Testimonial
"Angesichts von Fake News und Falschmeldungen [...] [muss betont werden], dass aus medienpädagogischer Sicht Schülerinnen und Schülern ein (medien-)kritischer Geist und ein Handwerkszeug zur selbstständigen Bewertung von Medienprodukten vermittelt werden muss, denn viele leugnen oder belächeln zu Beginn einer Unterrichtseinheit den Einfluss von Falschmeldungen." - Prager, Dombrowski, medienimpulse, Jg. 57, Nr. 3, 2019.
Dieses Zitat spiegelt wunderbar wieder, was in unseren Augen ein Problem bei dieser Thematik darstellt: Während Fake News bereits alltäglich sind, wird ihre Relevanz oft trodzdem unterschätzt. Gerade die Jugendlichen, die ihre Informationen vornehmlich aus dem Internet beziehen, laufen hierbei Gefahr, Desinformationen ungefiltert als Wahrheit aufzunehmen, ohne sie zu hinterfragen. Hoch im Kurs stehen bei den jungen Erwachsenen die sozialen Netzwerke Snapchat, Instagram, Tik Tok oder Youtube, welche hauptsächlich über den visuellen Kanal Inhalte verbreiten.
Wahrheiten von Unwahreiten zu unerscheiden, stellt die Jugendlichen vor eine grosse Herausvorderung, die sie nur durch kritisches Denken, Betrachten und Analysieren meistern können. Darum soll es in diesem Projekt gehen. Den SuS soll zum einen die Relevanz und die damit verbundenen Gefahren aufgezeigt werden. Anderseits sollen ihnen neben dem Blick hinter die Kulisen (z.B. wie funktionieren Deep-Fakes) auch Werkzeuge zur Faktenüberprüfung mitgegeben werden.
Link zur erstellen Webseite inklusive Passwort
https://merileaeugster.wixsite.com/website
Fokussierte SuS-Aktivität
Die SuS erarbeiten Themen zu Fake News und halten ihr gelerntes auf einer Website in Form von Workshops fest fest.
Zielstufe / Zielgruppe
9. Klasse Real und Sek
Anzahl Lektionen
11 Lektionen (Medien und Informatik)
Unterrichtsformen
Gruppenarbeit, Klassenprojekt, Präsentation
Anzahl benötigte Betreuer/Innen bzw. Lehrpersonen
2 LP
Benötigte Infrastruktur
Laptop, Internet, Website-Tools, Adobe, Kahoot
Tags/Schlagwörter
#fakenews, #deepfake, #fotoshop, #journalismus, #faktencheck, #socialmedia, #faceswap
In diesem Projekt setzen sich die SuS während 11 Lektionen vertieft mit dem Thema Fake News auseinander. Sie lernen zu Beginn der Sequenz, was Fake News sind und erarbeiten im Anschluss eigene Teilbereiche zum Thema (Foto-, Video-, Tonbearbeitung, Fake News in Textform, etc.). Sie arbeiten pro Gruppe an einem Posten und laden ihre Erkenntnisse schlussendlich auf einer Website zur allgemeinen Verfügung hoch. Die erarbeiteten Inhalte dienen als Aufklärungstool und werden zuletzt in kleineren Gruppen vorgestellt (Gruppenrally). Die Webseite bleibt bestehen und könnte der gesamten Schule zur Verfügung gestellt werden. Dadurch erhoffen wir uns auch, die SuS intrinsisch motivieren zu können.
Experiment
Zudem wird in der zweiten Unterrichtslektion mit der Klasse eine Fake News "erfunden" und im Schulhaus gestreut. Beispielsweise könnte die Fake News folgendermassen lauten: "Die Turnhalle werde in den Sommerferien abgerissen, um eine neue Dreifachhalle zu bauen, darum werde für ein ganzes Schuljahr der Sportunterricht ausfallen." Das Gerücht darf anschliessend in allen möglichen Formen an der Schule geteilt werden. Dabei sollen die Lehrpersonen anderen Klassen eingeweiht werden, um angemessen auf allfällige Fragen dazu zu reagieren. Uns ist bewusst, dass einiges an Selbstdisziplin und Klassenzusammenhalt nötig ist damit es gelingt das Gerücht glaubhaft zu streuen. Nach fünf Schulwochen sollen die SuS das Experiment in den anderen Klassen auflösen und bekannt geben, dass es sich dabei um eine von ihrer Klasse erfundene "Fake-News" handelt. Anschliessend werden alle Klassen unserer Schule eine Umfrage ausfüllen, damit unsere Klasse das Experiment auswerten kann.
