P20 HS22
Interaktiver Zeitstrahl des Zweiten Weltkriegs
Rahel Freund, Silvan Zünd, Joel Jaggi, Lena von Niederhäusern
Rahel Freund, Silvan Zünd, Joel Jaggi, Lena von Niederhäusern
Unser Unterricht findet fächerübergreifend zwischen Medien & Informatik und RZG statt. Die Schüler*innen befassen sich mit dem Oberthema des Zweiten Weltkrieges und setzen sich vertieft mit entsprechenden Unterthemen auseinander. Als Ergebnissicherung zu diesen Unterthemen stellen die Schüler*innen einen eigenen Zeitstrahl aus verschiedenen medialen Beiträgen zusammen. Der fertige Zeitstrahl wird anschliessend auf einer Webseite abgebildet und die Schüler*innen sollten damit einen allgemeinen Überblick über die wichtigen Eckdaten des Weltkrieges erhalten. Die Schüler*innen arbeiten in einer Gruppe zusammen und organisieren sich grundsätzlich innerhalb der Gruppe selbst. Schritt für Schritt werden die Schüler*innen auf LearningView mittels verschiedener Meilensteine angeleitet, wie sie vorgehen müssen. Am Ende einer Doppellektion wird zur Evaluation in der Gruppe zusammen ein Lernjournal ausgefüllt, welches die Zusammenarbeit und die Ergebnisse dokumentiert. Die Lehrperson nimmt anfangs eine Instruktionsrolle ein, später fungiert sie als Coach und Ansprechperson bei Unklarheiten. Die Schüler*innen lernen den Umgang mit verschiedenen Medienbeiträgen kennen, diese gezielt zu nutzen und dabei auch rechtliche Sicherheits- und Verhaltensregeln zu berücksichtigen. Zudem lernen die Schüler*innen die einzelnen Inhalte sinnvoll zu strukturieren und nachvollziehbar zu gestalten.
Link zur erstellen Webseite inklusive Passwort
Webseite "RZG Unterrichtsidee"
Webseite "Interaktiver Zeitstrahl Zusammenstellung"
Fokussierte SuS-Aktivität
Erstellen von digitalen Beiträgen (Dokumente, Schreibdateien, Videos, Audiodateien) zum Zeitstrahl, ablegen und wiederfinden von digitalen Medien, kollaboratives arbeiten.
Zielstufe / Zielgruppe
9. Klasse Sek/ Real
Anzahl Lektionen
6 Wochen à 3 Lektionen = 18 Lektionen
Unterrichtsformen
Projektarbeit
Anzahl benötigte Betreuer/Innen bzw. Lehrpersonen
Klassenlehrperson, evtl. zusätzliche Lehrperson zur Unterstützung oder eine Informatiklehrperson
Benötigte Infrastruktur
Smartphone, Tablet, Laptop oder Computer (ein digitales Gerät pro Schüler*in), Learning view, analoges Recherchematerial (Schulbücher usw.), Notizmaterial.
Tags/Schlagwörter
#zeitstrahl , #zweiterweltkrieg, #geschichte, #gruppenarbeit, #schule, #informatikunterricht, #mediennutzung
Unser Projekt umfasst eine Zeitstrahlarbeit im Fachbereich RZG. Dafür werden in einer Klasse autonome Gruppen von vier Schüler*innen gebildet, welche einen Zeitstrahl zu einem gewissen Themenbereich des Zweiten Weltkriegs erstellen. Die entstandenen Zeitstrahle werden nachher in ein bestehendes Gerüst integriert und somit zusammengefügt. Damit sollen wichtige Daten des Zweiten Weltkrieges veranschaulicht und zeitlich richtig eingeordnet werden können. Das Oberthema "Der Zweite Weltkrieg" ist vorgegeben durch die Lehrperson und die Unterthemen werden den einzelnen Gruppen zugeteilt. Das Unterstützungsmaterial wird digital bereitgestellt. Die Gruppen führen fortlaufend ein gemeinsames Lernjournal, in welchem die Fortschritte dokumentiert werden und der Lehrperson zur späteren Beurteilung des Projektes hilft.
