Students help students
Delia Grossenbacher, Samuel Kurt, Nadine Kälin, Melina Pavan
Delia Grossenbacher, Samuel Kurt, Nadine Kälin, Melina Pavan
In der Unterrichtseinheit "Students help students" erstellen die SuS fächerübergreifend (Englisch und MuI) Lernvideos zu einem englischen Grammatikthema. Die Unterrichtssequenz dauert fünf Lektionen und kann auf der Sekundarstufe 1 - vorzugsweise mit Jugendlichen in der 9. Klasse auf Sekundarniveau durchgeführt werden. Ziel dieses Lernarrangements ist es, dass die SuS sowohl lernen, wie Erklärvideos erstellt werden, aber auch, dass sie sich vertieft mit dem Inhalt ihres Videos und der Frage, wie dies am besten vermittelt werden könnte, auseinander setzen. Die entstandenen Lernvideos werden anschliessend auf einer Website veröffentlicht, damit andere SuS davon profitieren können.
Link zur erstellen Webseite inklusive Passwort
Webseite: https://sites.google.com/view/students-help-students-pmui/start
Passwort:
Fokussierte SuS-Aktivität
Einarbeiten in ein Englischgrammatik-Thema / Erstellen eines Lernvideos
Zielstufe / Zielgruppe
9. Klasse, Sekundarniveau
Anzahl Lektionen
5 Lektionen
Unterrichtsformen
Unterricht im Klassenverband (Aneignen von Wissen) Projektarbeit (in Gruppen à 3 SuS)
Anzahl benötigte Betreuende bzw. Lehrpersonen
Eine Lehrkraft (findet fächerübergreifend jeweils entweder im MuI oder im Englisch Unterricht statt)
Benötigte Infrastruktur
eigene Smartphonesmindestens ein Laptop pro Gruppe (MuI Raum)
Tags/Schlagwörter
#lernvideo #studentshelpstudents #englischfürschüler #digitaleslernen #slidecast #legetechnik #animation
Unterrichtsidee:
Die SuS erstellen in Gruppen ein Lernvideo zu einem Grammatikthema.
Sie wählen dazu ein Grammatikthema aus.
Sie stellen Überlegungen an, wie man das Thema einfach und verständlich erklären kann.
Sie wählen aus drei verschiedenen Videovarianten eine aus und machen sich Überlegungen zur Umsetzung.
Die SuS stellen ihr Grammatikthema in einem Kurzfilm vor.
Andere SuS (aus der selben Klasse / Stufe / Schulhaus) können die Videos für eigene Lernzwecke verwenden
SuS der 9. Klasse erklären Themen und SuS aus der 7. Klasse können die Kurzfilme verwenden.
Das Ziel ist, dass die Grammatiktheorie von SuS erklärt wird und die LP als Coach dabei ist.
Beurteilt wird der Prozess und das Produkt.
Lernziele und erhoffter pädagogischer Wert der eingesetzten Medien
Spätestens seit den Erfahrungen aus den hybriden Lernszenarien oder dem Blended Learning in Zeiten von COVID-19 erhielten Erklärvideos in Schulen und im Unterricht einen neuen Stellenwert. Durch sie können auch ohne Frontal- oder Präsenzunterricht Inhalte vermittelt und Zusammenhänge verdeutlicht werden. Die SuS haben die Möglichkeit, sich die Inhalte in ihrem persönlichen Lerntempo zu erarbeiten und erfahren neue Lerngelegenheiten. Im Gegenzug zu Erklärvideos auf YouTube, haben die selbst erstellen Kurzfilme den Vorteil, dass deren Inhalte vollständig passend zu dem jeweiligen Lehrplan- und Unterrichtssituationen sind.
Nach dem Grundsatz “Lernen durch Lehren” trägt das Erstellen von Lern- und Erklärvideos durch SuS zu einer vielseitigen methodischen Ergebnissicherung und eine nachhaltigen Lernphase bei. Der Prozess des SuS vom Rezipienten zum Produzenten fördert sowohl die englisch-fachwissenschaftlichen wie auch die Medien und Informatik Kompetenzen.
Natürlich muss nach der Arbeit mit den Erklärvideos eine methodische Einbettung des Inhaltes beispielsweise mit Hilfe von Übungs-, Vertiefungs- oder Feedback-Möglichkeiten passieren. Dies sollte jedoch im Fachunterricht Englisch stattfinden und an die entsprechende Situation vor Ort angepasst sein. Wir möchten uns jedoch auf die Erstellung der Videos fokussieren und gehen nicht näher auf die Inhaltsebene ein.
Rahmenbedingungen der Unterrichtssequenz
Bei unserem Projekt haben die SuS in 3er Gruppen den Auftrag, ein Erklärvideo zu einem Englischgrammatik-Thema zu erstellen. Nach dem Motto #studentshelpstudents sollen die Adressaten der jeweiligen Videos andere Schülerinnen und Schüler sein. Ziel dieses Lernarrangements ist es, dass die SuS sowohl lernen, wie solche Kurzfilme erstellt werden, aber auch, dass sie sich vertieft mit dem Inhalt ihres Videos und der Frage, wie dies am besten vermittelt werden könnte, auseinander setzen.