Posten: Fake News im Bezug zur Gesellschaft und Politik
Posten: Journalismus
Posten: Social Media
Posten: Bildbearbeitung
Posten: Videobearbeitung
Lernziele:
Die SuS lernen generell das Thema Fake News kennen, wie sie erkennt werden und welche Auswirkungen sie auf die Politik und Gesellschaft haben und .
Die SuS setzten sich in Kleingruppen vertieft mit einem Bereich der Fake News auseinander (Fake News im Bezug auf die Gesellschaft, Print Journalismus, Online Journalismus, Social Media, Bildbearbeitung, Ton- und Videobearbeitung).
Die SuS fassen ihre Erkenntnisse verständlich in Form eines Websitebeitrages zusammen.
Die SuS lernen sich auf einer Website zurechtzufinden und laden ihre Postenbeiträge dort hoch.
Die SuS üben sich in der online Recherche, Medien Analyse, Programmbedienung und im Zusammenfassen sowie der Textverfassung von Inhalten.
Pädagogischer Wert:
Website: Auf der Website ist einerseits die Aufgabenstellung zu finden und andererseits werden auf ihr alle gewonnen Erkenntnisse festgehalten.
Bild-, Videoberabeitungstools: Mit Hilfe der Tools (Glimp und Handy) erfahren die SuS welche Möglichkeiten es gibt um Bild und Video zu manipulieren.
Kahoot: In Woche 2 werden die Inhalte der letzten Woche kurz repetiert und aufgefrischt. Die Gruppen überlegen sich einige Fragen betreffend ihres erarbeiteten Themas, diese werden gesammelt und am Ende des Projekts durch ein Kahoot beantwortet.
Im Rahmen der Medien und Informatik Lektionen, werden SuS einer 8. Klasse sich während 11 Wochen mit dem Thema Fake News beschäftigen. Dieses Projekt ist mit Klassen verschiedener Stufen durchführbar und für alle Jugendlichen relevant. Optimalerweise betreuen zwei LP die Klasse während dem Projekt. Die Klasse wird in fünf Gruppen eingeteilt, dementsprechend benötigt jede Gruppe mindestens einen Laptop/PC.
Mögliche Stolpersteine
> Erarbeitetes Material wird nicht gesichert und geht verloren
> Motivation könnte zu Beginn etwas tief sein, da die SuS den direkten Lebensweltbezug vielleicht nicht auf Anhieb erkennen.
Vorbereitung:
Die SuS bekommen eine Headline mit einem Bild und müssen herausfinden, ob die Aussage stimmt oder nicht (à la Flipped Classroom) https://www.watson.ch/schweiz/klima/492199751-fake-news-zu-klimademo-im-netz-bild-stammt-von-streeparade
https://www.mimikama.at/aktuelles/verschenkt-ein-a1-handyshop-handys-an-asylanten/
Woche 1: Einführung ins Thema durch Besprechung der zwei Beispiele, Kurzes Einführungsvideo (https://www.youtube.com/watch?v=O6RS2M8N5uk )
Woche 2: Kahoot zum Einstieg als Auffrischung der gelernten Inhalte der letzten Woche, Vorstellen des Projekts und der verschiedenen Posten, Gruppenaufteilung, Gerücht bestimmen und Regeln für die Verbreitung und Geheimhaltung verbreiten.
Woche 3: Start der Postenbearbeitung
Woche 4: Arbeit an Posten, LP unterstützt
Woche 5: Arbeit an Posten, LP unterstützt
Woche 6: Input Websitebearbeitung, Arbeit an Posten
Woche 7: SuS (6 Gruppen) lösen das Gerücht in den einzelnen Klassen auf und lassen sie die Umfrage über die Falschmeldung ausfüllen.
