11/12. Juli 2020  Oberaarhorn (3.631m) Sonnenaufgangs-Hochtour

Tag 1 - Oberaarjochhütte (3.256m)

Ausgangspunkt: Oberaarsee (2.303m)

Anfahrt: Am Grimselpass führt eine schmale, asphaltierte Straße zum Berggasthaus Oberaar und hinunter zum Oberaarsee. Achtung: Die Straße ist jeweils für eine halbe Stunde immer nur in eine Richtung befahrbar. Am Pass muss mittlerweile auch ein Mautticket für ein paar Franken gekauft werden (gilt auch als Parkticket). In Richtung Oberaarsee kann man jeweils zur vollen Stunde für 10 Minuten losfahren. Zurück zum Grimselpass dann jeweils zur halben Stunde ebenfalls für 10 Minuten Abfahrtszeit. Länge der Straße: 6,5 km. Großartiges Panorama!

Zielpunkt: Oberaarhornhütte (3.256m)

Route: Oberaarsee - Oberaargletscher - Oberaarjoch - Oberaarjochhütte

Höhendifferenz: ca. 1.050 Hm

reine Gehzeit: ca.  5:30 Stunden

Schwierigkeitsgrad Hochtour: F

Distanz: ca. 10 km

Einkehrmöglichkeit(en): Oberaarhornhütte

Entfernungen:

Oberaarsee - Oberaargletscher      1:15

Oberaargletscher - Oberaarjoch     4:00

Oberaarjoch - Oberaarhornhütte    0:15

Aufstieg Tag 1:

Vom Parkplatz am Oberaarsee geht es anfangs flach auf der rechten Seite des Sees auf den Gletscher zu. Man macht dann einige Höhenmeter, verliert aber zum Gletscher hin wieder rund 50 Meter. An einer beeindruckenden Gletscherhöhle wird dann angeseilt, auch wenn hier einige andere wohl noch einige Meter auf dem blanken Gletscher ohne Seil weitergehen (aus unserer Sicht nicht zu empfehlen - viele "Hohlräume" in diesem Bereich. Der Gletscher steigt dann anfangs nur leicht an. So im Bereich ab 2.700 Metern steilt es dann merklich auf. Bei gutem Wetter hat man das Joch fast von Anfang an im Blick, aber es zieht sich dann immens bis man es erreicht. Im Bereich um die 3.000 Meter gibt es dann einige Spalten die zu beachten sind. Hier Mitte Juli war es ziemlich gut, die Spalten noch sehr klein bzw. leicht zu überbrücken. Die letzen Meter zum Joch hinauf sind dann recht steil, aber gut zu gehen. Zur Hütte hinauf geht es dann über ein Schuttfeld wo man schlussendlich dann über eine Leiter (gesichert) hinauf steigt und dann unter einer Abdeckung (Schutz vor Steinschlag) hindurch direkt zur Hütte gelangt. 

Die Hütte liegt wirklich einmalig schön direkt in den Fels eingebettet. Absolut traumhaft!


Tag 2 - Oberaarhorn (3.631m) - Sonnenaufgang

Ausgangspunkt: Oberaajochhütte (3.256m)

Zielpunkt: Oberaarsee

Route: Oberaarjochhütte - Oberaarhorn (3.631m) - Oberaarjochhütte - Oberaarsee

Höhendifferenz: ca. 450 Hm

reine Gehzeit: ca. 5:45 Stunden

Aufstieg:          ca.  1:05 Stunden

Abstieg:           ca.  4:40 Stunden

Schwierigkeitsgrad:  F+ (leicht)

Distanz: ca. 11 km

Einkehrmöglichkeit(en): Oberaarjochhütte

Entfernungen:

Oberaarjochhütte - Oberaarhorn     1:05 (sehr gute Verhältnisse - bei viel Schnee oder Blankeis am Firnfeld dementsprechend länger.

Oberaarhorn - Oberaarjochhütte     0:45

Oberaarjochhütte - Oberaarsee       4:00

Aufstieg Tag 2:

Da wir zum Sonnenaufgang am Gipfel sein wollten wurde dementsprechend früh aufgestanden. Wir haben auch auf das Frühstück verzichtet und nur einen Kaffee/Tee getrunken. Das Frühstück wurde uns freundlicherweise bei unserer Rückkehr von Hüttenwirt Giano serviert. Direkt hinter der Hütte beginnt der markierte Aufstieg zum Gipfel. Mit einer guten Stirnlampe sind die Markierungen auch im Dunkeln gut zu finden. Es geht anfangs gleich sehr steil weg mit einigen einfachen Kletterpassagen. Anschließend wird es im Schutt und Geröll eher zum Gehgelände. Ca. 100 bis 150 Meter unterhalb des Gipfels beginnt dann das zum Ende hin doch recht steile Firnfeld (ca. 35 Grad). Bei guten Verhältnissen (wie in unserem Fall) kann man entweder direkt aufsteigen oder mit einigen Serpentinen die Steilheit etwas entschärfen. Bei Blankeis sind Eisschrauben meiner Meinung nach sinnvoll, da ein abrutschen zurück in das Blockgelände verhängnisvoll wäre. 

Über dieses Firnfeld haben wir somit bei gutem Firn recht rasch den kleinen Gipfel erreicht. Der Gipfel selbst bietet kaum Platz für mehr als 3 Personen, aber im Blockgelände um das Gipfelkreuz kann man sich den Platz dann doch recht gut einteilen. So haben wir dann rund 20 Minuten bei relativ angenehmen Temperaturen und ohne Wind auf den Sonnenaufgang gewartet. Das hat sich anschließend wirklich gelohnt! Ein absolutes Erlebnis!!

Abstieg:

Auf dem Aufstiegsweg zurück zur Oberaarjochhütte. Nach ausgiebigem Frühstück und entspannten Gesprächen auf der Sonnenterrasse der Hütte haben wir uns dann langsam an den Abstieg zum See gemacht. Über den Gletscher geht es dann in einem "langen Hatsch" wieder hinaus an den Rand des Sees und westlich davon wieder zurück zum Parkplatz!

Tourengeher: Mark, Stefan, Gregor, Anna und Alexandra. 

 

Gesamteindruck der Tour: Bei guten Verhältnissen einfache Hochtour mit der Chance auf einen atemberaubenden Sonnenaufgang mit traumhaftem Ausblick am Gipfel. Hütte sehenswert! Sehr nettes Hüttenpersonal.

Vorgefundene Verhältnisse: Gletscher nur mit kleinen Spalten auf der Spur. Aktuell problemlos zu gehen. Blockgelände oberhalb der Hütte schneefrei. Firnfeld in bestem Zustand. Kein Blankeis.

 

Wichtiges:

Fahrzeiten an der Panoramastraße beachten (siehe ganz oben "Anfahrt")!! 

Die Fotostory

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