Imster Klettersteig
07. September 2024
07. September 2024
Talort: Hochimst (ca. 1.050m)
Start-/Zielpunkt: Bergstation vorderes Alpjoch (2.050m)
Höhenmeter Steig: ca. 430m
Höhenmeter insgesamt: ca. 900m
Schwierigkeit: D/E
Gipfel: Maldonkopf (2.632m)
Zeit im Steig: . ca. 2:00 - 3:00 Stunden (je nach Tempo)
Zustieg: ca. 1:10 Stunden
Abstieg: ca. 2:00 Stunden
Gesamtzeit: ca. 5:00 Stunden
Distanz: ca. 7 km
Einkehrmöglichkeiten: Muttekopfhütte
Vorgefundene Verhältnisse: Steig in perfektem Zustand. Alle Wege schneefrei. Engelkar Abstieg unproblematisch
Gesamteindruck: Großartiger Steig in kühner, sehr steiler Linie praktisch ohne Trittstifte (nur ganz oben einmal) in teilweise ausgesetzter Kletterei in festem Fels. Beeindruckend!
Tourengeher: Mark solo
Wichtig: Ich habe für den Zustieg die Seilbahn ab Hochimst bis zum vorderen Alpjoch (beide Sektionen) benutzt. Man kann ab Hochimst natürlich auch zu Fuß gehen (plus 2 Stunden Aufstieg und zusätzlich 900 Höhenmeter). Kosten für das Ticket Berg- und Talfahrt Seilbahn beide Sektionen im Sommer 2024: € 28,50.
Der Schwierigkeitsgrad scheint mir doch jeweils ein bisschen höher zu sein, als er in den meisten Topos angegeben wird. Gerade aufgrund der nicht vorhandenen Trittstifte und einiger gut ausgesetzter Passagen sollten sich nur sehr geübte Klettersteiggeher an den Steig wagen. Mir kam beim Einstieg beispielsweise gerade ein Bergführer mit Kundin entgegen, die wieder aus dem Steig ausgestiegen sind. Es war dann wohl doch zu schwierig.
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Beschreibung:
Zustieg:
Mit der Seilbahn geht es bequem zuerst zur Mittelstation und dann mit Umstieg zum vorderen Alpjoch hinauf. Hier kann man dann über den toll angelegten Drischlsteig zur Muttejochhütte absteigen (ca. 100 Meter Höhenverlust - am Ende wieder Aufstieg beachten - viele hohe Treppen). Bis zur Hütte sind es ca. 30 Minuten. Von der Muttejochhütte geht es dann auf gutem Bergweg in ca. 40 Minuten zum Einstieg (am Ende recht steil zur Wand hin).
Der Steig selbst beginnt kurz in mäßiger Steigung, zieht dann aber rasch steil bis senkrecht die Wand hinauf. Eine erste Wandplatte gibt einen Eindruck auf das was einen erwartet. Kühn um einen Felsblock herum, ausgesetzt und ohne Tritthilfen steigt man rasch meist fast senkrecht aufwärts. Nach einer weiteren senkrechten Stelle geht es etwas einfacher weiter bis zur luftigen Seilbrücke.
Anschließend weiter steil hinauf ohne Tritthilfen teilweise hübsch ausgesetzt in bester Felskletterei. Ein Genuß für jeden versierten Klettersteiggeher. Aber ungeeignet für Anfänger oder auch weniger geübte Personen.
Auch die seitliche Querung hat es in sich. Man folgt praktisch einem Riss, der als einzige Steighilfe dient. Es folgt ein kurzes Gehstück und dann ein steiler Abstieg hinunter zum Einstieg in die senkrechte Wand kurz vor dem Gipfel. An der glattesten Stelle sind dann doch ein paar Tritte in weitem Abstand angebracht, aber anstrengend bleibt es allemal.
Bis zum Gipfel gibt es dann weitere, spannende Passagen, die allesamt klettertechnisch einiges abverlangen, weshalb der Steig eben nicht zu unterschätzen ist. Insgesamt aber ein Highlight für jeden geübten Kletterer.
Abstieg:
Vom ausgesetzten, kleinen, aber sehr schönen Gipfel des Maldonkopfs geht es direkt am Seil weiter zum Abstieg. Kurze seilfreie Passagen, bevor es dann steil und seilversichert hinunter geht bis zum Engelkar (Ausstieg). Das Engelkar ist eine recht steile, riesige Schotterhalde. Es empfiehlt sich hier anfangs links hinüber zu queren wo der Schotter dann tiefer ist und man gut im Schotter "abfahren" kann. Dazu einfach links den Fußspuren bzw. dem erkennbaren Weg folgen bis zu einer engeren Stelle am Fels. Ab hier kann man dann perfekt abrutschen.
In etwa auf halber Höhe kommt man dann auf einen mit roten Punkten markierten Pfad im Geröll, denn man gut nutzen kann. Rutschig ist es trotzdem. Hier ist Vorsicht geboten. Vom Schotter kommt man so auf einen steilen, schmalen Weg, dem man nach rechts folgt, bis man wieder auf den Aufstiegsweg trifft. Von dort auf dem bereits begangenen Weg zurück zur Hütte und mit ca. 100 Metern Gegenanstieg (viele hohe Treppen) wieder über den Drischlsteig hinauf zur Bergstation der Seilbahn.