Woche 8: Endspurt Arbeit an Posten, drei Fragen zu eigenen Thema formulieren
Woche 9: Erarbeitung von kurz Präsentation für Gruppenrally
Woche 10: Präsentation der eigens erarbeiteten Inhalte in Gruppenrally
Woche 11: Abschluss des Projektes mit dem Kahoot und Onlineschaltung der Website
Präsentationen in den Peer-Groups
Kahoots zum Abschluss
Evaluation des Experiments
[Wie wird evaluiert (formativ und summativ) welche Kompetenzen die Schülerinnen und Schüler erworben haben; - Kompetenzraster- Performanz - Bewertung; Oder Deeplink zur Seite, auf dem die Evaluation des des Medienprojektes geschildert wird; inklusive Passwort]
MI.1.2.h
Die SuS können die Absicht hinter Medienbeiträgen einschätzen (z.B. Werbung, Zeitschrift, Parteizeitung).
MI.1.3.f
Die SuS können Medien nutzen, um ihre Gedanken und ihr Wissen vor Publikum zu präsentieren und/oder zu veröffentlichen.
Die SuS können Wirkungen eigener Medienbeiträge einschätzen und bei der Produktion entsprechend berücksichtigen.
Dagstuhl-Dreieck:
Technologische Perspektive: Wie funktioniert das?
Am Beispiel des Deep-Fakes lässt sich die technologische Perspektive bestens darstellen: Die SuS lernen in unserer Unterrichtssequenz zunächst, was Deep-Fakes sind. Sie erhalten dabei auch einen Einblick in die technischen Hintergründe und sollen danach fähig sein, einer Drittperson grob zu erklären, wie solche Fakes zustande kommen.
Gesellschaftlich-kulturelle Perspektive: Wie wirkt das?
Den SuS soll aufgezeigt werden, wie Fake News auf ihre und die Lebenswelt ihrer Mitmenschen wirkt. Durch die Streuung einer Fake News an der Schule soll den SuS die Reichweite von Falschmeldungen bewusst werden. Zudem sollen die SuS sehen, welche Dimensionen digitale Falschmeldungen annehmen im Vergleich zu herkömmlicher Mund zu Mund Gerüchten. Dies soll den SuS helfen Fakenews selbst zu erkennen und Informationen generell zu hinterfragen.
Anwendungsbezogen Perspektive: Wie nutze ich das?
Die SuS der Projektklasse gewinnen ihre Informationen über Fake News proaktiv indem sie die gesammelten Informationen auf einer gemeinsamen Webseite veröffentlichen. In unserem Projekt wird jedoch davon abgesehen, gerade beim Thema Deep Fake, mit einem Programm zu Erstellung eines solchen Videos zu arbeiten. Grund dafür ist schlicht die Missbrauchsgefahr (Cybermobbing, Mobbing etc.)
Medienkompetenz nach Ammann:
Medienwissen:
Die SuS lernen in unserem Projekt, u.a. wie man Webseiten bedient, wie man Fake News dedektiert oder was eine verlässliche Quelle ausmacht.
Mediennutzung:
Die SuS nutzen während der gesamten Projektarbeit Medien. Sei es bei der Bedienung und Handhabung der Webseite, bei der Recherche zu den einzelnen Themen oder aber auch beim Erstellen des abschliessenden Evaluationsquiz.
Medienreflexion:
Zum einen werden die SuS am Ende der Projektarbeit ihre Resultate den andern SuS vorstellen (in Form einer Expertenrally), zum andern werden die SuS beauftragt, sich drei Fragen zu ihrem Fachbereich zu notieren und diese schlussendlich in ein Kahoot einzufügen. Dieses Kahoot wird zum Abschluss von allen SuS der Klasse gelöst.
SW1-3: Themenfindung und Definition
SW4: Grobstrukturierung des Projekts
Inhalte
Postenarbeit
Gruppen- oder Einzelarbeit?
SW5: Postenaufteilung
Individuelle Recherche
Erstellen der Webseite
SW6: Arbeit an den Posten bzw. der Webseite
SW7: Arbeit an den Posten bzw. der Webseite
SW8: Arbeit an den Posten bzw. der Webseite
SW9: Arbeit an den Posten bzw. der Webseite
SW10: Zusammentragen der Posten und hochladen auf Webseite. Schreiben des Lehrerkommentars und erstellen des Einstiegs-Kahoot.
