Die SuS erstellen in Zweiergruppen eine Musikdatei mit SonicPi. Dies ist ein gratis Programm, welches erlaubt, textbasiert Musik zu programmieren. Dadurch wird die Informatik mit Musik kombiniert, was einen sehr positiven und motivierenden Effekt auf die SuS haben kann, auch weil der Lebensweltbezug dementsprechend gegeben ist.
Innerhalb von rund 8 Wochen erarbeiten sich die SuS Schritt für Schritt mit Lernvideos und entsprechenden Übungen die nötigen Fähigkeiten, um am Ende einen eigenen Soundrack an einem Klassenevent, Lagerdisco, Bandkonzert, Schulabschlussfest o.ä. präsentieren zu können. Die Unterrichtssequenz ist für die SuS in verschiedene Bausteine gegliedert. Dies erlaubt eine gezielte Führung und ermöglicht laufend formative Rückmeldung zu den einzelnen Fortschritten mit dem Soundtrack zu geben.
Das Ziel ist, dass die SuS möglichst selbstständig arbeiten können und am Ende ein Produkt entsteht, das an einem geeigneten Anlass präsentiert werden kann. Dadurch können die SuS eigenständig textbasiert programmieren und eigene Lösungswege finden. Ausserdem lernen sie über längere Zeit in einer kooperativen Form an einem Projekt zu arbeiten. Dies bringt sicherlich auch Schwierigkeiten und Hürden mit sich und erfordert daher ein gewisses Mass an Durchhaltevermögen.
MI 2.2 g) können selbstentdeckte Lösungswege für einfache Probleme in Form von lauffähigen und korrekten Computerprogrammen mit Schleifen, bedingten Anweisungen und Parametern formulieren.
MI 2.2 h) können selbstentwickelte Algorithmen in Form von lauffähigen und korrekten Computerprogrammen mit Variablen und Unterprogrammen formulieren.
In der Musik werden viele Bereiche abgedeckt. Gute Vorkenntnisse sind vonnöten, weshalb das Projekt auch in der 9. Klasse angesiedelt ist. Denn hier geht es z.T. um die konkrete Anwendung musikalischen Wissens.
Link zur erstellen Webseite inklusive Passwort
https://sonic-pi-mit-schuelern.jimdofree.com/
Fokussierte SuS-Aktivität
Programmieren mit SonicPi; Erstellen eines eigenen Soundtracks
Zielstufe / Zielgruppe
9. Klasse
Anzahl Lektionen
8 Wochen, drei Lektionen pro Woche (MuI und Musik) --> 24 Lektionen
Unterrichtsformen
Projektunterricht
Anzahl benötigte Betreuer/Innen bzw. Lehrpersonen
eine Lehrperson
Benötigte Infrastruktur
Pro 2 SuS:
ein Laptop/Computer mit SonicPi
zwei Kopfhörer (einer pro SuS)
Doppelstecker für Kopfhörer
Tags/Schlagwörter
#musik, #programmieren, #sonicpi, #coding, #informatikunterricht, #musikunterricht, #projekt
Die SuS programmieren in Zweiergruppen einen eigenen Soundtrack mit Sonic Pi. Dazu lernen sie mithilfe von Lernvideos das Programm Sonic Pi kennen.
Der Song wird Schritt für Schritt aufgebaut, indem die SuS Baustein für Baustein erarbeiten. Das Ziel sollte sein, einen Song für eine Skilagerdisco o.Ä. zu entwerfen.
Dabei arbeiten die SuS über 8 Wochen intensiv jeweils in den Informatik-und Musiklektionen (integrativ) an ihrem Projekt.
Durch die Verbindung der beiden Fächer Musik und Informatik entsteht eine Kombination, die dafür sorgt, dass möglichst viele SuS auf ihre Kosten kommen. Diese Aufgabe ermöglicht es, ein breites Interessengebiet abzudecken. Musikinteressierte SuS werden durch diese Aufgabe einen guten Zugang zur Informatik bekommen und für die weniger musikalischen SuS entsteht eine Möglichkeit, zu musizieren und kreativ zu arbeiten, ohne selber ein Instrument spielen können zu müssen. Mit der Musik wird so oder so i.d.R. ein guter Zugang zur Lebenswelt der SuS geschaffen.
Die Unterteilung in Meilensteine erlaubt ein "kontrollierter" & steter Aufbau und unterteilt die Arbeit am Projekt in überschaubare Stücke und hilft den SuS sich zu orientieren und sich nicht in der Grösse des Projektes zu verlieren. Es hilft ihre Arbeit zu strukturieren und trägt zusätzlich dazu bei, die Motivation über die lange Zeitspanne aufrecht zu erhalten.
