Idee dieser Unterrichtseinheit ist es, die Schülerinnen und Schüler für unterschiedliche Aspekte von Sozialen Medien zu sensibilisieren. Dabei soll der Fokus in erster Linie auf Instagram liegen. Innerhalb von 5 Lektionen soll untersucht und kritisch beleuchtet werden, wie der Algorithmus von Instagram funktioniert, wie sich die soziale Plattform durch Werbung finanziert, welche Art Lifestyle vermarktet wird und welche psychischen Auswirkungen das mit sich bringt. Ziel dieser Unterrichtsidee ist es, die Schülerinnen und Schülern zu einem kritischen und reflexiven Umgang mit und auf den sozialen Medien zu pflegen und dem Anstieg von durch soziale Medien verursachten Depressionen entgegenzuwirken.
Folgendes interaktives Poster erlaubt den SuS einen Einblick in das Projekt zu geben, haben wir ein interaktives Poster erstellt. Der Link dazu ist hier verlinkt: https://www.thinglink.com/scene/1466428413311975427
Fokussierte SuS-Aktivität
Erstellen eines Posters
Erstellen einer Instagram Beitrag Analyse
Reflexion der eigenen Instagram-Aktivität
Zielstufe / Zielgruppe
8. Klasse Sek
Anzahl Lektionen
5 Lektionen
Unterrichtsformen
Gesamtklassenunterricht, Gruppenarbeiten in kleineren Gruppen
Drei bis vier Themenblöcke aufgeteilt auf fünf Lektionen (Möglichkeit: einen Themenblock auf zwei Lektionen erweitern)
Anzahl benötigte Betreuer/Innen bzw. Lehrpersonen
1 Lehrperson
Benötigte Infrastruktur
1 Smartphone pro 2 SuS
Tags/Schlagwörter
#socialmedia #instagram #werbung #lifestyle #schönheitsideal #konsum #algorithmus #thesocialdilemma #konsumgesellschaft #mentalhealth #awareness
Mit unserem Unterricht wollen wir die SuS für verschiedene Aspekte von social media sensibilisieren. Der Unterricht besteht aus folgenden Themenblöcken:Algorithmus (2 Lektionen)In diesen beiden Lektionen lernen die SuS, was ein Algorithmus ist, wie er aufgebaut ist und funktioniert. Dabei lernen sie den Instagram-Algorithmus spielerisch kennen, indem sie ihn interaktiv "nachbauen". Die SuS lernen so, warum ihnen gewisse Posts auf Instagram angezeigt werden.
Werbung und Konsumverhalten (1 Lektion):
In erster Linie geht es darum, den SuS bewusst zu machen, dass Instagram die Bildschirmzeit der Konsumenten und Konsumentinnen an die Unternehmen verkauft. Weiter sollen die SuS die verschiedenen Arten von Werbungen erkennen. Zum Abschluss der Lektion sollen die SuS ihren Konsum selber einschätzen und sich Ziele für die Zukunft setzen.
Lifestyle (1 Lektion)
In dieser Lektion wird Social Media mit der Realität verglichen. Viele Influencer zeigen mehrheitlich nur das Positive in ihrem Leben, wie beispielsweise wenn sie in den Ferien sind oder neue schöne Dinge haben. Dabei nutzen sie Filter und Photoshop um sich besser und schöner darzustellen. Dieser Lifestyle ist für viele aber nicht die Realität.
Uns interessiert nun, was dies den Schülerinnen und Schüler für ein Bild vermittelt und was es bei ihnen auslöst. Den eigenen Umgang mit den sozialen Medien und wie der Konsum Jugendliche im Alltag beeinflusst ist ebenfalls Teil dieser Lektion.