Die Schüler*innen setzen sich aktiv mit der Thematik des Zweiten Weltkriegs auseinander. Damit dies möglich ist, arbeiten die Gruppen in der Phase der Recherche mit vielseitigen Medien: Laptops, Internetbeiträge, Schulbibliothek, Lehrmittel Geschichte sowie von der Lehrperson zur Verfügung gestellte analoge Medien. Die Ergebnisse der Recherche werden als Zeitstrahlbeiträge auf dem digital erstellten Zeitstrahl gesichert. Durch diese intensive Verarbeitung und Befassung der Themen versprechen wir uns Klarheit zu den einzelnen Ereignissen in der Geschichte des Zweiten Weltkrieges. Die wichtigsten Medien, welche die Schüler*innen in unserer Projektarbeit benutzen, sind folglich aufgelistet:
· LearningView (Anleitungen)
· Google docs (Themenzuteilung)
· Padlet (Mindmap)
· Sutori (Tool für den Zeitstrahl)
· One Drive (kooperatives Arbeiten)
· Webseiten (Einbetten der Zeitstrahle)
Beim Verfassen der Zeitstrahlbeiträge befassen sich die Schüler*innen weiter mit vielfältigen Medien. Sie erstellen PowerPoint-Präsentationen, digitale Mindmaps oder Concept Maps, Texte, Steckbriefe, Audios, Videos, Screencasts, Graphiken oder Bilder zur Darstellung der historischen Ereignisse. Der finale Zeitstrahl sollte damit möglichst multimedial und kreativ ausfallen. Durch das abschliessende Veröffentlichen einzelnen Zeitstrahle entsteht ein übersichtliches Produkt der Projektarbeit. Die Weiterarbeit und -verwendung des Produktes ist dabei nicht ausgeschlossen.
Uns ist es aber auch wichtig, dass die Schüler*innen nebst den fachlichen Kompetenzen im Unterrichtsfach RZG, auch überfachliche Kompetenzen einsetzen und erwerben müssen. Da das Projekt in Gruppen durchgeführt wird, ist es sehr zentral, dass die Schüler*innen in einer Gruppe zusammenarbeiten können. Das aktive Zuhören, Meinungen anderer respektieren sowie auch Kompromisse eingehen, gehören dazu. Zudem ist es wichtig, dass sie sich untereinander organisieren können und sich auch gegenseitig unterstützen. Gerade Schüler*innen, die bereits viel Wissen haben in der Geschichte oder auch gute Kenntnisse in Informatik und Medien besitzen, sollen weniger geübte Schüler*innen aus der Gruppe miteinbeziehen und unterstützen. Schliesslich sollten kleinere Probleme in den Gruppen selbst gelöst und die Lehrperson nur bei grösseren Unsicherheiten hinzugezogen werden. Weiter besteht die Kooperation auch aus einem gemeinsam geführten Lernjournal, wo die Gruppe sich selbst einschätzen und schliesslich reflektieren muss. Das regelmässige Festhalten von Lernschritten, Schwierigkeiten und Lösungsansätzen hilft, das Vorgehen festzuhalten und für eine spätere Verwendung zu evaluieren.
In unserem Projekt werden nicht nur personale und soziale Kompetenzen gefragt, sondern auch die methodischen Kompetenzen werden gefördert. Die Schüler*innen müssen zu ihrem Thema verschiedenen Quellen suchen. Einerseits handelt es sich um die Suche im Internet nach Texten oder Videos, andererseits um das Ausschauhalten in Büchern nach Grafiken und Berichten von dieser Zeit. Sie sollen also in der Lage sein, verschiedene Informationen abzuwägen, zu strukturieren und schliesslich chronologisch auf einem Zeitstrahl zusammenzustellen. Gerade bei der Recherche und dem Erstellen der Zeitstrahlbeiträge ist eine regelmässige Kommunikation wichtig, damit sich die Themen nicht überschneiden, sondern ergänzen. Es können auch Zusammenhänge mit anderen Themen dargestellt werden und somit das vernetzte Denken anregen.
