülerinnen und Schüler zu erkunden, ist in meinen Augen motivierend, relevant und innovativ. Auch finde ich positiv, dass nebst dem Erwerb von theoretischem Wissen über Religionen, die Erarbeitung von praktischen Fähigkeiten in der Nutzung von Audioaufnahmetools gefördert wird. Die Verbindung von Medienbildung und Mediendidaktik ist hierbei gut durchdacht und ich finde eure Lernsequenzen sehr gut strukturiert.
LG
Patricia Pfäffli
Ich finde eure Themenwahl und die Lernsequenz sehr fordernd und kreativ. Ich finde es auch beeindruckend, dass ihr sich so viele Gedanken über die Gestaltung der Lernsequenz gemacht haben. In euer Zusammenfassung wird deutlich, wie bewusst ihr die Theorie des Konstruktivismus angewandt habt, um die Schülerinnen und Schüler bei der Entwicklung ihres eigenen Verständnisses zu unterstützen, indem ihr neues Wissen und neue Fähigkeiten in Konzepten verankert, die sie bereits kennen und die sie bereits ausführen können.
"Learning by Designing" ist eine sehr praktische, interaktive Lernsequenz, die in Form eine "Guided Inquiry" strukturiert ist. Dies ist eine großartige Möglichkeit, die Neugier der SchülerInnen zu nutzen und sie auf ihrem Weg zu begleiten, die Spuren der Weltreligionen in ihrer alltäglichen Umgebung zu entdecken und wahrzunehmen. Indem ihr dieses Thema mit ihrer Umgebung in Verbindung bringt und ihnen so viel Kontext gibt, um ihr Verständnis zu unterstützen, schafft es ein starkes Gefühl von Relevanz und Bedeutung. Die Entscheidung, die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen in Form eines Podcasts teilen zu lassen, ist ebenfalls sehr schülerzentriert. Ihr hat deutlich erklärt, wie ihr sie bei der Entwicklung dieses Projekts anleiten und sie bei der Verwendung von Tools wie Soundtrap unterstützen werden. Mir gefällt auch die Idee, dass der Austausch von Informationen in Form eines Podcasts es den SchülerInnen ermöglicht, in ihrem eigenen Tempo zu lernen und auch ein Element des multisensorischen Lernens einzubeziehen.
Wie ihr schon sagtet, bietet dieses Projekt reichlich Gelegenheit für interdisziplinäres Lehren und Lernen, was für die SchülerInnen sehr interessant ist, die Zusammenarbeit zwischen den Lehrkräften fördert und die Idee des lebenslangen Lernens unterstützt. Insgesamt fand ich dieses Projekt sehr interessant und sorgfältig geplant, und ich würde es gerne selbst durchführen, wenn ich eine Sek I-Schülerin wäre. (Katherine Reilly)