Quelle Titelbild: www.appsolute.de
Soziale Netzwerke sind fixer Bestandteil des heutigen Alltags. In dieser Lernsequenz nehmen die SuS die vier von Jugendlichen in der Schweiz am häufigsten genutzten Social Media Plattformen (gemäss JAMES-Studie 2022) etwas genauer unter die Lupe, und befassen sich dann in einem zweiten Schritt mit verschiedenen Chancen und Risiken, die die Plattformen bieten.
Als Einstieg wird mittels Mentimeter-Umfrage ermittelt, welche Plattformen die Jugendlichen der Klasse am häufigsten nutzen. Die Ergebnisse werden dann mit dem Nutzerverhalten von Jugendlichen aus der ganzen Schweiz verglichen (JAMES-Studie 2022). Auch die Nutzung verschiedener Plattformen nach Altersgruppen und die Entwicklung des Nutzerverhaltens über die letzten 10 Jahre soll dabei angeschaut werden (ebenfalls auf Basis von JAMES-Studie 2022).
Die Recherche folgt nach dem Stamm- und Expertengruppenprinzip. Vier Stammgruppe untersuchen dabei nach vorgegebenen Fragen eine der vier Social Media Plattformen, die von Jugendlichen in der Schweiz am häufigsten genutzt werden: Instagram, Tiktok, Youtube und Snapchat. Die Ergebnisse ihrer Recherche übertragen sie dann auf ein Poster (ca. 60x120cm), das einem Post mit Kommentaren ähneln soll.
In einem zweiten Schritt verteilen sich die Mitglieder der Stammgruppen auf die Expertengruppen, die sich mit verschiedenen Chancen und Risiken von Social Media befassen. Jede Expertengruppe hat somit Mitglieder von jedem Stammgruppen-Netzwerk. Die Jugendlichen bearbeiten einzeln oder in der Gruppe verschiedene Aufträge, die auf 2-3 Arbeitsblättern, die mittels Videos, Texten oder Spielen eine Analyse der Chancen und Risiken ermöglichen.
Jedes Mitglied der Expertengruppe muss dann analysieren, inwiefern die bearbeiteten Chancen und Risiken auf das Stammgruppen-Netzwerk zutreffen, und hält die Erkenntnisse auf Post-its fest.
Schlussendlich formieren sich die SuS wieder in den Stammgruppen und erläutern den anderen Gurppenmitgliedern die gewonnenen Erkenntnisse aus der Expertengruppe. Die Post-its werden dann auf das Poster übertragen und bieten somit einen guten Überblick über die Chancen und Risiken der einzelnen Netzwerke.
In einem letzten Schitt präsentieren die Stammgruppen ihr Poster der ganzen Klasse. Abschliessend folgt eine Diskussionsrunde in der Klasse, bei der die gewonnenen Erkenntnisse und die Auswirkungen für die eigene Social Media Nutzung diskutiert werden können.
Link zur erstellen Webseite inklusive Passwort
https://sites.google.com/d/1gTTsDhEUPgeJUtLSE6qYwszdE1t0lBep/p/13-jocNBLnozsdVdRKKfvGVbj11hDEJZa/edit?pli=1 (kein Passwort benötigt)
Fokussierte SuS-Aktivität
Recherche zu Social Media Plattformen
Analyse von Chancen und Risiken
Anfertigung eines Posters
Zielstufe / Zielgruppe
8. Klasse Sek/Real
Anzahl Lektionen
7
Unterrichtsformen
Projektarbeit
Anzahl benötigte Betreuer/Innen bzw. Lehrpersonen
eine Lehrperson
SuS mit Grundkenntnissen zur Onlinerecherche
Benötigte Infrastruktur
Drucker
Mindestens ein Laptop/PC mit Internetzugang pro Gruppe, evtl. Smartphone
Grosse Papierrolle/Flipchart Poster
Post-its rot und grün
Schreibbmaterial
Tags/Schlagwörter
#social media, #risiken, #chancen, #instragram, #snapchat, #tiktok, #youtube
Social Media Plattformen sind inzwischen ein fixer Bestandteil im Alltag der Jugendlichen. In dieser Lernsequenz sollen die SuS die gängigsten sozialen Medien genauer anschauen und sich mit deren Chancen und Risiken befassen. Die SuS arbeiten in verschiedenen Gruppen nach dem Stamm- und Expertengruppen Prinzip, und erstellen zum Schluss auf einem grossen Stück Papier ein Poster zu einem der Netzwerke.
