P33 FS21
Deborah Hirschi, Mara Spicher, Mirko Tamò, Sophie Weiland
Deborah Hirschi, Mara Spicher, Mirko Tamò, Sophie Weiland
Poster: https://www.thinglink.com/scene/1452670145146126337
Testimonial: https://vimeo.com/557553107
In unserem Projekt lernen die Schülerinnen und Schüler einiges zum Thema Food Waste. Sie erstellen selbständig ein Rezeptvideo zu abgelaufenen oder nicht mehr frischen Lebensmitteln und liefern Hintergrundinformationen, wie man die Food Waste Problematik verringern kann. Sie lernen dadurch, ihr eigenes Konsumverhalten zu reflektieren. Insgesamt beansprucht das Projekt 12 Lektionen. Die SuS erreichen diverse Lernziele, unter anderem Videobearbeitungskompetenzen und das Erstellen einer Website.
Link zur erstellen Webseite inklusive Passwort
https://love-food-hate-waste.jimdosite.com
Fokussierte SuS-Aktivität
Erstellen einer übersichtlichen Webseite mit selbst erstellten Kochvideos zur Thematik Foodwaste.
Zielstufe / Zielgruppe
8. Klasse Sek/Real
Anzahl Lektionen
12
Unterrichtsformen
Fächerübergreifende Projektarbeit (WAH, MI)
Anzahl benötigte Betreuer/Innen bzw. Lehrpersonen
1 Lehrkraft
Benötigte Infrastruktur
pro Gruppe (4 SuS) mindestens ein Apple-Gerät (iPhone, iPad, MacBook, ...). Alternativ können auch Android-Geräte verwendet werden. Dann müssten bei der Videobearbeitung aber die alternativen Anleitungen verwendet werden.
Tags/Schlagwörter
#tutorial #foodwaste #antifoodwaste #verwendenstattverschwenden
Das fächerübergreifende Projekt hat das Ziel, Rezeptideen aufzuzeigen, welche dem Food-Waste entgegenwirken sollen. Die Idee ist, dass die Schülerinnen und Schüler in Gruppen Videos zu Rezepten erstellen, welche aus übrigen Lebensmitteln einfach erstellt werden. Ausserdem erläutern sie in ihren Videos, unter welchen Bedingungen bereits abgelaufene Lebensmittel noch verwendet werden können. Die Videos werden auf einer gemeinsamen Webseite (von der LP Grundstruktur zur Verfügung gestellt) hochgeladen. Daher sollten die Videos auch einheitlich erscheinen, weshalb sich in der Klasse auf ein Template geeinigt wird. Die Videos werden alle mit iMovie bearbeitet, wozu die LP noch einen Input gibt.
Die SuS erstellen Videos von Rezepten, die mit übrigen Lebensmitteln gemacht werden können. Dies kann beispielsweise ein Rezept zu Fried Rice mit übrigem Reis sein. Sie bauen im Video "Lernsequenzen" ein. Das heisst, sie erläutern, unter welchen Bedingungen der Reis gut noch verwendet werden kann. Die SuS schneiden und bearbeiten die Videos so, dass die Theorieinputs gut verstanden werden und eventuell die wichtigsten Punkte schriftlich festgehalten werden. Damit die SuS in der Lage sind, die Videos professionell zu bearbeiten, wird in der Unterrichtseinheit ein Theorieinput von der LP geliefert (Thema: Videos aufnehmen, schneiden, bearbeiten).
Lernziele und erhoffter pädagogischer Wert der eingesetzten Medien
Die SuS können differenzierte Entscheidungen zum Thema Lebensmittelkonsum und -verbrauch treffen.
Die SuS können anhand von Kriterien entscheiden, ob ein Lebensmittel noch weiterverwendet werden kann.
Die SuS können ein Drehbuch erstellen und die verschiedenen Videosequenzen sinnvoll inszenieren und aufnehmen.
Die SuS können mit Hilfe von iMovie ein Video bearbeiten und schneiden.
Um diese Lernziele zu erreichen, werden verschiedene Medien eingesetzt. Damit die SuS einheitliche Videos drehen können wird auf ein einheitliches Template zurückgegriffen. Damit haben die SuS in diesem Bereich eine Struktur, an welcher sie sich orientieren können. Ausserdem wird zur Videobearbeitung das Programm iMovie benutzt. Durch die Lehrperson kriegen die SuS einen theoretischen Input und haben anschliessend Zeit durch ausprobieren das Programm kennenzulernen und ihr Video zu schneiden/bearbeiten. Zum Schluss laden die SuS ihr Video auf die gemeinsame Website hoch und lernen dadurch auch die Grundstruktur einer Website kennen.
