Schülerinnen und Schüler bloggen - die neue SchülerInnenzeitung!
In unserem Projekt SuS- News erstellen die Jugendlichen eine Online- Schülerzeitung, welche auf Instagram veröffentlicht wird und für alle zugänglich ist. Die Schülerinnen und Schüler wählen selbstständig die Themen für die Beiträge aus, erstellen diese in Gruppen, diskutieren die Posts während regelmässig stattfindenden Redaktionssitzungen und veröffentlichen diese Produkte anschliessend auf der Instagramseite @sus.news (=Online- Schülerzeitung). Mit diesem Projekt lernen die Jugendlichen nicht nur der ganze Ablauf des Erstellen eines "News- Beitrages", sondern auch, auf was man alles achten muss, wenn man einen Post veröffentlichen will. Sie werden mit der virtuellen Welt auf eine kreative und ziemlich selbstständige Art sensibilisiert und lernen viele interessante und neue Punkte der Social Media -Nutzung kennen.
Projektwebsite:
Teaser:
https://www.thinglink.com/scene/1315225206310043651
Konzeptpräsentation:
https://docs.google.com/presentation/d/17LJBmo7CzMoLdxPtDuHFurlwKkZqgVqQv5YKI4H06Tk/edit#slide=id.p
Testimonial - Videopräsentation des Projektes:
Instagram Porjektaccount:
https://www.instagram.com/sus.news/
Benutzername: sus.news, Passwort: SuSnews123
E-Mail:
SuSnews@gmx.ch (Passwort: SuSnews123)
Fokussierte SuS-Aktivität
Die Klasse erstellt zusammen einen Instagram - Account, auf welchem sie regelmässig aktuelle News (Schule, Politik, Umwelt, aktuelle Ereignisse - national und international) hochladen. Die Themen werden auf verschiedene Gruppen aufgeteilt und diese sind für die jeweiligen Inhalte verantwortlich. Es soll eine Art "SchülerInnen-Redaktion" entstehen, mit unterschiedlichen Aufgabenbereichen und Verantwortungsaufgaben. Dafür wird während den Schullektionen Zeit gegeben.
Zielstufe / Zielgruppe
9. Klasse Sekundarstufe
Anzahl Lektionen
Semesterprojekt
Unterrichtsformen
Projektarbeit
Anzahl benötigte Betreuer/Innen bzw. Lehrpersonen
Lehrkraft plus SuS mit Vorkenntnissen
Benötigte Infrastruktur
Smartphones (BYOD), Computer, evtl. Kamera, Bild- und Videobearbeitungsprogramm
Tags/Schlagwörter
#app, #news, #trend, #fakenews, #tutorials, #infos, #politik, #umwelt, #school, #aktuell #corona #safety
Die Idee ist, gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern eine Schülerzeitung zu erstellen, die online über Instagram zugreifbar ist. Dies ist ein Semesterprojekt, somit muss jede Woche Zeit dafür eingeplant werden. Die Klasse wird in verschiedene Gruppen aufgeteilt, die sich mit unterschiedlichen Themenbereichen auseinandersetzen, sich über diese informieren und einen kurzen Blog, ein Video, ... dazu verfassen und anschliessend auf dem Instagram - Account hochladen. Dieser Instagram - Account ist online für jede Person abrufbar (öffentlich), somit können die gesamte Schule und andere "ausserschulische" Personen die aktuellsten Informationen der Schule und allgemein der Welt verfolgen. Der Account wird von der Klasse und der Lehrperson gemeinsam verwaltet, damit jeder/ jede die Kontrolle hat, was wie und wann gepostet wird. Vor jedem Veröffentlichen würde es wie eine kleine "Redaktionssitzung" geben, in der miteinander anhand eines Kriterienrasters besprochen wird, ob man das entstandene Produkt veröffentlichen kann oder nicht . Weiter müssen die Schülerinnen und Schüler die Informationen selbst zusammensuchen. So kann man mit ihnen allgemein das Verwalten und Verwenden von Medieninhalten und Quellenangaben thematisieren und sie lernen, wie man aus fremden Inhalten unter Berücksichtigung der rechtlichen Rahmenbedingungen einen Medienbeitrag zusammenstellt. (Ebenso kann das Thema "Fake - News" angesprochen werden. Wenn die Zeit und Motivation der Schülerinnen und Schüler anhält, kann das Projekt auch auf ein Schuljahr erweitert werden.)
Die SuS sollen lernen, gewissenhaft mit sozialen Medien umzugehen. Sie sollen sich Gedanken darüber machen welche Contents unter welchen Umständen veröffentlich werden dürfen. Ausserdem sollen sie gleichzeitig lernen Medien und deren Informationen kritisch zu hinterfragen.