Chancen und Risiken (1 Lektion)
In dieser Lektion geht es um allgemeine positive und negative Aspekte von social media. Ein Schwerpunkt soll jedoch auf den negativen psychischen Auswirkungen liegen, die der übermässige Konsum von social media auf die Gesundheit Jugendlicher haben kann. Die SuS erfahren in dieser Lektion, welche Chancen und Risiken Social Media mit sich bringen, wie sich Likes auf die Gehirnaktivität auswirken und werden auf die Gefahr und Vorbeugung von Depressionen aufmerksam gemacht.
Lernziele und erhoffter pädagogischer Wert der eingesetzten Medien
Die eingesetzten Medien, die in dieser Unterrichtseinheit verwendet werden, sind mehrheitlich technische Medien. Die wichtigsten Medien sind dabei Handys und Laptops/Tablets für die SuS sowie für die Lehrperson. Weiter haben wir Unterrichtsmedien wie das Arbeitsblatt der dritten Lektion erstellt. Der Mehrwert dieser Medien besteht darin, dass die SuS authentisches Medien- und Informatikverhalten direkt erleben können. So können sie beispielsweise Algorithmen und Werbungen direkt in Instagram erkunden und ihre Erkenntnisse bei zeitgleicher Bearbeitung online darstellen. Hier besteht der Vorteil, dass die LP sehen kann, was die SuS machen und direkt Kommentare hinterlassen kann (erweiterbar an einer "Ipad-Schule). Änderungen können von allen Teilnehmenden schnell und einfach vorgenommen werden. Die fertigen Produkte können schliesslich allen SuS zugänglich gemacht werden, indem sie in einer gemeinsamen Cloud hochgeladen werden.
Rahmenbedingungen des Unterrichtsprojektes
Zielgruppe ist die 7. bis 9. Klasse, weil die heutigen siebt Klässler sicherlich schon mit den sozialen Medien in Berührung gekommen sind.
Die Unterrichtssequenz umfasst 5 Lektionen.
Eine Lehrperson reicht zur Durchführung unserer Lektion aus.
Zur Durchführung unserer Unterrichtseinheit braucht es folgendes Material: Erstellen von 5 Instagram-Konten, funktionierender Netflix-Account, Kopien und PPP für die Erstellung eines Mindmaps.
Konkreter Ablauf des Medien- Informatik-Projektes
Die 5 Lektionen bauen aufeinander auf und nehmen Bezug aufeinander. Wir starten, indem wir den SuS den Algorithmus von Instagram (und anderen sozialen Medien) erklären und aktiv im Unterricht durchspielen. Beim thematisieren des Algorithmus wird sichtbar, dass Werbungen individuell (bei jedem Account unterschiedlich) aufgeschaltet werden. Somit gelangen wir zum nächsten Themenblock. Beim thematisieren der Werbung wird das individuelle Konsumverhalten beleuchtet. Unser Ziel ist es, die SuS aufzuklären und danach zu sensibilisieren, wie die Werbung in den sozialen Medien uns persönlich und in unserem Kaufverhalten beeinflusst. Da spielt auch das nächste Thema rein: Unser Konsumverhalten wird auch von Berühmtheiten (Influencern) beeinflusst, welche auf ihren Post gewisse Produkte konsumieren. Diese Personen dienen vielen jungen Leuten als Vorbilder und prägen die Mode, das Schönheitsideal, etc. Oft wird von ihnen ein falsches und verzerrtes Bild der Realität vermittelt. Vermehrt führt diese Verzerrung zu psychischen Problemen bei jungen Menschen. Die SuS sollen deshalb auch auf diese Diskrepanz und Gefahr aufmerksam gemacht werden.
Hier der Link zu den 5 Lektionsplanungen mitsamt Unterrichtsmaterial:
https://1drv.ms/w/s!AtlYloju6rOgiFXVc0jFC-4hrkaN?e=jaALO6
Evaluation der Arbeiten der Schülerinnen und Schüler im Rahmen des durchgeführten Projektes
Zur Evaluation haben wir ein Kriterienraster erstellt. Dabei werden die zwei Produkte aus der Lektion 3 (Instagram Beitrag Analyse) und Lektion 4 (Poster) bewertet. Diese Beurteilung kann benotet werden oder als Kompetenzstandüberprüfung genutzt werden.