Die SuS erhalten durch die eingesetzen Medien einen Einblick in die Videoherstellung. Sie können sich nun besser vorstellen, was hinter den Youtube-Videos steckt, die sehr oft konsumieren. Weiter bekommen sie eine Vorstellung davon, wie eine Website aufgebaut ist und wie diese bearbeitet werden kann.
Rahmenbedingungen des Unterrichtsprojektes
Die Zielstufe ist eine 8. Klasse. Das Niveau spielt keine Rolle. Die SuS arbeiten in kleinen Gruppen an diesem Projekt.
Die Unterrichtssequenz dauert 12 Lektionen. Dabei werden 5 im WAH durchgeführt und 7 im Fach MI. Die Unterrichtssequenz kann mit einer Lehrperson durchgeführt werden. Falls die Lehrperson nicht beide Fächer unterrichtet, braucht es eine Zusammenarbeit zwischen diesen zwei Lehrpersonen.
Um die Videos zu drehen, braucht es eine Schulküche, da die SuS Rezeptvideos erstellen. Ausserdem ist es von Vorteil, wenn geeignetes Videomaterial zur Verfügung gestellt werden kann. Falls dies nicht vorhanden ist, kann die Unterrichtseinheit auch gut mit dem Handy durchgeführt werden. Ausserdem müssen auch die benötigten Lebensmittel für die Rezeptvideos beschafft werden.
Konkreter Ablauf des Medien- Informatik-Projektes
Einstieg in das Thema Foodwaste (Infos, Lebensmitteltest, Vorbereitung Nahrungszubereitung) Erklärung des Projekts, (WAH)
Einstieg in die Arbeit mit iMovie, Kennenlernen des Programms (MUI)
Kennenlernen von Foodwaste-Rezepten, Planung und Durchführung der Nahrungszubereitung mit Zutaten aus dem Kühlschrank/der Vorratskammer (WAH)
Auseinandersetzung mit der Templategestaltung, anschliessend Einigung auf ein Template (Abstimmung) (MUI)
Filmen der Zubereitung des vorbereiteten Rezepts (WAH)
Einstieg Webseitengestaltung, Beginn Webseitengestaltung (MUI)
Präsentation der Videos auf der Webseite (MUI)
Evaluation der Arbeiten der Schülerinnen und Schüler im Rahmen des durchgeführten Projektes
Formativ:
Die SuS geben sich regelmässig Peerfeedback. So soll das gegenseitige Helfen gefördert werden, das Vorwissen von einzelnen SuS kann genutzt werden. Die SuS tragen ihre Fortschritte in ein Padlet ein. Gleichzeitig beobachtet die Lehrperson den Prozess und macht sich Notizen.
Summativ:
Vor Beginn der Einheit, wird den SuS ein Kriterienraster vorgelegt, auf dem die Erwartungen der Lehrperson zu erkennen sind. Hierzu zählen sowohl Fortschritte in der eigentlichen Arbeit, z.B. der Webseite, als auch im Arbeits- und Sozialverhalten.
Am Ende der Einheit findet ein Gespräch mit der Lehrperson statt, in dem sowohl die Sicht der SuS als auch der Lehrperson mit einfliessen. Die neu erlernten Fähigkeiten eignen sich, um sie in einem weiteren Projekt (zu einem anderen Thema) anzuwenden und zu vertiefen.
Bezug zum Modullehrplan Medien und Informatik
Im Rahmen des Projektes werden folgende Kompetenzen aus dem Modullehrplan Medien und Informatik bearbeitet:
Teil Medien:
MI.1.3.f) Die SuS können Medien nutzen, um ihre Gedanken und ihr Wissen vor Publikum zu präsentieren und/oder zu veröffentlichen.
MI.1.3.g) Die SuS können eigene und fremde Medienbeiträge herstellen und berücksichtigen dabei die rechtlichen Rahmenbedingungen sowie Sicherheits- und Verhaltensregeln.
MI.1.4.d) Die SuS können Medien gezielt für kooperatives Lernen nutzen.