Zielstufe: 9. Klasse sek./real
Dauer der Unterrichtssequenz: Semesterprojekt, 1 Lektion pro Woche
Anzahl Betreuungspersonen: 1-2
Benötigte Infrastruktur: Klassenzimmer evtl. noch ein Zimmer mehr für die Gruppenteilungen
Benötigte Geräte: BYOD SuS-Handys/Smartphones, Computer/Laptops
Lektion 1: Vorstellung und Input zum Projekt - Worum geht es? Was gibt es zu tun? Welche Medien werden einbezogen? LO's werden erklärt. SuS geben eigene Inputs dazu, was sie noch ins Projekt einbringen wollen.
Lektion 2: Auftragserteilung in 5 "Expertengruppen" (Video-Team, Foto-Team, Recherche-Team, Informationsverarbeitungs-/Text-Team, Insta-Team) je 4-5 SuS pro Team. Teams wechseln alle 2 Wochen die Aufgabenbereiche. Erste Redaktionssitzung.
Die Evaluation erfolgt in regelmässigen Abständen und zwar ausschliesslich formativ. Die Schülerinnen und Schüler verfassen innerhalb von Gruppen jeweils einen Beitrag zu einem Thema (Artikel, Podcast, Video, Bild, ...), der vor dem hochladen zuerst noch besprochen wird. Diese Besprechungen kann man sich wie eine Art "Redaktionssitzung" vorstellen. Dabei stellt jede Gruppe ihr Projekt vor und die anderen (inklusive Lehrperson) bewerten mit Hilfe eines vorher ausgeteilten Kriterienraster, ob das Produkt online gestellt werden darf oder nicht. Anschliessend bekommt jede Gruppe von der Lehrperson persönlich noch ein kurzes schriftliches Feedback mit den positiven und noch zu verbesserbaren Punkten. Diese Feedbacks können dann während dem ganzen Semester umgesetzt werden. Da der Instagram - Account öffentlich zugänglich ist und alle Personen (andere Lehrpersonen, Eltern, SchülerInnen, ...) unter den jeweiligen Beiträgen etwas kommentieren können, kann dies ebenfalls eine Art Feedback von "aussen" sein, welches sich die Jugendlichen zu Herzen nehmen können (natürlich muss man schauen, dass die Rückmeldungen und Kommentare ernst gemeint und hilfreich sind). Das Ziel am Schluss ist, dass die Schülerinnen und Schüler in der Lage sind, aus Informationen, anderen öffentlichen Artikeln und Eindrücken selbstständig einen Beitrag zusammenzustellen, der alle rechtlichen Punkte berücksichtigt (Urheberrecht, Quellenangaben, Hinterlegung von Musik bei den Videos), dass sie korrekte Informationen verbreiten (Fake - News von "normalen" zu unterscheiden) und dass sie wissen, wie man mit Social Media anhand von Instagram und anderen Informationsportalen umgeht.
Die Schülerinnen und Schüler können Gedanken, Meinungen, Erfahrungen und Wissen in Medienbeiträge umsetzen und unter Einbezug der Gesetze, Regeln und Wertesysteme auch veröffentlichen.
können Medieninhalte weiterverwenden und unter Angabe der Quelle in Eigenproduktionen integrieren (z.B. Vortrag, Blog/Klassenblog).
können Medien nutzen, um ihre Gedanken und ihr Wissen vor Publikum zu präsentieren und/oder zu veröffentlichen.
können Wirkungen eigener Medienbeiträge einschätzen und bei der Produktion entsprechend berücksichtigen.
können mit eigenen und fremden Inhalten Medienbeiträge herstellen und berücksichtigen dabei die rechtlichen Rahmenbedingungen sowie Sicherheits- und Verhaltensregeln.
können allein und in Arbeitsteams mit medialen Möglichkeiten experimentieren und sich darüber austauschen.
können das Internet als Infrastruktur von seinen Diensten unterscheiden (z.B. WWW, E-Mail, Internettelefonie, Soziale Netzwerke).
können die Risiken unverschlüsselter Datenübermittlung und -speicherung abschätzen.
Hilbert Meyers Güterkriterien
1. Klare Strukturierung des Unterrichts
Dieses Kriterium ist sehr wichtig in dem Projekt. Zu Beginn sollte eine Einführungslektion statt finden, in der die LP das Projekt vorstellt, Gruppen einteilt, ihnen jeweils die Rollen vorgibt und alle wichtigen organisatorischen Dinge kommuniziert. Damit das Projekt den Vorstellungen nach abläuft, ist eine klare Strukturierung zwingend notwendig.
