In unserem Projekt "Lass dich verzaubern- Stop Motion Film" werden die Schüler*innen schrittweise angeleitet, einen eigenen Stop Motion Film über ein neu-interpretiertes Märchen zu kreieren. Dabei beschäftigen sie sich mit wichtigen Elementen der Filmproduktion, nämlich: Zeitplanung, Bühnenbild, Storyboard & Storytelling, Kamera(-einstellung, -perspektive -bewegung), Copyright/Nutzungsrecht und Filmen/Vertonung. Wie in einer echten Filmproduktion arbeiten die Schüler*innen nicht alleine, sondern als Gruppe zusammen, wobei jede und jeder sämtliche Elemente bearbeitet.
Das Projekt fördert sowohl fachliche, als auch überfachliche Kompetenzen.
Zu den zentralen Punkten der überfachlichen Kompetenzen gehört sicher die Dialog- und Kooperationsfähigkeit. Es ist nicht einfach, sich in einem kreativen Setting auf eine Version z.B. der Geschichte oder der Umsetzung zu einigen. Hier ist es wichtig, Lösungen zu finden, die für alle Gruppenmitglieder tragbar sind.
Nachfolgend werden die inhaltlichen Hauptlernziele genannt:
Die SuS können eine realistische Zeitplanung erstellen, um alle notwendigen Elemente eines Stop Motion Filmes innerhalb einer Woche zu bearbeiten.
Die SuS können ein Bühnenbild für ihren Film erstellen und passende Requisiten zur Unterstützung der Geschichte verwenden.
Die SuS verstehen wozu Storyboards nützlich sind, und können selbst eines für ihr Projekt erstellen.
Die SuS können grundlegende Kameraeinstellungen erkennen und benennen. (Inkl. Kameraperspektive -bewegung und Belichtung)
Die SuS können mit Beispielen aufzeigen, was Werke und Urheber*innen sind. Sie können ihr eigenes Nutzungsverhalten reflektieren.
Die SuS können mit der Stop Motion Studio App einen max. 2 minütigen Stop Motion Film realisieren.
Die SuS können ihre Projektarbeit sowohl inhaltlich als auch methodisch reflektieren und sowohl g als auch verbesserungswürdige Aspekte nennen.
Link zur erstellen Webseite inklusive Passwort
LearningView Projektcode: AQ5WZ4YG
Ausführungen zum LearningView Zugriff, siehe ganz unten.
Fokussierte S*-Aktivität
Videoerstellung im StopMotionStudio-App mit einer im Vorfeld erstellten Figur (aus Knete, Draht, o.ä.)
Vertonen einer eigenes erstellten Videosequenz
Hochladen und einbetten des Ergebnisses auf der Webseite
Zielstufe / Zielgruppe
Stufenübergreifend oder 9. Klassen
Anzahl Lektionen
1 Woche
Unterrichtsformen
Werkstatt in einer Projektwoche
Anzahl benötigte Betreuer/Innen bzw. Lehrpersonen
Je nach Anzahl Schüler*innen, 2 Lehrpersonen
Idealerweise (Fach)Lehrpersonen mit den Fächern BG, TTG, D oder M&I
Benötigte Infrastruktur
1 Tablet mit App «Stop Motion Studio» pro 3 S*
1 Stativ pro 3 S*
Tablet Lademöglichkeiten
Tags/Schlagwörter
#stopmotion, #storytelling, #copyright, #werkstatt, #fotografie, #film, #figur #märchen
Unterrichtsidee
Die S* werden Schrittweise angeleitet, einen Stop Motion Film zu erstellen und setzen sich mit Storytelling, Produktionsplanung, technologischen Komponenten wie Kamera, Licht und Videobearbeitungsprogrammen auseinander. Die S* werden angeleitet, ein von ihnen im Deutschunterricht neu interpretiertes Märchen filmisch umzusetzen. Sie verwenden ihre eigene Figur(en) aus Knete, die sie im Vorfeld im Fach BG oder TTG erstellt haben und erwecken sie in einem szenografischen Setting zum Leben. Die Lernenden arbeiten in Gruppen und erarbeiten sich die Unterrichtsinhalte an Posten der Werkstatt, die über LearningView aufgeschaltet sind. Dabei kommen sie auch an Themen wie Copyright und Nutzungsrecht vorbei. Am Ende werden die Videos auf LearningView hochgeladen.