MI.1.4.f) Die SuS können kooperative Werkzeuge anpassen und für gemeinsames Arbeiten, Meinungsaustausch, Kommunikation sowie zum Publizieren einsetzen (z.B. Blog, Wiki)
Teil Informatik:
MI.2.1.f) die SuS erkennen und verwenden Baum- und Netzstrukturen (Website).
MI.2.1.h) die SuS können Dokumente so ablegen, dass auch andere sie wieder finden.
MI.2.3.g) die SuS können bei Problemen mit Geräten und Programmen (Videobearbeitungsprogramm) Lösungsstrategien anwenden (Recherche mit verfügbarem Material).
Aus dem Fachlehrplan WAH werden folgende Kompetenzen bearbeitet:
WAH.3.2.c) Die SuS können anhand des Produktlebenszyklus von Gütern aufzeigen, welche ökonomischen, ökologischen und sozialen Überlegungen in Konsumentscheidungen einfliessen.
WAH.4.3.b) Die SuS können Informationen aus Lebensmittelkennzeichnungen erschliessen und das Angebot hinsichtlich unterschiedlicher Aspekte beurteilen (Haltbarkeit).
WAH.4.4.e) Die SuS können Mahlzeiten situationsangepasst planen und zubereiten (vorhandene Lebensmittel verwerten).
Insbesondere bei der Kompetenz WAH.3.2.c wird der Querverweis zum Grundlagenteil "Bildung für Nachhaltige Entwicklung" gemacht. Dort wird insbesondere der Teil "Natürliche Umwelt und Ressourcen" bearbeitet.
Theoriebezug
Theorie Foodwaste:
Die Webseite Foodwaste.ch gibt sehr gute Inputs zum Einstig in der Thematik Food Waste. Auf dieser Webseite stehen nicht nur Erklärungen zur Foodwaste-Problematik, sondern auch Massnahmen, die gegen das Food Waste ergriffen werden können. Es sind auch kleine Hinweise zur Verlängerung der Haltbarkeit der Produkten aufgelistet.
Die Webeite Savefood.ch bietet sehr gute Unterrichtmaterialien für die Schule. Dies sind fixfertige Materialien, die heruntergeladen werden können. Es gibt zum Beispiel auch ein Suchsystem, bei welchem man die vorhandenen Lebensmittel eingeben kann und die Webseite dann die passenden Rezepte vorschlägt.
Theorie und Praxistipps für Lehrpersonen zur Videoprojekte:
Cornelsen.de gibt gute Praxistipp. Diese könnten gebraucht werden, um sich Gedanken zu machen vor dem Einstieg in der Einheit: Schüler erstellen Erklärvideos: drei Praxistipps.
Theorie Medienbildung:
Theorie zur Herstellung von Drehbücher:
Es sind sehr viele Tutorial Videos die auf YouTube (Bsp. ShortCuts) zu finden sind und einem Einstig in der Herstellung von Drehbücher erleichtern kann. Die wenige sind aber zur SuS gerichtet, dazu ist aber auf der Webseite der Medienkompetentzrahmen NRW ein Lernmodul "ERSTELLE DEIN EIGENES DREHBUCH FÜR EIN KLEINES VIDEO!" vorhanden das sehr gute Einblicke in der Thematik gibt und auch verschiedene Unterrichtmaterialen die gebraucht werden können.
Theorie zur Gebrauch von IMovie:
Kurze Einleitungsvideo für das Gebrauch von können auf die Webseite IpadSchule.ch nachgeschaut.
Theorie zur Videoaufnahme und Videodrehung:
Gute Hinweise zur Drehung von Video sind auf der Webseite Planet-Schule.de mit angehängte Arbeitsblättern zu finden. Auch auf br.de sind verschiedene Lernmaterialen vorhanden die zur Videoherstellung helfen können.
Ausblick
Das Projekt schliesst sich am Ender der Einheit mit der Publikation der Videos auf der Webseite. Obwohl das Projekt abgeschlossen werden könnte, wären verschiedene Erweiterungen noch möglich und sinvoll. Zum Beispiel lasst sich die Webseite mit Fotos und Texten ergänzen, diese erweitern die Inhalte der Webseite und reichen das Design des Projektes.
Es wäre durchaus möglich das Unterrichtsprojekt zu einem weiteren Fach zu erweiteren. Man könnte im Französisch- oder Englischunterricht versuchen Untertiteln zu erstellen, so dass die Video in mehreren Sprachregionen angeschaut werden könnten.