Nach der kurzen Einführung der Lehrperson in das Projekt arbeiten die SuS selbstständig mithilfe der Lernvideos. Die Aufgabenstellung und die Kontrolle der Aufgaben erfolgt auf Learning View. Dadurch sind die SuS sehr autonom und können ihr Lernen individuell steuern. Der Vorteil der Arbeit mit Videos: Sie können das Video jederzeit anhalten und so in ihrem individuellen Tempo arbeiten.
Das Projekt wird in der 9. Klasse durchgeführt. Einerseits aufgrund der zur Verfügung stehenden Informatiklektion, andererseits sollten die SuS zu diesem Zeitpunkt bereits über eine solide musikalische Basis verfügen. Da die Programmiersprache für Sonic Pi eher komplex ist, ist diese Projektarbeit eher für höhere Niveaus geeignet.
Für die Einführung in das Programm Sonic Pi und das Programmieren eines Soundtracks werden pro Woche eine Informatiklektion und zwei Musiklektionen genutzt. Über einen Zeitraum von acht Wochen wird das Projekt folglich in 24 Lektionen erarbeitet.
Da sich die SuS das Programmieren mit Sonic Pi vornehmlich selbst beibringen, reicht es, wenn eine Lehrperson das Projekt betreut. Die Lehrperson steht als Coach zur Seite und beantwortet die Fragen, welche über das Hilfezentrum (Google Docs o.Ä.) eingereicht werden.
Die SuS arbeiten in Zweierteams an der Projektarbeit. Pro zwei SuS ist ein Laptop/Computer notwendig, auf dem das Programm Sonic Pi installiert ist und der einen Zugang zum Internet beinhaltet. Jede Schülerin/ jeder Schüler sollte einen eigenen Kopfhörer haben, weshalb pro Team (falls der PC nicht bereits zwei Kopfhöreranschlüsse hat), ein Doppel-Klinkstecker notwendig ist.
Hinweis Einrichtung eines Hilfezentrums:
Damit die Lehrperson gezielt Hilfestellungen geben kann beim Auftreten von Problemen, lohnt es sich ein Dokument/eine Plattform einzurichten, die kooperatives Arbeiten erlaubt (bspw. GoogleDocs). Den SuS muss dabei nur der Link gegeben werden, damit sie sich dort mit dem Zeitpunkt und einem Kurzbeschrieb des Problemes eintragen können, damit die Lehrperson Schritt für Schritt in "gerechter" Reihenfolge zu den Arbeitsgruppen gehen (oder ggf. auch Probleme kollektiv erklären/beheben, wenn ähnliche Probleme vorhanden sind) kann. Ausserdem ist die Ansicht auch für andere SuS ersichtlich und daher können sie sich bestenfalls auch untereinander aushelfen.
1. Einführung ins Programm:
Die Lehrperson macht eine kurze Einführung ins Programm SonicPi, LearningView und den Ablauf des Projektes. Dieser Teil soll aber möglichst kurz gehalten werden, denn anschliessend können die SuS frei mit Sonic Pi experimentieren und über einen entdeckenden Zugang das Programm besser kennenlernen. Die SuS arbeiten dann mit Hilfe von Lernvideos am eigenen Soundtrack. Zu jedem Video gibt es eine kurze Aufgabe, mit der kontrolliert wird, ob das Gelernte verstanden wurde. Die Lehrperson gibt individuell formative Feedbacks dazu.
2. Meilensteine:
1. Meilenstein: Akkorde und Form festlegen
2. Meilenstein: Beat
3. Meilenstein: Basslinie
4. Meilenstein: Melodik & Instrumente
5. Meilenstein: Samples und Effekte
6. Meilenstein: Abgabe
Zu den einzelnen Bausteinen wird jeweils kurz formativ Rückmeldung gegeben, dies kann direkt via LearningView geschehen. Die Lehrperson hat dort die Möglichkeit, ein individuelles Audio-Feedback zu geben.
Da der Aufwand und die Zeitspanne des Projektes gross ist, wird das Endprodukt summativ im Fach Musik mithilfe eines Kriterienrasters beurteilt.
Aus dem Bereich Medien:
MI 1.1 f) können Chancen und Risiken der zunehmenden Durchdringung des Alltags durch Medien und Informatik beschreiben (z.B. Globalisierung, Automatisierung, veränderte Berufswelt, ungleiche Möglichkeiten zum Zugang zu Information und Technologie).
MI 1.2 f) erkennen, dass Medien und Medienbeiträge auf Individuen unterschiedlich wirken.
Aus dem Bereich Informatik:
MI 2.2 g) können selbstentdeckte Lösungswege für einfache Probleme in Form von lauffähigen und korrekten Computerprogrammen mit Schleifen, bedingten Anweisungen und Parametern formulieren.
MI 2.2 h) können selbstentwickelte Algorithmen in Form von lauffähigen und korrekten Computerprogrammen mit Variablen und Unterprogrammen formulieren.