Lernziele und erhoffter pädagogischer Wert der eingesetzten Medien
Wir möchten den S* aufzeigen, dass die Tablets mehr sind, als nur ein Konsumgut. Es soll als Tool für das eigene gestalterische Arbeiten wahrgenommen werden und wir möchten sie motivieren auch selbst tätig zu werden. Zudem erhalten die Lernenden einen Einblick in die Trickkiste von Filmschaffenden, indem sie das Stop Motion Verfahren selbständig anwenden.
Überfachliche Lernziele sind in der Gruppenarbeit zu finden. Dabei sollen Sozialkompetenzen und die Kommunikationsfähigkeit gestärkt werden.
Rahmenbedingungen des Unterrichtsprojektes
Unser Projekt ist als Abschlussprojekt oder Projektwoche einer 3. Sekundarstufe/ 9. Klasse angedacht. Folglich planen wir mit 4 Tagen Produktion und einem Abschlussnachmittag, bei dem die Resultate den Beteiligten präsentiert wird.
Für die Betreuung der Projekte sehen wir die Klassenlehrperson sowie eine Fachlehrperson vor. Im Optimalfall bringt diese auch ein Vorwissen und Interesse in Gestaltung, M&I sowie Sprache mit.
Bezüglich der Infrastruktur werden folgende Dinge benötigt:
Werkstatt: Zugang zu LearningView, Zugangsdaten für Video-Upload, Kopfhörer, Internetzugang
Story: Ausgangsmärchen
Szene: Figuren aus Knetmasse (sollten vorgänging hergestellt worden sein), diverse Materialien für Bühnenbild (Karton, Stoffreste, Heissleim, Stifte, Papier, etc.). Je nach verfügbarer Zeit und Fähigkeiten, könnten die Figuren auch aus Holz und/oder Draht hergestellt werden.
Storyboard: Ausgedruckte Vorlage, Papier, Stifte, Scheren, Leim, Wandtafel, Flipchart, Post-Its... Je nach Klasse und Einrichtung der Schulzimmer kann es sinnvoll sein, das Material zu erweitern oder einzuschränken.
Videoproduktion: Tablets, App: Stop Motion Studio, Stative, Lampen / Taschenlampen, Storyboard, Figur, Bühnenbild
Raum: Genug Platz mit Möglichkeit zum Verdunkeln für Produktion sowie Schlusspräsentation
Abschluss: Eventuell Preise oder kleine Trophäen für die prämierten Filme
Mögliche Stolpersteine sehen wir darin, dass das Projekt mit dem Umfang unseren geplanten Zeitrahmen übersteigt. Daher denken wir, dass es sinnvoll ist eine zeitlichen Rahmen für die Dauer des Videos festzulegen, beispielsweise etwa eine Minute. Weiter sehen wir momentan noch die Gefahr, dass sich die S* in einem Posten «verlieren», da es zu offen bzw. zu wenig fokussiert ist. Als letzten grossen Stolperstein sehen wir die unterschiedliche Geschwindigkeit der Lernenden. Wir können uns vorstellen, dass einige Gruppen Mühe haben überhaupt fertig zu werden, während andere bereits nach der Hälfte der Zeit ihr Video erstellt haben und mit ihrem Resultat zufrieden sind.
Vorbereitung für die Projektwoche
Deutsch: Für das flüssige Arbeiten an dem Projekt sollte bereits im Voraus zu verfilmende Geschichten erarbeitet worden sein. Wir verwenden hierzu Märchengeschichten. Vorzugsweise wurden die Geschichten, ihre Themen und Bedeutung bereits bekannt sein und im Unterricht diskutiert worden sein. So können sich die Lernenden während der Projektwoche auf die szenografische Umsetzung konzentrieren und müssen nicht noch eine Inhaltliche Auseinandersetzung behandeln.
Sie verändern ein selbst gewähltes oder von der Deutschlehrperson vorgegebenes Märchen und bringen so einen Twist mit Aktualitätsbezug hinein. Sie werden zu Autor*innen und beschäftigen sich somit mit dem Zeitgeschehen. Wir schlagen vor, dass die Deutschlehrperson verschiedene Anstösse gibt, wie die Schüler*innen das Märchen verändern könnten. Hier einige Beispiele:
Sichtwechsel: Was, wenn Rotkäppchen böse wäre und das Märchen aus Sicht des Wolfes geschrieben wäre?
Neues oder erweitertes Ende: Was, wenn eine Stiefschwester die gleiche Schuhgrösse wie Aschenputtel gehabt hätte? Was, wenn Rapunzel an Haarausfall leiden würde?