2. Hoher Anteil echter Lernzeit
Durch die vorher vorgestellte Planung des Projekts sollte für die SuS klar sein, wann jeweils am Projekt gearbeitet wird. Dies sollte in regelmässigen Zeitabständen entstehen, dass die Lernenden ihre erstellten Beiträge auch auf den Instagram-Account hochladen können. Wenn diese Regelmässigkeiten klar sind, dann können sich die SuS voll dem Projekt widmen und somit ist ihre Lernzeit gut eingesetzt.
3. Lernförderliches Klima
Mit Hilfe einer vorher guten Gruppenorganisation, Kommunikation der Regeln und Einhalten des Projektplanes sollte einem lernförderlichen Klima nichts im Weg stehen. Die Gruppen kann man auch separat in verschiedenen Räumen oder an verschiedenen Orten des Schulhausareals arbeiten lassen, damit die SuS sich nicht stören (Videos, Audio, … - Aufnahmen).
4. Inhaltliche Klarheit
Die Verständlichkeit der Aufgabenstellungen ist sehr wichtig in diesem Projekt. Jede der Gruppen sollte wissen, was ihr Auftrag ist, sonst kann man am Ende nichts «brauchbares» auf dem Instagram-Account hochladen. Somit muss man als LP die einzelnen «Gruppenaufträge» eventuell mehrmals erläutern, dass jede/r SuS weiss, was seine/ ihre Aufgabe ist.
5. Sinnstiftendes Kommunizieren
Mit Hilfe der regelmässig durchgeführten «Redaktionssitzungen» findet ein Kommunikationsaustausch statt, in dem sich die SuS untereinander Feedbacks geben, die LP offene Fragen und Kommentare klärt und die Beiträge der einzelnen Gruppen reflektiert und verbessert werden. Diese Sitzungen bieten auch Möglichkeit, Schritte umzuplanen, wenn man als Lehrperson plötzlich merkt, dass etwas in der Organisation nicht aufgeht, wie man es sich vorgestellt hat.
6. Methodenvielfalt
Die Methodenvielfalt ist gross während diesem Projekt. Durch die Arbeit mit den Medien bieten sich für die SuS viele Möglichkeiten ihre kreativen Gedanken auszuleben. Wegen dem ständigen Wechseln der Gruppenaufträge, muss sich auch nicht immer dieselbe Gruppe um dieselben Dinge kümmern. Es erhalten somit jede/r SuS alle Einblicke der einzelnen «Posten», bis ein Beitrag veröffentlicht werden kann. Wie die SuS ihre Beiträge verfassen und mit welchen Mitteln, ist ihnen überlassen.
7. Individuelles Fördern
Die Gruppen werden bewusst eingeteilt, dass auch die schwächeren SuS vom Projekt profitieren können. Da es ja verschiedene Posten und Aufträge und es einen regelmässigen Wechsel gibt, ist sicher für jeden Jugendlichen etwas dabei, wo er/ sie seine Stärken zeigen loder besser noch, neue Interessen (Videos schneiden, …) entdecken kann.
8. Intelligentes Üben
Als LP ist man während diesem Projekt im Hintergrund tätig. Die Aufgabe ist, den SuS Hilfestellungen zu geben, wenn sie zum Beispiel eine Schreibblockade haben, nicht weiter beim zusammenschneiden von Audios/ Videos kommen, etc. Hier ist es wichtig, dass man sich als LP in jedem Bereich gut auskennt.
9. Transparente Leistungserwartungen
Durch die regelmässigen Redaktionssitzungen bekommen die SuS immer wieder ein Feedback mit Verbesserungsmöglichkeiten zu ihrer Arbeit. Je nach Länge des Projektes kann man den SuS die Möglichkeit geben, sich bei ihren Kritikpunkten zu verbessern, indem man sie noch einmal bei einem gleichen «Posten» einteilt.
10. Vorbereitete Umgebung
Da dieses Projekt sehr medienbasiert ist, muss die entsprechende Infrastruktur funktionstüchtig vorhanden sein. Die LP muss den Computerraum der Schule vorzeitig reservieren, Tablets/ Laptops zur Verfügung stellen und ev. zusätzliche Requisiten für Fotos, Audios oder Videos besorgen. Beim Letzteren Punkt kann man die SuS miteinbeziehen, vielleicht hat jemand eine gute Fotokamera zu Hause und will sie zur Verfügung stellen.