Durch dieses Projekt sollen die Jugendlichen einerseits eigenständig eine Internet-Recherche zu einem der Social Media Netzwerke durchführen, andererseits aber auch die Chancen und Risiken von sozialen Medien benennen und analysieren.
Durch die gewonnenen Erkenntnisse sollen die Jugendlichen im Stande sein, Konsequenzen für das eigene Nutzungsverhalten auf Social Media zu ziehen.
Die analoge Gestaltung eines Posters fördert auch Fähigkeiten im gestalterischen Bereich.
Weite Teile des Projekts werden als Gruppenarbeit durchgeführt, was schlussendlich auch das Sozialverhalten fördert.
Die Zielstufe ist eine 8. Klasse mit SuS von Real- sowie Sekniveau. Die Lernsequenz könnte allerdings ohne grösseren Aufwand an eine höhere oder tiefere Stufe angepasst werden. Bei der Durchführung mit einer 7. Klasse müssten gewisse Internetrisiken (insbesondere bei der Pornografie) eventuell ein bisschen anders und altersgerecht angegangen werden.
Die Lernsequenz dauert 7 Lektionen.
benötigt werden:
eine Lehrperson
SuS mit Grundkenntnissen zur Onlinerecherche
Drucker zum Ausdrucken der Arbeitsblätter
Mindestens ein Laptop/PC mit Internetzugang pro Gruppe, evtl. Smartphone.
Grosse Papierrolle/Flipchart Poster
Post-its rot und grün
Schreibbmaterial.
Die detaillierte Planung (Unterrichtsvorbereitungsraster) und alle erforderlichen Unterrichtsvorlagen (Material für Einstieg, Auftrags- und Arbeitsblätter, Beispielposter) sind im Materialordner verfügbar: https://drive.google.com/drive/folders/1EkyHTwRHvbORK9UW1q8YlewcShIAa2BI?usp=sharing
Grobplanung:
1. Lektion
Einstieg:
- Umfrage
- Vergleich Medienkonsum Klasse mit Ergebnissen der JAMES-Studie
Gruppenbildung: 4 Stammgruppen bilden (Instagram, Tiktok, Youtube, Snapchat)
Auftragsgebung
- Fragen zum Recherchieren
- Ziel: Poster
In Gruppen recherchieren & am Poster arbeiten.
2. Lektion
In Gruppen recherchieren & am Poster arbeiten
Poster sollte bis Ende Lektion fertig sein.
3. und 4. Lektion
Wenn nötig: Poster fertig machen
Expertengruppen bilden
Auftrag erklären
Arbeit in den neuen Expertengruppen:
- jede Gruppe bearbeitet die 2-3 Arbeitsblätter, die auf dem Auftragsblatt erwähnt sind.
- Alle überlegen sich individuell, welche Chancen und Risiken auf das Netzwerk aus der Stammgruppe zutreffen und notieren sich die wichtigsten Punkte auf Post-its.
5. Lektion
Zurück in die Stammgruppen:
- Erkenntnisse vergleichen
Präsentation vorbereiten:
Dauer: 7 Minuten (alle in einer Lektion)
Struktur:
Plattform allgemein zusammen vorstellen
Erkenntnisse aus Expertengruppen einzeln
6. Lektion
Präsentationen
7. Lektion
(Spielraum für letzte Präsentation(en))
Schlussdiskussion mit ganzer Klasse
Beurteilt wird einerseits das Endprodukt Poster, wobei darin auch die Beurteilung des Arbeitsprozesses und der Zusammenarbeit in der Gruppe einfliessen. Eine zweite Beurteilung ist für die Präsentation vorgesehen. Die beiden Kompetenzraster können unter folgendem Link eingesehen werden:
https://docs.google.com/document/d/1DGuDUylhGorWz5Mr89SNBnc1U04opHAABSre4FVk8A8/edit
Folgende Kompetenzen aus dem LP 21 werden mit der Lernsequenz umgesetzt:
MI.1.1.c
können Folgen medialer und virtueller Handlungen erkennen und benennen (z.B. Identitätsbildung, Beziehungspflege, Cybermobbing).
MI.1.1.d
können Regeln und Wertesysteme verschiedener Lebenswelten unterscheiden, reflektieren und entsprechend handeln (z.B. Netiquette, Werte in virtuellen Welten).