Das Raster ist hier verlinkt:
https://docs.google.com/document/d/1KBP4Kv-bpMemBa8F5LGmh4_nrnyM2ufq692Pb_jChQw/edit?usp=sharing
Bezug zum Modullehrplan Medien und Informatik
Kompetenzen Medien: MI.1.1.3.Die SuS können sich in der physischen Umwelt sowie in medialen und virtuellen Lebensräumen orientieren und sich darin entsprechend den Gesetzen, Regeln und Wertesystemen verhalten.
MI.1.1.3.eDie SuS können Chancen und Risiken der Mediennutzung benennen und Konsequenzen für das eigene Verhalten ziehen (z.B. Vernetzung, Kommunikation, Cybermobbing, Schuldenfalle, Suchtpotential)
MI.1.2.iDie SuS kennen Organisations- und Finanzierungsformen von Medienangeboten und deren Konsequenzen.
Kompetenz Informatik:MI.2.2 Die SuS können einfache Problemstellungen analysieren, mögliche Lösungsverfahren beschreiben und in Programmen umsetzen.
MI.2.2.hDie SuS können selbstentwickelte Algorithmen in Form von lauffähigen und korrekten Computerprogrammen mit Variablen und Unterprogrammen formulieren.MI.2.2.ikönnen verschiedene Algorithmen zur Lösung desselben Problems vergleichen und beurteilen (z.B. lineare und binäre Suche, Sortierverfahren).
Theoriebezug
Konzept- und Produktwissen
In der Literatur "Informatikunterricht planen und durchführen" unterscheiden Hartmann/Näf/Reichert zwischen dem Konzept- und Produktwissen. Die zwei Aspekte unterscheiden sich wie folgt: Das Konzeptwissen umfasst die grundlegenden Zusammenhänge eines Sachgebietes, welche längerfristig gültig sind. Das Produktwissen hingegen umfasst alle Kenntnisse, welche nötig sind, um ein konkretes Produkt zu bedienen (z. B. Wissen über Hardwarekomponente oder Softwareanwendung). Im Informatikunterricht geht es darum, in beiden Dimensionen zu vermitteln (Konzept- und Produktwissen). Da sich der Themenbereich Informatik rasant und regelmässig modifiziert, ist es verlockend, sich im Unterricht vor allem auf das Produktwissen zu konzentrieren. Dennoch sollte der Bereich zum Konzeptwissen auf keinen Fall vernachlässigt werden. Die SuS können sich in diesem Bereich Wissen und Fertigkeiten aneignen, welche einen essentiellen Teil des Medien und Informatikunterrichts darstellen.
Projektbezug
In unserem Projekt vermitteln wir den SuS in beiden Bereichen Wissen und Kompetenzen. Einerseits lernen die SuS ihren eigenen Umgang mit den sozialen Medien zu reflektieren und kritisch zu hinterfragen. Zusätzlich lernen sie die Plattform "Instagram" mit ihren Chancen und Risiken besser kennen (Spezialisierungsgebiet Algorithmus, Konzeptwissen). Im Programm "PowerPoint" lernen die SuS ein übersichtliches Brainstorming mit drei verschiedenen Ebenen herzustellen (Produktwissen).
Pädagogische Aspekte des Projektunterrichts (Schubert&Schwill-Didaktik der Informatik)
Nach Gudjons (1986) sind folgende Merkmale für den Projektunterricht charakteristisch:
Situationsbezug und Lebensweltorientierung:Das Thema unseres Projektes entstammt der Lebenswelt der SuS. Die sozialen Medien umgeben sie tagtäglich von früh bis spät.
Orientierung am Interesse der Beteiligten:Wir orientieren uns an den Interessen der SuS (Bsp. eigenständige Wahl Themensuche für die "künstlich erstellten" Instagram-Accounts).
