Cyber/-mobbing
Gianna Duschletta, Marijana Perak, Lena von Arb, Corsin Zini
Gianna Duschletta, Marijana Perak, Lena von Arb, Corsin Zini
Die Unterrichtssequenz soll den Schüler*innen das Thema Mobbing und Cybermobbing näherbringen. Die Schüler*innen beschäftigen durch verschiedene Analysen intensiv mit dem Thema und erweitern auch ihre Kompetenzen im Bereich des Videoschneidens.
In dieser Sequenz lernen die Schüler*innen vor allem, welche Risiken die Mediennutzung hat und welche Konsequenzen sie mit sich bringt. Dies geschieht in erster Linie über das Analysieren von Sequenzen und das Reflektieren über das eigene Verhalten. Durch das Erstellen eines eigenen Videos, in welchem eine Mobbingszene gezeigt wird, wird dies noch gezielt verstärkt.
Gleichzeitig werden auch überfachliche Kompetenzen gefördert, wie beispielsweise die Zusammenarbeit und die Kommunikation zwischen den Schüler*innen.
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Fokussierte SuS-Aktivität
Erstellen eines Videos
Zielstufe / Zielgruppe
9. Sekundar
Anzahl Lektionen
8 Lektionen
Unterrichtsformen
Projektarbeit, Flipped Classroom
Anzahl benötigte Betreuer/Innen bzw. Lehrpersonen
1 Lehrperson pro Klasse
Benötigte Infrastruktur
2 iMacs/iPads pro 4-Gruppe
Tags/Schlagwörter
#mobiles_lernen, #mobbing, #informatikunterricht, #filmen, #imovie, #cybermobbing, #fairness
In einem ersten Schritt bekommen die Schüler*innen eine Einführung in das Thema Mobbing. Sie diskutieren verschiedene Mobbing-Szenarien und analysieren, warum eine Person gemobbt wird bzw. warum eine Person eine andere mobbt.
Im nächsten Schritt bilden die Schüler*innen Gruppen und drehen ein Video einer Mobbing-Szene, nach ihnen vorgegebenen Ausgangslagen. So gibt es beispielsweise eine Szene, in der die Situation eskaliert, eine, in der die gemobbte Person sich wehrt und eine, in der eine friedliche Lösung gefunden wird. Dabei bekommen die Schüler*innen Unterstützung mit diversen Hilfsmitteln (iMovie, Filmen, vorgegebenen Ausgangslagen)
Im letzten Schritt werden die Videos angeschaut und in der Klasse diskutiert. Neben einem Videotechnischen Feedback in der Klasse wird auch die Mobbing-Szene gezielt analysiert.
Erstellte Medien
Damit die erstellten Produkte angemessen gewürdigt werden, haben wir uns dazu entschieden, ein Feedbackraster zu gestalten, mit welchem sich die S* Rückmeldungen - anhand der Kommentarspalte von Youtube - geben können. Die Lehrperson gibt ebenfalls anhand dieses Rasters eine formative Rückmeldung. Die Aufgabe des Feedbackrasters liegt vor allem darin, die S* in ihren Rückmeldungen zu leiten und zu gewährleisten, dass alle Gruppen ein hilfreiches Feedback erhalten. Der Mehrwert besteht vor allem darin, dass die S* sowohl eine reichhaltige Rückmeldung erhalten sowie auch lernen, diese ihren Peers zu geben. Der Lernprozess gewinnt somit an Fokus.
Weiter haben wir alle Aufträge verschriftlicht und detailliert formuliert. Das Ziel der jeweiligen Sequenz ist klar und transparent gemacht worden. Für jeden Teilauftrag gibt es jeweils einen neuen Auftrag, wobei wir genauer beschreiben können, welche Teilprozesse das Projekt beinhalten.
Ein weiteres essentielles Medium, welches wir den S* bereitstellen, sind die Lernvideos mit welchen sie die Anleitungen zum Schneiden der Videos erhalten. Sie können sich die Videos in ihrem Tempo anschauen, immer wieder zurückspulen oder überspringen, was sie bereits beherrschen. Somit können die S* in ihrem eigenen Lerntempo arbeiten und sich je nach Vorwissen weiter in die Thematik vertiefen. Dies erlaubt eine Differenzierung nach dem jeweiligen Niveau.
Medien, die von den S* genutzt werden
Ein wichtiges Medium, mit welchem sich die S* beschäftigen ist das Programm iMovie. Anhand von Lernvideos – welche von der Lehrperson bereitgestellt werden – können sich die S* dieses Programm in Schritten aneignen. Ziel ist es, dass sie am Schluss die Basics beherrschen und eigenständig einen kleinen Film zusammenschneiden können. Sich mit dem Filmschnitt einigermassen auszukennen, macht einerseits Spass und erlaubt den S* auch privat oder für weitere Schulprojekte das Medium «Film» zu gebrauchen.
