In dieser Unterrichtssequenz erstellen die SuS Lernvideos zu beliebigen Sportarten, wobei der Schwerpunkt aufs Editieren von Video gelegt wird. In sechs Lektionen lernen die SuS paarweise das Schnittprogramm Kinemaster kennen, kreieren ihr eigenes Storyboard, filmen sich und editieren ein kurzes (1-3 Minuten) langes Lernvideo. Die SuS erarbeiten sich dies selbstständig, was zu sehr individuellen Produkten führt. Das fertige Produkt kann nach einem Beurteilungsraster benotet werden und die Lernvideos können im Sportunterricht weiterverwendet werden.
Link zur erstellen Webseite inklusive Passwort
https://learningview.org Kurscode: X3AVXN2G
https://portfolio.switch.ch/view/view.php?t=EWhtxAirOe09Z5aK6CmD
https://www.thinglink.com/scene/1449653270342533122
Testimonial
Fokussierte SuS-Aktivität
Erstellen eines Lernvideos, Umsetzen von Lernvideos
Zielstufe / Zielgruppe
Oberstufe (7. Klasse)
Anzahl Lektionen
min. 6 (aber variabel)
Unterrichtsformen
Projektarbeit, Partnerarbeit
Anzahl benötigte Betreuer/Innen bzw. Lehrpersonen
1-2 (Sport- und MuI-Lehrperson)
Benötigte Infrastruktur
1 Smartphone pro 2 SuS mit Scheidprogramm
Für das Verfassen des Lernjournals sind Computer/Laptops geeigneter. Die restlichen SuS-Aktivitäten können via Lerningview auf dem Smartphone ausgeführt werden.
Tags/Schlagwörter
#sport, #MuI, #lernvideos, #medienbildung, #video, #videodreh, #videobearbeitung, #sportvideos, #app
Die SuS produzieren in Gruppenarbeiten Inhalte für die klasseneigene Lernplattform für das Fach Bewegung und Sport. Dabei werden sportspezifische Kompetenzen behandelt. Bei der Wahl der Kompetenz (Bewegung, Gerät, Tanz, Spiel,...) sind die SuS, respektive die Lehrperson frei und können sich an ihren Interessen orientieren. Zusätzlich werden Kompetenzbereiche im Teil Medien vertieft. Das Endprodukt ist die Herstellung eines Medienbeitrags unter Berücksichtigung von rechtlichen Rahmenbedingungen und Sicherheits- und Verhaltensregeln.
Schülerinnen und Schüler können Content hochladen für das Fach Bewegung und Sport, den sie selber erstellt haben. (Beispiele: Wie lernt man einen Handstand, Tennis-Technik für Einsteiger, …) So können SuS Inhalte im distance learning oder als Vertiefung zu Hause erarbeiten und/oder content für die Klasse selber erstellen. Die Inhalte sind jeweils einfach für die Klasse (oder nur Lehrperson) einsehbar und nicht für die Öffentlichkeit.
evtl. zusätzlich: Auch andere Fächer sind in der App integriert. Eine Art Klassen-Lern-Youtube/Instagram
Die Unterrichtssequenz eignet sich für den Zyklus 3. Idealerweise für eine Klasse mit Medien Grundkenntnissen. In zwei MuI Lektionen wird das Projekt eingeführt. Wie lange die Sportlehrperson dann mit dieser Plattform arbeiten will ist ihr überlassen. Es braucht allerdings mindestens eine Doppellektion. Dabei wird pro 2 SuS ein Handy mit einer Videobearbeitungssoftware benötigt. Es wird von den SuS erwartet, dass sie eine Inhaltliche Planung und ein didaktisch wertvolles Produkt erstellen. Daher müssen sie den Sport auch aus der Sicht einer Lehrperson sehen können. Das könnte zu Schwierigkeiten führen, da sie diesen Rollenwechseln nicht gewöhnt sind. Zusätzlich kann das unterschiedliche Niveau im Sport der SuS zu einigen Unannehmlichkeiten führen, da die stärkeren SuS nicht unbedingt Interesse an einem Lehrvideo der schwächeren SuS haben. Ausserdem sind technische Probleme und der Datenschutz zusätzlich Hürden die es zu meistern gilt.
-Einführung ins Projekt
-Inhaltliche Planung (Storyboard) (von Hand oder mit Tool?)