MI.1.1.e
können Chancen und Risiken der Mediennutzung benennen und Konsequenzen für das eigene Verhalten ziehen (z.B. Vernetzung, Kommunikation, Cybermobbing, Schuldenfalle, Suchtpotential).
können Verflechtungen und Wechselwirkungen zwischen physischer Umwelt, medialen und virtuellen Lebensräumen erkennen und für das eigene Verhalten einbeziehen (z.B. soziale Netzwerke und ihre Konsequenzen im realen Leben).
MI.1.1.g
können Funktion und Bedeutung der Medien für Kultur, Wirtschaft und Politik beschreiben und darlegen, wie gut einzelne Medien diese Funktion erfüllen (z.B. Manipulation, technische Abhängigkeit, Medien als vierte Gewalt).
MI.1.3.e
können Medieninhalte weiterverwenden und unter Angabe der Quelle in Eigenproduktionen integrieren (z.B. Vortrag, Blog/Klassenblog).
MI.1.3.f
können Medien nutzen, um ihre Gedanken und ihr Wissen vor Publikum zu präsentieren und/oder zu veröffentlichen.
können Wirkungen eigener Medienbeiträge einschätzen und bei der Produktion entsprechend berücksichtigen.
MI.1.3.g
können mit eigenen und fremden Inhalten Medienbeiträge herstellen und berücksichtigen dabei die rechtlichen Rahmenbedingungen sowie Sicherheits- und Verhaltensregeln.
MI.1.3.h
können allein und in Arbeitsteams mit medialen Möglichkeiten experimentieren und sich darüber austauschen.
Wir haben uns für dieses Projekt am Dagstuhl-Dreieck orientiert. Dieses Modell definiert drei Dimensionen von digitaler Bildung: Die technologische Perspektive, die gesellschaftlich-kulturelle Perspektive und die anwendungsbezogene Perspektive.
Die technologische Perspektive beschäftigt sich mit der Funktionsweise von Systemen. In unserem Projekt wird dies in der Stammgruppenphase abgedeckt, in der die Gruppen zu einer bestimmten Social Media Plattform Hintergrundwissen rechercherien und somit verstehen sollen, wie das entsprechende System funktionert.
Die gesellschaftlich-kulturelle Perspektive berücksichtigt die Frage nach der Wirkung. Diesem Aspekt wird in der Expertengruppenphase nachgegangen. Die SuS sollen sich mit den Chancen und Risiken, also der Wirkung, von Social Media auf Individuen und die Gesellschaft auseinandersetzen.
Auf der anwendungsbezogenen Perspektive stellt sich die Frage nach der konkreten Nutzung. Diese Perspektive wird abgedeckt, indem sich die Jugendlichen Gedanken über die eigenen Nutzung sozialer Medien machen.
Quelle: Dagstuhl-Erklärung 2016, https://dagstuhl.gi.de/dagstuhl-erklaerung , Stand: 07.05.2024.
Wie schnell sich Social Media im Wandel befindet, wird beispielsweise an der Plattform Facebook ersichtlich. War Facebook noch vor wenigen Jahren die dominierende Plattform auf dem Markt, so wird sie heute von lediglich knapp 5% der Jugendlichen benutzt. Die Verschiebung wird in Zukunft wohl nicht weniger rasant weitergehen. Uns war es ein Anliegen, diese Kurzlebigkeit in unserem Projekt zu berücksichtigen. Der Aufbau ist daher so gewählt, dass die Auswahl der Social Media Plattformen ohne grossen Aufwand angepasst werden kann. Die Grundstruktur mit den Stamm- und Expertengruppen und die Themen der Arbeitsblätter bleiben dabei erhalten und können für beliebige Plattformen eingesetzt werden.
Ebenso lassen sich die Inhalte der Arbeitsblätter einzeln bearbeiten, ohne die ganze Struktur verändern zu müssen. Das ist insbesondere von Vorteil, wenn das Projekt auf einer anderen Klassenstufe durchgeführt werden soll. Bei der Durchführung mit jüngeren SuS können heikle Themen (wie zum Beispiel Pornographie) einzeln angepasst oder entfernt werden. Durch diesen modularen Aufbau wird unser Projekt hoffentlich von vielen Klassen und über lange Zeit durchgeführt werden können.
Erstes Treffen/ 13.3.2024/
David + Richard an der PH, Claudia per Zoom
Kennenlernen, Fragen zur Gruppenkomposition (Claudia neu, andere Person nicht da?)