Setting wechseln: Was wäre, wenn Schneewittchen in der heutigen Zeit spielen würde? Wie würde es klingen, wenn die Bremer Stadtmusikanten auf Jugendsprache rappen würden?
Im TTG sollten bereits Figuren erarbeitet worden sein. Möglichst neutrale Figuren im selben Massstab und mit beweglichen Gelenken. Sowie eine grosse Vielfalt an Formen. Das gewährleistet ein Sammelsurium an Figuren für eine möglichst grosse Vielfalt.
Im Vordergrund stehen die Funktionen der Figuren und nicht die optischen Aspekte. Der TTG-Lehrperson ist hierbei freie Hand gegeben. Genauso auch mit dem Massstab. Wir empfehlen eine Grösse von ca. 20-30cm. Pro Gruppe sollten sicher 4 unterschiedliche Figuren vorhanden sein (pro SuS eine Figur).
Für die Projektwoche muss einiges an Material bereitstehen, welches im Vorraus organisiert werden muss. Dieses ist bei LearningView jeweils vermerkt. Viele Dokumente sind in digitaler Form direkt auf der Lernplattform hochgeladen.
Konkreter Ablauf des Medien-Informatik-Projektes:
Produktionsplanung «Lass dich verzaubern»
Übersicht der Arbeitsblöcke in Gruppenarbeit:
Wann mache ich was? Wochen-Planung erstellen
Geschichte / Storyboard erstellen / Sequenzen zeichnen
Erstellte Figuren auswählen / Szenografie bauen
Experimentieren mit Belichtung & Fotoausschnitten (Welche Wirkungen erzeugt welche Arten von Belichtung/ Bildausschnitten)
Copyright, z.B. (wann) darf ich fremde Musik für mein Projekt benutzen?
Filmen (Deadline bis Donnnerstagmittag)
Erste Sichtung des Filmes (allfällige Überarbeitung/ Re-Takes)
Kreative Reflexion (Was ging gut, ist uns das gelungen was wir und vorgenommen haben?) (Freitag)
Die erste Hälfte des ersten Vormittages soll dafür verwendet werden, die SuS in das Projekt einzustimmen und ihnen das Wochenprogramm und die einzelnen Arbeitsblöcke vorzustellen (Anhand von Beispielvideos o.Ä.). Im Anschluss sollen sie sich in den Gruppen zusammenschliessen, in welchen sie dieses Projekt durchführen wollen. Hier soll darauf geachtet werden, dass die Gruppengrössen einigermassen ausgeglichen sind. Bevor mit der praktischen Arbeit begonnen werden kann, sollen sich die Gruppen Zeit nehmen, den Prozess zu planen. Bei den Arbeitsblöcken 2.-5. kann die Reihenfolge der Bearbeitung variieren.
Für die Punkte 2.-5. stehen insgesamt vier Halbtage zur Verfügung. Deadline für die Fertigstellung dieser Blöcke ist der Mittwochmittag.
(Spätestens) Am Donnerstagvormittag wird gefilmt. So steht am Nachmittag noch Zeit zur Verfügung, sollte es Wiederaufnahmen benötigen.
Am Freitag werden noch letzte Schliffe erbracht und das Klassenzimmer für die Kinosession vorbereitet. Die Gruppen sollen am Schluss noch eine Bilanz über ihren Arbeitsprozess ziehen (Reflexion). Die Filme werden gezeigt, es erfolgen Feedbacks aus der Runde (Siehe > Evaluation). Zum Schluss findet noch ein gemeinsamer Abschluss mit einem Blitzlicht der Eindrücke über die Woche statt.
Wochenübersicht siehe Bild unten.
Evaluation der Arbeiten der Schülerinnen und Schüler im Rahmen des durchgeführten Projektes
Während der Woche sind formative Beurteilungen durch die Lehrpersonen, die die Gruppen betreuen, geplant. Wir verzichten in der geplanten Projektwoche auf eine summative Beurteilung oder auf Noten. Der Abschluss des Projekts wird in Form eines Kinonachmittags stattfinden, bei der es verschiedene Auszeichnungen geben wird. Es werden zum Beispiel ein Publikumspreis, Jurypreis, "Beste Kamera", "Beste Hauptfigur"... vergeben, die durch ein Voting der Teilnehmenden erfragt werden. Die Lernenden erhalten so ein Peerfeedback.