Zum Mehrwert, welcher sich aus dem Einsatz der digitalen Medien ableiten lässt, sollte folgendes Zitat der Theodor-Storm-Schule (2018) hervorgehoben werden:
“Medien sind […] einfach Werkzeuge des Unterrichts. Mit Medien kann man nur Dinge einfacher oder schneller machen oder in größere Zusammenhänge stellen, einfacher miteinander verknüpfen. In dem Sinne benutzen wir unsere digitalen Werkzeuge wie alle anderen Unterrichtsinstrumentarien auch.”
Medien stellen also lediglich Werkzeuge dar, welche dem Erreichen von definierten Zielen dienen. Folglich werden zuerst die Unterrichtsziele festgelegt und anschliessend beginnt die Suche nach passenden Medien (und Methoden), die zu einer effizienten Arbeitsweise und damit zum Erreichen der Ziele führen. Der Mehrwert ergibt sich nicht nur daraus, dass die Ziele schneller, besser oder einfacher erreicht werden können, sondern auch darin, als konstituierende Formen die Zieldimension des Unterrichts zu erweitern. In unserem Projekt versuchten wir so viel wie möglich, digitale Werkzeuge einzusetzen. Wir verwendeten Padlets zur kooperativen Erstellung von Mindmaps, Classroom screen zur digitalen und zufälligen Gruppenbildung oder Learning view zur Darstellung der Arbeitsschritte anstelle von analogen Anleitungen. Diese Werkzeuge sind Mittel, die der Lehrperson und den Schüler*innen die Arbeit erleichtern sollten. Zudem wurde wie oben beschrieben, die Zieldimensionen des Unterrichts signifikant erweitert: wie hätte ohne die aufgeführten Medien ein Zeitstrahl, welcher Videos, Audios, Mindmaps, Power Point Präsentationen oder Graphiken erstellt und vereint werden können? Wir sind deshalb davon überzeugt, dass der Mediengebrauch in unserem Projekt durchaus einen Mehrwert erzeugt.
Im Rahmen unseres Projektes sollen die Schüler*innen einer Klasse im 3. Zyklus einen interaktiven Zeitstrahl zum 2. Weltkrieg erstellen. Unsere Zielstufe ist eine 9. Real- oder Sekundarklasse im Quartal 1. Die Schüler*innen bearbeiten in 4er Gruppen ein ihnen zugeteiltes Thema des 2. Weltkrieges.
Der zeitliche Rahmen kann je nach Klasse oder Ausführlichkeit des Projektes sehr variabel sein. Angedacht wären aber 6 Schulwochen à 4 Lektionen, da die Arbeit lediglich als Verarbeitung der Inhalte des Zweiten Weltkrieges dient. So kann unsere Projektarbeit gut in ein gewöhnliches Unterrichtssetting integriert werden.
Bezüglich der Infrastruktur benötigen die Schüler*innen jeweils ein eigenes digitales Gerät zur Recherche. Dieses kann je nach Verfügbarkeiten von zu Hause mitgebracht, aber auch von der Schule bereitgestellt werden (Schulinterne Ausrüstung beachten). Konkret können so Laptops, Tablets oder auch Smartphones benutzt werden. Dazu braucht es aber eine Absprache mit Eltern und Schulleitung. Pro Gruppe hat jeweils ein Gerät Zugriff auf den Zeitstrahl. Wir stellen uns die interaktive Arbeit am Zeitstrahl so vor, dass jede Gruppe eine Gmail-Adresse erhält und so auf den Zeitstrahl zugreifen kann. Damit können erhöhte Kosten durch mehrere Accounts auf einem interaktiven Tool umgangen werden. Die Gruppenmitglieder können jeweils abwechselnd fertige Beiträge zum Zeitstrahl hochladen. Als Recherchematerial für die Gruppen können sowohl digitale (z.B. Webseiten, digital B wie auch analoge (z.B. Schulbücher/ von der Lehrperson bereitgestellte Materialien/ Schulbibliothek) Medien verwendet werden.