Zielstufe
Wir haben uns für eine 9. Klasse entschieden, da in diesem Stadium bereits viel grammatikalisches Vorwissen besteht, welches jedoch wieder repetiert werden muss. Dieses Projekt ist eine gute Gelegenheit dazu.
Zeit
Um das Projekt durchzuführen werden mehrere Lektionen beansprucht. Wir haben uns auf 5 Lektionen festgesetzt, da die SuS genügen Zeit haben sollen, um sich den Inhalt für die entsprechenden Videos wie auch die Möglichkeiten der Bearbeitung dieser anzueignen.
Anzahl Betreuungspersonen
Für die Durchführung des Projektes wird eine Lehrperson als Betreuung benötigt. Es ist dabei sicherlich von Vorteil, wenn diese sowohl über Englisch wie auch über MuI Kenntnisse verfügt. Dadurch wäre sicherlich auch ein Team-Teaching der Englisch- und MuI-Lehrperson eine Möglichkeit.
Benötigte Infrastruktur
Für das Projekt werden pro Gruppe mindestens ein Handy (für die Aufnahme) und ein Laptop (zum Erstellen des Videos) benötigt. Im Sinne des BYOD haben wir erlebt, dass die meisten SuS ihre eigenen Geräte dabei haben und somit mehr Geräte zur Verfügung stehen. Je nach Ausrüstung wäre zum Bearbeiten der Videos das Reservieren eines MuI-Raums wichtig. Es werden zudem das Internet und das Englisch-Lehrmittel benötigt. Je nach Wahl der Art des Lernvideos (Screencast, Legetechnik oder Animation) werden zusätzliche Hilfsmittel für die Erstellung der Lernvideos benötigt.
Mögliche Stolpersteine
Die SuS sind mit dem Informatiktool überfordert: Um dem Vorzubeugen ist eine genaue Anleitung durch die LP erforderlich. Zusätzlich soll die LP als Coach und Helfer*in die Gruppen unterstützen und bei punktuellen Schwierigkeiten eingreifen.
Die SuS sind zu fokussiert auf ein Detail und vergessen das Ganze. Vielleicht wäre es eine Möglichkeit, Meilensteine mit Deadlines zu erstellen, damit die Gruppen zwar genügend Zeit, sich aber nicht in der Fülle verlieren können.
Konkreter Ablauf der Unterrichtssequenz
Da dieses Format keine Tabellen zulässt, kann die Grobplanung unseres Projektes unter folgendem Link betrachtet werden: https://docs.google.com/spreadsheets/d/1QJjei6QysHpoe1LIS_XM-q--JyQbAq44wws41x9vra0/edit?usp=sharing
Evaluation der Arbeiten der Schülerinnen und Schüler im Rahmen des durchgeführten Projektes
Ganz im Sinne des LP21 möchten wir summativ wie auch formativ die neu erworbenen Kompetenzen der SuS evaluieren. Zu Beginn stellen wir den SuS ein Kompetenzraster zur Verfügung, welches am Ende der Unterrichtseinheit auch als summative Beurteilungsgrundlage dienen soll. Auf diesem Raster ist ersichtlich, an welchen Kompetenzen die SuS während der Lerneinheit arbeiten werden und welche sie am Schluss beherrschen sollen. Dieses Raster wird am Ende sowohl von der Lehrperson wie auch von den jeweiligen SuS ausgefüllt. Die Selbst- und Fremdbeurteilung wird in einem Gespräch verglichen.
Um formativ Feedback zu geben, haben die SuS als Gruppe am Ende ihrer Planungsphase ein "Zwischenstandsgespräch" mit der Lehrperson. Dabei wird besprochen, was die SuS bereits gemacht habe, was noch verändert werden muss und wie es weiter gehen soll.
Bezug zum Modullehrplan Medien und Informatik
Kompetenzbereich: Die Schülerinnen und Schüler können Wissen in Medienbeiträge umsetzen und unter Einbezug der Gesetze, Regeln und Wertesysteme auch veröffentlichen.
Handlungsfeld: Medien und Medienbeiträge produzieren
Kompetenzstufe:
MI.1.3f: Die SuS können Medien nutzen, um ihre Gedanken und ihr Wissen vor Publikum zu präsentieren und/oder zu veröffentlichen. Die SuS können Wirkungen eigener Medienbeiträge einschätzen und bei der Produktion entsprechend berücksichtigen.
MI.1.3h: Die SuS können allein und in Arbeitsteams mit medialen Möglichkeiten experimentieren und sich darüber austauschen.
Theoriebezug
Lernen mit Medien - Lernen über Medien
Mediendidaktik & Medienbildung: In unserem Projekt werden sowohl die Mediendidaktik wie auch die Medienbildung berücksichtigt. Die SuS werden einerseits mithilfe von Medien in ihrem Lernprozess unterstützt (Mediendidaktik). Der Input über die Lernvideos auf der PPP, sowie die Englisch Lehrmittel-Unterlagen oder auch die drei Tools zur Medienbildung erleichtern den SuS den Lernprozess. Des Weiteren lernen die SuS worauf bei Lernvideos geachtet werden muss und wie diese erstellt werden (Medienbildung). Zusätzlich lernen sie wichtige Aspekte bezüglich des Datenschutzes kennen.