Merilea Eugster
https://portfolio.switch.ch/view/view.php?t=Au6zGxB2onk8RyJ4MOTC
Tamino Glauser
https://portfolio.switch.ch/view/view.php?t=Rn1zDTQsY4Pf9WCSuOxw
Lukas Blaser
Ich finde es toll, dass ihr das hochaktuelle Thema Fake News als Projekt aufgreift. Für mich geht aktuell noch nicht ganz hervor, mit welchen Strategien SuS Fake News erkennen können. (SI)
Die Themenwahl finde ich sehr gelungen, das Fake News sehr alltagsnah und wichtig ist. Ausserdem kann das Thema von Medien auch noch auf andere Schulfächer bezogen werden, da sie überall vorhanden sind. Das Projekt grundsätzlich finde ich sehr gut, da eine intensive Auseinandersetzung mit der Thematik stattfindet. Dennoch würde ich beachten, dass die SuS selbst sich auch mit Medien auseinandersetzen und es nicht allzu Theorielastig wirkt. Die Idee mit den Posten finde ich gut. Mir stellt sich bloss die Frage, ob ihr dort auf bereits bestehendes Materia
Das Thema ist sehr aktuell und spannend und daher sehr gut ausgewählt. Es ist wichtig für die SuS zu lernen, Informationen zu filtern und deren Wahrheitswert zu erkennen. Es bietet daher auch überfachlich einen grossen Mehrwert. Jedoch solltet ihr noch herausarbeiten welche Materialien ihr den SuS für die Posten zur Verfügung stellen wollt. Zum Experiment, das ihr durchführen wollt: Ich denke das ist theoretisch eine gute Idee. Jedoch sehe ich die Problematik, dass dieses entweder nicht klappen könnte (Klatsch und Tratsch in der Schule, fliegt schnell auf) oder auch unkontrollierbare Ausmasse annehmen könnte, auf die man dann keinen Einfluss mehr hat. Daher könntet ihr euch noch Gedanken darüber machen, wie man solchen Szenarien vorbeugen könnte. - Victoria
Ich denke, dass Ihr ein sehr spannendes Thema für die Lernenden ausgesucht habt. Möglicherweise hängt ihnen der Begriff auch schon etwas zum Hals raus, aber ihr gebt dem Ganzen ein neues "Gesicht", weshalb ich denke, dass die Lernenden Freude am Projekt haben werden. Die Arbeit an Werkstattposten finde ich sinnvoll, da sich die Lernenden selbstbestimmt mit dem auseinandersetzen könne, was sie zu diesem Zeitpunkt gerade am meisten interessiert. Bedenkt noch, dass auch Eltern von dem Gerücht erfahren könnten und wie ihr damit möglicherweise umgehen könntet. - Bea Kött
Die Themenwahl finde ich sehr gelungen, das Fake News sehr alltagsnah und wichtig ist. Ausserdem kann das Thema von Medien auch noch auf andere Schulfächer bezogen werden, da sie überall vorhanden sind. Das Projekt grundsätzlich finde ich sehr gut, da eine intensive Auseinandersetzung mit der Thematik stattfindet. Dennoch würde ich beachten, dass die SuS selbst sich auch mit Medien auseinandersetzen und es nicht allzu theorielastig wirkt. Die Idee mit den Posten finde ich gut. Mir stellt sich bloss die Frage, ob ihr dort auf bereits bestehendes Material zurückgreift oder ob ihr diese selbst erstellen möchtet. Dort würde ich auf die Zeit achten, da all dies sehr zeitaufwendig sein kann. Zusätzlich würde ich noch mit einbeziehen, wo ihr alles ablegen möchtet für die LP. (JK)
Mit dem Thema Fake News behandelt ihr ein aus meiner Sicht ein sehr wichtiges und zentrales Thema der heutigen Zeit. Der Aufbau des Projekts finde ich sehr gut strukturiert. Das Erklärvideo ist sehr gut gewählt. (https://www.youtube.com/watch?v=O6RS2M8N5uk)
Das Experiment finde ich ein sehr spannender Ansatz, doch ich muss mich den Bedenken der Obigen anschliessen. Ein solches Experiment muss auf alle fälle gut kommuniziert werden, ansonsten besteht das Risiko, dass es aus dem Ruder läuft. Trotzdem finde ich es extrem spannend und könnte sich ausserdem positiv auf den Klassenzusammenhalt auswirken. -Kaspar Gfeller