Brainstorming, Kompetenzen aus LP21 notiert, erster Plan aufgestellt
Zoom mit Betreuungsperson/ 20.3.2024
Zweites Treffen/ 26.3.24
Drittes Treffen/ 9.4.24
Viertes Treffen/ 16.4.24/
Per Whatsapp
Fünftes Treffen/23.04.24
Nur Richard+Claudia
Unterlagen für Stamm- und Expertengruppen fertig. AB geplant und formatiert.
Struktur ok.
Sechtes Treffen/30.4.24
2 AB pro Person müssen fertig sein.
Unterlagen müssen ins GoogleSite
Nur David und Richard, haben gemeinsam an zwei AB gearbeitet.
Claudia hat zu Hause viel gemacht, ihre AB sind grösstenteils fertig.
Siebtes Treffen/7.5.24
David + Richard machen AB möglichst bald fertig.
Claudia macht das Beispielposter und kümmert sich um die Inhalte auf GoogleSite.
Richard schickt Mail an Professor Conrardy mit Fragen
9. Treffen/14.05.24
Nur David und Claudia (Richard hat Veranstaltung an PH).
David macht die zwei verbleibenden AB heute fertig und kümmert sich um das Beurteilungsraster.
Claudia kümmert sich um das Unterrichtsvorbereitungsraster und das Testimonial.
Richard sollte dringend ABs fertigstellen! Per SMS informiert.
10. Treffen/21.05.24
alle anwesend
David hat das Beurteilungsraster und seine AB fertig gemacht.
Claudia hat Testimonial, Unterrichtsvorbereitungsraster, Webseite und Poster gemacht.
Richard macht heute seine AB fertig und schreibt dann Prof. Conrardy ein Mail, dass das Projekt abgeschlossen ist.
Kommentar von Fabienne Schöpfer
Ich finde die Themenwahl sehr gut. Der Alltagsbezug ist für die Jugendlichen sehr gross und es ist wichtig, dass sie einen kritischen Umgang mit dem Konsum Sozialer Medien entwickeln. Ich sehe ein bisschen
Mit gefällt die Idee, dass schlussendlich ein gemeinsames Produkt entsteht.
Kommentar von Chau Hua
Das Projekt zielt darauf ab, Schülerinnen und Schüler umfassend über die Nutzung und Risiken sozialer Medien aufzuklären, was pädagogisch sehr wertvoll ist, gesellschaftlich ein aktuelles Thema ist und die Lebensrealität der SuS wiederspiegelt. Die methodische Herangehensweise mit Stamm- und Expertengruppen fördert dabei nicht nur die Fachkompetenz, sondern auch soziale und kooperative Fähigkeiten. Es wäre jedoch vorteilhaft, die inhaltliche Tiefe einzelner Risiken genauer zu spezifizieren, um sicherzustellen, dass alle wichtigen Aspekte ausreichend behandelt werden und die Lernziele erreicht werden.
Kommentar von Benjamin Läderach
Das Projekt „Social Media: Was steckt dahinter, was sind die Risiken?” ist gut und aktuell, weil es Jugendliche lehrt, wie sie mit Medien umgehen und Risiken einschätzen können. Durch kreative Posterarbeit und Expertengruppen lernen sie aktiv und vertieft. Die Gruppenarbeit fördert auch soziale Kompetenzen wie Teamarbeit und Verantwortung. Am Ende sollte man die Ergebnisse der Evaluation nutzen, um das Projekt weiterzuentwickeln. So kann man es noch besser an die Bedürfnisse und Interessen der Schüler anpassen.
Kommentar von Yvonne Roth
Ich finde das Projekt sehr interessant, aktuell und es widerspiegelt die Lebenswelt der Jugendlichen. Die Analyse und Auseinandersetzung mit den spezifischen Risiken der Plattformen unterstützt das Verständnis zu den einzelnen Plattformen und stärkt hoffentlich das kritische Denken sowie Medienbewusstsein. Die Wahl eines grossen Posters als Präsentationsmedium ist kreativ und visuell ansprechend. Ein digitales Format könnte hier möglicherweise mehr Möglichkeiten zur Weiterentwicklung digitaler Kompetenzen bieten.
Kommentar von Cornelia Arbogast
Das Projekt scheint mir gut recherchiert zu sein und es wurden umfangreiche Arbeitsblätter erstellt. Das Thema spricht definitiv die Lebenswelt der Jugendlichen an und bietet durch die Aufgabenstellung und Aufgabenblätter den Jugendlichen die Möglichkeit ihr eigenes Verhalten zu reflektieren.