(Quelle: Studientext «Was ist guter Unterricht?» 10 Merkmale, Meyer Hilbert, Seminar BPA – Unterrichtskonzepte, HS18)
Intrinsische und extrinsische Lernmotivation
- Intrinsische Lernmotivation
Hierbei tut man etwas aus Freude und Interesse an einer Sache. Die Innensteuerung der Motivation kommt aufgrund von relativer Neuheit, Komplexität/ Ungewissheit oder anderer Anreizen von der Person selbst aus. Dies kann man bei diesem Projekt sehr gut fördern. Die SuS haben eine relativ grosse Freiheit über den Inhalt den sie auf dem Instagram-Account hochladen wollen. Sie können über ihre Interessen schreiben, sie können miteinander einen Blog (Online-Schülerzeitung) führen, der eventuell noch sehr beliebt werden kann, weil er ja für alle Menschen öffentlich ist. Dieses «Influencer»-Feeling ist sicherlich ein Ansporn für die Jugendlichen, sich am Projekt zu beteiligen.
- Extrinsische Motivation
Die extrinsische Motivation dient «als Mittel zum Zweck». Sie wird von aussen her durch positive oder negative Verstärkungen gesteuert. Beim Projekt könnten dies zum Beispiel die Rückmeldungen auf die von den SuS-veröffentlichten Beiträgen auf Instagram sein (Kommentare, Anzahl Likes). Weiter werden die SuS durch die «Redaktionssitzungen» auch extrinsisch angespornt. Die regelmässigen Feedbacks helfen einem sehr, sich immer weiter zu entwickeln.
(Quelle: Folien «Motivation», Seminar BPA-lernpsychologische Grundlagen, FS 19)
Das Projekt ist relativ flexibel anwendbar und kann auf viele Arten erweitert werden. Es kann beispielsweise auf eine gesamte Schule erweitert werden, sodass mehrere Klassen gleichzeitig an der Schülerzeitung arbeiten. Oder das Projekt wird von einer Klasse angefangen (währen einem ganzen Semester) und dann von einer anderen Klasse übernommen (wiederum für ein ganzes Semester). Dies kann dann immer so weiter gehen. Somit kann sich die Schülerzeitung von einem Projekt zu einem fixen Medium entwickeln, das zum festen Bestandteil einer Schule wird. Ausserdem kann die Verbreitung der Informationen sich mit Entwicklungen der Technologie ebenfalls ändern, da das Projekt nicht zwingend via Instagram durchgeführt werden muss. Bestimmt tauchen in den nächsten Jahren neue Medien auf, die vermehrt von SuS benutzt werden und sich für die Informationsverbreitung der Schülerzeitung eignen werden. Es ist auch nicht auszuschließen, dass sich Instagram selbst weiterentwickelt und mit neuen Tools neue Möglichkeiten bietet.
[Task / Datum / Verantwortlich / Status / Notizen]
-Abgabe Konzept / 27.3.2020 / in Bearbeitung /
-Umsetzung Projekt / Website / 01.05.2020 / .05.2020 / in Planung / Kriterienraster: Veronika Nussbaumer, Input Urheberrecht/ Personenrecht: Nicole Schmid, Elternbrief: Abisheka Vinayagam, Anleitung Nutzung von Instagram/Erstellen von Bild- und Videomaterial: Géraldine Riedo
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Kommentare
Wir hatten das besprochen.. Warum verwenden Sie Instagram als Blogging tool? Ich dachte die Sus sollten Beiträge nicht nur in Form von Fotos verwenden.
Warum arbeiten Sie mit Photoshop und nicht mit anderen, frei zugänglichen Werkzeugen?
Achtung Personenschutz und Urheberrechte (Beim Bloggen kann es sein, dass die SuS urhebergeschützte Materialien veröffentlichen und allenfalls auch Bilder von Ihnen,
Weiter ausbauen bevor Konzept angenommen wird
Kommentar Nicolai Lacher
Ich finde euer Projekt grundsätzlich eine sehr gute Idee! Es knüpft an die Lebenswelt der Jugendlichen an und hilft ihnen, sich in der heutigen Medienwelt zurecht zu finden.
Auch gefällt mir der "Wettbewerb-Gedanke", dass alle SuS-Gruppen ihren Beitrag vorstellen müssen und dann jeweils ein Beitrag bestimmt wird, welcher veröffentlicht werden darf. Das bereitet SuS, welche nach der obligatorischen Schulzeit in eine Lehre starten, auf allfällige Projekte in der Arbeitswelt vor.
Ich denke es ist wichtig, dass ihr euch noch genauer überlegt, welche Inhalte wie benutzt werden dürfen betreffend Urheberrechte. Zudem bin ich mir nicht ganz sicher, ob Instagram die geeignete App für diese Art von Projekt ist. Ich könnte mir vorstellen, dass z.B. eine Internetseite und als Ergänzung ein Instagram-Kanal besser funktionieren würden. Allein mit Instagram könnte es auch schwieriger werden mit gewissen Inhalten.
Grundsätzlich gefällt mir die Idee aber sehr!