Die Videos werden dann – natürlich unter Datenschutz – auf Youtube veröffentlicht. Die S* lernen dabei das eigene Video hochzuladen und einander anschliessend in der Kommentarspalte Feedback zu geben. Der Mehrwert dieser Mediennutzung liegt vor allem darin, zu zeigen, wie man auf verschiedene Arten ein Projekt präsentieren und teilen kann. Es gibt kreativere Lösungen als das Video einfach auf die Leinwand zu beamen und am Schluss klatschen alle. Gerade in Situationen wie unserer, bezogen auf die Pandemie, ist es wichtig, sich mit Youtube auszukennen und auch fähig zu sein, ein Video selber hochzuladen.
Wir haben uns überlegt, dass der Auftrag, ein Video zum Thema (Cyber-)Mobbing zu erstellen, sehr gut für eine 8. Klasse auf dem Sek-Niveau geeignet ist. Dabei gehen wir davon aus, dass Sek-Schüler*innen weniger Mühe damit haben, sich Inhalte auszudenken und mit iMovie zu arbeiten als Real-Schüler*innen im gleichen Alter. Dazu kommt, dass Jugendliche in der achten Klasse genau im Teenager-Alter sind. In diesen Jahren ist es sehr wichtig, sich mit Themen wie (Cyber-)Mobbing zu befassen. In der 7. Klasse sind sie allenfalls nicht reif genug und nehmen die Inhalte nicht so ernst, wie es nötig wäre.
Da es sich um eine sehr allgemeine Thematik handelt, welche einen wichtigen Teil im Alltag von Jugendlichen einnimmt, sind Schülerinnen und Schüler in der Oberstufe eine sehr geeignete Zielgruppe. Sie lernen, mit (Cyber-)Mobbing umzugehen und richtig darauf zu reagieren. Dabei wenden sie Medien an, die sie ebenfalls täglich nutzen und somit genügend Erfahrung damit haben.
Es handelt sich um ein relativ umfangreiches Projekt. Aufgrund der Heterogenität ist klar, dass nicht alle Schülerinnen und Schüler gleich schnell arbeiten. Jedoch haben wir ausgerechnet, dass insgesamt acht Lektionen sehr sinnvoll sind. In dieser Sequenz ist von allgemeinen Informationen einerseits über (Cyber-)Mobbing und andererseits über Medien über das Gestalten von Videos mit iMovie und Feedback alles mit einbegriffen.
Die Schüler*innen arbeiten zum Filmen mit ihren iPads und bearbeiten die Videos mithilfe von iMacs bzw. Macbooks, welche der Klasse zur Verfügung stehen. Wir haben uns hier gezielt für Apple-Produkte entschieden, weil diese das Programm «iMovie» kostenlos zur Verfügung stellen. Daneben werden keine Materialien gebraucht, sofern die Schüler*innen keine bestimmten Spezialwünsche haben.
Wir möchten teilweise mit frontalen Inputs der Lehrperson arbeiten und zum Teil Lernvideos gestalten, mit welchen die Schüler*innen individuell arbeiten können. Da es sich nicht um allzu komplizierte Anwendungen handelt und die Schüler*innen sehr selbständig arbeiten sollen, reicht unserer Meinung nach grundsätzlich eine Lehrperson pro Klasse à ungefähr 20 – 25 Personen.
Die Thematik (Cyber-)Mobbing ist sehr gross gefächert und hat eine bestimmte Rolle im Leben aller Jugendlichen im Klassenzimmer. Aus diesem Grund kann es sein, dass jemand das Ganze sehr persönlich auffasst und sich nicht damit beschäftigen möchte. Andere hingegen verstehen nicht, wie wichtig das Angesprochene ist und befassen sich nicht genügend damit. Seitens Technik denken wir nicht, dass es grosse Hindernisse bzw. Stolpersteine geben sollte, weil mit relativ einfachen Programmen gearbeitet wird, die sie im Voraus bereits genutzt haben. Es wäre möglich, dass die Schüler*innen keine Ideen für das Video haben. Hier kann die Lehrperson mit diversen Ideen dienen oder die Jugendlichen weiter überlegen lassen, bis sie etwas passendes gefunden haben.
Lektion: Schwerpunkt über Medien mit Fokus auf Cybermobbing (Marijana)
Welche Medien gibt es?
Mobbing allgemein, auf Spezialfall Cybermobbing eingehen
Social Media
Lektion: Cyber/-mobbing Szenarien (Marijana)
Welche Szenarien kennen sie?