Folgende Tools haben wir für einen interaktiven Zeitstrahl untersucht:
Best Free Timeline Software: https://research.com/software/best-free-timeline-maker-tools
In unsere Top 4 haben es Vuisme, Sutori, Timeline JS und Timeline Maker geschafft
Da die Gruppen jeweils autonom arbeiten und die Lehrperson die Zwischenschritte online überprüfen kann, sind nicht mehr als zwei Betreuungspersonen nötig. Lediglich die Feedback-Abgabe und die Unterstützung während der Projektarbeit kann einen Mehraufwand verursachen. Deswegen ist eine zweite Lehrperson im Klassenzimmer wünschenswert. Auch eine Informatiklehrperson ist wünschenswert, um bei technischen Problemen aushelfen zu können.
Da die Kleingruppen nach den beiden Einführungslektionen hauptsächlich autonom arbeiten, wird das Arbeitstempo divergieren und die Schüler*innen werden bestimmte Unterrichtsschritte unterschiedlich schnell bearbeiten/ abschließen. Unser Projekt kann sowohl parallel zum Thema des Zweiten Weltkrieges wie auch nachträglich zur Verarbeitung durchgeführt werden. Eine Grobe Lektionsplanung sieht folgendermaßen aus:
Lektion 1: In der ersten Lektion erhalten die Schüler*innen einen Überblick und genaue Erklärungen der Lehrperson. Gleichzeitig werden Lernziele und Beurteilungskriterien kommuniziert sowie die Gruppen gebildet. Exemplarisch stellt die Lehrperson mit der Klasse in analoger Arbeitsweise einen Beispielzeitstrahl an der Wandtafel zusammen.
Arbeitsform: Klassenarbeit im Plenum, Input der Lehrperson
Medien: Wandtafel, PC-Lehrperson, Beamer
Lektion 2: Die Gruppen wählen nun ein Unterthema des Zweiten Weltkrieges aus. Folgende Themen werden zur Verfügung gestellt (die mit * müssen zwingend genommen werden):
· Japan
· Hitler *
· Anschläge auf Hitler
· Nationalsozialismus*
· Sowjetunion*
· Verträge und Konferenzen
· Gründe die zum Krieg führten
· Kriegsbündnisse
· USA*
· Schoah*
· Frankreich vs. Deutschland
· Einsatz und Evolution von Kriegswaffen
Sind Gruppen und Thema festgelegt, stellt die Lehrperson ihrer Klasse die Plattform LearningView vor. Nachdem sich auch die Gruppen einen Überblick verschafft haben, folgen sie den Anleitungen auf LearningView. Dort sind die Arbeitsschritte und die Vorgehensweise aufgeführt.
Arbeitsform: Plenum, Gruppenarbeit
Medien: digitale Geräte zur Sichtung von LearningView und Themenrecherche, Google-Docs zur Eintragung der Gruppen auf LearningView.
Lektion 3+4: Die Gruppe stellt Recherche zu ihrem Oberthema an und wählt ihre Beiträge dazu aus. Dafür erstellen sie ein digitales Mindmap (Padlet). Weiter wird in der Gruppe ein Konzept erstellt, welches im Lernjournal festgehalten wird. Arbeitsform: Gruppenarbeit, LP als unterstützende Instanz
Medien: persönliche Geräte/ Geräte der Schule zur Recherche, digital und analog bereitgestellte Materialien, Nachschlagewerke, Schulbibliothek
Lektion 5+6: Die SuS rekapitulieren ihr Konzept und beginnen mit der individuellen Arbeit. Sie erstellen ihre Zeitstrahlbeiträge, welche jeweils in dem selbst erstellten und geteilten Gruppenordner auf One Drive zwischengespeichert wird.
Arbeitsform: Gruppenarbeit, LP als unterstützende Instanz
Medien: persönliche Geräte/ Geräte der Schule zur Recherche, digital und analog bereitgestellte Materialien, Nachschlagewerke
Lektionen 7+8
Individuelle Arbeit an den Zeitstrahbeiträgen. Recherche mit den zur Verfügung gestellten Medien, Ausfüllen des Lernjournales am Ende der Sequenz
Arbeitsform: Einzelarbeit/ Gruppenarbeit, LP als unterstützende Instanz
Medien: persönliche Geräte/ Geräte der Schule zur Recherche, digital und analog bereitgestellte Materialien, Nachschlagewerke
Lektionen 9+10: Kurzpräsentation der Gruppen mit ihren jeweiligen Unterthemen. Darin präsentieren die Gruppen ihre bisherige Arbeit im Plenum und erhalten Feedback von ihren Klassenkameraden.