Gesellschaftliche Praxisrelevanz:Die Wirklichkeit wird in unserem Projekt nicht nur beobachtet, gespeichert, analysiert und stimuliert, sondern auch verändert. Die SuS denken über ihren eigenen Konsum nach und überlegen sich Strategien, was in Zukunft (bezogen auf ihren eigenen Konsum) verändert werden kann. Auch die positiven Aspekte sollen beleuchtet werden - was kann ich verändern, dass ich in Zukunft noch mehr von den sozialen Medien profitieren kann?
Unser Projekt kann man mit weiteren sozialen Medien erweitern. Zum Beispiel Facebook, TikTok oder neue aufkommende Anbieter. Weiter könnte man den Film das "social dilemma" in voller Länge zeigen und viele interessante Aspekte des Filmes genau analysieren. Das Tüpfchen auf dem "i" wäre, wenn man in den letzten beiden Lektionen einen Influencer oder eine Influencerin einladen könnte. Dann könnten die SuS direkte Fragen stellen und die Person könnte von ihren Erfahrungen erzählen. Das wäre sicherlich sehr einschneidend.
[Task / Datum / Verantwortlich / Status / Notizen]
Unterrichtsidee / 10.03.2021 /erledigt/
Konzept / 17.03.2021 / alle /erledigt/
Überarbeitung / 23.03.2021 / Sumaya, Alexandra, Jan /erledigt/
Besprechung mit Herr Notari / 29.03.2021 / Sumaya, Alexandra, Jan /erledigt/
Besprechung / 28.04.2021 / Alle / erledigt
Lektionsplanung 1 / 03.05.2021 / Alexandra / erledigt
Lektionsplanung 2 / 03.05.2021 / Jan / erledigt
Lektionsplanung 3 / 03.05.2021 / Lea / erledigt
Lektionsplanung 4 / 03.05.2021 / Sumaya / erledigt
Besprechung / 03.05.2021 / Alle
Standortbestimmung mit Herr Notari / 12.05.21 / Alle / erledigt
Nachbesprechung und Organisation Arbeitsaufteilung / 12.05.21 / Alle / erledigt
Erarbeiten der verschiedenen Teile dieser Seite / 19.05.2021 / Alle /erledigt
Erstellung des Posters / 25.05.2021 / Lea / erledigt
Video- und Posterstellung / 17.06.2021 / alle / erledigt
Fertigstellung der google sites Seite / 17.06.2021 / alle / erledigt
Individuelle Fertigstellung Leistungsnachweis / bis 30.06.2021 / alle / erledigt
Feedback:
Liebe Alle,
Ich finde eure Idee sehr spannend und glaube, dass ihr einen spassig-lehrreichen Informatikunterricht dadurch generieren werdet! Die Bewegung, welche der Block ermöglicht, schafft bestimmt grosses Interesse auf Seiten der SuS. Das Vorurteil Informatik sei langweilig und man müsse nur vor dem Bildschirm sitzen widerlegt ihr tiptop.
Leider habt ihr abgesehen davon noch nichts zu euren didaktischen Überlegungen und zur Evaluation festgehalten, weshalb ich euch dazu kein Feedback geben kann.
Trotzdem - weiter so! :)
Feedback von T. Wahl
Wichtiges Thema, gerade die Frage nach dem Algorithmus finde ich sehr wichtig. Dabei finde ich die Idee gut, dies im Klassenzimmer durchzuspielen. Auch dass die Lektionen sehr viel Bezug aufeinander nehmen begrüsse ich sehr. Offenbar habt ihr den Kommentar oben euch zu Herzen genommen, jedenfalls ist jetzt eine Evaluation vorhanden. Allerdings beurteilt Ihr nur die formellen Aspekte, der Inhalt wird nicht angesprochen. Zudem ist nicht ersichtlich, ob es sich um eine formative oder eine summative Beurteilung handelt.