Auf LearningView können die SuS ihre Stimme für die verschiedenen Filmpreise abgeben. Die Lehrpersonen verkünden die Resultate und kontrollieren, ob niemand für den eigenen Film abgestimmt hat.
Am Ende des Kurses füllen alle SuS eine Selbstbeurteilung aus. Zu allen Inhalten gibt es eine kurze Frage, die zur Reflexion anleiten und den Lehrpersonen ein Feedback darüber geben, was gelernt wurde und wo eventuell noch Vertiefungsbedarf besteht.
Ausblick
Eine Woche ist sehr kurz für ein solch grosses Thema. Die Schüler*innen könnten das Thema später zum Beispiel in einer Abschlussarbeit vertiefen. Stop Motion kann in vielen Aspekten weiterentwickelt werden. In einem späteren Projekt kann man mit anderen Arten dieser Technik arbeiten (z.B. Brick Motion, Cut Out Animation, Pixilation).
4 K (Kreativität, Kommunikation, Kollaboration, kritisches Denken)
Kreativität
Die Lernenden haben in dem Unterrichtsvorhaben die Möglichkeit ihre Kreativität auszuleben. Das Erarbeiten der filmischen Umsetzung und die Inszenierung benötigt ein geplantes Vorgehen. Durch das Erproben in kleinen Vorarbeiten (z.B. Erprobungen im Bühnenbild, Kamera, etc.) wird das Kreative schaffen angeregt, damit sich aus den Experimenten ein konkretes Vorhaben herauskristallisieren kann.
Kommunikation
Die Kommunikation wird im vorliegenden Projekt eine Zentrale Rolle spielen. In einer Visuellen Umsetzung einer Geschichte steht die Kommunikation zwischen Filmemacher*in und Zuschauer*in im Vordergrund. Was will ich erzählen? Wie will ich das erzählen? Wer ist mein Zielpublikum? Grundlegende Elemente der Kommunikation werden aufgegriffen und umgesetzt. Gleichzeitig ist die Kommunikation innerhalb der Gruppen essentiell- die SuS sollen sich eine Woche mit diesem Thema auseinandersetzen und in ihren Gruppen arbeiten könnnen.
Kollaboration
Bewusst wurde im vorliegenden Projekt auf die Sozialform der Gruppenarbeit zurückgegriffen. Ein solches Projekt gelingt ohne Kollaboration nur schwer. Nicht umsonst arbeiten bei grossen Filmproduktionen etliche Menschen miteinander! Dennoch besteht die Schwierigkeit darin, sich in manchen Entscheidungen zurückzunehmen und bei anderen gezielt einzubringen. Die Lernenden lernen, gemeinsam für etwas Grösseres zu arbeiten. Hinzu kommen Teambildungsprozesse. Wer übernimmt welche Aufgaben? Wo liegen meine Stärken und Schwächen? Wo kann ich mich einbringen?
Kritisches Denken
Selbst denken, selbst handeln und selbst lernen. Gerade im SOL-Unterricht wird das kritische und eigenständige Denken gefordert. Lernende müssen sich selbstständig organisieren und sich Fragen, was sie brauchen um das Projekt erfolgreich durchzuführen. In der Gruppe müssen auch Entscheide gefällt werden und Inputs von Mitlernenden Hinterfragt werden.
SAMR
Das SAMR Modell von Puentedura (2006) kann dabei helfen, den Mehrwert moderner Technologien im Unterricht aufzuzeigen. Im Modell gehen die Stufen von der Substitution zur Augmentation über die Modification bishin zur Redefinition. Je nach Perspektive lässt sich das vorliegende Projekt unterschiedlichen Stufen zuordnen. Geht man von der Idee aus, dass es beim Projekt hauptsächlich darum geht, eine Neufassung eines Märchens zu erstellen, befinden wir uns klar auf der Ebene der Redefinition oder auch Neubelegung. Ein Auftrag, welcher auch einfach analog schriftlich oder zeichnerisch gestaltet werden könnte, wird hier mithilfe der Technologien und Sozialformen neu gedacht.