Arbeitsform: Präsentationen im Plenum
Medien: PC und Beamer zur Präsentation, analoges Schreibmaterial zur Feedbackerteilung
Lektionen 10-16: Verarbeitung der Rückmeldungen und Verbesserungsvorschläge sowie Fertigstellung der gruppeninternen Arbeit.
Arbeitsform: Gruppenarbeit, LP als unterstützende Instanz
Medien: persönliche Geräte/ Geräte der Schule zur Recherche, digital und analog bereitgestellte Materialien, Nachschlagewerke
Lektion 17+18: Die Lehrperson stellt der Klasse das online-Tool Sutori vor. Hochladen der fertigen Gruppenarbeiten auf LearningView, Zusammenstellen der Arbeiten zu einem grossen Zeitstrahl durch die Lehrperson. Ausfüllen der Individuelle Reflexion und Selbstbeurteilung.
Arbeitsform: Gruppenarbeit/ Plenum
Medien: persönliche Geräte/ Geräte der Schule, Sutori, Reflexions- und Selbstbeurteilungsbogen, analoges Schreibmaterial/ PC der Lehrperson, Beamer
Bei der gesamten Projektumsetzung ist besonders zu beachten, dass die Lehrperson(en) auch bei nicht eingeforderten Rückmeldungen regelmäßig die Zwischenstände der autonomen Gruppen überprüft. Nur so kann sie feststellen, dass die Arbeit wie gedacht umgesetzt wird. Weiter muss sie auch sicherstellen, ob die Gruppe ihre Arbeitsschritte regelmäßig in ihrem Lernjournal ergänzen.
Weitere und genauere Informationen auf LearningView und den Lektionspräparationen auf der Webseite für Lehrpersonen zu finden.
Nach der Hälfte der Projektarbeit erhalten die Schüler*innen ein Peerfeedback ihrer Klassenkameraden, welches sie in ihre weitere Arbeit miteinbeziehen können. In der letzten Lektion werden die Schüler*innen in ihren Gruppen aber auch individuell ihre Arbeit reflektieren und selbst beurteilen. Das Beurteilungsraster und die Lernziele sind den Schüler*innen bereits aus der ersten Lektion bekannt. Als letzte Beurteilungsinstanz schaut sich die Lehrperson die Arbeit an und beurteilt sie mit Beachtung der Selbstbeurteilung. Ein selbstreflektierter Umgang mit der eigenen Arbeit ist sehr wichtig, denn nur so können sich die Schüler*innen über ihre erworbenen Kompetenzen und Fortschritte bewusst werden. Aus diesem Grund erstellten wir in unserer Projektarbeit ein Lernjournal, welches die Schüler*innen beim Reflektieren führt und unterstützt. 5
In unserem Projekt wenden die Schüler*innen folgende Kompetenzen an:
Medien:
MI.1.3.g.: Die Schüler*innen können mit eigenen und fremden Inhalten Medienbeiträge herstellen und berücksichtigen dabei die rechtlichen Rahmenbedingungen sowie Sicherheits- und Verhaltensregeln.
MI.1.4.d.: Die Schüler*innen können Medien gezielt für kooperatives Lernen nutzen.
Informatik:
MI.2.1.f.: Die Schüler*innen erkennen und verwenden Baum- und Netzstrukturen (z.B. Ordnerstruktur auf dem Computer, Stammbaum, Mindmap, Website).
MI.2.1.h.: Die Schüler*innen können Dokumente so ablegen, dass auch andere sie wieder finden.
MI.2.1.j.: Die Schüler*innen können Daten in einer Datenbank strukturieren, erfassen, suchen und automatisiert auswerten.