-Aufnahme der Videos (Smartphone)
-Bearbeiten und teilen der Videos (Schneideprogramm)
-Evaluation
Am Ende der Unterrichtssequenz wird das Lernvideo als Produkt summativ beurteilt. Dafür haben wir ein Bewertungsraster als Möglichkeit vorbereitet. Der Lehrperson steht es natürlich frei, das Lernvideo nach eigenen Kriteiren zu beurteilen. Die Beurteilungskriterien werden den SuS vorher klar kommuniziert, so dass sie wissen, worauf Wert gelegt wird. Während der Herstellung des Lernvideos haben die SuS den Auftrag ein Lernjournal zu führen. Den Link zu ihrem Lernjournal teilen sie auf der Plattform Learningview. Die Lehrperson erteilt anhand des Lernjournals eine formative Beurteilung bezogen auf den Lernfortschritt.
MI.1.3f: können Medien nutzen, um ihre Gedanken und ihr Wissen vor Publikum zu präsentieren und/oder zu veröffentlichen.
MI.1.3f: können Wirkungen eigener Medienbeiträge einschätzen und bei der Produktion entsprechend berücksichtigen.
MI.1.3g: können mit eigenen und fremden Inhalten Medienbeiträge herstellen und berücksichtigen dabei die rechtlichen Rahmenbedingungen sowie Sicherheits- und Verhaltensregeln.
MI.1.4c: können mittels Medien kommunizieren und dabei die Sicherheits- und Verhaltensregeln befolgen.
MI.1.4d: können Medien gezielt für kooperatives Lernen nutzen.
Theoriebezug
SAMR im Projekt
Im Projekt «Lernplattform Bewegung und Sport» arbeiten die SuS in zwei verschiedenen Fächern. Zum einen befassen sich die SuS mit dem Videoschnitt, also ein Teilbereich des Faches Medien und Informatik, zum anderen lernen die SuS Bewegungen zu analysieren und anderen beizubringen, ein Teilbereich des Faches Sport und Bewegung. Wenn wir die Projekt Idee im SAMR Modell von Ruben Puentedura einordnen wollen, müssen wir daher diese zwei Ebenen trennen. Der Videoschnitt ist eine Redefinition (Neubelegung) und ermöglicht eine Aufgabestellung, die ohne die Technik nicht machbar wäre. Das Beibringen von Bewegungen in Videoformat ist eine Augmentation, es verändert das Bewegungslernen, erfindet es allerdings nicht neu.
Sportdidaktische Ebene
Das Spektrum des Bewegungslernen kann man in drei Stufen gliedern (S. 847, Weineck, 2017). Es beginnt mit dem einfachen Lernen einer Übung.
In dieser Phase beginnen die SuS mit Vorübungen und geht weiter, bis die SuS die Bewegung einigermassen beherrschen. Daraufhin folgt die
Phase des Anwendens. Die SuS beginnen langsam die Bewegung zu perfektionieren. Wenn eine Bewegung perfektioniert ist, kann man diese dann
in der letzten Phase variieren. Aus einer Rolle vorwärts wird eine Sprungrolle und aus simplen Übersteiger wird ein Dribbling. Ein solches Variieren
funktioniert nur, wenn die SuS ein Grundverständnis für die Bewegung aufbauen. Dazu müssen sie die Bewegung analysieren, etwas, was man
lernen muss.
Mit dieser Lernplattform befinden wir uns in der ersten und letzten Phase des Bewegungslernen. SuS, die die Lernvideo konsumieren, lernen neue
Bewegungen und SuS, die die Lernvideos produzieren, analysieren die Bewegungen. Dies erlaubt eine starke Individualisierung im Unterricht und
SuS können ihre Stärken ausspielen.
Das Projekt bietet die Möglichkeit die Lernplattform zu vergrößern und Schulintern über mehrere Klassen und Stufen auszubauen. Ausserdem kann die Idee des Lernvideos auch für andere Fächer angewendet werden. Eine Schule kann so langfristig eine von Schülerinnen und Schülern produzierte Lernplattform erschaffen. Dabei müssen die Datenschutzrichtlinien immer eingehalten werden .
Lektionsplanung/Einzelpräps
Lernvideo Beispiel
Storyboard/ passendes Tool/ Anleitung
Kinemaster Anleitung (Schneiden)
Beurteilung (Was wird beurteilt + Raster)
Anleitung Video aufnehmen
Website/ Learningview
Einverständniserklärung für das Teilen der Videos
Kommentar von K.B.: Ich finde das Projekt sehr interessant, jedoch ist mir noch nicht klar geworden, ob die SuS eine Lernplattform resp. Website oder einen Medienbeitrag erstellen. Wie und mit welchen Tools wird die Lernplattform erarbeitet?