Obwohl Film und Fotografie als Medien bereits lange Zeit existieren, waren sie im Schulkontext mit grösserem Aufwand verbunden. Stop Motion Filme können natürlich auch mit analoger oder digitaler Fotografie erstellt werden. In einer Projektwoche wie der unseren müssten allerdings gewisse Posten kürzer gehalten oder ganz gestrichen werden, damit ausreichend Zeit für das Zusammenfügen der Bilder übrig bliebe. Gleichzeitig ermöglicht die Lernumgebung auf LearningView einen übersichtlichen Ort, an welchem alle notwendigen Materialien ersichtlich sind. Von dieser Perspektive her könnte das Projekt auch auf der Stufe Modification oder Änderung verortet werden. Die Arbeit mit den Tablets und der Stop Motion App hat den Vorteil gegenüber Digitalkameras, dass alle benötigten Daten auf einem Gerät sind. Die SuS benötigen keine Computer oder spezielle Geräte, die sie zuhause nicht besitzen um die Filme zu erstellen. Sie lernen wie sie mit ihren vorhandenen Geräten - Tablets oder ggf. Smartphones- selbstständig Kreatives erschaffen können.
10 Gütekriterien
Für unsere Projektwoche sind folgende Gütekriterien (nach Hilbert Meyer) besonders wichtig:
Klare Strukturierung des Unterrichts
Da die Studierenden selbstständig arbeiten, ist die sorgfältige, sinnvolle Strukturierung besonders wichtig. Dies geschieht zum Beispiel durch den klaren Aufbau auf LearningView und die Kommunikation der Lehrpersonen über den Ablauf der Woche. Bei der Strukturierung wird darauf geachtet, dass die Lernenden sich zuerst Wissen aneignen und dieses direkt an ihrem Projekt verarbeiten können.
Es wird klar kommuniziert, wer für was zuständig ist und welche Lehrperson für welchen Bereich zuständig ist. Die Lernenden sollen sich jederzeit unterstützt fühlen.
Hoher Anteil an echter Lernzeit
Da die Organisation auf LearningView bereits vor der Projektwoche stattfindet, können die Lernenden ohne grosse Probleme direkt einsteigen. Die Lernenden können möglichst lange selbst aktiv sein.
Inhaltliche Klarheit
Auch hier ist die Organisation der Lerneinheiten auf LearningView wichtig. Was erwartet wird und wie sie vorzugehen haben, wird einerseits am Einführungsmorgen erklärt, andererseits ist es jederzeit auf der Webseite festgehalten zum Nachlesen. Es wird von Beginn an klar kommuniziert, welche Erwartungen die Lehrpersonen an die Schüler*innen haben und wo sie zu welchem Zeitpunkt etwa stehen sollten.
Methodenvielfalt
Die Projektwoche ist grösstenteils als Projektarbeit geplant, welche durch Inputs und Gruppen- und Plenumsgespräche mit den Lehrpersonen ergänzt wird. Innerhalb dieser Arbeit bearbeiten die Lernenden Themen, die das Fach M&I, Deutsch, BG und TTG verbinden. Sie werden sich Theorie aneignen, aber auch gerade selbst anpacken beim Gestalten ihrer Hauptfigur, beim Schreiben des Skripts und der Filmarbeit. Die Jugendlichen üben sich in der Gruppenarbeit und übernehmen Verantwortung für ihren Beitrag an das Projekt.
Bezug zum Modullehrplan Medien und Informatik
MI.1.1 Die Schülerinnen und Schüler können sich in der physischen Umwelt sowie in medialen und virtuellen Lebensräumen orientieren und sich darin entsprechend den Gesetzen, Regeln und Wertesystemen verhalten.
In unserer Werkstatt werden die Lernenden die Gesetzlichen Grundlagen des Copyrights kennenlernen. Zudem setzen sie sich mit dem Erarbeiten eigener digitaler Inhalte (Film) mit ihren eigenen Rechten auseinander. Der Unterschied von Urheberrecht und Nutzungsrecht wird erläutert und der Umgang mit selbst erstellten medialen Inhalten wird thematisiert.
MI.1.2 Die Schülerinnen und Schüler können Medien und Medienbeiträge entschlüsseln, reflektieren und nutzen.
Der kreative Aspekt unseres Projektes knüpft an Meinungen, Erfahrungen und Vorwissen an, welches die Lernenden im täglichen Umgang mit Medieninhalten bereits mit sich bringen. Das Projekt gibt die Möglichkeit die Vorkenntnisse zu hinterfragen, zu vertiefen und praktisch anzuwenden. Durch gegenseitiges Feedback wird das Endresultat reflektiert.
MI.1.2g Die Schülerinnen und Schüler kennen grundlegende Elemente der Bild-, Film- und Fernsehsprache und können ihre Funktion und Bedeutung in einem Medienbeitrag reflektieren.