Weiter ist es in unserem Projekt wichtig, dass die Schüler*innen die Medienkompetenz erreichen können. Beim Handlungsfeld Medienwissen müssen die Schüler*innen wissen, wo sie Medienbeiträge am besten finden und sich mit diesen dann auch kritisch auseinandersetzen können. Bei der Mediennutzung im Bereich der Recherche und Verarbeitung können die Jugendlichen Medien bewusst verwenden. Zudem sollen die Beiträge gewinnbringend für das Endprodukt des Zeitstrahles einsetzt werden. Zum Thema des Zweiten Weltkriegs ist es auch sehr wichtig, dass sich die Schüler*innen mit der Medienreflexion auseinandersetzen. Sie sollen lernen, die Gefahr von Medien abzuwägen, indem sie beispielsweise Beiträge kritisch auf eventuelle Propaganda untersuchen.
Informatik:
Das SAMR-Modell sollte helfen, die Integration technischer Fortschritte in den Unterricht zu analysieren und einzuordnen. Es bietet dabei Anhaltspunkte für eine gelungene Implementierung digitaler Werkzeuge in den Unterrichtsalltag. Das SAMR-Modell dient als Orientierung und Entscheidungshilfe für Lehrpersonen. Unser Projekt ist auf der Eben der Augmentation angesiedelt, das heisst, dass analoge Materialien mit digitalen Werkzeugen ersetzt wird, was zu einer funktionellen Verbesserung führt. Der Einsatz von digitalen Medien führt in unserem Fall nicht automatisch zu besserem Unterricht, sondern ermöglicht lediglich eine differenzierte Arbeitsweise. In der folgenden Auflistung wird die funktionelle Verbesserung einiger digitalen Werkzeuge in unserem Projekt aufgeführt:
Padlet anstelle von analogen Mindmaps
· Alle Gruppenmitglieder können zeitgleich, jedoch räumlich getrennt am Mindmap arbeiten.
· Es muss nicht mehr fotografiert oder eingescannt werden, um es anschliessend online zu stellen.
LearningView anstelle von Dossiers mit Arbeitsschritten
· Spart Ressourcen wie Druckerpatronen oder Papier.
· Kann von Schüler*innen nicht verlegt werden.
· Arbeitsschritte sind kompakt und von verschiedenen Orten abgerufen werden.
Google Docs anstelle von Einschreibeliste für Gruppen
· Das online-Einschreiben erspart das Herumreichen einer Einschreibeliste (zeitsparend).
· Alle Schüler*innen überblicken die Gruppenbildung.
· Liste ist jederzeit für alle abruf- und anpassbar.
Webseite anstelle von Ordner/ Hefte für die Zeitstrahle
· Spart Ressourcen wie Druckerpatronen oder Papier
· Die Zeitstrahle können auch von anderen Schulklassen oder Eltern abgerufen und verwendet werden
· Alle Schüler*innen können die Resultate anderer Gruppen zeitgleich einsehen.
Was unser Projekt auch Teil der Ebene der Modification macht, ist der Fakt, dass sich unsere gestellte Aufgabenstellung durch den Einsatz digitaler Medien anders gestaltet. In der Aufgabenstellung ist explizit erwähnt, dass es sich um einen «multimedialen Zeitstrahl» handeln sollte. Ohne den Einbezug von digitalen Werkzeugen wie Videos, Audios, Mindmaps, PowerPoint -Präsentationen oder Graphiken hätte die Aufgabe nicht entsprechend der Aufgabenstellung realisiert und erfüllt werden können. Deshalb wurde in der Aufgabe der «Zeitstrahl» zum «multimedialen Zeitstrahl» abgeändert, was eine Transformation verursachte (siehe SAMR-Modell). Bei der Modification geht es also darum, vorhandene Aufgabenstellungen zu modifizieren und mit digitalen Medien anzureichern. Hier ist zu erwähnen, dass sich nicht jede Schulaufgabe dafür eignet, bis zur letzten Stufe digitalisiert zu werden. Deswegen arbeiten auch wir in unserem Projekt mit analogen Anteilen.
Beat Döbeli nennt in seinem Buch «Mehr als 0 und 1» Argumente, wieso Informatik Teil der Allgemeinbildung sein sollte. Aus den insgesamt acht Argumente möchten wir uns hier auf drei Argumente beziehen, die auf unser Projekt zutreffen.