→ vorgegebene Szenarien diskutieren und analysieren
Was ist ihnen schon selber passiert? Was haben sie schon erlebt?
Auswirkungen? Konsequenzen?
→ Mindmap auf miro.com
Lektion: Auftrag erteilen (Gianna)
Ideen sammeln (Mobbing oder Cybermobbing)
Konzept erstellen
evt. Beispiele zeigen
Lektion: Zeit um Film zu drehen (Gianna)
Lektion: Einführung Filme schneiden → Lernvideo (Corsin) + Lernvideo upload to Youtube (Gianna)
Lektion: Selber schneiden und überarbeiten (Corsin)
Lektion: Videos schauen und Feedback geben anhand von Kriterienraster (formative Beurteilung) (Lena)
Lektion: Abschluss (Lena)
Reflexion und Lösungsvorschläge
Die Arbeiten der SuS werden formativ beurteilt. Die SuS durchlaufen die erste Phase. Da geht es primär um lernen über Medien und über die verschiedenen Formen von Mobbing. Danach erfolgt die Auftragserteilung, das Aufnehmen und Schneiden des Videos. Die SuS laden ihre Videos auf der Plattform Youtube hoch und dann erfolgt ein formatives Peer-Feedback, wobei die SuS Kommentare unter das Video schreiben. In den Gruppen verfassen sie mit Hilfe eines Kriterienrasters eine Rückmeldung und die SuS, damit sie sehen können, welche Kompetenzen schon erreicht wurden und wo noch Verbesserungspotential vorliegt. Die SuS kriegen anschliessend Zeit ihre Videos zu überarbeiten.
Das finale Feedback erfolgt zum Schluss, anhand eines Kriterienrasters. Mit diesem Feedback wird eine Art Bilanz gezogen zum Abschluss des Themas.
MI1.1.e → können Chancen und Risiken der Mediennutzung benennen und Konsequenzen für das eigene Verhalten ziehen (z.B. Vernetzung, Kommunikation, Cybermobbing, Schuldenfalle, Suchtpotential).
MI.1.3.E → können Medieninhalte weiterverwenden und unter Angabe der Quelle in Eigenproduktionen integrieren (z.B. Vortrag, Blog/Klassenblog) (Zyklus 2)
MI.1.3.f → können Medien nutzen, um ihre Gedanken und ihr Wissen vor Publikum zu präsentieren und/oder zu veröffentlichen.
MI1.1.d → können Regeln und Wertesysteme verschiedener Lebenswelten unterscheiden, reflektieren und entsprechend handeln (z.B. Netiquette, Werte in virtuellen Welten)
Alle hier aufgeführten Theorien wurden als Lerninhalte im Selbstlernkurs der Online-Veranstaltung "Projekte Medien und Informatik" vermittelt.
Unsere Unterrichtseinheit wird als PBL durchgeführt. PBL bedeutet "Project Based Learning" und ist eine sehr effektive Methode, um die Schüler*innen zum Lernen zu motivieren. Das wird so umgesetzt, dass Projekte durchgeführt werden, in denen echte Probleme der Lebenswelt der Schüler*innen angeschaut werden. So sind es für sie interessante und wichtige Themen, die behandelt werden. Das ist sehr motivierend, und die Schüler*innen entwickeln Fähigkeiten, die im Modell der 4Ks erklärt werden:
Kritisches Denken: Beim Bearbeiten eines Projektes sind die Schüler*innen aufgefordert, sich kritisch mit der Thematik auseinanderzusetzen. Sie müssen Situationen analysieren, Probleme lösen und Schlussforgerungen ziehen.
Kommunikation: Das Projekt wird als Gruppe durchgeführt, klare Kommunikation zwischen den Mitglieder*innen ist also sehr wichtig. So kann die Arbeit effizienter und ohne Missverständnisse gestaltet werden. Ausserdem sind die Schüler*innen durch das kritische Denken auch dazu aufgefordert, ihre Meinungen zu vertreten und begründen, ihre Mitschüler*innen zu informieren oder auch Anweisungen zu geben. Die Arbeit am Projekt erfordert also eine sehr vielseitige Kommunikation.
Kollaboration: Wie bereits erwähnt wird als Gruppe am Projekt gearbeitet. So kann die Verantwortung auf verschiedene Personen aufgeteilt werden, und die Schüler*innen sind auch dazu gezwungen, Kompromisse einzugehen. All das geschieht im Rahmen von gegenseitigem Respekt, welches ebenfalls bei der Zusammenarbeit gestärkt wird.
Kreativität: Um ein Projekt überhaupt zu beginnen, braucht es Ideen und diese können kreativ entwickelt werden. Diese Ideen sollen dann weiter elaboriert werden, bis anschliessend ein Konzept entstehen kann.