Das triadische Modell von Medienkompetenz: n unserem Projekt lassen sich vor allem die Kompetenzfelder "Medienwissen" und "Mediennutzung" finden. Medienwissen: Die SuS benötigen das Wissen über die Medien, konkret über die Erscheinungsformen und Besonderheiten von Erklärvideos, Gestaltungsregeln aber auch die sachgemässe Handhabung von den Geräten und Programmen. Mediennutzung: Da die SuS auch selbst ein Medieninhalt produzieren müssen, werden Kompetenzen aus dem Feld "Mediennutzung" gefördert. Die SuS lernen, Medien und ihre Inhalte bewusst und entsprechen derer Funktion zu verwenden. Sie lernen sich auszutauschen, kreativ auszudrücken und mitzugestalten.
Das Projekt kann fächerübergreifend mit fast allen Fächern des LP21 umgesetzt und modifiziert werden. Zusätzlich könnten die Erklärvideos auf einer Website oder schulinternen Plattform gespeichert und von jüngeren SuS wiederverwendet werden. Jeder Mensch erklärt Sachinhalte unterschiedlich und somit entstünde eine Fülle von Erklärungen, welche genutzt werden könnten.
Bei der Technologie könnte sicher an der Professionalität der Videos gearbeitet werden. Verschiedene Effekte könnten hinzugefügt werden, das Audio verbessert, die Musik angepasst oder komplexere Bild-Ton-Verbindungen geschaffen werden. Da sich durch die Digitalisierung die Medien schnell weiterentwickeln, gibt wohl kaum Grenzen für eine Weiterentwicklung.
Projektkonzept (Meilenstein 3) / 01.04.22 / Melina / done
Unterrichtssequenz / 6.05.22 / Nadine / done
Beispielvideo / 6.5.22 / Nadine / done
Beurteilungsraster / 6.5.22 / Nadine / done
Materialien Datenschutz / 6.5.22 / Delia / done
Materialien Einführung Techniken / 6.5.22 / Delia / done
Webseite erstellen / 14.04.2022 / Samuel / done
Webseite mit Inhalt füllen / 13.05.22 / Samuel / done
Videopräsentation des Projektes / 17.05.22 / Samuel / done
Interaktives Poster / 17.5.22 / Melina / done
Leistungsnachweis / 23.5.22 / alle / done
Hallo Leute
Hier mein Feedback zum Projekt:
Stärken
Durch die Kombination der Fächer "Medien und Informatik" und "Englisch" werden in beiden Fächern Kompetenzen erworben
Die SuS können bei der Umsetzung der Slidecasts / FLegetechnik / Animation sehr kreativ werden
Die eingesetzten Medien bieten dem Fach Englisch einen Mehrwert
Die wichtige Thematik "Datenschutz" wird behandelt
Die benötigte Infrastruktur ist überschaubar und die Unterrichtssequenz leicht umsetzbar
Das Projekt kann fächerübergreifend mit fast allen Fächern des LP21 umgesetzt werden und dient daher als Inspiration
Schwächen
Zeitplanung: 5 Lektionen für die Einarbeit in ein Grammatikthema (auch wenn es bereits behandelt wurde, benötigt es wieder Einarbeit), Drehbuch- und Materialerstellung und Umsetzung des Videos könnten etwas knapp geplant sein
Den SuS fehlen die Erfahrung und Kompetenzen, um zu wissen, auf was genau sie bei der Übermittlung von Grammatikthemen achten müssen (Didaktik)
Die Gruppen werden sich möglicherweise so aufteilen, dass die SuS, die im Fach "Englisch" ihre Stärken/Interessen haben, sich nur mit der Grammatik auseinandersetzen werden und die SuS, die Ihre Stärken/Interessen im Fach "Medien und Informatik" haben, sich nur mit der Erstellung des Videos befassen werden. Dies wäre schade.
Vorschläge zu Verbesserungen des Projekts
Als angehender Französischlehrer ist es mir vor allem wichtig, dass die SuS die Sprache sprechen und im Alltag anwenden können. Meine SuS sollten keine Angst davor haben, Fehler zu machen und einfach drauflosreden. Die Grammatik sollte zwar nicht vernachlässigtwerden, ist allerdings in meinen Augen nicht die Priorität. Daher könnte man die Grammatikthemen in Form von kleinen Sketches präsentieren. Dabei kann man Grammatik, Sprache und Humor mit dem Alltag verbinden.
Man könnte diese Projektidee auf alle Sprachen ausweiten, die an der Schule unterrichtet werden (DE, FRZ, ITA, ENG) und so eine einzige grosse Sammlung an Lernvideos anlegen.
Fazit: Mir gefällt die Idee sehr gut und ich werde mir über eine mögliche Umsetzung im Französischunterricht Gedanken machen!
Thierry Roldan