Arbeitstechnikargument: Mit der Informatik lassen sich die überfachlichen Kompetenzen üben.
Interesseargument: Mit Informatik lassen sich die Schüler*innen mit technischem Interesse ansprechen.
Konzeptwissenargument: Mit Informatik lassen sich digitale Werkzeuge leichter erlenen und effizienter nutzen.
Da unsere Projektarbeit auch im Fach RZG angesiedelt ist, beziehen wir uns auf das Kompetenzmodell FUER. Die vier Kompetenzen, Methodenkompetenz (Re- und Dekonstruktion), Orientierungskompetenz (Alterität und mentale Disposition), Sachkompetenz (Begriffs- und Strukturierungskompetenz), werden bei der Arbeit mit historischen Quellen, dem Einordnen von historischen Ereignissen auf einem Zeitstrahl sowie dem Strukturieren der Zeitstrahlbeiträge gefördert. Weiter werden auch die fachdidaktischen Prinzipien wie die Narrativität, Personifizierung, Personalisierung, Exemplarität, Perspektivität (Pluralität, Kontroversität, Multiperspektivität) miteinbezogen.
Die Zeitstrahlarbeit sollte nachträglich fächerübergreifend und möglicherweise auch klassenübergreifend angewendet werden. Zukünftige Lehrpersonen und Klassen können ihn als gezieltes Medium in ihren Unterricht einplanen. Da der Zeitstrahl überwiegend als Verarbeitung des Themas dient, kann er auch optimal zur Prüfungsvorbereitung herbeigezogen werden.
Besprechung Themenwahl / 04.10.2022 / alle / erledigt / keine
Besprechung Projektskizze Zoom / 04.10.2022 / alle und Marcin / erledigt / keine
Besprechung Konzept und Grobplanung / 11.10.2022 / alle / erledigt / keine
Ausfüllen Projektbeschrieb / 12.10.2022 / Lena / erledigt / mit mündlichem Feedback von Marcin ergänzt
Bezug zum Modullehrplan Medien und Informatik, Lernziele und erhofften pädagogischen Wert der eingesetzten Medien geschrieben / 13.10.2022 / Rahel / erledigt / keine
Peerfeedback geschrieben / 14.10.2022 / alle / erledigt / keine
Ranking und Beurteilung der Zeitstrahl-Tools / Silvan / 15.10.2022 / erledigt / keine
Gemeinsame Erarbeitung eines Konzepts, gruppeninterne langfristige Aufgabenteilungen via Zoom / 20.10.2022 / alle / erledigt / keine
Festlegung der Themenbereiche für die Zeitstrahle mit Schlüsselbegriffe / Joel / 22.10.2022 / erledigt / keine
Erstellung Lernjournal / 27.10.2022 / Lena und Joel / erledigt / keine
Gruppenbesprechung Zoom (1h) & Erstellung To-do-Liste / 28.10.2022 / alle / erledigt / keine
Konto LearningView und Grobstruktur erstellt / 28.10.2022 / Rahel / erledigt / fortlaufende Weiterarbeit
Beiträge Beispielzeitstrahl / 04.11.2022 / alle (2 Beiträge pro Person) / erledigt /keine
Erstellung Beispielzeitstrahl / 05.11.2022 / Silvan / erledigt / keine
Erstellung Webseite RZG Unterrichtsidee / 08.11.2022 / Joel / erledigt / fortlaufende Weiterarbeit
Erstellung der Lektionspräparationen / 10.11.2022 / Lena / erledigt / keine
Gruppenbesprechung Zoom (1,5h) & Aktualisierung To-do-Liste / 10.11.2022 / alle / keine
LearningView bis und mit Meilenstein 3 fertig / 15.11.2022 / Rahel / erledigt / fortlaufende Weiterarbeit an den weiteren Meilensteinen
Padlet und Google docs erstellt / 16.11.2022 / Joel / erledigt / keine
Besprechung Standortbestimmung Zoom / 16.11.2022 / Marcin, Rahel und Joel / erledigt / keine
Besprechung zur Zoom Standortbestimmung via Zoom / 16.11.2022 / alle / erledigt / Silvan und Lena über Besprechung mit Marcin informiert