Wir setzten uns mit der Entwicklung und Umsetzung eines Stop Motion Films auseinander. Die Lernenden lernen alle grundlegenden Elemente der Filmsprache kennen und erarbeiten sich das Grundlagenwissen dazu selbstständig. Das gezielte Anwenden von Kameraeinstellungen und Bühnenbild sowie die Erstellung eines Storyboards werden geübt und im finalen Film angewendet.
MI.1.3 Die Schülerinnen und Schüler können Gedanken, Meinungen, Erfahrungen und Wissen in Medienbeiträge umsetzen und unter Einbezug der Gesetze, Regeln und Wertesysteme auch veröffentlichen.
Unser Posten Copyright beschäftigt sich direkt mit der Thematik der Veröffentlichung. Die Aufgabe "es geht Viral" nimmt Bezug auf die Veröffentlichung von selbst erstellten Medieninhalten.
MI.1.3g können mit eigenen und fremden Inhalten Medienbeiträge herstellen und berücksichtigen dabei die rechtlichen Rahmenbedingungen sowie Sicherheits- und Verhaltensregeln.
Falls die SuS beispielsweise Musik in ihr Projekt miteinfliessen lassen, müssen sie sich mit der Regelung in Bezug auf das Recht auseinandersetzen. Wir haben den Posten Copyright, in welchem der Umgang mit den rechtlichen Rahmenbedingungen erläutert wird. Ob sie in ihrem konkreten Projekt fremde Medieninhalte miteinbeziehen oder nicht ist ihnen selbst überlassen.
Zugriff LearningView
Das Herzstück unseres Projetkes ist die vorbereitete LearningView Umgebung. Als Lehrperson habt ihr die folgenden Möglichkeiten:
Ihr wollt euch unser Projekt ansehen
Hierbei benötig ihr ein Schüler*innen Account für LearningView. (Wer den PH Informatik Kurs besucht hat, sollte noch einen solchen Account haben)
Ihr meldet euch mit diesem Account an und wählt oben links das Icon an > Meine Kurse > Kurs hinzufügen. Dort gebt ihr den Projektcode: AQ5WZ4YG ein.
Nun könnt ihr sehen, wie der Kurs aus der Schüler*innenperspektive aussieht.
Ihr wollt unser Projekt für eure Klasse verwenden (und ev. bearbeiten)
Zunächst braucht ihr dafür einen Lehrpersonen Account. Dazu müsst ihr eine andere E-Mail Adresse als beim Schüler*innen Account verwenden. (Der SuS Account kann bei Bedarf auch gelöscht werden)
Anschliessend sendet ihr jemandem von unserer Gruppe (siehe oben) eine E-Mail, damit wir euch eine Kopie des Kurses senden können. (Name.nachname@stud.phbern.ch)
Vorlage: Hallo [Name], Könntest du mir bitte eine Kopie von eurem LearningView Kurs "Lass dich verzaubern" senden? Der Account läuft unter der Adresse: [email.adresse@irgendwas.ch]. Liebe Grüsse [Vorname Nachname]
Wir schicken euch die Kopie sobald wir die E-Mail erhalten haben. Anschliessend könnt ihr den Kurs benutzen und auch bei Bedarf bearbeiten. Viel Vergnügen!
Wer noch Unterstützung bei der Benutzung von LearningView braucht, findet hier eine sehr gute Anleitung.
Joel Jaggi: Ich finde eure Idee anregend und auch spannend. Die SuS können kreativ sein und ihre eigenen Ideen umsetzen. Bei euren Kompetenzen vom Modullehrplan her ist auch die Medienbildung inbegriffen, was sehr gut ist.
Dimitri Schwarzwald: Ich finde es gut, dass sich die SuS auch mit dem Thema Copyright auseinandersetzen, da das Bewusstsein für dieses Thema z.T. noch fehlt. Cool, können so viele Fächer einbezogen werden.
Darankini Jeyakumar: Ein sehr spannendes und kreatives Projekt, das viele Fächer anspricht. Mir gefällt die Fächerkombination und wie ihr das Ganze mit Medien und Informatik verbindet. Ich kann nachvollziehen, dass ihr sehr viel Wert auf das selbstgesteuerte Lernen legt. Das wird sicherlich auch ein wichtiger Punkt nach der schulischen Laufbahn sein. Ingesamt ein cooles Projekt :)