Unsere Hoffnung ist dass im Zukunft Foodwaste, durch bessere Bewusstsein, immer weniger ein Problem sein wird und somit ein solchen Projekt nicht mehr nötig sein werden. Sollte das kurz-mittelfristig nicht den Fall sein, dann wäre durchhaus auch Möglich und Denkbar das Projekte mit Hilfe neue Technologien och zu ergäzen. Virtual Realty wäre zum Beispiel eine solche Möglichkeitet, die Rezepten könnten somit nachgeschaut als man in der Kuche wäre.
Unseren Zeitplan halten wir in einem Google-Docs fest, damit die Änderungen laufend dokumentiert werden und somit für die Reflexion im Switch-Portfolio verwendet werden können. Die Hintergrundfarbe wird grün, sobald der betreffende Schritt erledigt ist.
Feedback
Ich finde eure Idee wirklich toll. Viel zu viel wird dieser Aspekt im WAH-Unterricht vernachlässigt, weshalb eine Behandlung dieses Themas in Verbindung mit dem Fach Medien und Informatik sicherlich gewinnerbringend ist.
Eure Kompetenzen sind slebsterklärend ung gut gewählt, weshalb unter anderem auch der Alltagsbezug für die Schülerinnen und Schüler vorhanden ist. Die Jugendlichen selbst realisieren diese Problematik zum Teil noch gar nicht, werden aber beim zukünftigen Konsum unter Umständen darauf achten. :)
Noch als kleinen Tipp, vielleicht möchtet ihr irgendwo noch einen Verweis auf Apps gegen Foodwaste einbauen, ich kann euch sehr die App "TooGoodToGo" empfehlen!
(Sarah Kä.)
Feedback von K. Besançon
Ich musste einfach auf eure Projektidee klicken, denn dieses Thema ist äusserst wichtig heutzutage. Ich bin begeisterst von eurem Konzept. Es ist detailliert beschrieben und kann im WAH-Unterricht meines Erachtens mit einer Willigen Lehrperson auf jeden Fall umgesetzt werden.
Eine kleine Hürde die ich sehe, ist die der Verwendung abgelaufener Lebensmittel. Ich habe per se kein Problem damit, könnte mir aber gut vorstellen das ich evtl. bei den Eltern oder dem Gesundheitsamt damit aneckt. Wenn ihr eure Idee jedoch verteidigen könnt sehe ich keine Probleme.
Wirklich tolles Konzept! :)
Feedback von J. Rothman
Stärken
Das Beispielvideo ist kreative gemacht: die Idee, die Gesichter der Darsteller niemals zu zeigen, könnte den Schülern helfen, mögliches Lampenfieber zu überwinden. Das Testimonial Video ist sehr überzeugend. Die Unterrichtsplanungen sind extrem ausführlich und hilfreich. Sie geben genau an, an welchen Kompetenzen gearbeitet wird, welche Learning Outcomes erreicht werden sollten und wie die Lektion gegliedert wird. Die Website ist optisch schön. Der Abschnitt “Theoriebezug” der Website gibt viele interessante Ressourcen an.
Schwächen
Für mich ist die “Food Waste Rezepte” Seite ihrer Website etwas verwirrend. Ihr Beispielvideo ist ganz klar aber die anderen Bilder bzw. Rezepte sind nur statisch – ist das so gewollt? Oder fehlen die Links zu den entsprechenden Rezepten? Das Projekt ist sehr umfangreich und beinhaltet mehrere Themen und Fächer: MI, WAH, Foodwaste, das Internet, ein Videodreh und das Erstellen eines Drehbuchs sowie einer Website. Das ganze Projekt ist sehr anspruchsvoll und arbeitsintensiv und könnte junge, unerfahrende Lehrpersonen überfordern.
Vorschläge
Die Website richtet sich hauptsächlich an Lehrpersonen. Den Bereich “Informationen für Schüler” finde ich nicht sehr ausführlich. Man könnte zum Beispiel einen Abschnitt mit Links zum iMovie Video Tutorial hinzufügen. Wegen der Komplexität des Projekts, zusätzliche Zeit (z.B. 1 Lektion) einrechnen. Eine Projektübersicht erstellen damit beide Lehrpersonen (MI und WAH) das Projekt verfolgen und anpassen können.