LearningView bis und mit Meilenstein 6 fertig / 20.11.2022 / Rahel / erledigt / fortlaufende Weiterarbeit an den weiteren Meilensteinen
Erstellung der Theoriebezüge / 26.11.2022 / Lena / erledigt / keine
LearningView fertiggestellt / 27.11.2022 / Rahel / erledigt / Auftragsblatt mit Projektzielen muss noch ergänzt werden
Verfassung des Leistungsnachweises / 27.11.2022 / alle / muss noch gegengelesen und ergänzt werden / keine
Beurteilungsraster fertiggestellt / 28.11.2022 / Silvan / erledigt / keine
Besprechung über weiteres Vorgehen Zoom (1h) / 28.11.2022 / alle / erledigt / keine
Reflexion & Peerfeedback / 01.12.2022 / Lena / erledigt / keine
Auftragsblatt mit Projektzielen erstellt / 06.12.2022 / Silvan / erledigt / keine
Reflexion & Peerfeedback / 06.12.2022 / Joel / erledigt / keine
Auftragsblatt mit Projektzielen auf LearningView geladen / 07.12.2022 / Rahel / erledigt / keine
Besprechung über weiteres Vorgehen Zoom (1h) / 07.12.2022 / alle / erledigt / keine
Reflexion & Peerfeedback / 07.12.2022 / Rahel / erledigt / keine
Reflexion & Peerfeedback / 08.12.2022 / Silvan / erledigt / keine
Testimonial / 14.12.2022 / alle / erledigt / keine
Poster / 12. & 14.12.2022 / alle / erledigt / keine
Leistungsnachweis / Nov-Dez 22 / alle / erledigt / keine
Dario Gut: Ihr habt schon sehr viele gute Ansatzpunkte. Was mir besonders gefällt, ist, dass den Lernenden viel Freihit gelassen wird bei der Wahl der verwedeten Medien. So können sie ihre komplettes Wissen und ihre Kreativität anwenden.
Jonas Rappo: Mir gefällt eure Projektidee mit einem interaktiven Zeitstrahl mit Metadaten sehr gut. Ich bin mir sicher, dass das Endprodukt dadurch sehr intuitiv sein wird und als Nachschlagewerk sehr gut dienen kann. Besonders gefällt mir, dass Ihr den SuS eine grosse Auswahl, bezüglich der verwendbaren Medien, zur Verfügung stellt.
Tim Wagner: Auch ich bin Fan dieser absolut sinnvollen Projektidee. Geschichtliche Verläufe mit einem digitalen Zeitstrahl darzustellen erscheint mir überaus hilfreich. Mit dem Erstellen vertiefen sich die SuS zudem in einem bestimmten Bereich (einzelne Teile). Das Verständnis für und Lernen des 2. Weltkriegs gehe ich davon aus, wird so auch besser geschehen, anstelle in Form eines analogen Buches oder sonstigen Zusammenfassungen in einem Heft. Das Zusammenfügen der einzelnen Teile ist dafür sehr praktisch.
Lia Schnider: Ich finde eure Idee des interaktiven Zeitstrahls sehr gut. Die SuS haben viele Freiheiten, was die Gestaltung angeht. Ausserdem dient diese Arbeit der Vertiefung des Themas des 2. Weltkriegs. Die Veranschaulichung eines solchen Zeitstrahls hilft den SuS beim Lernen, da es sicherlich viel attraktiver ist als ein Buch.
Lia Schwarz: Mir gefällt eure Unterrichtsidee sehr gut. Der interaktive Zeitstrahl hilft den SuS bestimmt, die Thematik des zweiten Weltkrieges besser einordnen und memorisieren zu können. Auch die Mediennutzung finde ich für ein derartiges Unterrichts
Darankini Jeyakumar: Ich teile die Meinung meiner Mitstudierenden. Ich finde die Idee des interaktiven Zeitstrahls sehr gut und spannend. Ihr ermöglicht den SuS viel Freiraum und regt somit die Kreativität der SuS an. Ich kann mir gut vorstellen, dass SuS die nicht gerade Fan von Geschichte sind, ihre Motivation durch euer Projekt finden werden.