Aus dem Fach Musik:
MU 4.B.1. kennen ausgewählte Musiksoftware und können diese erkunden, testen und für musikalische Aufgaben einsetzen.
Ausserdem sind diverse Kompetenzstufen aus dem Bereich "Praxis des musikalischen Wissens" abgedeckt. In diesem Projekt geht es konkret um die Anwendung. Wird in der Musikdidaktik davon ausgegangen, dass zuerst die Handlung, Können, Wissen und am Schluss der Begriff steht, befinden wir uns bereits an letzter Stelle, beim Begriff. Die SuS wenden all ihre musikalischen Vorkenntnisse an.
Pair Programming
Die Unterrichtseinheit ist als Zweiergruppenarbeit aufgegleist. Das Pair Programming erlaubt eine kooperative Arbeitsform, bei dem der "Driver" schreibt und der "Navigator" überprüft und über weitere Lösungsmöglichkeiten nachdenkt. Sinnvoll wäre in dieser Form ein häufiger Partnerwechsel, was in unserem Projekt aber nicht vorgesehen ist. Trotzdem erleichtert die Zusammenarbeit die Fortschritte und ist wichtig für die Motivation (Video zu Pair Programming: https://www.youtube.com/watch?v=vgkahOzFH2Q#action=share)
Allgemeine Merkmale von kompetenzorientiertem Unterricht
Kognitive Aktivierung
Wissensvernetzung
Übung/Überarbeitung
Lebensweltliche Anwendung
Individuelle Lernbegleitung
Metakognition
Feindt, Andreas / Meyer, Hilbert. (2010). Kompetenzorientierter Unterricht. In: Die Grundschulzeitschrift, 237, S. 29-33.
Hat man die Grundlagen von Sonic Pi einmal erarbeitet, stehen einem viele weitere Türen offen. Zum Beispiel kann man auch einen Live Coding Event im Rahmen einer Projektwoche planen und durchführen.
[Task / Datum / Verantwortlich / Status / Notizen]
Konzept neu erstellen/ 02.04.2019/ Alle / ASAP
Workshop Website / 12.04.2019 / Aline & Lara / erledigt
Workshop Lernvideos / 12.04.2019 / Selina & Dominique / erledigt
Aufgaben & Inhalt für Lernvideos definieren/ bis 19.04.2019/ Alle für ihre Themenbereiche
LearningView erstellen / bis 26.04.2019 / Lara / erledigt
Lernvideos erstellen / bis 26.04.2019 / Alle / erledigt (17.05.2019)
Selina: Samples & Effekte & weitere Instrumente & Bass
Dominique: Beat & Grundlagen
Aline: Töne/Melodie & Akkorde
7. Website erstellen / bis 26.04.2019 / Lara / erledigt / (17.05.2019)
Bereits detailliert ausgearbeitet mit guten Ideen. = sehr schön
Der pädagogische Mehrwert, die Rahmenbedingungen und die konkreten Ausführungen empfinde ich als gut beschrieben, sie sind in sich stimmig. Die benötigte Zeit (8 Wochen) ist sicherlich nicht zu wenig, jedoch kann ich mir vorstellen, dass über einen solch langen Zeitraum auch viele Komplikationen auftreten können.
Z.B. Daten verlieren, Motivation aufrecht erhalten oder dass sich bei einer stark heterogenen Klasse die Zusammenarbeit / Gruppenbildung als kompliziert erweisen könnte. (Vielleicht könnte man dafür einige Tipps für die Durchführung erstellen?)
Die Organisation mittels Meilensteinen ist eine gute Option dem ganzen Projekt Struktur zu verleihen und ist den SuS sicherlich sehr hilfreich. (Werde ich wahrscheinlich für unser Projekt auch so übernehmen.)
Eine Schwierigkeit sehe ich noch in den eher mässig ausgebildeten musikalischen Fähigkeiten der SuS. Wer nicht ein Instrument spielt, kommt wahrscheinlich schnell an seine Grenzen. Um dies möglichst zu verhindern oder zumindest die Wahrscheinlichkeit zu minimieren, wäre es m.E. sinnvoll, möglichst viele theoretische Inputs anbieten zu können. So wie ich mir die Lernvideos vorstelle, haben sie genau diese Intention, weshalb ich dies als sehr hilfreich erachte. Eine Möglichkeit, die ich mir vorstellen könnte, um den SuS noch mehr bzw. möglichst viele / verschiedene Lernvideos anbieten zu können, wäre nach bereits im Internet vorhanden Videos -vielleicht lassen sich ja ganze Kanäle oder Plattformen finden- zu suchen und nicht alles in Eigenarbeit zu erstellen.
Alles in allem: Sehr gut aber vielleicht ein bisschen viel Arbeit für eure Gruppe?