Die 4Ks sind Teil der "21st Century Skills". Das Ziel dieser überfachlichen Kompetenzen ist es, dass Schüler*innen im 21. Jahrhundert auch Skills erwerben, die man in diesem Jahrhundert braucht. Darauf ist unser Projekt ganz stark gestützt, weil es unserer Meinung nach sehr wichtige Kompetenzen sind, die den Schüler*innen auch ausserhalb der Schule viel bringen werden.
Die 4Ks sind auch mit dem SAMR-Modell verknüpft. SAMR steht für Substitution, Augmentation, Modification und Redefinition. Vor allem die letzten beiden Stufen des Modells fördern die 4K-Kompetenzen. Unser Projekt stützt sich insofern auf das SAMR-Modell, dass vor allem durch das Aufnehmen und Schneiden von Videos bestimmte Situationen gezielter analysiert werden können.
Unser Projekt ist im Rahmen des Medien und Informatik Unterrichts mit der digitalen Welt verknüpft. Im Modul haben wir das Prinzip des Dagstuhl-Dreiecks kennengelernt. Das Dagstuhl-Dreieck definiert drei Perspektiven digitaler Bildung:
Technologische Perspektive: Wie funktioniert das? Diese Perspektive geht auf technologische Grundlagen ein und hinterfragt Funktionsweisen von Systemen. Um diese Perspektive zu erfüllen könnte man im Unterricht eine Sequenz einbauen, in der man lernt, wie der Film im Computer gespeichert wird oder wie eine Software programmiert ist. Diese Ebene wird in unserem Projekt nicht bearbeitet.
Gesellschaftlich-kulturelle Perspektive: Wie wirkt das? Diese Perspektive widmet sich der Wirkung digitaler Medien und der weltweiten Vernetzung auf das Individuum und die Gesellschaft. Mit unserem Thema Mobbing, bzw. Cybermobbing, werden wir auf die Fragen eingehen, wie und warum Personen zu Cyber/-mobbing tendieren und was das mit den Betroffenen macht. Es geht also um die Wirkung einer bestimmten Form des Gebrauchs von digitalen Medien auf einzelne Individuen.
Anwendungsbezogene Perspektive: Wie nutze ich das? Diese Perspektive hat die gezielte Auswahl und Nutzung von Systemen und digitalen Werkzeugen im Fokus. Diese Perspektive wird hauptsächlich während der Reflexionsphasen betrachtet, weil sich die Schüler*innen ein eigenes Bild machen sollen, wie sie Medien in Bezug auf Mobbing und Cybermobbing nutzen.
Dies lässt sich direkt mit dem triadischen Modell vergleichen, welches die Medienkompetenz in drei verknüpften und nicht klar voneinander abtrennbaren Handlungsfelder fördert. Anhand von diesem Modell haben wir drei allgemeine Learning Outcomes definiert, welche die Schüler*innen beim Abschluss des Projekt erworben haben sollten.
Medienwissen: Die Schüler*innen können Begriffe, Konzepte und verschiedene Erscheinungsformen von Medien beschreiben.
Mediennutzung: Die Schüler*innen können erklären, wie Medien eingesetzt werden können und was dabei die Funktion ist.
Medienreflexion: Die Schüler*innen können die Gefahren und Potentiale von Medien abwägen.
- erlangtes Wissen über Videos und Schneiden kann auch für andere Projekte nützlich sein
- das Projekt könnte im Rahmen einer Themenwoche durchgeführt und mit anderen Inputs erweitert werden
- weitere Inputs könnten beispielsweise Cyberkriminalität sein
[Wie kann das Projekt erweitert / weiterentwickelt werden? / Wie wird sich die im Projekt eingesetzte Technologie weiterentwickeln? / ... ]
Konzept fertig bis 8.11.21
Aufteilung der Arbeiten ist oben festgehalten
Besprechung mit Dozentin (9.11.21)
weitere Schritte planen und durchführen
Treffen und Besprechen/Erstellen der Websites und weitere Arbeitsschritte planen (23.11.21)
(Online-)Treffen für das Filmen des eigenen Mobbing-Videos (30.11.21)
Website grob fertig haben bis 7.12.21, alle Lektionen sind erklärt
17.12.21: Feedback von Frau Schär in der Gruppe besprochen, letzte Arbeitsschritte aufgeteilt, Poster erstellt
Ich finde ihr habt euch ein sehr sinnvolles Projekt ausgedacht. Es ist meines Erachtens wichtig, die Schülerinnen und Schüler über (Cyber)Mobbing zu informieren, da es in der heutigen Zeit schon noch häufig vorkommt und viele Jugendliche darunter leiden. Ich finde die Idee mit der Erstellung der Videos